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Alles, nur kein Surfer Boy

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.04.2020Deutsche Erstausgabe
Keine Kerbe in seinem Surfboard
Taylor Simmons ist geliefert. Erst wird sie von ihrer Traum-Uni nur auf die Warteliste gesetzt - und dann wacht sie nach einer durchzechten Party-Nacht ausgerechnet neben Bad Boy Evan McKinnley auf. Als Taylors vermeintlicher Ausrutscher zum Thema Nummer Eins an ihrer Schule wird, sieht sie nur einen Ausweg: Evan muss sich als ihr Freund ausgeben. Denn tausendmal lieber hat sie den wilden Surfer gebändigt, als nur eine weitere Kerbe in seinem Surfboard zu sein ...

Jenn P. Nguyen verliebte sich bereits in der dritten Klasse in Bücher und verbrachte ihre restliche Schulzeit damit, in den Mittagspausen zu lesen und während der Freistunden die Bibliothek zu organisieren. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in New Orleans. Jenn verbringt ihre Zeit mit Lesen, dem Schreiben von YA Romanzen und dem Binge-Watching koreanischer Dramen - natürlich im Namen der Recherche. »Alles, nur kein Surfer Boy« ist ihr Debütroman.
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Produkt

KlappentextKeine Kerbe in seinem Surfboard
Taylor Simmons ist geliefert. Erst wird sie von ihrer Traum-Uni nur auf die Warteliste gesetzt - und dann wacht sie nach einer durchzechten Party-Nacht ausgerechnet neben Bad Boy Evan McKinnley auf. Als Taylors vermeintlicher Ausrutscher zum Thema Nummer Eins an ihrer Schule wird, sieht sie nur einen Ausweg: Evan muss sich als ihr Freund ausgeben. Denn tausendmal lieber hat sie den wilden Surfer gebändigt, als nur eine weitere Kerbe in seinem Surfboard zu sein ...

Jenn P. Nguyen verliebte sich bereits in der dritten Klasse in Bücher und verbrachte ihre restliche Schulzeit damit, in den Mittagspausen zu lesen und während der Freistunden die Bibliothek zu organisieren. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in New Orleans. Jenn verbringt ihre Zeit mit Lesen, dem Schreiben von YA Romanzen und dem Binge-Watching koreanischer Dramen - natürlich im Namen der Recherche. »Alles, nur kein Surfer Boy« ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641200602
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum13.04.2020
AuflageDeutsche Erstausgabe
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2761 Kbytes
Artikel-Nr.4310350
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Taylor

Noch bevor ich meine Augen öffnete, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich war nicht in meinem Bett, so wie ich es sein sollte, eingerollt in meine cremefarbene Decke, die ich letzten Monat mit Mom bei Macy´s gekauft hatte. Der Stoff unter meinen Fingerspitzen war kühl und irgendwie kratzig.

Beweis Nummer zwei: Es roch anders. Nicht schlimm oder so. Einfach nur nicht nach dem Apfel-Zimt-Raumdeo, das Mom so liebte und überall im Haus versprühte, ungeachtet dessen, dass Dad und ich Zimt hassten. Ich hielt üblicherweise dagegen, indem ich mit Vanille-Duftkerzen durchs Haus lief. Was dazu führte, dass es bei uns daheim süßer roch als in einer Großbäckerei. Was wiederum ironisch war, denn eigentlich konnte keiner von uns backen.

Ich sog noch einmal tief die Luft ein, um sicherzugehen. Nein, hier gab es weder Äpfel noch Zimt noch Vanille irgendeiner Art. Stattdessen roch es nach Baumwolle mit einem schwachen Hauch von Pinie und Gras.

Doch der vernichtendste Beweis von allen war der muskulöse, entblößte Rücken eines halb nackten Typen, der neben mir lag - zumindest hoffte ich, dass er nur halb nackt war, da ich nicht unter die dunkelblaue Decke sehen konnte, die um seine Hüften geschlungen war. Eines Typen, der definitiv nicht in meinem Bett liegen sollte.

»Oh Gott. Oh. Mein. Gott.« Meine Stimme war ein heiseres Fiepsen. Ich kniff die Augen zu, bevor ich sie wieder öffnete. Einmal. Zweimal. Immer wieder, bis verschwommene Sterne an der blassblauen Zimmerdecke erschienen - eine Zimmerdecke, die ebenfalls nicht zu mir gehörte -, aber er wollte einfach nicht verschwinden.

Und die Sterne machten das schmerzhafte Pochen in meinem Kopf auch nicht besser. Warum hatte mich eigentlich niemand vorgewarnt, dass ich mich nach dem Trinken am nächsten Morgen so dermaßen mies fühlen würde?

