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Jake Turner und der Schatz der Azteken

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am19.07.20191. Auflage
Indiana Jones, nimm dich in Acht, hier kommt Jake Turner! Jake und seine Schatzjäger-Familie sollen das Grab des Azteken-Gotts Quetzalcoatl ausfindig machen und die Mumie bergen. Ein nahezu unmöglicher Auftrag. Denn im Dschungel von Honduras lauern nicht nur giftige Spinnen und Krokodile, uralte Fallen und gefährliche Klippen, sondern auch konkurrierende Schatzjäger, die vor absolut gar nichts zurückschrecken ...

Als Kind wollte Rob Lloyd Jones immer >Indiana Jones< werden. Deswegen studierte er Ägyptologie und Archäologie. Bei seiner Teilnahme an verschiedenen Ausgrabungen stieß er auf allerhand spannende Geschichten, die ihn u.a. zu seinem Buch inspirierten. Außerdem ist er der Autor zahlreicher Sachbücher. Rob Lloyd Jones lebt in Sussex.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextIndiana Jones, nimm dich in Acht, hier kommt Jake Turner! Jake und seine Schatzjäger-Familie sollen das Grab des Azteken-Gotts Quetzalcoatl ausfindig machen und die Mumie bergen. Ein nahezu unmöglicher Auftrag. Denn im Dschungel von Honduras lauern nicht nur giftige Spinnen und Krokodile, uralte Fallen und gefährliche Klippen, sondern auch konkurrierende Schatzjäger, die vor absolut gar nichts zurückschrecken ...

Als Kind wollte Rob Lloyd Jones immer >Indiana Jones< werden. Deswegen studierte er Ägyptologie und Archäologie. Bei seiner Teilnahme an verschiedenen Ausgrabungen stieß er auf allerhand spannende Geschichten, die ihn u.a. zu seinem Buch inspirierten. Außerdem ist er der Autor zahlreicher Sachbücher. Rob Lloyd Jones lebt in Sussex.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423436434
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum19.07.2019
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse2755 Kbytes
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.4370005
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Ich nahm einen tiefen Atemzug, hielt die Luft an und trat hinaus in die Dunkelheit.

»Nachtsicht!«

Die Einstellung meiner Smartbrille wechselte zu grobkörnig-grün und ich erkannte, dass die Granitwände um mich herum gewölbt waren. Ich befand mich in einem Geheimgang, tief unter einem fünftausend Jahre alten Tempel ... oder einer Pyramide. Einer uralten Kultstätte jedenfalls. Okay, ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, was das hier war. Ich hatte bei dem Briefing vor der Mission nicht richtig zugehört, weil ich so dringend pinkeln musste. Aber der Ort war cool, so viel stand fest.

Ich spürte ein Klopfen auf der Schulter: drei Mal - das Zeichen, stehen zu bleiben. Pan, meiner Zwillingsschwester, war etwas aufgefallen, jedenfalls huschten digitale Informationen über die Gläser ihrer Smartbrille. Die fahl leuchtenden Buchstaben ließen ihre Wangen noch bleicher erscheinen, als sie eh schon waren.

»Sami?«, fragte sie.

Klar und deutlich meldete sich eine Stimme. Die Smartbrillen übertrugen auch Schallwellen, das funktionierte mithilfe von ... Okay, das Technik-Briefing hatte ich auch verpasst. Auf jeden Fall waren es absolute Hightech-Geräte. Und die Stimme, die wir hörten, war die des Brillenerfinders, Dr. Sami Fazri, Computergenie und Ausrüster der besten und gefragtesten Schatzjäger weltweit.

Die besten und gefragtesten Schatzjäger weltweit, das waren wir. Cool, was?

»Was gibt´s?«, fragte Sami.

»Hier sind Inschriften.« Pan ging in die Hocke und fuhr mit einem behandschuhten Finger über die Gravuren, eine Reihe von Linien und schrägen Strichen am unteren Ende der Wand. Für mich sah das Ganze so aus, als hätte ein Kleinkind den Stein mit einem Messer attackiert. »Ich glaube, das sind akkadische Zeichen«, fuhr sie fort. »Ich mach mal ein Foto. Schickst du es Mum zum Übersetzen?«

Pan beugte sich vor und blinzelte dreimal. Ihre Brille erkannte den Befehl und schoss ein hochauflösendes Blitzlichtfoto von der Inschrift.

