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Das kleine Hotel in der Provence

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.04.20194. Auflage
Wo findet man die Liebe, wenn nicht in der Provence?

Lilly glaubt nicht mehr an die Liebe, seit ihr Freund Jan sie von heute auf morgen sitzen gelassen hat. Um ihn zu vergessen, beschließt sie nach Südfrankreich zu ziehen und ein kleines Hotel zu eröffnen: nur für Single-Frauen! In der Provence angekommen, erweist sich die charmante Villa, die Lilly kurzentschlossen gekauft hat, als Bruchbude, und auch sonst scheint alles viel komplizierter als gedacht. Dann taucht auch noch der attraktive Antiquitätenhändler Olivier auf und wirbelt ihren Traum vom Single-Leben gehörig durcheinander ... 

So romantisch wie eine französische Sommernacht.



Marion Stieglitz wurde 1981 in Cham im Bayerischen Wald geboren. Nach dem Studium der Neueren deutschen Literatur in München zog sie ins badische Offenburg an der französischen Grenze. Dort absolvierte sie ein Volontariat an der 'Burda Journalistenschule' und arbeitet seither als Redakteurin für verschiedene Wohn- und Gartenzeitschriften wie 'Wohnen & Garten', 'Landhaus' und 'WohnenTräume'.

Im Aufbau Taschenbuch ist ihr Roman 'Das kleine Hotel in der Provence' lieferbar.

Mehr zur Autorin unter www.marion-stieglitz.de.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextWo findet man die Liebe, wenn nicht in der Provence?

Lilly glaubt nicht mehr an die Liebe, seit ihr Freund Jan sie von heute auf morgen sitzen gelassen hat. Um ihn zu vergessen, beschließt sie nach Südfrankreich zu ziehen und ein kleines Hotel zu eröffnen: nur für Single-Frauen! In der Provence angekommen, erweist sich die charmante Villa, die Lilly kurzentschlossen gekauft hat, als Bruchbude, und auch sonst scheint alles viel komplizierter als gedacht. Dann taucht auch noch der attraktive Antiquitätenhändler Olivier auf und wirbelt ihren Traum vom Single-Leben gehörig durcheinander ... 

So romantisch wie eine französische Sommernacht.



Marion Stieglitz wurde 1981 in Cham im Bayerischen Wald geboren. Nach dem Studium der Neueren deutschen Literatur in München zog sie ins badische Offenburg an der französischen Grenze. Dort absolvierte sie ein Volontariat an der 'Burda Journalistenschule' und arbeitet seither als Redakteurin für verschiedene Wohn- und Gartenzeitschriften wie 'Wohnen & Garten', 'Landhaus' und 'WohnenTräume'.

Im Aufbau Taschenbuch ist ihr Roman 'Das kleine Hotel in der Provence' lieferbar.

Mehr zur Autorin unter www.marion-stieglitz.de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841216472
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.04.2019
Auflage4. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2210 Kbytes
Artikel-Nr.4400096
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

»Und jetzt ein bisschen Zauberei«, murmelte Lilly und starrte auf den Bildschirm.

Mit einem Mausklick versetzte sie das Hochzeitspaar in die Vergangenheit zurück. Von der grellbunten Gegenwart in jene Zeit, in der alles in weichen Pastelltönen gezeichnet schien. Als die Frauen so ladylike aussahen wie Audrey Hepburn und Elisabeth Taylor. Und die Männer so lässig wie Cary Grant und der junge Sean Connery. Als es keine Falten und störende Pickel zu geben schien, weil die Kameras großzügig über derartig unwichtige Details hinwegsahen. Natürlich nicht absichtlich. Die Fototechnik war damals einfach nicht weit genug entwickelt, um jede Hautpore millimetergenau wiederzugeben. Heute brauchte man dafür nur den Retro-Farbfilter eines Bildbearbeitungsprogramms. Wenige Momente später legte sich ein wundersamer Farbschleier über Markus und Solveig, über den cremeweißen Petticoat der Braut und die blauen Hosenträger des Bräutigams. Alles Schöne wurde in sanfte Farben getaucht und alles Störende verschwand. Selbst die von der Sonne und der Aufregung glänzende Haut des Paares. Als sei das Foto nicht vor ein paar Tagen aufgenommen worden, sondern in der Hochphase von Elvis, Twist und Rock ´n´ Roll. Das Paar hatte im Look der Fünfzigerjahre gefeiert: in einer Hafenkneipe mit einer Jukebox, Toast Hawaii, Kartoffelsalat und süßer Erdbeerbowle. Lilly hatte von beiden den Auftrag bekommen, möglichst stilechte Fotos von dem Fest zu machen. Für sie war das mittlerweile ein Kinderspiel. Sie hatte schon unzählige Brautpaare an ihrem großen Tag fotografiert. Sogar bereits in der gleichen Hafenkneipe und mit einem Brautpaar, das sich ein ähnliches Motto ausgesucht hatte.

