Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

N oder M?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am06.05.2019
Niemand würde hinter Tommy und Tuppence Beresford ein ausgefuchstes Ermittlerduo vermuten - doch genau das sind sie. Und weil sie so harmlos daherkommen, werden sie kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erneut vom britischen Geheimdienst angeheuert. Es hat den Anschein, als hätte sich ein deutscher Nazi als Maulwurf in die obersten Ränge des Geheimdienstes eingeschleust. Tommy und Tuppence müssen all ihr Geschick anwenden, um dem Spion auf die Schliche zu kommen und ihn zu enttarnen - und dabei nicht selbst aufzufliegen.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
mehr

Produkt

KlappentextNiemand würde hinter Tommy und Tuppence Beresford ein ausgefuchstes Ermittlerduo vermuten - doch genau das sind sie. Und weil sie so harmlos daherkommen, werden sie kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erneut vom britischen Geheimdienst angeheuert. Es hat den Anschein, als hätte sich ein deutscher Nazi als Maulwurf in die obersten Ränge des Geheimdienstes eingeschleust. Tommy und Tuppence müssen all ihr Geschick anwenden, um dem Spion auf die Schliche zu kommen und ihn zu enttarnen - und dabei nicht selbst aufzufliegen.

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455004847
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum06.05.2019
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1119 Kbytes
Artikel-Nr.4033387
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteErstes KapitelZweites KapitelDrittes KapitelViertes KapitelFünftes KapitelSechstes KapitelSiebtes KapitelAchtes KapitelNeuntes KapitelZehntes KapitelElftes KapitelZwölftes KapitelDreizehntes KapitelVierzehntes KapitelFünfzehntes KapitelSechzehntes KapitelÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
Erstes Kapitel

I

Tommy Beresford trat in die Diele der kleinen Etagen wohnung und streifte den Mantel ab. Er nahm sich Zeit, hängte ihn mit einiger Sorgfalt auf. Genauso sorgsam platzierte er seinen Hut auf dem Nachbarhaken.

Dann straffte er die Schultern, setzte ein entschiedenes Lächeln auf und ging ins Wohnzimmer, wo seine Frau saß und an einer khakifarbenen Sturmhaube strickte.

Man schrieb das Frühjahr 1940.

Mrs Beresford warf ihm einen kurzen Blick zu, dann strickte sie wie wild weiter. Nach einem Weilchen fragte sie:

»Irgendwelche Neuigkeiten im Abendblatt?«

»Hurra, hurra, bald ist der Blitzkrieg da! In Frankreich sieht s übel aus.«

»Im Augenblick ist die Welt wahrlich ein finsterer Ort.«

Nach einem kurzen Schweigen sagte Tommy:

»Also, warum fragst du nicht einfach? Brauchst wirklich nicht so verdammt taktvoll zu sein.«

»Ich weiß«, räumte Tuppence ein. »Bewusst taktvoll zu sein hat etwas sehr Irritierendes. Aber wenn ich dich frage, irritiert es dich auch. Und außerdem brauche ich dich gar nicht zu fragen. Es steht dir ins Gesicht geschrieben.«

»Blicke ich wirklich wie ein bedröppelter Basset drein?«

»Nein, Liebling, es war dieses zur Schau getragene Lächeln - mit das Herzzerreißendste, was ich je gesehen habe.«

Mit einem Grinsen erwiderte Tommy:

»Ach was, war es wirklich so schlimm?«

»Noch viel schlimmer! Also los, raus damit. Fehlanzeige?«

»Fehlanzeige. Man hat einfach keine Verwendung für mich. Ich sage dir, Tuppence, es ist schon ein ziemlich starkes Stück, wenn einem Mann von sechsundvierzig Jahren das Gefühl vermittelt wird, er sei ein Tattergreis. Army, Navy, Air Force, Auswärtiges Amt, alle sagen dasselbe: Ich bin zu alt. Eventuell würde man mich später benötigen.«

»Tja«, entgegnete Tuppence, »mir geht s genauso. Leute in meinem Alter kann man nicht mehr als Krankenschwestern einsetzen - kein Bedarf! Und als etwas anderes auch nicht. Die nehmen lieber irgend so ein junges Ding, das noch nie eine Wunde gesehen oder einen Verband sterilisiert hat, als mich, die ich drei Jahre lang, von 1915 bis 1918, in den verschiedensten Funktionen gearbeitet habe, als Schwester in der Chirurgie und im OP, als Fahrerin eines Lieferwagens und später dann eines Generals. Und alles, wie ich nachdrücklich betonen möchte, mit durchschlagendem Erfolg. Jetzt bin ich eine arme, aufdringliche, lästige Frau in den mittleren Jahren, die nicht einfach still zu Hause sitzen und stricken will, wie es sich für sie gehören würde.«

»Dieser Krieg ist die Hölle«, sagte Tommy düster.

