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S.P.U.K. - Sammler paranormaler Unregelmäßigkeiten

Die Monsterhai-Misere
Schneiderbucherschienen am01.07.2019
In einer finsteren Nacht stehen Denzel und Schmitti am Wasser auf einer New Yorker Landungsbrücke, als diese plötzlich zu beben beginnt ... Ehe es die frischgebackenen S.P.U.K.-Geisterjäger richtig begreifen, splittert schon das Holz unter ihren Füßen und eine gigantische Haifischflosse steuert direkt auf sie zu!
Doch die Flucht vor dem grauenvollen Monsterhai ist nicht die einzige Herausforderung, der sich die beiden zusammen mit ihren amerikanischen Kollegen Weinberg und Martinez stellen müssen. In der von einem gigantischen Meer aus grünlich waberndem Nebel überzogenen Millionenstadt bekommen es die Sammler paranormaler Unregelmäßigkeiten mit zahllosen anderen Geistererscheinungen und sogar dem leibhaftigen King Kong zu tun.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextIn einer finsteren Nacht stehen Denzel und Schmitti am Wasser auf einer New Yorker Landungsbrücke, als diese plötzlich zu beben beginnt ... Ehe es die frischgebackenen S.P.U.K.-Geisterjäger richtig begreifen, splittert schon das Holz unter ihren Füßen und eine gigantische Haifischflosse steuert direkt auf sie zu!
Doch die Flucht vor dem grauenvollen Monsterhai ist nicht die einzige Herausforderung, der sich die beiden zusammen mit ihren amerikanischen Kollegen Weinberg und Martinez stellen müssen. In der von einem gigantischen Meer aus grünlich waberndem Nebel überzogenen Millionenstadt bekommen es die Sammler paranormaler Unregelmäßigkeiten mit zahllosen anderen Geistererscheinungen und sogar dem leibhaftigen King Kong zu tun.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783505142017
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.07.2019
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1616
Artikel-Nr.4165362
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Denzel Edgar hatte den Gang mit den Spiegeln halb durchquert, als er den Geist sah.

Vor einem niedrigen Zerrspiegel sprang er auf und ab und schlug dabei mit den Armen wie ein Huhn.

»Denzel, guck mal. Was bin ich?«, fragte Schmitti. »Ich geb dir einen Tipp. Pooock-pock-pock!«

Schmitti war klein, dürr und wirkte insgesamt ein wenig unordentlich. Das war das Erste, was den Leuten an ihm auffiel. Was sie nicht bemerkten: Er war seit fast fünfhundert Jahren tot. Selbst Denzel hatte es erst vor Kurzem erfahren, obwohl Schmitti schon seit einer Ewigkeit sein bester Freund war.

»Pst. Sei mal still«, flüsterte Denzel. Er drehte sich langsam um, und der Lichtstrahl seiner Taschen­lampe flackerte unheimlich über die abblätternden Wände und die Holzdielen. »Wir sollen doch nach diesem ⦠Ding gucken. Wie heißt es noch mal?«

»Geist?«, schlug Schmitti vor.

»Ja, aber ⦠Boyle hat es irgendwie anders genannt. Es hatte einen richtigen Namen.«

»Kevin?«, riet Schmitti.

Denzel leuchtete Schmitti mit der Taschenlampe ins Gesicht, aber der zuckte nicht mit der Wimper. »Was? Nein! Ich meine, einen offiziellen wissen­schaftlichen Namen. Freiform-Dampf ⦠Ach, keine Ahnung.«

Er blickte hinunter auf den protzigen Ring an seinem Finger. Der Edelstein sollte aufleuchten, wenn in der Nähe eine paranormale Unregelmäßigkeit gemessen wurde. Im Augenblick war er jedoch dunkel. Die fehlende Warnung hätte Denzel beruhigen können, aber da er ganz sicher wusste, dass sich in dem Raum mindestens ein Geist befand - eben Schmitti, der ­gerade hin und her stolzierte wie ein flugunfähiger Vogel -, verlieh ihm der offenbar nicht richtig funktionierende Kristall keineswegs Zuversicht.

Als das Funkgerät an Denzels Gürtel mit einem Knacken zum Leben erwachte, fuhr er erschrocken hoch. Hastig griff er danach, ließ dabei fast die Taschenlampe fallen und jonglierte dann ein paar Sekunden lang mit beiden Gegenständen, während aus dem Lautsprecher blechern eine barsche jugendliche Stimme drang.

