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Das Geheimnis der vier Briefe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am06.05.2019
Ein Mordfall ohne Opfer? Ein Fall für Hercule Poirot! Wer ist Barnabas Pandy und wurde er wirklich ermordet? Diese Frage stellt sich der berühmte Privatdetektiv Hercule Poirot, nachdem er Besuch von einer ihm vollkommen unbekannten und ebenso aufgebrachten Dame erhalten hat. Sie hat ihm einen Brief unter die Nase gehalten, in dem Poirot sie des Mordes an besagtem Herrn Pandy bezichtigt. Und es soll nicht bei dieser einen mysteriösen Begegnung bleiben. Wenig später wird Poirot von einem ihm ebenfalls unbekannten Herrn mit dem gleichen Brief aufgesucht.  Wie viele dieser Briefe sind noch im Umlauf? Wer hat sie geschrieben und mit welcher Absicht? Und kann Poirot diesen Fall aufklären, ohne weitere Menschen in Gefahr zu bringen?

Sophie Hannah, Jahrgang 1971, ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher erscheinen in mehr als zwanzig Ländern und wurden fürs Fernsehen verfilmt. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist die Autorin eine leidenschaftliche Verehrerin von Agatha Christie. Bei Atlantik erschienen von ihr Die Monogramm-Morde (2014), Der offene Sarg (2016) und Das Geheimnis der vier Briefe (2019).
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Mordfall ohne Opfer? Ein Fall für Hercule Poirot! Wer ist Barnabas Pandy und wurde er wirklich ermordet? Diese Frage stellt sich der berühmte Privatdetektiv Hercule Poirot, nachdem er Besuch von einer ihm vollkommen unbekannten und ebenso aufgebrachten Dame erhalten hat. Sie hat ihm einen Brief unter die Nase gehalten, in dem Poirot sie des Mordes an besagtem Herrn Pandy bezichtigt. Und es soll nicht bei dieser einen mysteriösen Begegnung bleiben. Wenig später wird Poirot von einem ihm ebenfalls unbekannten Herrn mit dem gleichen Brief aufgesucht.  Wie viele dieser Briefe sind noch im Umlauf? Wer hat sie geschrieben und mit welcher Absicht? Und kann Poirot diesen Fall aufklären, ohne weitere Menschen in Gefahr zu bringen?

Sophie Hannah, Jahrgang 1971, ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher erscheinen in mehr als zwanzig Ländern und wurden fürs Fernsehen verfilmt. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist die Autorin eine leidenschaftliche Verehrerin von Agatha Christie. Bei Atlantik erschienen von ihr Die Monogramm-Morde (2014), Der offene Sarg (2016) und Das Geheimnis der vier Briefe (2019).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455005516
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum06.05.2019
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse741 Kbytes
Artikel-Nr.4033390
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteWidmungDas erste ViertelDas zweite ViertelDas dritte ViertelDas vierte ViertelDanksagungÜber Sophie HannahImpressummehr
Leseprobe
Das erste Viertel

1 Poirot wird beschuldigt

Hercule Poirot lächelte in sich hinein, als sein Chauffeur das Automobil mit erfreulicher Akkuratesse zum Stehen brachte. Als Liebhaber von Ordnung und Präzision wusste Poirot solch eine perfekte Ausrichtung nach der Eingangstür von Whitehaven Mansions, wo er seine Wohnung hatte, zu schätzen. Man hätte vom Mittelpunkt des Fahrzeugs zur Berührungslinie der zwei Türflügel eine Senkrechte ziehen können.

Der Lunch, von dem er gerade zurückkehrte, war très bon divertissement gewesen: vorzügliches Essen und eine ebensolche Tischgesellschaft. Poirot stieg aus, bedachte seinen Chauffeur mit einem herzlichen Dank und war eben im Begriff, das Gebäude zu betreten, als er das eigentümliche Gefühl verspürte, etwas hinter ihm (so beschrieb er sich die Empfindung selbst) bedürfe seiner Aufmerksamkeit.

Als er sich umwandte, rechnete er dennoch nicht damit, etwas Ungewöhnliches wahrzunehmen. Für Februar war es zwar ein milder Tag, aber vielleicht hatte ja eine leichte Brise die Luft um ihn in Bewegung versetzt.

Bald jedoch erkannte Poirot, dass die Unruhe nicht vom Wetter verursacht worden war, wenngleich die gutgekleidete Frau, die mit hohem Tempo herannahte, trotz ihres modischen hellblauen Mantels und Hutes in der Tat einer Naturgewalt ähnelte. »Sie ist ein orkanischer Wirbelwind«, murmelte Poirot bei sich.

Der Hut missfiel ihm. In der Stadt hatte er Frauen schon ähnliche tragen sehen: minimalistisch, schmucklos, den Kopf wie Badekappen umschließend. Ein Hut sollte eine Krempe oder irgendeine andere Verzierung besitzen, fand Poirot. Zumindest sollte er etwas mehr leisten, als lediglich den Kopf zu bedecken. Zweifellos würde er sich an diese modernen Hüte bald gewöhnen - und kaum wäre es ihm gelungen, würde die Mode wechseln, wie sie das immer tat.