»Der Krieg ist schlimm genug, aber dass man dann auch noch tatenlos herumhocken muss, das setzt dem Ganzen die Krone auf.«

Tröstend erwiderte Tommy:

»Na ja, wenigstens hat Deborah Arbeit.«

»Ja, bei ihr läuft s«, sagte Deborahs Mutter. »Und sie macht ihre Sache sicher auch gut. Aber ich glaube trotzdem, dass ich neben ihr bestehen könnte.«

Tommy grinste.

»Sie würde das anders sehen.«

»Töchter können wirklich anstrengend sein«, entgegnete Tuppence. »Besonders, wenn sie derartig nett zu einem sind.«

»Wenn Sohnemann Derek mich nachsichtig behandelt, ist es auch mitunter nur schwer zu ertragen«, murmelte Tommy. »Dieser Armer alter Dad -Blick.«

»Unsere Kinder sind zwar herzensgut, treiben einen aber auch ganz schön in den Wahnsinn«, fasste Tuppence zusammen.

Doch schon die bloße Erwähnung der Zwillinge Derek und Deborah ließ ihre Augen vor Zärtlichkeit leuchten.

»Ich schätze«, sagte Tommy nachdenklich, »es ist für alle schwierig, sich einzugestehen, dass man die mittleren Jahre erreicht hat und zum alten Eisen gehört.«

Tuppence schnaubte wütend und warf ihre glänzenden schwarzen Haare zurück, wobei ihr das khakifarbene Wollknäuel vom Schoß rollte.

»Wir gehören zum alten Eisen? Wirklich? Oder reden uns das alle nur ständig ein? Manchmal habe ich das Gefühl, wir waren überhaupt nie zu etwas nütze.«

»Wahrscheinlich nicht«, sagte Tommy.

»Schon möglich. Wie dem auch sei, zumindest haben wir uns früher wichtig gefühlt. Langsam glaube ich jedoch, dass das alles nie wirklich passiert ist. Ist es passiert, Tommy? Stimmt es, dass du mal eins über den Kopf bekommen hast und von deutschen Agenten entführt wurdest? Stimmt es, dass wir mal hinter einem gefährlichen Verbrecher her gewesen sind - und ihn erwischt haben? Stimmt es, dass wir ein Mädchen gerettet haben und in den Besitz von wichtigen Geheimpapieren gelangt sind, wofür uns praktisch das ganze Land dankbar war? Uns! Dir und mir! Dem verschmähten, unerwünschten Ehepaar Mr und Mrs Beresford.«

»Jetzt halt doch mal den Schnabel, Liebling. Das nützt doch alles nichts.«

»Trotzdem«, sagte Tuppence und blinzelte eine Träne weg. »Ich bin wirklich enttäuscht von unserem Mr Carter.«

»Er hat uns einen sehr netten Brief geschrieben.«

»Aber getan hat er überhaupt nichts, er hat uns nicht einmal Hoffnung gemacht.«

»Na ja, er ist ja jetzt auch aus allem raus. Genau wie wir. Und ziemlich alt. Lebt irgendwo in Schottland und angelt.«

Wehmütig sagte Tuppence:

»Irgendwie hätte man uns beim Geheimdienst doch einsetzen können.«

»Möglicherweise könnten wir es ja auch gar nicht mehr. Vielleicht hätten wir heutzutage nicht mehr den Nerv dazu.«

Sie seufzte.

»Ich wünschte, wir würden irgendeine Arbeit finden. Es ist scheußlich, wenn man so viel Zeit zum Denken hat.«

Ihr Blick ruhte kurz auf dem Foto des blutjungen Mannes in der Air-Force-Uniform, dessen breites Grinsen Tommy wie aus dem Gesicht geschnitten war.