»Denzel. Ist da was? Bitte kommen.«

Denzel bekam schließlich alles in den Griff und fand die Sendetaste an der Seite der Plastik­verkleidung. »Äh, nein. Hier sind nur jede Menge Spiegel.«

Er ließ den Knopf los und wartete auf eine Antwort. Als keine kam, schlug er sich selbst mit der Taschenlampe gegen den Kopf und drückte wieder die Taste. »Sorry. Ende ⦠äh ⦠Bitte kommen. Tut mir leid, Boyle, ich meine ⦠Bitte kommen.«

»Such weiter«, sagte Boyle. »Wir messen dort Geisterenergie. Was macht Schmitti? Bitte kommen.«

Denzel drückte den Knopf und warf einen Blick zu Schmitti hinüber, der sich nun in einem anderen Spiegel betrachtete. »Jetzt gerade? Einen Handstand«, sagte Denzel. »Bitte kommen.«

»Ha! Du glaubst wohl, du kannst mich auf den Kopf stellen, was? Das hättest du wohl gerne!«, meinte ­Schmitti zu dem Spiegel. Dann verlor er das Gleich­gewicht und krachte mit den Füßen voran in die Scheibe. Der Spiegel zerbrach mit Getöse in tausend Stücke, und Schmitti sprang auf die Beine wie eine erschrockene Gazelle.

»Was war das?«, wollte Boyle wissen. »Bitte kommen.«

Denzel hielt die Sendetaste gedrückt, zögerte aber. »Äh, nichts«, sagte er dann. »Falscher Alarm. Dachte, es wäre ein Geist, war aber keiner.«

»Es war ein Scheiß«, erwiderte Schmitti, während er sich zu Denzel herüberbeugte, um direkt in das Funkgerät zu sprechen. Er zwinkerte seinem Freund zu und hielt einen Daumen hoch.

Lautlos bedeutete Denzel ihm, er solle still sein, und lachte dann gekünstelt. »Haha. Guter Witz. Das war ⦠ein echter Schmitti. Aber hier ist alles in Ordnung. Nichts zu berichten, Ende.«

Eine Weile sagte Boyle nichts, und dann: »Haltet die Augen offen. Und wenn ihr etwas seht, unternehmt nichts, verstanden? Ende.«

»Äh, okay. Tschüss«, antwortete Denzel und klemmte sich das Funkgerät wieder an den Gürtel.

Schmitti zog die Augenbrauen hoch und grinste. »Ich glaube, er fand meine Antwort mit dem Scheiß echt lustig.«

Denzel seufzte. Seit einer Woche waren Schmitti und er offiziell Mitglieder bei S.P.U.K. - einer ultra­geheimen Organisation mit dem Auftrag, die Welt vor übernatürlichen Bedrohungen zu schützen -, und ­beide hatten den Dreh noch nicht so recht raus.

»Eigentlich unfair, oder?«, sagte er.

»Was denn?«

»Na ja ⦠Boyle und Samara sind ein Team. Sie kann zaubern, und er hat so ziemlich jede Waffe, die man sich vorstellen kann.«

Schmitti runzelte die Stirn. »Und?«

»Und was haben wir? Zwei Taschenlampen, ein Funkgerät und einen Ring, der mir das Blut im Finger abklemmt.«

Schmitti legte Denzel den Arm um die Schultern und sang ihm leise ins Ohr, während er ihn sacht ­hin- und herwiegte. »Aber du und ich, wir haben uns, wir sind zwei gute Kumpel in einem alten, gruseligen ­Zirkus.«

Denzel schüttelte ihn ab. »Lass das«, sagte er, konnte sich ein Lächeln aber nicht verkneifen. »Das hier ist kein Zirkus, sondern ein gruseliger, alter Rummelplatz.«

»Wirklich? Was ist denn der Unterschied?«, fragte ­Schmitti.

