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Familienpsychologie und systemische Familientherapie

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
150 Seiten
Deutsch
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGerschienen am05.11.20181. Auflage 2019
Es gibt Familien in vielen verschiedenen Zusammensetzungen und Arten. In diesem Buch wird das Familienleben in seiner ganzen Vielfalt betrachtet. Dazu werden die Sichtweisen der Familienpsychologie und der systemischen Familientherapie kombiniert. Zunächst erfolgt eine Schilderung der Unterschiede in den Beziehungen zufriedener und unzufriedener Paare, der Konsequenzen mangelnder Partnerschaftsqualität und -stabilität sowie der unterschiedlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenzen von Eltern. Darüber hinaus nimmt das Buch die Qualität von Beziehungen zwischen Geschwistern, Großeltern und weiteren Verwandten in den Blick. Vor diesem Hintergrund werden einige präventive Ansätze zur frühzeitigen Stärkung von Paar- und Eltern-Kind-Beziehungen exemplarisch dargestellt und deren Wirksamkeit wird bewertet. Die zentralen Vorgehens- weisen in der Familientherapie werden erläutert. Das Buch schließt mit einer detaillierten Darstellung der Möglichkeiten der systemischen Familientherapie für die Behandlung von Familien. Hierbei werden zentrale Techniken der systemischen Familientherapie anhand von Beispielen veranschaulicht und die wesentlichen Ergebnisse zur Wirksamkeit basierend auf der aktuellen Befundlage dargestellt.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR24,95
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR21,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR21,99

Produkt

KlappentextEs gibt Familien in vielen verschiedenen Zusammensetzungen und Arten. In diesem Buch wird das Familienleben in seiner ganzen Vielfalt betrachtet. Dazu werden die Sichtweisen der Familienpsychologie und der systemischen Familientherapie kombiniert. Zunächst erfolgt eine Schilderung der Unterschiede in den Beziehungen zufriedener und unzufriedener Paare, der Konsequenzen mangelnder Partnerschaftsqualität und -stabilität sowie der unterschiedlichen Beziehungs- und Erziehungskompetenzen von Eltern. Darüber hinaus nimmt das Buch die Qualität von Beziehungen zwischen Geschwistern, Großeltern und weiteren Verwandten in den Blick. Vor diesem Hintergrund werden einige präventive Ansätze zur frühzeitigen Stärkung von Paar- und Eltern-Kind-Beziehungen exemplarisch dargestellt und deren Wirksamkeit wird bewertet. Die zentralen Vorgehens- weisen in der Familientherapie werden erläutert. Das Buch schließt mit einer detaillierten Darstellung der Möglichkeiten der systemischen Familientherapie für die Behandlung von Familien. Hierbei werden zentrale Techniken der systemischen Familientherapie anhand von Beispielen veranschaulicht und die wesentlichen Ergebnisse zur Wirksamkeit basierend auf der aktuellen Befundlage dargestellt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783840929502
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
FormatE107
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum05.11.2018
Auflage1. Auflage 2019
Seiten150 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2139 Kbytes
Artikel-Nr.4034651
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Familienpsychologie und systemische Familientherapie;1
1.1;Vorwort;7
1.2;Inhaltsverzeichnis;9
2;1 Familienleben im gesellschaftlichen Blickfeld;13
2.1;1.1 Das allmähliche Verschwinden der Familie in Deutschland;13
2.2;1.2 Die Pluralisierung von Familienformenhat zugenommen;16
2.3;1.3 Wie geht s der Familie? -nicht nur eine Party-Frage;22
2.4;1.4 Grundlegendes zur Lebensform Familie aus Sicht der Familienpsychologie;34
3;2 Familienbeziehungen klären: Themen und Ergebnisse nichtinterventiver familienpsychologischer Forschung;45
3.1;2.1 Unterschiede in den Beziehungen zufriedenerund unzufriedener Paare und Ehen;45
3.2;2.2 Beziehungs- und Erziehungskompetenzenvon Eltern im Umgang mit ihren Kindern;59
4;3 Prävention im Kontext von Paar- und Eltern-Kind-Beziehungen;77
4.1;3.1 Formen und Strategien präventiver Intervention;77
4.2;3.2 Prävention im Kontext von Paarbeziehungen;78
4.3;3.3 Prävention im Kontext vonEltern-Kind-Beziehungen;83
5;4 Therapie im Kontext von Familienbeziehungen;99
5.1;4.1 Entwicklung der systemischen Familientherapie: von der Differenzierungs- zur Integrationsphase;99
5.2;4.2 Was bedeutet systemisch im Kontext der Familientherapie?;104
5.3;4.3 Systemische Interventionen in der Familientherapie;106
5.4;4.4 Wirksamkeit systemischer Familientherapie;118
6;Schlussbemerkung;134
7;Literatur;135
8;Sachregister;147
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Leseprobe
|43|2âFamilienbeziehungen klären: Themen und Ergebnisse nichtinterventiver familienpsychologischer Forschung

Die nichtinterventive familienpsychologische Forschung bezieht sich vor allem auf kontrollierte Quer- und Längsschnittstudien zur Beschreibung und Erklärung der Lebensumstände, Beziehungsformen und Qualität von Paaren und Familien sowie deren Entwicklung.
2.1âUnterschiede in den Beziehungen zufriedener und unzufriedener Paare und Ehen



Überblick

Hierzu werden die zentralen Aspekte und empirischen Befunde gelingender und misslingender Paarbeziehungen dargestellt. Bei unzufriedenen Paaren, deren Beziehung häufig zu Trennung und Scheidung führt, sind es vor allem Beziehungsprobleme (z.âB. Kommunikationsschwierigkeiten, enttäuschte Erwartungen), zerstörerische Prozesse (z.âB. Respektlosigkeit, häufige Streitereien, Gewalttätigkeit) und Untreue (z.âB. konstante oder gelegentliche Außenbeziehungen). Hingegen zeichnen sich zufriedene Paare durch ein hohes Maß an Positivität (u.âa. sichere Bindung, persönliche Verpflichtung, sexuelle Zufriedenheit, Verbundenheit) sowie ebenfalls stark ausgeprägte Konfliktbewältigungskompetenzen (u.âa. geringe verbale Aggressivität und wenig Rückzugsverhalten in Konflikten, konstruktives Problemlösen) aus.



