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Love Sugar Magic - Hilfe, die Geister sind los!

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am02.09.2019
Verspukt nochmal!
Leo ist eine Bruja - eine Back-Hexe in Ausbildung. Fleißig übt sie neue Zauberrezepte und magische Sprüche, oft mit der Hilfe ihrer besten Freundin Caroline. Doch genau das wollen ihr Mama Logrono und Tía Paloma jetzt verbieten. Leo sieht aber gar nicht ein, wieso sie sich zwischen ihrer Familie und ihrer Freundin entscheiden soll, und zaubert deswegen heimlich mit Caroline weiter. Doch als eines Morgens plötzlich der Geist von Leos Großmutter im Zimmer steht, ist klar: Da ist wohl etwas gründlich schiefgelaufen. Denn in der Stadt tauchen immer mehr Geister auf und richten ein heilloses Chaos an. Wie soll Leo das nur wieder geradebiegen?

Anna Meriano wuchs in Houston, Texas, mit zwei Brüdern und jeder Menge Cousins und Cousinen auf. Sie studierte an der Rice University und machte ihren Master in Kreativem Schreiben mit Schwerpunkt Kinderliteratur an der New School in New York. Sie ist in der Lehre tätig und in ihrer Freizeit strickt sie, lernt Gebärdensprache und spielt Muggel-Quidditch.
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Produkt

KlappentextVerspukt nochmal!
Leo ist eine Bruja - eine Back-Hexe in Ausbildung. Fleißig übt sie neue Zauberrezepte und magische Sprüche, oft mit der Hilfe ihrer besten Freundin Caroline. Doch genau das wollen ihr Mama Logrono und Tía Paloma jetzt verbieten. Leo sieht aber gar nicht ein, wieso sie sich zwischen ihrer Familie und ihrer Freundin entscheiden soll, und zaubert deswegen heimlich mit Caroline weiter. Doch als eines Morgens plötzlich der Geist von Leos Großmutter im Zimmer steht, ist klar: Da ist wohl etwas gründlich schiefgelaufen. Denn in der Stadt tauchen immer mehr Geister auf und richten ein heilloses Chaos an. Wie soll Leo das nur wieder geradebiegen?

Anna Meriano wuchs in Houston, Texas, mit zwei Brüdern und jeder Menge Cousins und Cousinen auf. Sie studierte an der Rice University und machte ihren Master in Kreativem Schreiben mit Schwerpunkt Kinderliteratur an der New School in New York. Sie ist in der Lehre tätig und in ihrer Freizeit strickt sie, lernt Gebärdensprache und spielt Muggel-Quidditch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641205096
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum02.09.2019
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4921 Kbytes
IllustrationenMit s/w Vignetten
Artikel-Nr.4310262
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1 - Willkommen zurück

Leonora Elena Logrono, wo steckst du?«

Beim Klang dieser Stimme zuckte Leo zusammen und warf einen erschrockenen Blick über die Schulter auf die blauen Schwingtüren, die die Küche vom Verkaufsraum der Bäckerei trennten und sie und ihr Experiment vor den neugierigen Blicken ihrer Familie schützen sollten.

Mamá war zurück!

»Mija? Da ist noch Gepäck im Auto und ich will ein Begrüßungsküsschen haben!«

»Sie ist drüben im Laden, Mamá!« Leos sechzehnjährige Schwester Marisol streckte den Kopf über die Türflügel und fügte mit einem spitzbübischen Grinsen hinzu: »Drückt sich wieder mal vor der Arbeit.«

»Stimmt nicht!«, rief Leo und hüpfte von der Ladentheke, auf der sie ohnehin nicht sitzen durfte. »Ich bin an der Kasse, genau wie es unser Plan vorsieht.« Leo verzog das Gesicht. Keine sehr gute Ausrede, da die Bäckerei erst in zwanzig Minuten öffnen würde, aber im Lügen war Leo bei Weitem nicht so einfallsreich wie ihre Freundin Caroline. Doch zum Glück hörte ihr sowieso keiner zu.

Neben Marisols Kopf tauchte der von Mamá auf. Die große weinrote Reisetasche an ihrer einen Schulter und der kleinere Rucksack über der anderen knallten gegen die Türflügel und ließen sie auf und zu schwingen. »Und?«, fragte Mamá. »Was ist nun mit dem Begrüßungsküsschen?«

Mit einem breiten Lächeln rannte Leo in die Küche und in die ausgebreiteten Arme ihrer Mutter.