»Na ja, es gibt ziemlich viele Unterschiede«, antwortete Denzel. »Auf einem Rummelplatz sind zum Beispiel keine Tiere.«

»Aber hier sind welche«, widersprach Schmitti. »Guck.«

Er zeigte mit seiner Taschenlampe in eine Ecke. Ihr Licht wurde von einem Paar winziger Augen reflektiert. »Siehst du?«

»Das ist eine Ratte«, sagte Denzel und kämpfte ­gegen das Bedürfnis an, schreiend davonzurennen. »Die zählt nicht.«

Sie drangen weiter vor in das Spiegelkabinett, und überall starrten ihnen ihre verzerrten Doppelgänger aus den verrottenden Rahmen entgegen. »Ach, übrigens«, meinte Denzel und hielt sich möglichst fern von der Ecke, in der die Ratte hockte. »Gibt es Geistertiere?«

»Auf jeden Fall«, sagte Schmitti. »Es gibt alles in Geisterform. Selbst leblose Objekte. Ich habe mal eine Geistereidechse gesehen.«

Denzel warf ihm einen Seitenblick zu. »Eine Geistereidechse?«

»Jap. Ein Kamelo oder so. In einer Zoohandlung. Ein Kind hat es berührt, und - puff - war es verschwunden.«

»War das vielleicht ein Chamäleon?«

Schmitti schnipste mit den Fingern. »Genau, das war s! Puff«, sagte er, wedelte geheimnisvoll mit den Händen vor Denzels Gesicht herum und flüsterte: »Verschwunden.«

»Wie alle Chamäleons.«

»Was? Alle Chamäleons sind Geister?«

»Nein«, sagte Denzel und entschied dann, dass es die Mühe nicht wert war. »Vergiss es. Ja, echt unheimlich, Mann.«

»Oh, und ich habe mal gesehen, wie jemand von ­einem Geisterlöwen gefressen wurde«, fiel Schmitti ein. Er tippte sich gegen die Schläfe. »Aber diese Erin­nerung habe ich, so gut es ging, verdrängt. Weiter geht s!«

Er marschierte auf die Tür am anderen Ende des Gangs zu, während Denzel grübelte, ob das nun ein Witz gewesen war oder nicht. Bei Schmitti konnte man sich nie sicher sein. Manchmal fragte Denzel sich, ob Schmitti das selbst immer so genau wusste.

Sie traten aus dem Spiegelkabinett heraus in die kühle Nachtluft. Leere, ausgebleichte Popcorntüten flatterten über die Wiese wie etwas enttäuschende Schmetterlinge. Das rostige Metall einer alten Achterbahn quietschte und stöhnte, als der Wind durch das Gestell und die eingestürzten Schienen fuhr.

»Was ist mit Clowns?«, fragte Schmitti.

»Was soll mit denen sein?«

»Zirkus oder Rummelplatz?«

»Zirkus«, sagte Denzel.

»Gut. Ich hasse Clowns«, meinte Schmitti. »Oh! Frage: Wärst du lieber mit einem Killer-Clown in einem Käfig eingesperrt ⦫

»Oder?«

»Oder mit einem Bären?«

»Tja ⦫

»Aber«, fuhr Schmitti fort, »der Bär ist als Clown verkleidet und der Clown als Bär.«

Denzel runzelte die Stirn. »Wer verkleidet denn Bären als Clowns?«

Schmitti zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Die Regierung.«

Sie machten sich auf zum nächsten Gebäude auf der Liste, die Boyle ihnen zum Abarbeiten gegeben hatte. Boyle selbst war mit Samara beim Riesenrad, denn dort war tatsächlich ein Geist gesichtet worden. Denzel nahm an, dass er und Schmitti hauptsächlich deswegen auf den Kontrollgang geschickt worden waren, um ihnen nicht im Weg zu sein.

»Also, verstehe ich das richtig: Die Regierung hat ­einen Bären als Clown verkleidet ⦫

»Und einen Clown als Bären«, ergänzte Schmitti.

»Alles klar. Einen Clown als Bären. Und jetzt zwingt sie mich - aus welchen Gründen auch immer -, zu sagen, mit wem von beiden ich in einen Käfig gesperrt werden will«, fasste Denzel zusammen. »Und beide werden versuchen, mich zu töten, egal, wie ich mich entscheide.«

»Korrekto«, sagte Schmitti. »Also?«

Denzel kickte ein zerfallendes Plüschtier weg, das im Gras gelegen hatte. Dabei fiel der Kopf ab, und feuchtes Füllmaterial verteilte sich auf der Erde. »Wahrscheinlich würde ich mich für den Clown entscheiden, der als Bär verkleidet ist«, sagte er.

»Interessant. Wieso?«

»Na ja, wenn ich ein Bär wäre, und jemand würde mir ein Clownskostüm anziehen, wäre ich sehr wütend«, argumentierte Denzel. »Gegen einen wütenden...

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