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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am24.04.20191. Auflage
''Der lustigste Science-Fiction-Roman seit 'Per Anhalter durch die Galaxis.'' The Verge Der Eurovision Song Contest im Weltall: Vor knapp hundert Jahren hat sich die Galaxis entzweit - ein Krieg löschte beinahe sämtliches Leben aus. In der Folge erfand man eine gemeinschaftsbildende Tradition. Etwas Schönes und Unterhaltsames, um den Frieden, die die Liebe und das Leben zu feiern. Und so wurde der metagalaktische Grand Prix geboren, in dem alle empfindungsfähigen Zivilisationen friedlich gegeneinander antreten. Seitdem muss jede neue Spezies, die Mitglied der kosmischen Gemeinschaft werden will, an der Show teilnehmen. Das Ganze ist ein Riesenspaß, das Problem ist nur: Auf dem letzten Platz wartet die völlige Vernichtung - und die Aliens haben ganz eigene Vorstellungen davon, wer für die Erde antreten soll ... Auftritt: Decibel Jones, Glam-Rocker der Extra-Klasse, gewesener Rock'n'Roll-Messias und Fast-immer-noch-Berühmtheit. Zusammen mit seiner Band, den 'Absolute Zeroes', bekommt er die größte Bühne, die es je gab. Und nicht nur die Musikpresse ist der Ansicht: In unberufeneren Händen hat das Schicksal der Menschheit noch nie gelegen. 'Space Opera hat das Herz von Douglas Adams und die Seele von David Bowie. Ich liebe das Buch und es hat mich glücklich gemacht.' Chuck Wendig 'Cat Valente ist völlig verrückt und brillant. Niemand sonst hätte diese Nummer durchziehen können.' John Scalzi Für alle Leser von Douglas Adams, John Scalzi und Terry Pratchett. Und natürlich für alle Fans des ESC.

Catherynne M. Valente hat bereits zahlreiche Romane und Gedichtbände geschrieben und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Partner, zwei Hunden und einer riesigen Katze auf einer Insel vor der Küste von Maine.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext''Der lustigste Science-Fiction-Roman seit 'Per Anhalter durch die Galaxis.'' The Verge Der Eurovision Song Contest im Weltall: Vor knapp hundert Jahren hat sich die Galaxis entzweit - ein Krieg löschte beinahe sämtliches Leben aus. In der Folge erfand man eine gemeinschaftsbildende Tradition. Etwas Schönes und Unterhaltsames, um den Frieden, die die Liebe und das Leben zu feiern. Und so wurde der metagalaktische Grand Prix geboren, in dem alle empfindungsfähigen Zivilisationen friedlich gegeneinander antreten. Seitdem muss jede neue Spezies, die Mitglied der kosmischen Gemeinschaft werden will, an der Show teilnehmen. Das Ganze ist ein Riesenspaß, das Problem ist nur: Auf dem letzten Platz wartet die völlige Vernichtung - und die Aliens haben ganz eigene Vorstellungen davon, wer für die Erde antreten soll ... Auftritt: Decibel Jones, Glam-Rocker der Extra-Klasse, gewesener Rock'n'Roll-Messias und Fast-immer-noch-Berühmtheit. Zusammen mit seiner Band, den 'Absolute Zeroes', bekommt er die größte Bühne, die es je gab. Und nicht nur die Musikpresse ist der Ansicht: In unberufeneren Händen hat das Schicksal der Menschheit noch nie gelegen. 'Space Opera hat das Herz von Douglas Adams und die Seele von David Bowie. Ich liebe das Buch und es hat mich glücklich gemacht.' Chuck Wendig 'Cat Valente ist völlig verrückt und brillant. Niemand sonst hätte diese Nummer durchziehen können.' John Scalzi Für alle Leser von Douglas Adams, John Scalzi und Terry Pratchett. Und natürlich für alle Fans des ESC.