Die Lippen der Blaugekleideten zuckten und schürzten sich, ohne dass etwas zu hören gewesen wäre. Es schien, als probte die Frau, was sie sagen würde, wenn sie Poirot endlich erreicht hätte. Denn dass er ihr Ziel war, stand außer Zweifel. Sie sah fest entschlossen aus, ihm so bald als möglich etwas Unerfreuliches anzutun. Er wich einen Schritt zurück, während sie wie eine Stampede (er hätte es nicht anders bezeichnen können) auf ihn zumarschierte - eine Stampede, die aus nichts und niemandem außer ihr selbst bestand.

Sie hatte dunkelbraunes, glänzendes Haar. Als sie direkt vor ihm abrupt haltmachte, erkannte Poirot, dass sie nicht so jung war, wie sie von weitem ausgesehen hatte. Nein, diese Frau hatte die Fünfzig schon hinter sich. Eine Dame mittleren Alters, die die Kunst beherrschte, die Fältchen in ihrem Gesicht zu verbergen. Ihre Augen waren von einem erstaunlichen, weder hellen noch dunklen Blau.

»Sie sind Hercule Poirot, richtig?«, sagte sie im lautestmöglichen Flüsterton. Poirot begriff, dass sie Zorn zum Ausdruck zu bringen wünschte, ohne von Dritten gehört zu werden, obwohl niemand in der Nähe war.

»Oui, Madame. Der bin ich.«

»Wie können Sie es wagen! Wie können Sie es wagen, mir einen solchen Brief zu schreiben!«

»Verzeihen Sie, Madame, aber ich glaube nicht, dass wir uns kennen.«

»Spielen Sie mir nicht den Unschuldigen! Ich bin Sylvia Reagan. Wie Sie sehr wohl wissen.«

»Jetzt weiß ich es, weil Sie es mir gesagt haben. Noch vor einem Moment wusste ich es nicht. Sie erwähnten einen Brief â¦«

»Wollen Sie mich zwingen, Ihre Verleumdungen an einem öffentlichen Ort zu wiederholen? Also schön, wie Sie wollen. Heute Morgen erhielt ich einen Brief - einen äußerst widerwärtigen und anstößigen Brief, unterschrieben von Ihnen.« Sie durchstieß die Luft mit einem Zeigefinger, der Poirot, wäre er ihm nicht mit einem Ausfallhopser ausgewichen, mitten in die Brust getroffen hätte.

»Non, Madame â¦«, begann er zu beteuern, doch sein Versuch zu leugnen wurde im Nu hinweggefegt.

»In diesem Spottbild eines Briefes beschuldigen Sie mich des Mordes. Des Mordes! Mich! Sylvia Reagan! Sie behaupten, meine Schuld beweisen zu können, und empfehlen mir, mich sofort zur Polizei zu begeben und meine Tat zu gestehen. Wie können Sie es wagen! Sie können mir überhaupt nichts nachweisen, und zwar aus dem einfachen Grund, dass ich unschuldig bin. Ich habe niemanden ermordet! Ich bin der am wenigsten zu Gewalt neigende Mensch, dem ich jemals begegnet bin. Und von einem Barnabas Pandy habe ich noch nie etwas gehört!«

»Einem Barnabas â¦«

»Dass Sie ausgerechnet mich beschuldigen, ist ungeheuerlich! Schlicht ungeheuerlich. Ich hätte gute Lust, mich damit an meinen Rechtsanwalt zu wenden, wäre es mir nicht zuwider, dass er erfährt, wie schändlich ich verleumdet worden bin. Vielleicht sollte ich wirklich zur Polizei gehen. Die Schmach, die ich erlitten habe! Die Beleidigung! Eine Frau in meiner gesellschaftlichen Stellung!«

Sylvia Reagan schimpfte eine Zeit lang so weiter. Ihr entrüstetes Flüstern war von vielerlei Gezisch und Gespritze durchsetzt. Sie erinnerte Poirot an die lauten, tosenden Wasserfälle, die er auf seinen Reisen gesehen hatte: eindrucksvoll zu betrachten, aber bedrohlich, vor allem aufgrund ihrer Unerschöpflichkeit. Der Strom riss niemals ab.

