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Blumenrausch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
572 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am13.02.20192021
Ein Dreivierteljahr vor der Eröffnung der Bundesgartenschau in Heilbronn trübt ein Mord die Vorbereitungen: Im Alt-Neckar wird die Leiche einer Frau gefunden, die als Biophysikerin an der Gestaltung des Großprojekts beteiligt war. Wissenschaftlich arbeitete sie aber in Ulm, wo sie zur Erforschung des Klimawandels einen Mini-Satelliten entwickelt hat, den der Künzelsauer Astronaut Alexander Gerst zur Raumstation ISS mitnehmen soll. Weil ein dubioser Amerikaner dies verhindern will, macht sich große Verunsicherung breit. Denn der Mord ist am Tag des Raketenstarts geschehen ...

Manfred Bomm wohnt am Rande der Schwäbischen Alb. Als Lokaljournalist hat er Freud und Leid der Menschen hautnah erlebt und darüber berichtet. Vieles, was er in seinen Romanen verarbeitet, hat sich so oder in ähnlicher Weise zugetragen. 2004 hat der Autor mit dem Krimischreiben begonnen und die Figur des August Häberle nach einem realen Vorbild bei der Kriminalpolizei Göppingen entworfen. Ursprünglich hatte er - einem Jugendtraum folgend - nur einen einzigen Roman schreiben wollen, doch die steigende Zahl der 'Häberle'-Fans spornte ihn zu 'weiteren Untaten' an. Manfred Bomm fühlt sich eng mit Land und Leuten verbunden, liebt die Natur, das Wandern, Reisen und Radeln. Wichtig ist ihm, so gut wie alle beschriebenen Schauplätze selbst aufgesucht zu haben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextEin Dreivierteljahr vor der Eröffnung der Bundesgartenschau in Heilbronn trübt ein Mord die Vorbereitungen: Im Alt-Neckar wird die Leiche einer Frau gefunden, die als Biophysikerin an der Gestaltung des Großprojekts beteiligt war. Wissenschaftlich arbeitete sie aber in Ulm, wo sie zur Erforschung des Klimawandels einen Mini-Satelliten entwickelt hat, den der Künzelsauer Astronaut Alexander Gerst zur Raumstation ISS mitnehmen soll. Weil ein dubioser Amerikaner dies verhindern will, macht sich große Verunsicherung breit. Denn der Mord ist am Tag des Raketenstarts geschehen ...

Manfred Bomm wohnt am Rande der Schwäbischen Alb. Als Lokaljournalist hat er Freud und Leid der Menschen hautnah erlebt und darüber berichtet. Vieles, was er in seinen Romanen verarbeitet, hat sich so oder in ähnlicher Weise zugetragen. 2004 hat der Autor mit dem Krimischreiben begonnen und die Figur des August Häberle nach einem realen Vorbild bei der Kriminalpolizei Göppingen entworfen. Ursprünglich hatte er - einem Jugendtraum folgend - nur einen einzigen Roman schreiben wollen, doch die steigende Zahl der 'Häberle'-Fans spornte ihn zu 'weiteren Untaten' an. Manfred Bomm fühlt sich eng mit Land und Leuten verbunden, liebt die Natur, das Wandern, Reisen und Radeln. Wichtig ist ihm, so gut wie alle beschriebenen Schauplätze selbst aufgesucht zu haben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839258941
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum13.02.2019
Auflage2021
Reihen-Nr.19
Seiten572 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4061780
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Nie zuvor hatte er sich zu so etwas hinreißen lassen. Doch jetzt war die Gelegenheit günstig: eine stockfinstere Winternacht, dazu noch eisig kalt. Kein vernünftiger Mensch kam auf die Idee, sich bei diesem Wetter im Freien aufzuhalten. Schon gar nicht hier, wo Sperrgitter den Zutritt zu einem Areal verwehrten, das bis vor wenigen Jahren dahingegammelt war. Das Streulicht der nahen Stadt verlor sich in sanften Nebelschwaden, die aus dem vorbeifließenden Neckar waberten. Die Geräusche einiger weniger Autos lagen gedämpft in der feuchten Luft.

