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Siebzehnter Sommer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Kein + Abererschienen am15.04.20191. Auflage, neue Ausgabe
Es ist der Sommer nach dem Highschool-Abschluss, der Sommer der ersten großen Liebe, der Sommer, der alles verändert: Angies siebzehnter Sommer. Gleich zu Beginn der Ferien bittet Jack Duluth, Basketballstar der Highschool, Angie um ein Date. Die beiden verlieben sich ineinander, doch Angie möchte sich ihre Unabhängigkeit bewahren. Schließlich steht ihr die Welt offen, und am Ende des Sommers möchte sie eigentlich ihre Heimatstadt verlassen und ans College gehen. Doch was passiert dann mit Jack? Ein Buch für alle, die sich gerne an die lauen Sommerabende ihrer Jugend und an die weltöffnende Kraft des ersten Verliebtseins erinnern.


Maureen Daly (1921-2006) war Journalistin, Herausgeberin, Essayistin und Autorin mehrerer Romane und Kinderbücher. Nachdem sie im Alter von sechzehn Jahren mit ihren Kurzgeschichten Fifteen und Sixteen bereits zwei Wettbewerbe gewonnen hatte, begann sie ein Jahr später mit der Arbeit an ihrem bekanntesten Roman Siebzehnter Sommer, der sich in Amerika zu einem Klassiker entwickelte.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,90
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEs ist der Sommer nach dem Highschool-Abschluss, der Sommer der ersten großen Liebe, der Sommer, der alles verändert: Angies siebzehnter Sommer. Gleich zu Beginn der Ferien bittet Jack Duluth, Basketballstar der Highschool, Angie um ein Date. Die beiden verlieben sich ineinander, doch Angie möchte sich ihre Unabhängigkeit bewahren. Schließlich steht ihr die Welt offen, und am Ende des Sommers möchte sie eigentlich ihre Heimatstadt verlassen und ans College gehen. Doch was passiert dann mit Jack? Ein Buch für alle, die sich gerne an die lauen Sommerabende ihrer Jugend und an die weltöffnende Kraft des ersten Verliebtseins erinnern.


Maureen Daly (1921-2006) war Journalistin, Herausgeberin, Essayistin und Autorin mehrerer Romane und Kinderbücher. Nachdem sie im Alter von sechzehn Jahren mit ihren Kurzgeschichten Fifteen und Sixteen bereits zwei Wettbewerbe gewonnen hatte, begann sie ein Jahr später mit der Arbeit an ihrem bekanntesten Roman Siebzehnter Sommer, der sich in Amerika zu einem Klassiker entwickelte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783036994130
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.04.2019
Auflage1. Auflage, neue Ausgabe
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3192 Kbytes
Artikel-Nr.4045694
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


ES WAR HEISS. Es war diese gleichmäßige, drückende Hitze, die mit dem klaren Himmel und der hoch stehenden Sonne einhergeht, jenem grellen Licht, das sich über den Boden breitet und nicht den kleinsten Schatten wirft. Die Art Wetter, bei dem die Schulmädchen ihre langen, seidigen Haare zu Knoten hochstecken, als wären sie Putzfrauen, kleine Kinder in den Innenhöfen der Häuser in flachen Wasserbecken planschen und die älteren Leute Matratzen auf die Veranda schleifen und in der reglos stehenden Abendhitze auf eine erfrischende Brise warten.

Uns allen war heiß. Allen. Die Erde im Garten war ausgetrocknet und hart, von breiten Rissen durchzogen, und die großen braunen Heuschrecken mit ihren staubigen Flügeln fielen über die Bohnenpflanzen her und fraßen die grünen Stängel kahl. Kitty steckte sich die Zöpfe so hoch, dass die Spitzen am Ende wie kleine Hörner in die Höhe ragten, sie krempelte die Hosenbeine hinauf bis über die Knie und auf ihrer Nase tauchten ständig neue Sommersprossen auf. Unsere Hündin lag den ganzen Nachmittag hechelnd unter der Kellertreppe, wo sich durch die Hitze Feuchtigkeit auf der Oberfläche des Betons bildete, wie Schweiß, der langsam die Steinwände hinunterrann.

»Morgen packen wir uns ein Picknick ein, schließen das Haus ab und machen einen Ausflug«, verkündete meine Mutter am frühen Abend. Es war so heiß, dass ihr dünnes Kleid jedes Mal an der Stuhllehne kleben blieb, wenn sie sich bewegte. »In dieser Hitze kann ich den Lärm und das Feuerwerk nicht den ganzen Tag aushalten«, fuhr sie fort und fächelte sich mit einer Serviette Luft zu.