»Für einen Mann ist es schlimmer«, sagte Tommy. »Frauen können schließlich stricken - und Hilfspakete packen und in Kantinen aushelfen.«

»Das kann ich auch alles in zwanzig Jahren noch tun«, erwiderte Tuppence. »Ich bin noch nicht alt genug, um mich damit zufriedenzugeben. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes.«

Es klingelte. Tuppence erhob sich.

Sie öffnete die Tür und sah einen breitschultrigen Mann mit einem großen blonden Schnurrbart und einem fröhlichen rosigen Gesicht auf ihrer Fußmatte stehen.

Er musterte sie mit einem schnellen Blick und fragte mit freundlicher Stimme:

»Sie sind Mrs Beresford?«

»Ja.«

»Mein Name ist Grant. Ich bin ein Freund von Lord Easthampton. Er meinte, ich solle einmal bei Ihnen und Ihrem Mann vorbeisehen.«

»Oh, wie nett. Kommen Sie doch herein.«

Sie führte ihn ins Wohnzimmer.

»Mein Mann, äh, Captain â¦«

»Mr â¦«

»Mr Grant. Er ist ein Freund von Mr Carâ¦, von Lord Easthampton.«

Der langjährige Nom de Guerre des ehemaligen Geheimdienstchefs - »Mr Carter« - kam ihr stets leichter über die Lippen als der richtige Titel ihres alten Freundes.

Ein Weilchen unterhielten sich die drei angeregt. Grant war ein charmanter, unkomplizierter Mensch.

Schon bald verließ Tuppence das Zimmer. Wenige Minuten später kehrte sie mit dem Sherry und drei Gläsern zurück.

Als kurz darauf eine Gesprächspause eintrat, sagte Mr Grant zu Tommy:

»Ich höre, Sie suchen eine Beschäftigung, Beresford?«

Tommys Augen leuchteten erwartungsvoll auf.

»In der Tat. Sie wollen doch nicht etwa sagen â¦«

Grant lachte und schüttelte den Kopf.

»Oh, nichts dergleichen. Nein, das bleibt leider den jungen aktiven Leuten vorbehalten - oder denen, die schon seit Jahren dabei sind. Was ich Ihnen vorschlagen kann, ist, fürchte ich, ziemlich stupide Büroarbeit. Faszikel mit roter Schnur verschnüren und in Fächer sortieren. Solche Sachen.«

Tommy machte ein langes Gesicht.

»Oh, verstehe!«

»Nun, besser als gar nichts«, sagte Grant aufmunternd. »Kommen Sie doch gelegentlich bei mir im Büro vorbei. Nachrichtenministerium, Zimmer 22. Wir finden schon etwas für Sie.«

Das Telefon klingelte. Tuppence nahm den Hörer ab.

»Hallo ⦠ja. Was?« Die piepsige Stimme am anderen Ende klang erregt. Tuppence Miene veränderte sich. »Wann? ⦠Oje, natürlich, ich komme sofort vorbei â¦«

Sie legte den Hörer auf.

»Das war Maureen«, sagte sie zu Tommy.

»Dachte ich mir schon, konnte ihre Stimme bis hierher hören.«

Hastig erklärte Tuppence, was geschehen war:

»Es tut mir wirklich leid, Mr Grant. Aber ich muss jetzt zu meiner Freundin. Sie ist gestürzt und hat sich den Fuß vertreten, und es ist nur ihre kleine Tochter bei ihr, da muss ich rüber und nach dem Rechten sehen und jemanden finden, der sich um sie kümmern kann. Bitte entschuldigen Sie mich.«

»Aber natürlich, Mrs Beresford. Das ist doch selbstverständlich.«

Tuppence lächelte ihm zu, griff sich den Mantel, der über der Sofalehne lag, schlüpfte in die Ärmel und eilte hinaus. Die Wohnungstür schlug zu.

Tommy schenkte seinem Gast ein weiteres Glas Sherry ein.

»Bleiben Sie doch noch«, sagte er.

»Vielen Dank.« Sein Gegenüber nahm das Glas entgegen. Schweigend nippte er daran. Dann sagte er: »Wissen Sie, es ist gleichsam eine glückliche Fügung, dass Ihre Frau weggerufen wurde. Das spart uns Zeit.«

Tommy starrte ihn an.

»Verstehe ich nicht.«

Bedächtig erwiderte Grant:

»Sehen Sie, Beresford, wenn Sie mich im Ministerium aufgesucht hätten, wäre ich...

mehr

Autor

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.