Nur schemenhaft war im Grauschwarz dieser Nacht die farblose Umgebung zu erahnen: die alte Schleuse, der Wilhelmskanal, irgendwo eine Eisenbahnbrücke und hier, ganz nah, die Auffahrt zu einer gesperrten Straßenbrücke, die über den Alt-Neckar zu dem jenseitigen Gelände führte, auf dem tagsüber seit Jahren schon fieberhaft gearbeitet wurde. Jetzt lag es still und friedlich im nächtlichen Schlummer. Übergangslos schien es mit dem ebenso schwarzen Himmel zu verschmelzen, der offenbar wolkenverhangen war. Ohne Mond, ohne Sterne. Einige hoch aufragende Gebäude standen wie eine gigantische Mauer vor ihm.

Ideale Bedingungen also für den Mann, dessen dunkle Kleidung ihn bestens tarnte. Allerdings drohte überall die Gefahr, von dem Sicherheitsdienst aufgespürt zu werden. Aber zwischen den Baumaterialien und Gerätschaften, die hier lagerten und herumstanden, bot sich genügend Deckung. Hier war er seit Stunden selbst zu einem Teil der Nacht geworden. Es roch nach frischem Beton und feuchter Erde.

Dass er jetzt am ganzen Körper zitterte, war der unguten Mischung aus Angst und Kälte geschuldet. Ein regelmäßiger Schluck aus dem handlichen Flachmann, den er in der Tasche seiner dicken Winterjacke stecken hatte, wärmte ihn nur für ein paar Minuten innerlich auf. Allzu viel durfte er davon allerdings nicht trinken, denn er musste seinen Geist wachsam halten.

Als sich ein Sattelzug mit dröhnendem Dieselmotor brummend näherte und drüben vor der Schranke zur abgesperrten Brückenauffahrt anhielt, war die bleierne Müdigkeit wie weggeblasen. Also doch. Das Warten hatte sich gelohnt. Der Lkw-Fahrer stieg aus und ging durch den Scheinwerferkegel zu dem spärlich beleuchteten Bürocontainer, in dem ein einsamer Posten den Zugang bewachte. Offenbar mussten jetzt Papiere überprüft werden, was aber nur wenige Minuten in Anspruch nahm.

Der Fahrer durchschritt wieder die Scheinwerfer seines Lkws und kletterte in das Führerhaus zurück. Dann heulte der Dieselmotor dumpf auf und das schwere Gefährt rollte über die Bleichinselbrücke.

Der Schwarzgekleidete hatte unterdessen ein Fernglas an die Augen gepresst, um aus seiner seitlichen Perspektive das Kennzeichen des Sattelauflegers ablesen zu können. Es war gelb. Wie erwartet. Eines aus den Niederlanden. Buchstaben und Ziffern konnte er aber nicht genau erkennen. Er stopfte das kleine Fernglas wieder in die Jackentasche - während der dröhnende Dieselmotor die nächtliche Stille zerriss und schnell abebbte, als die Schlussleuchten bei den ziemlich massig erscheinenden Neubauten verschwanden, die hier innerhalb eines Jahres hochgewachsen waren.

Von seiner Position aus konnte der heimliche Beobachter nicht erkennen, wie weit sich der Sattelzug entfernt hatte. Der Motor jedenfalls war ziemlich schnell verstummt.

Für den Schwarzgekleideten folgte jetzt der heikle Teil seiner Mission. Reflexartig verließ er die Deckung zwischen den Baumaterialien. Beinahe hätte ihm ein aufragendes Stück Gummischlauch die Mütze vom Kopf gerissen, als er wieselflink von einem nachtschwarzen Schatten zum nächsten huschte.