Art war auch da, er war am frühen Nachmittag mit meinem Vater aus Milwaukee gekommen - sie hatten beide keine Lust gehabt, am vierten Juli im Verkehrsstau festzustecken. »Wenn einer von uns fährt, fahren wir alle«, fügte meine Mutter hinzu. Die Hitze machte sie nervös und wenn sie redete, waren ihre Lippen ganz schmal, sie lächelte kein bisschen. Selbst Kitty war das aufgefallen und sie gab sich ausgesprochen vorsichtig und höflich. »Dieses Gerede von Verkehrsunfällen und Verletzten und Toten verdirbt einem den Feiertag«, fuhr Mom fort und schmierte gereizt Butter auf die Brote.

Dann wandte sie sich mir zu. »Angie«, sagte sie, »wenn wir mit dem Abendessen fertig sind, kochst du ein paar Eier für den Kartoffelsalat morgen und legst sie in den Kühlschrank. Ich möchte in der Tageshitze nicht arbeiten müssen. Und du, Kitty, gehst mal nach unten und holst die Picknickkörbe aus dem Schrank im Keller und packst die Teller hinein.« Wieder fächelte sie sich mit der Serviette Luft zu. »Dad«, sagte sie dann zu meinem Vater, »ich wäre froh, wenn wir mal kurz eine Runde mit dem Auto fahren könnten - die Hitze heute Abend ist mir einfach zu viel.«

Lorraine war beim Essen sehr still gewesen, jetzt legte sie die Gabel aus der Hand und räusperte sich: »Übrigens, ich weiß nicht, ob ich morgen mit euch mitkommen kann ...«

»Warum nicht?«, fragte mein Vater streng.

»Ich habe eine Verabredung mit Martie«, erklärte sie entschieden, als sei alles ganz klar und logisch. »Und Martie hat gesagt, das sei für den ganzen Tag.« (Seit einer Woche nannte sie ihn »Martie«.)

»Na ja«, antwortete meine Mutter gleichmütig, »das ist doch eigentlich kein Problem. Er hat ja hier in der Stadt keine Verwandten, mit denen er den Feiertag verbringen könnte, also kann er genauso gut mit uns kommen. Ist für ihn ja auch eine nette Abwechslung, wo er doch sonst immer auswärts isst.«

Lorraine schwieg einen Moment und suchte nach den richtigen Worten. »Das wäre natürlich nett«, sagte sie. Sie spielte mit ihrer Gabel, hielt den Blick auf den Teller gesenkt und ich weiß noch, dass ich schnell nach dem Brot fragte, nur um das Schweigen zu brechen. »Wenn es euch nichts ausmacht«, fuhr sie schließlich fort, »wäre es mir lieber, wir müssten zum Picknick nicht mitkommen.«

Mein Vater sah meine Mutter an und sie runzelte die Stirn, aber dann war es Art, der etwas sagte. »Lorraine, wenn wir früh genug nach Hause kommen, könnten wir doch alle zusammen noch irgendwo hingehen, du und Marge und Martin und ich.«

»Es kommt gar nicht in Frage, dass einer nach Hause hetzt, nur um woanders hinzugehen, und damit den anderen den Tag verdirbt. Entweder fahren wir alle oder wir fahren überhaupt nicht«, sagte mein Vater streng und erhob sich. Er hielt die Angelegenheit für geklärt.

Normalerweise halte ich ja immer zu Lorraine, aber in diesem Fall fand ich auch, dass sie ein bisschen diplomatischer hätte sein können. Ihr war doch klar, dass wir alle wussten, wie Martin sie behandelte. Immerhin hatte er erst im letzten Moment angerufen und ihre Stimme am Telefon hatte sich vor Begeisterung fast überschlagen: »Oh ja, ich würde sehr gerne mitkommen!« Wie sehr sie es sich auch wünschte, und selbst wenn sie sonst allein zu Hause hätte herumsitzen müssen, während sich alle anderen in Fond du Lac amüsierten - dieses eine Mal hätte sie lieber absagen sollen.

»Ruf ihn doch an, Lorraine, und frag ihn, ob er mitkommen will«, drängte Margaret. »Ihr wollt bestimmt nicht den ganzen Tag in irgendwelchen stickigen ... Lokalen herumsitzen. Am vierten Juli sind die Leute am liebsten irgendwo im Freien.«

»Also wirklich«, mischte sich meine Mutter ein. »Es ist noch nicht lange her, da konnten wir die Dinge regeln, ohne uns ständig darüber Gedanken zu machen, ob es allen passt.«

Lorraine legte die Gabel aus der Hand und plötzlich brach es aus ihr heraus: »Ehrlich gesagt ist mir nicht klar, was das ganze Theater soll.« Ihre Stimme war hoch und ein bisschen zittrig. Schon als Kind hatte Lorraine schnell geweint, und jetzt wandten alle den Blick ab und taten so, als fielen ihnen die in ihren Augen schimmernden Tränen und das Beben ihrer Lippen nicht auf. »Wenn er keine Lust hat mitzukommen«, fuhr sie fort, »muss er doch nicht, oder? ... Martin ist eben nicht so der Picknick-Typ.«

Meine Mutter erhob sich und begann, den Tisch abzuräumen.