Catherynne M. Valente hat bereits zahlreiche Romane und Gedichtbände geschrieben und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Partner, zwei Hunden und einer riesigen Katze auf einer Insel vor der Küste von Maine.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104910543
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum24.04.2019
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1193 Kbytes
Artikel-Nr.4350388
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1 BOOM BANG-A-BANG


Auf einem kleinen, wasserreichen, leicht erregbaren Planeten namens Erde, in einem kleinen, wasserreichen, leicht erregbaren Land namens Italien lebte einmal ein sanftmütiger, recht gutaussehender Gentleman namens Enrico Fermi, der in eine so überbehütende Familie hineingeboren worden war, dass er sich bemüßigt sah, die Atombombe zu erfinden. Fermi widmete sich der Entdeckung verschiedener, bisher als äußerst ungesellig verschriener Teilchen wie dem Plutonium, da er ganz unten in der atomaren Pralinenschachtel die leckersten Happen vermutete. Nebenbei fand er die Zeit, über etwas nachzudenken, was als das Fermi-Paradoxon in die Geschichte einging. Für den Fall, dass ihr diesem Gedankenspiel hier zum ersten Mal begegnet, sei es kurz erklärt: Wenn wir einmal davon ausgehen, dass es in der Galaxis Milliarden von Sternen gibt, die unserer guten alten, vertrauten und jeden Tag ihren Dienst tuenden Sonne gleichen, und dass einige davon ein paar Runden mehr gedreht haben als die große gelbe Lady und dass ein paar dieser Sterne Planeten haben, die unserem guten alten, vertrauten Wasserloch Erde gleichen, und dass, wenn auf diesen Planeten Leben möglich sein sollte, höchstwahrscheinlich irgendwann auch welches entsteht - dann müsste da draußen doch schon irgendjemand interstellare Reisemöglichkeiten erfunden haben, und das wiederum legt nahe, dass es, selbst wenn man diese Reisen mit der schnarchlangsamen Raketenantriebskraft aus den 1940er Jahren anträte, nur ein paar Millionen Jahre dauern dürfte, bis die ganze Milchstraße von den unterschiedlichsten Lebensformen besiedelt ist.

Also, wo sind sie denn alle?

Auf diese Frage, die Signore Fermi in seiner transgalaktischen Einsamkeit sehnsüchtig in den weiten Raum hinausrief, überlegte man sich verschiedene Antworten. Zu den beliebtesten gehört die Rare-Earth-Hypothese, die freundlich flüstert: Ganz ruhig, kleiner Enrico. Organisches Leben ist so komplex, dass selbst die einfachsten Algen ein unüberschaubares Maß an spezifischen Bedingungen benötigen, um sich auch nur zur simpelsten Ursuppe zusammenzufinden. Es geht nicht nur um planetare Gesteinsbrocken für Mineralienfans. Man braucht außerdem eine Magnetosphäre, einen Mond (aber nicht zu viele), ein paar Gasriesen zur Schwerkraftkontrolle, ein paar Van-Allen-Gürtel, eine ordentliche Portion Meteore und Gletscher und Plattentektonik - und selbst dann hat man ja noch nicht mal eine Atmosphäre oder Stickstoff im Boden oder ein, zwei, drei Ozeane. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass sich jedes einzelne der vielen Trilliarden Ereignisse, die auf der Erde zur Entstehung von Leben geführt haben, woanders noch einmal genauso vollzieht. Es war alles nur ein glücklicher Zufall, Schätzchen. Nenn es Schicksal, falls du romantisch veranlagt bist. Oder Glück. Oder Gott. Genieße den Kaffee in Italien, die Würstchen in Chicago und das ausgetrocknete Schinkensandwich im Los Alamos National Laboratory, denn besser wird es nicht. Mehr haben wir als hochentwickelte Luxuslebensform nicht zu erwarten.

Die Rare-Earth-Hypothese ist zwar gutgemeint, aber sie ist leider fürchterlich, spektakulär, haarsträubend falsch.

