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Drawdown - der Plan

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
408 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.04.2019
Klimawandel - Erneuerbare Energien - unsere Zukunft!
Klimaerwärmung heißt, dass wir auf eine Zivilisationskrise unvorstellbaren Ausmaßes zusteuern. Und wir haben keinen Plan, wie wir das verhindern können. Oder doch? Dieses Buch beschreibt 100 existierende Ansätze der Verringerung von klimaschädlichen Gasen, die das Klimaproblem lösen können, wenn man sie vernetzt. Verblüffendes wird dabei deutlich und eine gut begründete Hoffnung entsteht: Es ist möglich, bis 2050 die Klimawende zu erreichen und die Erderwärmung zurückzudrehen. Ein Buch über ideenreiche Menschen, clevere Technologien und die Möglichkeit, die Dinge endlich anzupacken. Ein Zukunftsbuch!
Der konkrete Plan, die Erderwärmung umzukehren - mit weltweitem Netzwerk
100 Stellschrauben gegen den Klima-Kollaps
Die Antwort auf Donald Trumps Klima-Ignoranz
Ein Buch, das Hoffnung macht und Zukunftsmut befeuert
Kooperation mit der Deutschen Energieagentur
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Produkt

KlappentextKlimawandel - Erneuerbare Energien - unsere Zukunft!
Klimaerwärmung heißt, dass wir auf eine Zivilisationskrise unvorstellbaren Ausmaßes zusteuern. Und wir haben keinen Plan, wie wir das verhindern können. Oder doch? Dieses Buch beschreibt 100 existierende Ansätze der Verringerung von klimaschädlichen Gasen, die das Klimaproblem lösen können, wenn man sie vernetzt. Verblüffendes wird dabei deutlich und eine gut begründete Hoffnung entsteht: Es ist möglich, bis 2050 die Klimawende zu erreichen und die Erderwärmung zurückzudrehen. Ein Buch über ideenreiche Menschen, clevere Technologien und die Möglichkeit, die Dinge endlich anzupacken. Ein Zukunftsbuch!
Der konkrete Plan, die Erderwärmung umzukehren - mit weltweitem Netzwerk
100 Stellschrauben gegen den Klima-Kollaps
Die Antwort auf Donald Trumps Klima-Ignoranz
Ein Buch, das Hoffnung macht und Zukunftsmut befeuert
Kooperation mit der Deutschen Energieagentur
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641240684
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum22.04.2019
Seiten408 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse64113 Kbytes
Illustrationenmit zahlreichen vierfarbigen Abbildungen
Artikel-Nr.4170757
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


ENERGIE

WINDKRAFT

RANKING UND RESULTATE BIS 2050 (AN LAND)

#2

84,6 GIGATONNEN
CO2-REDUKTION

$1,23 BILLIONEN
NETTOKOSTEN

$7,4 BILLIONEN
NETTOEINSPARUNGEN

RANKING UND RESULTATE BIS 2050 (OFFSHORE)

#22

14,1 GIGATONNEN
CO2-REDUKTION

$572,4 MILLIARDEN
NETTOKOSTEN

$274,6 MILLIARDEN
NETTOEINSPARUNGEN

_____

Ein Schwimmer mit dem Windpark Sheringham Shoal im Hintergrund. Diese Anlage besteht aus 88 Siemens-Windkraftanlagen mit je 3,6 Megawatt Leistung, die in einem 35 Quadratkilometer großen Gebiet 17 Kilometer vor der Küste der englischen Grafschaft Norfolk installiert wurden.

(Mike Harrington - Getty Images)

Der Wind bläst nicht. Er entsteht durch die Erdrotation und die ungleichmäßige Erwärmung der Erdoberfläche, durch die Luft aus Gebieten mit hohem Druck in solche mit niedrigerem Druck gezogen wird. So bewegt sich der Wind wellenförmig wie eine Art Luftbrandung über die Landschaft. Der Wandel kommt mit diesen Wellen: Die Windenergie wird in den kommenden drei Jahrzehnten eine zentrale Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasen spielen. Nur eine Veränderung des Umgangs mit Kältemitteln ist als Einzelmaßnahme noch wirksamer als der Ausbau der Windkraft.