»Willkommen daheim!«, nuschelte Leo in ihr Shirt. »Wie war´s?«

Mamá ließ ihr Gepäck neben den langen Holztisch fallen, der den Mittelpunkt der Küche und Backstube bildete, und strich sich lächelnd ein paar vorwitzige Strähnen aus dem Gesicht. Für die frühmorgendliche Autofahrt hatte sie Jeans-Shorts und ein schwarzes T-Shirt angezogen. »Interessant wie immer, mija.«

Mamá und Isabel waren am Wochenende bei dem alljährlich stattfindenden Treffen des SRBZ gewesen - des Verbands der Southwest Regional Brujería und Zauberkunst - bei dem die Brujas und Hexen und Zauberer aus ganz Texas, Oklahoma und Louisiana zusammenkamen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und sich mit Krähenfedern und Spinneneiern und anderen magischen Zutaten einzudecken. Der SRBZ-Verband verschickte auch monatliche Newsletters, doch die stapelten sich bei den Logronos meist ungelesen auf dem Küchentisch.

»Wir sind gut klargekommen, als ihr weg wart«, berichtete Leo und warf sich ein bisschen in die Brust. Da noch Winterferien waren, hatte sie fast Vollzeit in der Bäckerei mithelfen dürfen. »Wir haben dich und Isabel bei den Vorbereitungen für den Día de los Reyes gar nicht gebraucht.«

In der Familienbäckerei, die mit offiziellem Namen Panadería Amor y Azúcar hieß, roch es tatsächlich superlecker, nach Süße und Hefe. Auf den Backblechen lagen dicke Teigringe, auf dem langen Holztisch standen Schalen mit Trockenfrüchten und Schüsseln voller Zuckerguss. Heute war der dritte Januar, und das bedeutete, dass in den nächsten drei Tagen mit Hochdruck gebacken werden würde, denn die Einwohner der Stadt Rose Hill würden massenhaft Roscas de Reyes, Dreikönigshefekränze, kaufen, um den Día de los Reyes gebührend zu feiern.

»Sieht gut aus«, sagte Mamá mit einem anerkennenden Nicken. »Und es riecht auch lecker!«

»Wie Leo schon sagte«, warf Marisol grinsend ein, »sind wir bestens klargekommen.«

»Oh, dann will ich euch nicht weiter stören.« Mamá trat einen Schritt zurück und tat so, als lege sie die Hand an ihr verwundetes Herz.

»So war es nicht gemeint«, stellte Leo schnell richtig und umarmte ihre Mutter zur Entschuldigung gleich noch ein zweites Mal. »Ich freue mich, dass ihr wieder da seid.«

Mamá lachte. »Ich auch, Süße. Ich möchte den Feiertag für nichts auf der Welt ohne meine Familie verbringen.«

Der Dreikönigstag wurde genau zwölf Tage nach Weihnachten gefeiert, zu Ehren der drei Weisen, die dem Jesuskind zwölf Tage nach seiner Geburt Geschenke gebracht hatten. Es gab längst nicht so viele Filme über den 6. Januar wie über Weihnachten, doch die Kinder freuten sich immer sehr darauf, da sie wussten, dass sie am Morgen in ihren Schuhen Süßigkeiten, Kuchen und Geschenke vorfinden würden. Und dass dieser Tag immer mit Menschen gefeiert wurde, die man liebte.

»Hast du die neue Schaufenstergestaltung schon gesehen?«, fragte Leo ihre Mutter. »Das meiste davon habe ich gemacht. Okay, Marisol hat mir ein bisschen geholfen.«

Neben den goldenen Kronen und dekorativen Roscas de Reyes, die zu dieser Zeit das Schaufenster zierten, mochte Leo die Figuren der drei heiligen Könige am liebsten - den dunkelhäutigen Balthasar, Kaspar mit den aufgemalten glatten, schwarzen Haaren und Melchior, der wie Dumbledore aussah. Ungefähr eine Woche nach Weihnachten wurden sie ins Fenster gestellt und Leo durfte sie jeden Tag ein Stück näher zur Krippe rücken.

»Du wärst sehr stolz gewesen auf Leo«, verkündete Tía Paloma, die gerade mit zwei weiteren Reisetaschen ihrer Schwester zur Hintertür der Bäckerei hereinkam. »Die Mädchen waren mir eine große Hilfe, was ich natürlich erwartet hatte, aber Leo war an diesem Wochenende besonders fleißig. Die ganzen Ferien über, genau genommen. Sie hat enorme Fortschritte gemacht.«

Leos Lächeln erblühte und erlosch dann wieder. Dieses Wochenende und in den Ferien? War sie nicht immer fleißig? Sie studierte fast jeden Tag, welche Kräuter wofür nützlich waren, und das so intensiv, dass inzwischen sogar ihre beste Freundin Caroline die Anwendung der meisten grundlegenden Bruja-Kräuter aufsagen konnte.