Mit zitternden Händen lugte ich unter meine Decke und - puuuh - ein Seufzer der Erleichterung entfuhr mir. Gott sei Dank, ich war vollständig bekleidet. Wenn man das schwarze Spitzen-Tanktop und die knallenge Caprihose, in die Carly mich am Abend zuvor gezwängt hatte, vollständig bekleidet nennen konnte. Aber abgesehen davon sah alles andere normal aus - bis auf das fremde Zimmer und den halb nackten Typen, mit dem ich im Bett lag.

Ich saß so richtig in der Tinte. Warum hatte ich mich gestern Abend bloß von Carly auf diese Party schleifen lassen? (Notiz an mich selbst: Es kommt nie etwas Gutes dabei heraus, wenn man auf dieses Mädchen hört.) Aber sie hatte mich eben in einem schwachen Moment erwischt. Zugegeben, ich hatte einen ganzen Haufen schwacher Momente gehabt, seit ich auf der Warteliste der Columbia University gelandet war.

Aber jetzt mal im Ernst - ich, Taylor Simmons, auf der Warteliste? Ich konnte es immer noch nicht glauben. Wussten die denn nicht, wer ich war? Herrgott noch mal, hatten die sich meine Bewerbung überhaupt angeschaut? Sie war tadellos und ich hatte sie extra früh eingereicht. Ich hatte sogar eine zusätzliche Seite für all meine außerordentlichen Leistungen hinzufügen müssen. Ich hätte eine todsichere Kandidatin sein müssen.

Aber die Monate gingen ins Land, und keine Zusage für einen Studienplatz in Sicht. Man antwortete auch nicht auf meine E-Mails und Anrufe, um nachzuhaken, ob die Computer abgestürzt waren. Oder ob der gesamte Aufnahmeausschuss im Krankenhaus lag. Nichts. Bis zu dem mickrigen Brief für die Warteliste gestern.

Wie auch immer, das war nicht der Punkt. Nicht wirklich. Der Punkt war, dass man mich auf die Party geschleift hatte ... und ich irgendwann gegangen war. Ganz offensichtlich. Aber wo war ich jetzt? Und wie war ich hierhergekommen? Wo war Carly und warum hatte sie mich nicht aufgehalten oder ...?«

»Hmpf.« Der Typ rollte sich von mir weg auf seinen Bauch.

Rasendes Herzklopfen. Ich konnte mich kaum rühren. Meine Brust schnürte sich zusammen, aber ich atmete nicht, blinzelte nicht, bis das leise Schnarchen von seiner Seite des Bettes wieder einsetzte. Und selbst da wagte ich es lediglich, kurze, flache Atemzüge zu machen.

Das war knapp. Zu knapp. Ich musste hier weg. Sofort.

Vorsichtig löste ich mich von der Matratze, Zentimeter für Zentimeter, und schreckte zusammen, da selbst diese leichte Bewegung mein Herz laut klopfen ließ. Meine Zehen berührten den weichen Teppich, und ich drückte mich hoch, wobei ich jedes Mal erstarrte, wenn das Bett knarzte. Nur noch ein Stückchen.

Nach gefühlten Stunden - obwohl es sich wahrscheinlich nur um ein paar Minuten handelte - rutschte ich von der Bettkante und machte einen Schritt auf die Tür zu. Großer Fehler. Das Knarren des Bodens hallte wie ein Gewehrschuss durch den Raum. Der Typ im Bett rührte sich, und ich hechtete Richtung Boden, wobei ich mit einem dumpfen Knall auf dem braunen Teppich landete. Mein Kopf prallte gegen meinen Unterarm. Autsch.

Was zum ...? Ein Name stand auf meinem linken Unterarm, in meiner eigenen schnörkeligen Handschrift. Mein Name. Taylor Simmons. Wie besoffen musste ich eigentlich gewesen sein, wenn ich mir meinen eigenen Namen auf den Arm schreiben musste? Ernsthaft, was zum Teufel war letzte Nacht passiert?

Ich hatte keine Zeit, mir jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen. Auf der Suche nach meinen silbernen Sandalen tastete ich mich auf allen vieren durch das verdunkelte Zimmer. Das einzige Geräusch war das leise Schnarchen, das von dem Deckenhaufen auf dem Bett kam.

Trotzdem ... wer war mein Komplize? Konnte es jemand sein, den ich kannte, oder war es - ach du heilige Scheiße - irgendein dahergelaufener Kerl, den ich auf der Party kennengelernt hatte? War ich etwa eine schamlose Dirne wie in diesen historischen Liebesschmonzetten, die ich hinter meinen Nachtschränkchen versteckte?

Oder war Kurtisane hier das richtige Wort? Wenigstens klang das etwas stilvoller.