Betrachten wir als Beispiel die 32 Offshore-Windkraftanlagen - jede von ihnen doppelt so hoch wie die Freiheitsstatue -, die im Windpark Burbo Bank vor der englischen Küste bei Liverpool errichtet wurden. Die Anlage gehört einem in der Energiewirtschaft ungewöhnlichen Betreiber - der Spielzeugfirma Lego. Burbo ist ein internationales Projekt: Die Rotorblätter werden auf der Isle of Wright von einem japanischen Unternehmen für Vestas, ein dänischer Hersteller, gefertigt. Jede dieser Windturbinen kann acht Megawatt Strom erzeugen. Der Rotordurchmesser beträgt 164 Meter, und jedes Rotorblatt wiegt 33 Tonnen. Eine einzige Umdrehung des Rotors erzeugt den Stromtagesbedarf eines Haushalts. Insgesamt kann der Windpark alle 466.000 Einwohner Liverpools mit Strom versorgen.

Heute (2017, Anm. d. Red.) erzeugen weltweit 314.000 Windkraftanlagen fast vier Prozent der globalen Elektrizität. Und schon bald wird es noch viel mehr sein. Allein in Spanien versorgen Windkraftanlagen zehn Millionen Haushalte mit Strom. Im Jahr 2016 wurden 29,9 Milliarden Dollar in Offshore-Windparks investiert, 40 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Mensch nutzt die Windkraft schon seit Jahrtausenden. Segelboote und -schiffe transportierten Lasten auf Flüssen und Meeren. Mithilfe des Windes wurde Wasser in die Höhe gepumpt und Korn gemahlen. Die ältesten bekannten Windmühlen wurden zwischen den Jahren 500 und 900 in Persien gebaut. Von dort gelangte diese Technik im Mittelalter nach Europa und über Jahrhunderte waren die Holländer führend in der Weiterentwicklung der Windmühle. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wandelten zahlreiche Erfinder erfolgreich die kinetische Energie des Windes in Elektrizität um. In Glasgow, Ohio und Dänemark entstanden Prototypen. Auf der World´s Columbian Exposition, einer Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893, präsentierten zahlreiche Hersteller ihre Konstruktionen. In den 1920er- und 1930er-Jahren standen auf zahlreichen Farmen im Mittleren Westen der USA Windräder als hauptsächliche Energielieferanten. 1931 nahm Russland die erste große Windkraftanlage zur Stromerzeugung in Betrieb. Und die erste Turbine mit einer Leistung von einem Megawatt ging 1941 in Vermont ans Netz.

Mitte des 20. Jahrhunderts drängten die fossilen Brennstoffe die Windkraft zunehmend in den Hintergrund. Doch die Ölkrise in den 1970er-Jahren weckte neue Erfindungs- und Investitionsbereitschaft. Diese Renaissance der Windkraft bereitete den Weg für die heutige Windenergieindustrie und weil immer mehr Windkraftanlagen betrieben werden, sinken die Kosten und steigt die Leistung. Im Jahr 2015 wurde weltweit die Rekordzahl von 63 Gigawatt Windenergie neu installiert, und das trotz eines dramatischen Verfalls der Preise für fossile Brennstoffe. Allein China stellte Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 31 Gigawatt neu in Dienst. Dänemark deckte 2017 über 40 Prozent seines Energiebedarfs mit Windkraft und in Uruguay waren es 15 Prozent. In vielen Regionen kann die Windenergie mit Kohle konkurrieren oder ist sogar kostengünstiger.

In den USA könnte das Windenergiepotenzial von nur drei Bundesstaaten - Kansas, North Dakota und Texas - den gesamten Strombedarf des Landes decken. Windparks haben einen geringen Flächenbedarf. Sie benötigen typischerweise nur ein Prozent des Landes, auf dem sie errichtet werden, sodass dort gleichzeitig mit der Stromgewinnung Landwirtschaft und Freizeitaktivitäten stattfinden und Naturschutzzonen eingerichtet werden können. Windrotoren können Strom ernten, während Landwirte Alfalfa und Mais ernten. Hinzu kommt, dass der Bau eines Windparks nur ein Jahr oder weniger dauert, sodass schnell Energie produziert wird und sich die Investitionen entsprechend zügig amortisieren.