Er kannte sich aus, denn er war schon einige Male tagsüber mit einer Besuchergruppe hier gewesen. Trotzdem fiel es ihm schwer, sich den großen, noch eingerüsteten Bauten zu nähern. Der Regen der vergangenen Tage hatte den ohnehin morastigen Untergrund aufgeweicht, sodass er mehrmals bis zu den Knöcheln im weichen Erdreich versank und sofort die eisige Nässe in den Schuhen zu spüren bekam.

Er war erleichtert, als er endlich mit dem Schwarz eines der Gebäude verschmelzen konnte. Denn nun, auf dem finsteren Baustellengelände, boten Container, Materialien, Humushaufen und Fahrzeuge ein nächtliches Wirrwarr, zwischen dem eine schwarz gekleidete Person nicht auffiel. Allerdings war natürlich nicht auszuschließen, dass es neben dem Sicherheitsdienst auch noch Überwachungskameras gab. Dieses Risiko hatte er jedoch bewusst auf sich genommen. Schließlich war das, was er vorhatte, ziemlich ehrenwert, wenngleich natürlich nicht ganz gesetzeskonform. Und falls das Gelände tatsächlich flächendeckend überwacht wurde, würde er ganz bestimmt nicht zu sehen bekommen, was er sich erhoffte.

Jedenfalls hatte er sich die Aktion reiflich überlegt.

Die beißende Kälte war verdrängt, als er sich langsam, vorbei an hoch aufragenden Gebäuden, immer weiter auf knirschendem feinen Schotter in das Gelände schlich, über Steine stolperte und ihm erneut kurzatmig der Geruch von frischem Beton in die Nase stieg.

Doch dann schreckte ihn etwas auf. Stimmen. Tatsächlich, Männerstimmen. Kaum vernehmbar, aber real. Er verharrte, um zu lauschen. Vermutlich kamen sie aus einem der unbeleuchteten Wohnblocks, die nun beidseits den breiten Weg säumten. Er sah an der finsteren Fassade zum dunklen Himmel hoch. Alle Gebäude waren von Baugerüsten umgeben und allem Anschein nach noch nicht bezogen.

Wieder eine Stimme. »Alles okay?«, war jetzt deutlich zu verstehen.

Der Mann wagte noch immer nicht, sich zu bewegen, und konzentrierte sich auf die Richtung, aus der die Stimmen kamen.

»Halt´s Maul, du Arschloch!«, zischte jemand so laut, dass der schwarz Getarnte keinen Zweifel daran hatte, Ohrenzeuge einer dubiosen Aktion geworden zu sein. Auch wenn der Lkw ganz offiziell ins Gelände eingefahren war, so schien hier, in einer ziemlich finsteren Ecke, etwas Merkwürdiges vor sich zu gehen.

Er glaubte, nun die Richtung, aus der die Stimmen kamen, genauer geortet zu haben: von der Rückseite des links vor ihm stehenden Blocks.

Langsam setzte er einen Schritt vor den anderen, orientierte sich dicht an dem Neubau und vermied es, verdächtige Geräusche zu verursachen. Doch Augenblicke später schreckte ihn ein Scheppern auf. Metall auf Metall. Wurde jetzt eine Ladeluke geöffnet? Wie selbstverständlich ging er davon aus, dass es der niederländische Sattelzug war, an dem hantiert wurde. »Los, los, los - anpacken!«, schallte ein Kommando durch die Nacht.

Tausend Gedanken fuhren im Kopf des herangeschlichenen Mannes wild Achterbahn. Er durfte unter keinen Umständen ertappt werden. Denn mit Leuten wie diesen, die hier zugange waren, konnte man nicht vernünftig reden. Und vielleicht war er auch schon zu weit gegangen. Er könnte einfach abbrechen, denn er hatte doch gesehen, was er zu sehen gehofft hatte. Einfach abbrechen und alles Weitere anderen überlassen.

Aber noch fehlte ihm der letztendliche Beweis. Er wollte sich mit eigenen Augen vergewissern, ob es tatsächlich um den besagten Lastzug ging.