»Außer heute, als sie bei den Püppchen mithelfen sollte«, murmelte Marisol, die an der Wand lehnte und an ihrem dunkelvioletten Nagellack herumpulte.

»Ich habe sehr wohl mitgeholfen.« Leo schnitt eine Grimasse in Marisols Richtung. »Ich habe sämtliche Backbleche fertig gemacht, die auf dem Tresen standen.« Den ganzen Morgen über hatte sie winzige Plastikpüppchen in diversen Ladungen Kuchenteig versteckt, die Tía Paloma zum Backen aufgereiht hatte. Die Roscas de Reyes waren etwas Besonderes, nicht nur, weil sie so herrlich schmeckten oder so farbenfroh dekoriert waren, sondern auch, weil in jedem Hefekranz ein Babyfigürchen versteckt wurde. Wer später in seinem Stück das Püppchen fand - es stellte das vor zwölf Tagen geborene Jesuskind dar -, hatte die Ehre, alle Anwesenden am einige Wochen später stattfindenden Día de la Candelaria einzuladen und sie mit Tamales zu bewirten. Leo kannte keine andere Gebäcksorte, die quasi schon das nächste Fest organisierte.

Bevor Marisol noch eine schnippische Bemerkung machen konnte, kam Isabel mit leeren Händen vom Parkplatz herein. Ihre Bluse war von der stundenlangen Autofahrt zerknittert. Leo fiel ihrer ältesten Schwester um den Hals und diese strich Leo lachend über den Kopf.

»Hi, kleine Leo. So stürmisch? Ich war doch nur zwei Tage weg.«

»Hat sich aber länger angefühlt«, meinte Leo.

»Nur weil du meine Schichten übernehmen musstest«, witzelte Isabel. Marisol schnaubte und murmelte etwas Unschönes, doch Isabel ignorierte sie. »Mir kamen die zwei Tage sehr kurz vor. Es gab so viel zu lernen! Mamá ließ mir kaum Zeit, mit jemandem zu reden, ich musste ihr dauernd als Packesel für die vielen Zutaten dienen, die sie gekauft hat.«

Dieses Jahr hatte Isabel Mamá zum ersten Mal zu diesem Treffen begleiten dürfen. Isabels Abwesenheit hatte Leo mit Schaudern an das nächste Jahr denken lassen, wenn Isabel ins College gehen und vermutlich von zu Hause wegziehen würde, vielleicht sogar sehr weit weg, nach San Antonio oder Houston. Wer würde Leo dann vor Marisols Sticheleien in Schutz nehmen? Nur der Gedanke, dass auch sie selbst eines Tages Mamá begleiten und die Magie ihrer Bäckerei bei dem großen Treffen vertreten durfte, tröstete Leo ein kleines bisschen.

Isabel deutete auf die Taschen, die Mamá und Tía Paloma schon angefangen hatten auszupacken: Gläser und Gefäße mit Flüssigkeiten und Pülverchen, mit Bindfaden zusammengebundene Kräuterbündel und Plastik- und Papiertütchen mit allem Möglichen - angefangen von Holzperlen über Kristalle bis hin zu einfachem Sand. Leos Finger juckten vor Lust, das alles anzufassen, an den Päckchen zu schnuppern, um den verräterischen Zimtgeruch der Magie zu riechen und zu erfahren, wofür jede einzelne dieser Zutaten gut war. Sie hätte am liebsten alles auf einmal gelernt, doch Tía Paloma und Mamá legten Wert darauf, dass sie zuerst die Grundlagen lernte - und das bedeutete, dass ihr Lernprozess so langsam vor sich ging wie Hefeteig, der erst aufgehen musste. In den letzten drei Monaten hatte Leo seitenweise die Eigenschaften von Kräutern auswendig gelernt und konnte inzwischen auch die Kasse in der Bäckerei bedienen. Aber eigentlich wünschte sie sich nichts sehnlicher, als einen richtig komplizierten und mächtigen Zauber zu backen.

Wenn Leo ehrlich zu sich war, verstand sie aber auch, warum Mamá und Tía Paloma sie ständig bremsten. Als sie vor drei Monaten die Familienmagie entdeckt und erfahren hatte, dass alle weiblichen Mitglieder ihrer Familie Backhexen waren, wollte sie alles darüber lernen - aber natürlich heimlich, weil sie ja angeblich noch zu jung war. Und in ihrem Eifer hatte Leo Rezepte ausprobiert, denen sie nicht gewachsen war. Sie hatte so ein Chaos angerichtet, dass es einen komplett neuen Zauber gebraucht hatte, um alles wieder rückgängig zu machen. Und wenn sie noch ehrlicher zu sich war, musste sie zugeben, dass die Zeit, die ein Hefeteig zum...

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