Die Windenergie bringt Herausforderungen mit sich. Das Wetter ist nicht überall gleich. Die wechselhafte Natur des Windes bedingt, dass sich Windräder manchmal nicht drehen. Wo aber die unregelmäßige Produktion von Windenergie (und Solarenergie) in größeren geografischen Räumen erfolgt, ist es einfacher, Versorgungs- und Nachfrageschwankungen auszugleichen. Eine bessere Vernetzung der Stromversorgung ermöglicht es, den Strom dorthin zu leiten, wo er gerade benötigt wird. Kritiker argumentieren, dass die Windräder Lärm verursachen, nicht ästhetisch sind und manchmal den Tod von Fledermäusen und Zugvögeln verursachen. Diesen Bedenken begegnet man heute durch langsamer drehende Rotorblätter und dadurch, dass bei der Standortwahl die Routen der Zugvögel berücksichtigt werden. Doch bleibt es ein Hindernis, dass viele Menschen - vom ländlichen England bis nach Massachusetts - keine Windparks vor der eigenen Haustür wollen.

Ein weiteres Hemmnis für die Windenergie ist die mangelnde staatliche Förderung. Der International Monetary Fund schätzt, dass die Öl-, Gas- und Kohleindustrie im Jahr 2015 mehr als 5,3 Billionen Dollar direkte und indirekte Subventionen erhielt. Das sind zehn Millionen Dollar pro Minute, oder ungefähr 6,5 Prozent des Bruttoweltprodukts. Zu den indirekten von der Gemeinschaft aufzubringenden Kosten für die fossilen Brennstoffe gehören Gesundheitskosten infolge der Luftverschmutzung, Umweltschäden, Verkehrsbelastung und globale Erwärmung - sämtlich Faktoren, die bei der Windenergie nicht auftreten. Zum Vergleich: Die Windkraftindustrie in den USA hat seit dem Jahr 2000 12,3 Milliarden Dollar direkte Subventionen erhalten. Wenn man die indirekten Kosten unberücksichtigt lässt, scheinen die fossilen Brennstoffe preisgünstiger zu sein. Damit wird aber die Konkurrenzfähigkeit der Windkraft verschleiert und den fossilen Brennstoffen als etablierter Energieträger ein Vorteil verschafft, was sie für Investoren attraktiver macht.

Doch wird die fortschreitende Reduzierung der Kosten die Windenergie vermutlich innerhalb der nächsten zehn Jahre zur preiswertesten Stromquelle machen. Gegenwärtig liegen in den USA die Kosten bei 2,9 US-Cent für die Kilowattstunde Windstrom, 3,8 US-Cent pro Kilowattstunde bei Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken und 5,7 US-Cent für Solarkraftwerke. In einer im Juni 2016 veröffentlichten Goldman-Sachs-Analyse heißt es dazu: »Die Windenergie hat die niedrigsten Installationskosten.« Die Kosten für Wind- und Solarenergie enthalten Production Tax Credits (Steuergutschriften, mit denen die erneuerbaren Energien in den USA subventioniert werden). Doch bei Goldman Sachs ist man der Ansicht, dass die sinkenden Baukosten von Windkraftanlagen das Auslaufen der Tax Credits bis 2023 kompensieren wird. Im Jahr 2016 installierte Windparks kommen auf 2,3 US-Cent pro Kilowattstunde. Eine Morgan-Stanley-Analyse zeigt, dass diese Kosten für neue Windparks im Mittleren Westen nur ein Drittel so hoch sind wie die Kosten für Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke. Und Bloomberg New Energy Finance hat berechnet, dass »die über die gesamte Nutzungsdauer anfallenden Kosten von Wind- und Solaranlagen günstiger sind als bei neuen Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden«. Bloomberg prognostiziert, dass die Windkraft im Jahr 2030 weltweit die günstigste Energietechnik sein wird. (Und bei dieser Rechnung wurden die Kosten der fossilen Brennstoffe bezüglich Luftqualität, Gesundheit, Umweltschäden und globaler Erwärmung nicht berücksichtigt.)

Die Kosten sinken, weil Windturbinen inzwischen immer höher sind - was bedeutet, dass längere Rotorblätter auf bessere Windbedingungen treffen. Mit dieser Kombination lässt sich die Stromerzeugungskapazität heutiger Turbinen mehr als verdoppeln. Windrotoren an Land können in größeren Dimensionen gebaut werden als auf dem Wasser, weil es leichter ist, sie aufzubauen. Auf den Zeichenbrettern werden bereits Windkraftanlagen entworfen, die 20 Megawatt erzeugen können und höher als das Empire State Building sind.

Könnten die USA ihren Strombedarf ausschließlich mit Windkraft decken? Das National Renewable Energy Laboratory hat berechnet, dass sich 2.007.241 Quadratkilometer der Landfläche der Vereinigten Staaten für einen Kapazitätsfaktor von 40 bis 50 Prozent eignen, womit sich der Kapazitätsfaktor innerhalb...

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