Deshalb wagte er einen nächsten Schritt. Kies knirschte unter seinen Schuhen. Neugier schlug für einen Moment in pure Angst um.

Unsinn, bläute er sich ein. Nichts davon würde an der Stirnseite des Hauses zu hören sein. Außerdem drangen von dort klappernde und scheppernde Geräusche herüber. »Verdammt noch mal, wie oft soll ich noch sagen, dass ihr leise sein sollt?«, giftete eine Männerstimme so wild und zornig, dass der Schwarzgekleidete abrupt stehen blieb, als habe die Frage ihm gegolten. Weil nun drei oder vier aufgeregte Stimmen gleichzeitig herüberhallten, waren einzelne Worte nicht zu verstehen. Den wilden Disput der Unbekannten nutzte er für weitere Schritte, ohne dabei auf Trittgeräusche achten zu müssen. Mut und Angst wechselten jetzt im Sekundentakt. Wieder waren es die Neugier und der Drang, etwas aufdecken zu wollen, die ihn antrieben und geradezu magisch nach vorne zu der Hausecke zogen, hinter der er das Geschehen vermutete.

»Und Oldi?«, drang eine Stimme laut und deutlich herüber. »Lässt der sich auch noch sehen?« Poltern und Rumpeln war zu vernehmen, wie es beim Stapeln schwerer Holzkisten entsteht.

Die Antwort auf die vorausgegangene Frage folgte ziemlich unfreundlich: »Der Oldi geht dich nichts an, kapiert? Oder hat man dir nicht gesagt, dass du den Namen niemals in den Mund nehmen darfst? Niemals.« Es klang nach höchster Alarmstufe. »Bei keiner Gelegenheit. Nirgendwo und bei niemandem.«

Obwohl ihn dies alles nichts anging, war der Lauscher an der Ecke von diesem Umgangston geschockt. Hier herrschten andere Sitten, als er sie gewohnt war.

Er ließ einige Sekunden verstreichen, während derer Kommandos erteilt wurden, die auf das Heben schwerer Gegenstände schließen ließen, die offenbar in ein anderes Fahrzeug umgeladen wurden.

Dann wagte er den letzten Schritt bis dicht an die Ecke des Gebäudes, sodass er klar und deutlich verstand, was eine verängstigte Männerstimme wissen wollte: »Und wo hast du die restlichen schwarzen Rosen?«

»Idiot!«, schallte es dem Fragesteller wohl entgegen. »Frag nicht so blöd. Wie immer, ganz vorne, wo sonst ...?«

Der am ganzen Körper zitternde Mann an der Hausecke rang mit sich, ob er jetzt einen Blick riskieren konnte. In dieser Finsternis würde er bestimmt unbemerkt bleiben. Licht gab es keines, sonst hätte er längst einen schwachen Schimmer davon wahrnehmen müssen. Die Männer arbeiteten also vermutlich mit Hand- oder Stirnlampen.

Er holte tief Luft, tastete sich an der...

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Autor

Manfred Bomm wohnt am Rande der Schwäbischen Alb. Als Lokaljournalist hat er Freud und Leid der Menschen hautnah erlebt und darüber berichtet. Vieles, was er in seinen Romanen verarbeitet, hat sich so oder in ähnlicher Weise zugetragen. 2004 hat der Autor mit dem Krimischreiben begonnen und die Figur des August Häberle nach einem realen Vorbild bei der Kriminalpolizei Göppingen entworfen. Ursprünglich hatte er - einem Jugendtraum folgend - nur einen einzigen Roman schreiben wollen, doch die steigende Zahl der "Häberle"-Fans spornte ihn zu "weiteren Untaten" an. Manfred Bomm fühlt sich eng mit Land und Leuten verbunden, liebt die Natur, das Wandern, Reisen und Radeln. Wichtig ist ihm, so gut wie alle beschriebenen Schauplätze selbst aufgesucht zu haben.