Auf die leider zu früh verstorbene Familienpsychologin Virginia Satir (2013) geht die Feststellung zurück, dass Paare die Architekten der Familie seien. Architekten können Häuser (oder auch Wohnungen) bauen, in denen man sich ein Leben lang wohlfühlt. Sie können allerdings auch Unterkünfte schaffen, für die dies nicht zutrifft. Im letzteren Fall stellt sich die Frage, ob man trotz der Unannehmlichkeiten in solchen Etablissements wohnen will oder sich eine andere Bleibe sucht, sofern es Angebote gibt, die einem zusagen.

|44|Übertragen auf Paarbeziehungen sei zunächst ein Blick auf den Prototyp erfolgreicher Familienarchitekten und deren Entwicklungsaufgaben im zeitlichen Verlauf geworfen (vgl. Tab. 4).



Tabelle 4:âPhasen der normativen Paarentwicklung und exemplarische Entwicklungsaufgaben (aus Schneewind, Graf & Gerhard, 2000)


Phasen der Paarentwicklung

Entwicklungsaufgaben

Paare in der Frühphase ihrer Beziehung

Lernen zusammenzuleben


Klärung der Aufgabenteilung zwischen den Partnern


Abgrenzung gegenüber konkurrierenden Beziehungen


Sicherstellung des Lebensunterhalts als Paar


Einigung zur Frage der Familienplanung


Paare mit kleinen Kindern

Anpassung des Paarsystems an die Pflege und Betreuung eigener Kinder


Differenzierung zwischen Partner- und Elternrolle


Ausübung einer funktionsfähigen Elternallianz


Paare mit älteren Kindern und Jugendlichen

Aufrechterhaltung einer stabilen und befriedigenden Paarbeziehung


Anpassung an den Beziehungswandel im Umgang mit älter werdenden Kindern


Entlassen der Kinder in die Eigenständigkeit


Paare in der nachelterlichen Phase

Aushandeln eines neuen Verständnisses der Paarbeziehung nach dem Weggang der Kinder


Neuorientierung des Lebensstils als Person und Paar


Integration neuer Aufgaben und Rollen im Kontakt mit den erwachsenen Kindern


Paare in der späten Lebensphase

Anpassung an veränderte zeitliche Rahmenbedingungen von Gemeinsamkeiten nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben


Auseinandersetzung mit Gebrechlichkeit bzw. Tod des Partners


Klärung testamentarischer Verfügungen gegenüber den Nachkommen



|45|Bei einer Übertragung der Architektenmetapher auf unzufriedene Paare mit einer über 20-jährigen Ehedauer hat Lind (2001) folgende scheidungsförderliche Indizien gefunden (vgl. auch Hötker-Ponath, 2014):

zunehmende Entfremdung der Partner


geringe oder dysfunktionale Kommunikation


ungleiche Machtverteilung


langanhaltende sexuelle Unzufriedenheit einer oder beider Partner


einmalige oder jahrelange sexuelle Untreue


Ablösung der gemeinsamen Kinder


fehlende gemeinsame Interessen


Nach den Befunden der Bundeszentrale für politische Bildung (2012) haben sich die Scheidungsursachen im Lauf der letzten Jahrzehnte deutlich gewandelt. Demnach haben frühere subjektive Scheidungsgründe wie Gewalttätigkeit, Alkoholismus und sexuelle Untreue stark an Bedeutung verloren. Sie wurden abgelöst von anderen Ursachen wie Kommunikationsprobleme, emotionale Verarmung und fehlende gemeinsame Interessen.

Hinzu kommt, dass mit der bereits erwähnten Normalisierung der Scheidung die Bedeutung bestimmter Merkmale der Lebenssituation, die lange als Scheidungsbarrieren gewirkt haben, weitgehend abgenommen hat. So haben sich konfessionelle und milieutypische Unterschiede im Vergleich zu früher erheblich nivelliert.

Andere Scheidungsursachen haben dagegen Bestand. Dazu gehören ausgeprägte Stadt-Land-Unterschiede. Tatsache ist, dass das Scheidungsrisiko in Städten fast doppelt so hoch wie in ländlichen Gebieten ist. Darüber hinaus hat sich auch gezeigt, dass Ehen, in denen beide Partner erwerbstätig sind, häufiger geschieden werden als Ehen, in denen die Frau zu Hause bleibt.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind Kinder in einer Ehe heute kein Hindernis mehr für eine Trennung oder Scheidung. Nur in der Phase mit Kindern unter fünf Jahren ist noch ein die Ehe stabilisierender Effekt nachweisbar.

Aus psychologischer Sicht lassen sich drei zentrale Faktoren benennen, die sowohl zu Scheidungen, als auch zur Auflösung von nichtehelichen Partnerschaften führen. Es sind dies

eine unbefriedigende Attraktivität der Beziehung, d.âh....

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