Das Leben ist nicht selten, es ist auch nicht wählerisch oder einzigartig, und Schicksal hat mit der ganzen Chose schon mal gar nichts zu tun. Um unser kleines, organisches Mini-Gokart in Bewegung zu bringen, reicht es, es einfach einen Abhang hinunterzuschubsen und dabei zuzusehen, wie der Motor anspringt. Das Leben will passieren. Es erträgt es gar nicht, nicht zu passieren. Die Evolution steht überall in den Startlöchern und hüpft von einem Bein aufs andere wie ein Kind in der Warteschlange vor der Achterbahn, das sich so doll auf die bunten Lichter, die laute Musik und die Loopings freut, dass es sich beinahe in die Hosen pinkelt. Und das Beste: Die Fahrt ist fast umsonst. Bewohnbare Planeten, freie Auswahl zum kleinen Preis! Und zu jeder Weltkugel kriegst du noch Flora und Fauna obendrauf! Sauerstoff! Kohlenstoff! Wasser! Stickstoff! Superpreise, alles muss raus! Greift zu!

Die intelligenten Spezies erscheinen dann quasi über Nacht, haben ruckzuck eine industrielle Zivilisation entwickelt und reiten so lange die Ultra-Zyklon-Krake, bis sie sich entweder totgekotzt haben oder Fluchtgeschwindigkeit erreichen und in ihren kleinen, bemalten Plastiksesseln hinaus in die unendlichen Weiten des Weltalls segeln.

Und wenn es erst mal so weit ist, heißt es: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Ja, Leben ist das genaue Gegenteil von »kostbar« und »selten«. Es ist überall, es ist nass und klebrig, und es hat ungefähr so viel Selbstbeherrschung wie ein unterzuckertes Kleinkind im Süßigkeitenladen. Das Leben wäre in all seiner unendlichen und intergalaktischen Vielfalt allerdings eine große Enttäuschung für den sanften Enrico Fermi gewesen, denn es ist äußerst, unglaublich und schrecklich dumm.

Es wäre vielleicht gar nicht so schlimm, wenn Biologie, Bewusstsein und Evolution lediglich nette Idioten wären, stümperhafte Enthusiasten mit einem ästhetischen Empfinden, das man bestenfalls als ausbaufähig und schlimmstenfalls als halluzinogene Zirkuskanone bezeichnen könnte, die einem einen Haufen Giftmüll mitten ins Gesicht schießt. Aber genau wie der schlanke Vater des Atomzeitalters mit seinem allmählich zurückgehenden Haaransatz haben auch sie im Laufe der Jahre viel zu viel positives Feedback bekommen. Sie glauben an sich selbst, egal, wie viel Gegenbeweise in den finsteren Ecken des Universums vor sich hin rotten. Das Leben ist der ultimative Narziss und liebt nichts mehr, als sich so richtig aufzuspielen. Und wenn man es auch nur auf das ekligste Fitzelchen Fungus auf der winzigsten Flocke getrockneter Kometenkotze losließe, die besoffen um den unterbelichtetsten Stern in der heruntergekommensten Ecke des ganzen Kosmos trudelt - in ein paar Milliarden Jahren hätten wir garantiert eine brodelnde Gesellschaft telekinetischer Pilzmenschen, die den Großen Pfifferling anbeten und in überaus geschmackvoll brünierten Raumschiffen die örtlichen Sehenswürdigkeiten abklappern. Oder man stelle sich ein lebensfeindliches, schwefeliges, silikathaltiges Lavaloch vor, das zwischen zwei schleimigen Sonnen Slalom fährt, dazu ein paar elende, aus der Hölle hochgerotzte, freilaufende Säurewolken und das Schwerkraftäquivalent eines unbehandelten Diabetes, ein Sternenfluch, der niemals gezwungen sein sollte, sich mit etwas so toxischem und leicht entflammbarem wie einer Zivilisation abzugeben - noch bevor man halt, stopp, aufhören, nicht! rufen könnte, würde es dort vor postkapitalistischen Glaskugeln wimmeln, die alle Ursula heißen und mit empfindungsfähigen Gasen gefüllt sind.