»Ist angekommen«, bestätigte Sami. »Aber deine Mutter ist nicht zufrieden damit.«

»Du kennst sie länger als wir, Sami. Hast du sie jemals zufrieden erlebt?«, fragte ich.

»Ich kann dich hören, Jake«, schoss eine zweite Stimme in mein Ohr. »Und nur ganz nebenbei: Ich bin nicht eure Übersetzungs-Assistentin.«

»Mum, kannst du die Inschrift jetzt lesen oder nicht?«, fragte Pan.

»Wieso kannst du das nicht?«

»Weil ich das Akkadische nicht beherrsche.«

Na ja, das stimmte nicht ganz. In den paar Monaten, in denen unsere Eltern uns nun schon zu Schatzjägern ausbildeten, hatte Pan gleich mehrere alte Sprachen gelernt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie schon über das Akkadische, eine Sprache aus dem Mittleren Osten, habe reden hören. Meine Schwester ist ein Genie - und das meine ich so, wie ich es sage. Sie hat ein fotografisches Gedächtnis und entsetzliche Stimmungsschwankungen. Aber okay, wahrscheinlich verstand sie tatsächlich noch nicht ausreichend Akkadisch, denn sonst hätte sie Mum niemals um Hilfe gebeten. Das tat sie nämlich nur im alleräußersten Notfall.

Mum seufzte betont laut, damit wir es auch ja hörten.

»Erstens: Die Inschrift ist sumerisch, nicht akkadisch«, sagte sie. »Dir sind offenbar die fehlenden Präfixe bei den Stammwörtern mit drei Konsonanten entgangen.«

Pans Hände ballten sich zu Fäusten und ich wusste, dass sie sich gerade schwer beherrschen musste, um ihren Frust nicht laut rauszuschreien. Ich tippte ihr zweimal kurz auf die Schulter - ein Zeichen zwischen uns beiden, das so viel bedeutete wie: Egal, runterschlucken, weitermachen.

»Jane«, warf Sami ein, »Pan ist keine Expertin für Alte Sprachen wie du.«

»Deswegen ist die Inschrift trotzdem sumerisch und nicht akkadisch«, beharrte Mum. »Also, was sagt euch das?«

»Dass ihr zwei, du und Dad, zu viel Zeit in Bibliotheken verbracht habt«, stellte ich fest.

»Nein, Jake«, entgegnete Pan.

Sie nahm langsam Fahrt auf. Meiner Schwester war nur selten anzumerken, wenn sie aufgeregt war. Ihre Lieblingslaune war »mürrisch«. Das hieß: Dauerschmollgesicht unter strähnigen, schwarz gefärbten Haaren und einer dicken Schicht Goth-Make-up, mit dem sie aussah wie eine Kreuzung aus Dracula und jemandem, der sich wie Dracucla kleidet, dabei aber ziemlich übertreibt. Wenn sie jedoch auf irgendein superinteressantes Thema stieß, dann entflammte sie und konnte das schlecht verbergen. Dann leuchteten ihre Augen und ihr Kiefer verkrampfte sich beim Versuch, bloß nicht zu lächeln.

»Das sagt uns, dass die Inschrift vor mehr als zweitausendfünfhundert Jahren in den Stein geritzt wurde, zu einer Zeit, als die sumerische Schrift noch verwendet wurde«, erklärte sie.

»Richtig, Pandora«, sagte Mum. »Und jetzt denkt weiter.«

»Also ist der König, dessen Grab wir suchen, schon mehr als zweitausendfünfhundert Jahre tot«, folgerte ich.

»Ashurnasipal«, präzisierte Pan. »Und ja, ist er.«

»Also führt dieser Gang hier tatsächlich zu seinem Grab! Bingo.«

Pan und ich klatschten uns ab.

»Hört auf mit dem Quatsch!«, blaffte Mum. »Mag ja sein, dass ihr auf der richtigen Spur seid - aber aus Erfahrung kann ich euch sagen, dass ihr jetzt erst recht wachsam sein müsst.«

»Echt?«, murrte Pan. »Komisch, deinen Riesenschatz an Erfahrung hast du noch nie erwähnt.«

Eine dritte Stimme meldete sich in unseren Ohrhörern. »Verkneif dir deine Ironie, junge Dame.«

»Dad?«, fragte ich. »Du hörst auch mit?«

Dads Stimme klang verzerrt und knackte so laut, dass es in den Ohren wehtat.