Obwohl Lilly erst vor einem knappen Jahr nach Rostock gezogen war, lief es für sie in ihrem Job als Hochzeitsfotografin richtig gut. Ihr Neustart im Norden hätte eigentlich kaum besser sein können. Zugegeben - sie war immer noch kein großer Fan des stürmischen Nieselwetters und der zu kurz geratenen Sommermonate. Außerdem vermisste sie die Weinberge ihrer badischen Heimat und ihre alten Freunde aus Freiburg. Aber dafür hatte sie Jan. Ihre große Liebe. Ihn musste sie sich nicht mit ihrem Bildbearbeitungsprogramm schöner zaubern. Er sah immer so sensationell gut aus wie Sean Connery als unverwechselbar lässiger James Bond. Nur in Blond natürlich. Und statt Anzügen trug er lieber wasserfeste Allwetter-Jacken. Jan war Segellehrer. Weswegen nie die Frage im Raum gestanden hatte, ob ihre gemeinsame Zukunft im Südschwarzwald liegen würde. Ohne Meer konnte Jan nicht arbeiten. So fotografierte Lilly ihre Hochzeitspaare seit einigen Monaten also am Hafen und in den Dünen. Und irgendwann würde sie sich hier auch voll und ganz wie zu Hause fühlen. Davon war sie überzeugt.

»Bist du immer noch hier?«, riss sie Maike aus ihren Gedanken.

»Mist, ich habe die Zeit völlig vergessen«, antwortete Lilly und warf einen Blick auf die kleine Digitaluhr ihres Monitors. Es war schon 15.12 Uhr. Eigentlich musste sie dringend los. »Wie gut, dass du kommst. Sonst wäre ich hier noch ewig in den Fünfzigerjahren versumpft«, sagte sie und lächelte Maike an.

Ihre Kollegin war gerade dabei, ihren grünen Regenhut mit seiner breiten Krempe auf den Garderobenhaken zu hängen. Das große Plastik-Ungetüm hatte sie immer beim Fotografieren dabei, um auch bei Regenwetter beide Hände für ihre Kamera frei zu haben. Außerdem hielt er ihre Brille trocken. Seit ein paar Monaten teilten sich beide die Räume. Maike hatte auf einer Online-Plattform eine Partnerin für ihr Studio gesucht. Für Lilly war es die perfekte Gelegenheit gewesen, nach dem Umzug schnell wieder in ihrem alten Job Fuß zu fassen. Beide konnten sich Ausrüstung und Miete teilen - ebenso wie Geschichten über Pannen und Erfolgserlebnisse ihres gemeinsamen Berufs.

Maike beugte sich über Lillys Schulter. »Da hast du ja wieder mal ganze Arbeit geleistet! Wenn ich das Paar hier nicht kürzlich zur Vorbesprechung gesehen hätte, würde ich glauben, dass die Aufnahme wirklich ein halbes Jahrhundert alt ist. Du hast echt ein Talent für sowas!«

»Findest du?«, fragte Lilly und drehte sich um.

Eine Antwort erübrigte sich. Lilly kannte Maikes Blick, wenn sie etwas aufrichtig begeisterte. Dann verengten sich ihre Augenlider zu schmalen Schlitzen und zwischen den Brauen oberhalb der Brillengläser trat eine tiefe Falte hervor. Und exakt mit diesem Gesichtsausdruck betrachtete Maike gerade ihr Hochzeitsfoto.

Lilly lächelte. Das Hochzeitsfoto von Markus und Solveig war ihr zweifellos gelungen. Sie hatte beide an der Treppe vor der Kneipe positioniert: Solveig eine Stufe über Markus. Er hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, um sie zart an den Hüften zu umarmen. Beide lächelten sich ungekünstelt an. Und genau in dem Moment, als Lilly auf den Auslöser drückte, war ein Windhauch vorbeigekommen und hob den Petticoat der Braut ein Stück weit nach oben. Nur ein kleines bisschen, aber genug, um dem Foto etwas Dramatik zu verleihen. Zusätzlich zu der perfekten Momentaufnahme ließ Lillys selbst entwickelter Retro-Farbfilter die Farben exakt so nostalgisch aussehen wie vom Brautpaar gewünscht.

»Ach, ganz ehrlich: Ich liebe Hochzeiten einfach«, seufzte Lilly.

Maike boxte sie sanft an die Schulter. »Na, dann kann sich dein Jan heute ja auf einiges gefasst machen«, sagte sie und kicherte.

»Nein, das wäre viel zu früh! Wir haben doch erst unser Einjähriges«, erwiderte Lilly. Sie speicherte die Aufnahme ab und schaltete den Computer aus. »Und ich muss jetzt auch wirklich los.«

So schnell ließ Maike jedoch nicht locker. »Gib zu, du hast die Hochzeit mit deinem Märchenprinzen schon komplett durchgeplant.«

»Auf keinen Fall!«, protestierte Lilly.

Sie wollte gerade von ihrem Stuhl aufstehen und ihre Tasche nehmen, aber Maike stellte sich demonstrativ vor den braunen Lederbeutel. Sie hatte wieder ihren Blick mit der Falte zwischen den Augenbrauen. Diesem Blick konnte Lilly nichts vormachen.