Sobald er sich Gehör verschaffen konnte, sagte er: »Madame, gestatten Sie mir, Ihnen zu versichern, dass ich keinen solchen Brief geschrieben habe. Falls Sie einen erhalten haben, wurde er nicht von mir gesandt. Auch ich habe von Barnabas Pandy noch nie etwas gehört. Das ist der Name des Mannes, dessen Ermordung der Verfasser des Briefes, wer auch immer er sei, Ihnen zur Last legt?«

»Der Verfasser sind Sie, und reizen Sie mich nicht noch weiter, indem Sie das bestreiten! Eustace hat Sie dazu angestiftet, habe ich recht? Sie wissen beide, dass ich niemanden ermordet habe, dass ich so unbescholten bin, wie ein Mensch nur sein kann! Sie und Eustace haben einen Plan ausgeheckt, um mich zum Wahnsinn zu treiben! Das wäre so typisch für ihn, und anschließend wird er natürlich behaupten, es sei alles nur ein Scherz gewesen!«

»Ich weiß von keinem Eustace, Madame.« Poirot gab sich weiterhin alle Mühe, obwohl es offensichtlich war, dass nichts, was er sagte, den geringsten Eindruck auf Sylvia Reagan machte.

»Er hält sich ja für so gescheit - für den gescheitesten Mann in ganz England! -, mit diesem widerlichen süffisanten Grinsen, das er ständig zur Schau trägt. Wie viel hat er Ihnen gezahlt? Ich weiß, dass es seine Idee gewesen sein muss! Und Sie erledigen die Schmutzarbeit für ihn. Sie, der berühmte Hercule Poirot, dem unsere zuverlässige und tüchtige Polizei so sehr vertraut. Sie sind ein Schwindler! Wie konnten Sie nur? Eine Frau meines untadeligen Charakters verleumden! Eustace würde alles tun, um mich zu vernichten. Alles! Was auch immer er Ihnen über mich erzählt haben mag - es ist eine Lüge!«

Wenn sie die Bereitschaft gezeigt hätte, ihm zuzuhören, hätte Poirot ihr erklären können, dass er schwerlich mit einem Mann kooperieren würde, der sich für den gescheitesten Mann in ganz England hielt, solange er, Hercule Poirot, sein Domizil in London hatte.

»Bitte zeigen Sie mir den Brief, den Sie erhalten haben, Madame.«

»Sie glauben doch wohl nicht etwa, ich hätte ihn behalten? Es machte mich krank, ihn auch nur in der Hand zu halten! Ich habe ihn in ein Dutzend Fetzen zerrissen und ins Feuer geworfen. Am liebsten würde ich mit Eustace genauso verfahren! Ein Jammer, dass derlei Taten gegen das Gesetz verstoßen. Ich kann dazu nur sagen, dass derjenige, der dieses bestimmte Gesetz erlassen hat, Eustace unmöglich gekannt haben kann. Wenn Sie mich jemals wieder so verleumden, gehe ich direkt zu Scotland Yard - und zwar nicht um irgendetwas zu gestehen, denn ich bin gänzlich unschuldig, sondern um Sie anzuzeigen, Monsieur Poirot!«

Ehe Poirot eine angemessene Entgegnung formulieren konnte, hatte Sylvia Reagan kehrtgemacht und war davonmarschiert.

Er rief sie nicht zurück. Er blieb noch ein paar Sekunden lang stehen und schüttelte langsam den Kopf. Während er die Stufen zum Hauseingang hinaufstieg, brummelte er in sich hinein: »Wenn sie der am wenigsten zu Gewalt neigende Mensch ist, möchte ich dem am meisten dazu Geneigten nicht begegnen!«

 

In seiner geräumigen und gut ausgestatteten Wohnung erwartete ihn sein Kammerdiener George. Sein eher steifes Lächeln verwandelte sich, als er Poirots Miene sah, in einen Ausdruck der Betroffenheit.

»Ist Ihnen nicht wohl, Sir?«

»Non. Mir ist wirr, George. Sagen Sie mir, als jemand, der viel weiß über die höheren Kreise der englischen Gesellschaft ⦠kennen Sie eine Sylvia Reagan?«

»Nur vom Hörensagen, Sir. Sie ist die Witwe des verstorbenen Clarence Reagan. Hervorragende Verbindungen. Meines Wissens sitzt sie im Vorstand verschiedener wohltätiger Organisationen.«

»Und was ist mit Barnabas Pandy?«

George schüttelte den Kopf. »Dieser Name ist mir nicht geläufig. Mein Spezialgebiet ist die Londoner Gesellschaft, Sir. Wenn Mr Pandy andernorts lebt â¦«

»Ich weiß nicht, wo er lebt. Ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt lebt und nicht vielmehr ermordet worden ist. Vraiment, ich könnte über Barnabas Pandy nicht weniger wissen, als ich derzeit weiß - das wäre eine Sache der Unmöglichkeit! Aber versuchen Sie nicht, Georges, das Sylvia Reagan zu erklären, die sich nämlich in den Kopf gesetzt hat, dass ich au contraire alles über ihn weiß! Sie...

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Sophie Hannah, Jahrgang 1971, ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher erscheinen in mehr als zwanzig Ländern und wurden fürs Fernsehen verfilmt. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist die Autorin eine leidenschaftliche Verehrerin von Agatha Christie. Bei Atlantik erschienen von ihr Die Monogramm-Morde (2014), Der offene Sarg (2016) und Das Geheimnis der vier Briefe (2019).