»Sami?«, rief ich. »Ich glaube, die Verbindung bricht gleich zusammen.«

»Nein«, antwortete Sami. »Das ist euer Dad. Er isst Chips.«

»Und da sollen wir uns konzentrieren?«, schimpfte Pan.

»Pandora hat recht«, pflichtete ihr Mum bei. »Hör mit dem Chipsessen auf, John.«

»Aber das ist mein Mittagessen.«

»Chips sind kein Mittagessen«, widersprach Mum. »Ein Sandwich ist Mittagessen.«

»Und was sind Fish & Chips?«

»Leute? Denkt ihr noch an eure Mission?«, schaltete sich Sami ein.

Er hatte recht. Pan hatte ihren Teil schon beigetragen. Jetzt war ich dran. Erneut atmete ich tief ein und hielt die Luft an. Das gehörte zu der Meditationstechnik, die Dad mir beigebracht hatte - damit ich mich besser konzentrieren und kontrollieren konnte. Pan war zwar das Genie von uns beiden, doch ich hatte eine andere Gabe - falls man es als Gabe bezeichnen konnte: Mein Verstand lief in brenzligen Situationen zu Höchstform auf und arbeitete reflexhaft schnell. Dieses instinkthafte Handeln hatte mir in der Vergangenheit haufenweise Probleme eingebracht, doch langsam lernte ich, es zu beherrschen.

»Sami«, bat ich, »kannst du uns ein Infrarotbild von den nächsten fünfzig Metern schicken? Und einen Ultraschall-Scan des gesamten Tunnels? Und dann sende mir doch bitte noch einen 4-D-Plan der Grabanlage auf meine Brille. Und die genauen Koordinaten der Stelle, an der uns die Drohne nachher rausholt. Ach ja, und Vorschläge zu Fluchtwegen, falls es mit der Drohne nicht klappt. Pan und ich werden ein paar Fundstücke aus der königlichen Grabkammer mitbringen und mit einem Archäologenteam zurückkehren, sobald die Echtheit der Sachen bestätigt ist.«

»Okay«, sagte Sami. »Könnte allerdings sein, dass es Probleme gibt. Das Infrarotbild zeigt drei Wärmepunkte. Zwei davon seid ihr, der dritte logischerweise nicht. Er nähert sich euch mit ziemlichem Tempo.«

Das klang nicht gut.

»Wie schnell?«, fragte Pan.

»Sami«, bat ich, »kannst du ein so genaues Wärmebild machen, dass man die Bluttemperatur erkennt?«

Ich hörte Sami auf dem Bildschirm herumtippen. »Die Bluttemperatur deutet darauf hin, dass es sich nicht um ein menschliches Wesen handelt ... sondern um ein wechselwarmes«, antwortete er schließlich. »Am ehesten ein Insekt. Allerdings ist der Wärmepunkt viel zu groß für ein Insekt.«

»Such mal nach einer Liste von Insekten, die hier - wo immer hier ist - vorkommen.«

»Das Teil ist zu groß für ein Insekt, Jake.«

»Kannst du trotzdem nachsehen, Sami?«, fragte Pan.

»Sehr gut, Pandora.« Das war wieder Mums Stimme.

Ich spürte einen Stich Eifersucht und hasste mich selbst dafür. Es war total kindisch, gerade jetzt über so was nachzudenken, aber trotzdem: Mich lobte Mum nie für irgendetwas.

»Okay«, sagte Sami, »die Liste kommt gleich ...«

»Es ist ein Skorpion«, fiel ich ihm ins Wort.

»Könnte sein«, sagte Sami. »Aber dann muss es ein ...«

»... mutierter Riesenskorpion sein«, unterbrach ihn Pan.

»Ja. Woher weißt du das?«

»Weil er direkt vor uns steht.«

Pan und ich rückten zusammen, bis wir uns berührten. Panik stieg in mir auf, aber ich schluckte sie runter und konzentrierte mich auf die Kreatur, die auf uns zukam. Sie war so lang wie ein Krokodil, mit klobigen, hoch erhobenen Zangen, die ständig auf und zu schnappten. Der Schwanz war nach oben gerollt, als würde das Vieh eine von Mums Yoga-Übungen machen, und der Stachel am Ende war so lang wie ein Dolch.

Ich tastete nach dem technischen Equipment an meinem Ausrüstungsgürtel: Karabiner, ein Micro-Laser-Steinschneider, eine Enterhaken- und eine Signalpistole, ein Atemschlauch mit komprimiertem...
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