»Oh Gott.« Ich schüttelte den Kopf und unterdrückte den Impuls, mir mit der Hand gegen die Stirn zu schlagen. Jetzt war ganz bestimmt nicht der Moment, mich mit sprachlichen Feinheiten zu befassen.

Ein schmaler Sonnenstrahl fiel durch den Spalt über den Jalousien, die einen Schatten über den Kopf des Typen warfen, der immer noch halb im Kissen vergraben war. Ich spähte über den Rand der Matratze, konnte jedoch nicht mehr sehen als seinen muskulösen, gebräunten Rücken. Ich glaubte, dass er dunkles Haar hatte, aber sicher sein konnte ich nicht. Obwohl ich wusste, dass ich schleunigst hier raus sollte, zögerte ein Teil von mir - wahrscheinlich der Teil, der immer noch betrunken war. Ich musste wissen, wer er war. Aber jedes Mal, wenn ich mich ihm nähern wollte, knarrte der gottverdammte Fußboden.

Oh Mann, was war das eigentlich für ein Haus?

Wider besseres Wissen begann ich in seinem Zimmer herumzuschnüffeln, sorgfältig darauf bedacht, auf Ellbogen und Bauch über den Boden zu robben wie ein Soldat in feindlichem Gebiet. Turnschuhe, Videospiele, Schulbücher mit makellosen, glatten Seiten, die ganz offensichtlich nicht oft benutzt worden waren, eine beeindruckende Sammlung alter Comichefte ... Bingo! Ich knackte den Jackpot, als ich ein Schmuddelmagazin aus dem Weg schubste und einen Stapel Fotos zum Vorschein brachte. Ich strich mir mein verworrenes dunkles Haar aus dem Gesicht und schob mich etwas näher auf das Licht zu.

Autos und Mädchen. Haufenweise. Mädchen, meine ich. Und auf den meisten war richtig viel Haut zu sehen. Ich spürte, wie mir die Hitze in die Wangen schoss, als mein Blick auf das Foto eines Mädchens in mikroskopisch kleinem Bikini fiel, der kaum die üppige Oberweite bändigen konnte, die sie mit einem koketten Lächeln in die Kamera streckte. Ich konnte nicht einmal sagen, ob sie rothaarig oder brünett war, mir sprangen nur strahlend weiße Zähne, volle Lippen und Brüste entgegen. Weiterblättern. Eine Blondine mit Brüsten. Noch eine Blondine mit Brüsten. Irgendjemandes Beine am Strand.

«Komm schon, zeig mir dein Gesicht«, murmelte ich mit einem schnellen Blick nach oben, um sicherzugehen, dass mein unbekannter Partner immer noch schlief. Er schlief.

Endlich fand ich ein Foto mit einem Typen drauf. Er stand im Profil, aber sein Gesicht war der Kamera zugewandt und leicht nach unten geneigt zu - was wohl? - noch mehr Brüsten. Seine Nase war bis auf einen winzig kleinen Hubbel auf dem Rücken ziemlich gerade. Leicht verstrubbeltes dunkelblondes Haar. Lachende dunkelgraue Augen, die zur Seite blickten. Sein Kiefer war eher groß, was von einem Unterbiss herrühren konnte, aber es stand ihm. Vor allem, wenn er lachte. Er war so unglaublich heiß.

Und so bekannt.

Mein Kopf schnellte zu dem glatten, ruhenden Rücken herum. Dann fiel mein Blick auf die schwarzen chinesischen Schriftzeichen, die sich an seinem linken Unterarm entlangzogen. Ich hatte das Tattoo schon einmal aus der Nähe gesehen. Alle behaupteten, es würde »Lebe einfach« bedeuten. Aber soweit mir bekannt war, hieß es tatsächlich »Kaugummiliebhaber«.

Ein unterdrücktes Stöhnen entrang sich meinen Lippen. Nein, nein, nein. Nicht er. Jeder, aber nicht Evan McKinley. Die legendäre männliche Oberschlampe der Nathan Wilks Highschool höchstpersönlich. Es hieß, er habe so viele Mädchen flachgelegt, dass er sich ein neues Surfbrett kaufen musste, weil sein altes schon überall Kerben hatte - als Erinnerung an jede neue Eroberung.

Wie um jegliche verbliebene Spur von Hoffnung eines...

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Autor

Jenn P. Nguyen verliebte sich bereits in der dritten Klasse in Bücher und verbrachte ihre restliche Schulzeit damit, in den Mittagspausen zu lesen und während der Freistunden die Bibliothek zu organisieren. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in New Orleans. Jenn verbringt ihre Zeit mit Lesen, dem Schreiben von YA Romanzen und dem Binge-Watching koreanischer Dramen - natürlich im Namen der Recherche. »Alles, nur kein Surfer Boy« ist ihr Debütroman.