»Na ja, ein paar Gedanken habe ich mir vielleicht schon gemacht«, druckste sie herum.

Insgeheim wusste sie, dass sie maßlos untertrieb. Denn selbstverständlich hatte sich Lilly ihren großen Tag mit Jan schon bis ins kleinste Detail ausgemalt. Immerhin war sie jedes Wochenende von Brautpaaren umgeben - wie sollte sie sich da keine Gedanken um ihre eigene Hochzeit machen, wenn sie den richtigen Mann endlich gefunden hatte? Sie wollte auf einem Landgut im Süden heiraten. So ein Fest wie bei ihrer Cousine Valeska, die ihren großen Tag in der Provence gefeiert hatte - dort, wo sie ihren Bräutigam Raymond kennengelernt hatte und wo beide nun zusammenlebten. Genau so eine sommerliche Party unter freiem Himmel musste es sein. Lavendelsekt und Rosmarinsorbet inklusive. Zumindest an dem einen großen Tag würde Jan sich gewiss dazu bereit erklären, ihr zuliebe seine Heimat zu verlassen. Außerdem würde Lilly in einem zartrosafarbenen Spitzenkleid heiraten. Ein Rosa, als ob ein kleines bisschen Himbeersirup in einen Vanilleshake gerührt wird. Dazu ein eleganter Schleier im exakt gleichen Farbton. Alles perfekt abgestimmt auf ihre nussbraunen Locken und ihre sonnenbraune Haut, die sie dank der Gene ihres Vaters auch im Winter hatte. Sie war ein südländischer Typ, wie ihr oft gesagt wurde, und dagegen hatte sie absolut nichts einzuwenden. Auch wenn sie weder in Andalusien noch in der Toskana geboren war, sondern nur in Baden-Württemberg. Aber gerade hier oben im Norden galt das schon als durchaus mediterran.

»Von wegen! Ein paar Gedanken!«, kicherte Maike. »Ich sehe es dir doch an. Du hast schon alles heimlich durchorganisiert.«

»Quatsch«, protestierte Lilly und schnappte sich endlich ihre Handtasche. Dabei vermied sie jeden Blickkontakt, denn sie fühlte sich ertappt und das war ihr unangenehm.

»Ich muss jetzt schleunigst los. Für nachher habe ich ein Strandpicknick mit Jan geplant und es gibt noch so viel zu erledigen«, sagte sie, um das Thema endlich zu wechseln.

Und immerhin hatte sie diesmal nicht geflunkert. Zu ihrem ersten Jahrestag wollte sie Jan abends mit einem besonderen Date überraschen und dafür ein Picknick vorbereiten. Sie würde gleich mit der S-Bahn nach Warnemünde fahren, wo Jans Segelschule lag. Aber davor würde sie noch in ihre gemeinsame Wohnung eilen und all die Kleinigkeiten zusammenpacken, die sie in den letzten Tagen heimlich gekauft und sorgfältig vor Jan versteckt hatte. Außerdem musste sie ihre Bestellung vom Feinkostladen abholen. Es sollte ein unvergesslicher Abend werden. Sie hatten sich in den letzten Wochen kaum über ein schnelles Frühstück hinaus gesehen, weil Jan ständig Überstunden machte. Es war höchste Zeit, dass sie endlich mal wieder ein paar richtig romantische Stunden miteinander erlebten. Dazu musste sie alles perfekt vorbereiten. Und zum Glück hatte sie sich sogar das ganze Wochenende freihalten können und keine Aufträge angenommen. Die nächsten beiden Tage waren als Pärchen-Wochenende durchgeplant: Sie hatte für Samstagabend Kinotickets reserviert und für Sonntagvormittag zwei Plätze in ihrem Lieblingscafé, um gemeinsam mal wieder den Schlemmer-Brunch zu genießen.

»Bis Montag!«, rief Maike ihr zu, als Lilly gerade die Tür öffnen wollte. »Ich möchte dann einen genauen Bericht. Und wenn du eine Trauzeugin brauchen solltest - du weißt, ich stehe immer bereit!«

»Haha!«, ulkte Lilly. Wobei sie sich insgeheim dachte, dass ein Heiratsantrag von Jan zu ihrem einjährigen Jubiläum gar nicht so abwegig wäre. Hatte er nicht...
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Autor

Marion Stieglitz wurde 1981 in Cham im Bayerischen Wald geboren. Nach dem Studium der Neueren deutschen Literatur in München zog sie ins badische Offenburg an der französischen Grenze. Dort absolvierte sie ein Volontariat an der "Burda Journalistenschule" und arbeitet seither als Redakteurin für verschiedene Wohn- und Gartenzeitschriften wie "Wohnen & Garten", "Landhaus" und "WohnenTräume".

Im Aufbau Taschenbuch ist ihr Roman "Das kleine Hotel in der Provence" lieferbar.

Mehr zur Autorin unter www.marion-stieglitz.de.