Ja, das Universum läuft geradezu über vor impulsivem, pickligem, prallem Leben.

Also noch mal: Wo sind sie denn alle?

Nun, eines Tage spazierte Enrico Fermi mit seinen Freunden Eddie und Herbert im Los Alamos National Laboratory zum Lunch, und sie unterhielten sich darüber, dass kürzlich so viele städtische Müllcontainer geklaut worden waren; das, so überlegten sie, seien doch bestimmt diese »Aliens« gewesen, von denen die besoffenen Landeier da drüben in Roswell dauernd schwafelten, Aliens, die sich auf ihrer Spritztour rund um die Erde so verantwortungsvoll verhielten wie ein Haufen auf Krawall gebürsteter Schulschwänzer mit Baseballschlägern und Langeweile. Und genau in diesem Moment, als die Wüstensonne so heiß und nah über ihren Köpfen brannte, dass Enrico froh war, schon in jungen Jahren ziemlich kahlgeworden zu sein, genau in diesem Moment, als er zum blauen Himmel emporblickte, der vor Leere funkelte, und sich fragte, warum er nur so schrecklich leer blieb, genau in diesem Moment waren dort oben alle völlig abgelenkt von der scheinbar unvermeidlichen, glühend existenzbedrohenden, totalen und vollkommenen Vernichtung durch einen allumfassenden galaktischen Krieg.

Das Leben ist schön, und das Leben ist dumm. Dies gilt weithin als universales und unanfechtbares Naturgesetz, gegen das man ebenso wenig aufbegehren kann wie gegen das Zweite Gesetz der Thermodynamik, die Heisenberg´sche Unschärferelation oder die Tatsache, dass sonntags keine Post kommt. Und solange man das im Kopf behält und dem einen nicht mehr Bedeutung beimisst als dem anderen, ist die Geschichte des Universums eine ziemlich simple Melodie mit Karaoke-Untertiteln und einer freundlich blinkenden Discokugel, die von Wort zu Wort hüpft und dafür sorgt, dass man nicht den Anschluss verliert.


Dieses Buch ist eben jene Discokugel.

Musik ab. Spotlight an.


Das sollte man über intergalaktische Bürgerkriege wissen: Sie funktionieren nach denselben Gesetzen wie der mit Gebrüll, Geschrei, Türenknallen, Tellerwerfen, Schluchzen und Heulen gewürzte Kleinkrieg jedes durchschnittlichen überspannten Paars. Es handelt sich dabei um eine Angelegenheit, die den direkt Beteiligten wahnsinnig wichtig ist, während sich alle Leute außerhalb der direkten Detonationszone lieber mit den wirklich entscheidenden Dingen des Lebens beschäftigen, beispielsweise damit, was es zum Mittagessen gibt. Niemand weiß genau, wie es eigentlich angefangen hat oder wessen Schuld es war, niemand nimmt Rücksicht darauf, dass die Nachbarn kein Auge zubekommen, weil man sich die ganze Nacht anbrüllt, und nur eines ist von wirklich fundamentaler Bedeutung, nämlich, das letzte Wort zu haben. Oh, angefangen hat es natürlich in aller Unschuld mit Kuschelnächten auf dem Sofa und gemeinsamen Entdeckungstouren zu allen möglichen...
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Autor

Catherynne M. Valente hat bereits zahlreiche Romane und Gedichtbände geschrieben und wurde dafür vielfach ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Partner, zwei Hunden und einer riesigen Katze auf einer Insel vor der Küste von Maine.Kirsten Borchardt übersetzt seit über zwanzig Jahren Bücher aus den Bereichen Phantastik und Popkultur, u. a. von Joe Abercrombie und Rae Carson. Sie lebt in Norddeutschland.