»Ich nehme an«, sagte sie steif zu niemandem im Besonderen, »demnächst erwartet ihr, dass man euch das Frühstück ans Bett serviert.«

Lorraine schob ihren Stuhl zurück und ging nach oben. Als sie das Wohnzimmer durchquerte, achtete sie darauf, meinen Vater nicht anzusehen.

In diesem Moment war ich froh, dass Jack und ich uns nur für die Parade verabredet hatten.

Bei der Parade zum vierten Juli ist die ganze Stadt auf den Beinen. Eine bunte, schnatternde Menge säumt die Hauptstraße vom Lakeside Park bis nach hinten zum Vergnügungspark. Kitty stand neben Jack und mir und hüpfte vor Aufregung auf und ab, drängelte neugierig auf die Straße hinaus und starrte mit in die Morgensonne blinzelnden Augen in Richtung Park. Dann kam sie zurückgerannt und berichtete, wie weit die Parade noch entfernt war. Große Pauken wummerten in der Ferne, es war ein gleichmäßiges, rhythmisches Pochen, und Verkehrspolizisten, deren Abzeichen silbern in der Sonne schimmerten, bedeuteten den Leuten, sie sollten Platz machen; kleine Fähnchen schmückten die Lenkstangen ihrer Motorräder. Die rot-weiß-blauen Wimpel an den Laternenpfählen flatterten träge im warmen Wind und die Schaufenster waren mit Bändern aus Krepppapier und Flaggen geschmückt.

Lorraine war mit Martin nun doch zur Parade gekommen. Sie stand mit ihm auf der anderen Straßenseite und sah aus der Ferne richtig hübsch aus. Martin erweckte den Eindruck, als sei ihm zu warm, er hängte sich sein Jackett ständig von einem Arm auf den anderen und wischte sich mit der freien Hand die Haare aus dem Gesicht. Eigentlich hatte er nicht kommen wollen. Am frühen Morgen hörte ich, wie Lorraine am Telefon zu ihm sagte: »Aber Martie, du kannst nicht in Fond du Lac wohnen und nicht zur Parade gehen!« Ihre Stimme hatte diesen fröhlichen, etwas zerbrechlichen Klang, der mich immer an Christbaumschmuck erinnert.

Ich war froh, dass Jack einer der Jungs war, die im prallen Sonnenschein am besten aussehen. Er war braungebrannt und im schwülheißen Wetter kräuselte sich sein kurzgeschnittenes Haar. Sein Hemd wirkte noch frisch, wenn die der anderen schon verschwitzt und zerknittert aussahen. Oder gefiel er mir einfach nur so gut, weil ich ihn so gern mochte?

Von der anderen Straßenseite rief Lorraine uns zu und winkte, stupste Martin an und deutete auf uns. Er nickte und lächelte, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen. »Der ist ja richtig ausgelassen«, stellte Jack fest.

Als der Wagen des Bürgermeisters an der Spitze des Festzugs in Sicht kam, war Kitty so aufgeregt, dass sie an Jacks Hand zerrte anstatt an meiner, und dann fiel ihr dieser Fehler auf und sie drängte sich kichernd an mich. Dem Bürgermeister folgte die Blaskapelle der Feuerwehr und das schwere Dumm-dumm der Pauke war so laut, dass mein ganzer Brustkorb denselben Takt zu schlagen schien. Nach den Trommeln kamen die Feuerwehrleute, sie reckten ihre Arme in die Luft und bliesen in ihre Trillerpfeifen. Zwischen ihren Schultern bildeten sich dunkle Schweißflecken auf ihren dicken blauen Hemden.

Der Duft von warmem Popcorn mit Butter lag in der Luft, der heiße Asphalt der Straße dampfte und die Knallfrösche hinterließen einen aufregenden Geruch. Langsam und majestätisch zogen die Festwagen vorbei wie riesige geschmückte Elefanten, und Kitty betrachtete jeden einzelnen verblüfft und mit offenem Mund, drehte sich mir dann verwundert zu und fragte: »Angie! Wo ist denn der Fahrer?« Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sie sich im nächsten Augenblick aufgeregt einer kleinen Gruppe von Ponys zu, die dem Wagen folgte.

Jeden Sommer kommen...

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Autor

Maureen Daly (1921¿2006) war Journalistin, Herausgeberin, Essayistin und Autorin mehrerer Romane und Kinderbücher. Nachdem sie im Alter von sechzehn Jahren mit ihren Kurzgeschichten Fifteen und Sixteen bereits zwei Wettbewerbe gewonnen hatte, begann sie ein Jahr später mit der Arbeit an ihrem bekanntesten Roman Siebzehnter Sommer, der sich in Amerika zu einem Klassiker entwickelte.