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Giulia: Dein Weg zu mir

Sternensand Verlagerschienen am01.07.2019
Eine Traumhochzeit am Strand von Kalifornien. Eigentlich das Letzte, was Giulia aus dem Napa Valley locken könnte, ganz abgesehen davon, dass die Hochzeit ausgerechnet in dem Hotel stattfindet, in welchem sie ihren Ex-Mann geheiratet hat. Als sich jedoch ihr aktueller Freund als Arschloch herausstellt und auch noch ein flirtender Wikinger namens Cley in ihrer Modeboutique auftaucht, lässt sie sich umstimmen. Dabei ahnt sie nicht, dass sie eine Clique kennenlernt, die es in sich hat. Denn Cley ist kein Kind von Traurigkeit und scheut sich nicht davor, Giulia bis an die Grenzen ihrer Geduld zu reizen. Er will ihr wahres Gesicht sehen, das sie bisher hinter ladyliker Contenance verbergen konnte.

C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (?Alia-Saga?, ?Greifen-Saga?) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.
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Produkt

KlappentextEine Traumhochzeit am Strand von Kalifornien. Eigentlich das Letzte, was Giulia aus dem Napa Valley locken könnte, ganz abgesehen davon, dass die Hochzeit ausgerechnet in dem Hotel stattfindet, in welchem sie ihren Ex-Mann geheiratet hat. Als sich jedoch ihr aktueller Freund als Arschloch herausstellt und auch noch ein flirtender Wikinger namens Cley in ihrer Modeboutique auftaucht, lässt sie sich umstimmen. Dabei ahnt sie nicht, dass sie eine Clique kennenlernt, die es in sich hat. Denn Cley ist kein Kind von Traurigkeit und scheut sich nicht davor, Giulia bis an die Grenzen ihrer Geduld zu reizen. Er will ihr wahres Gesicht sehen, das sie bisher hinter ladyliker Contenance verbergen konnte.

C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (?Alia-Saga?, ?Greifen-Saga?) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783038960928
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.07.2019
Seiten442 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse801
Artikel-Nr.4612970
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1 - Giulia

 

Es gab drei Dinge, auf die ich stolz war: Meinen Laden, meine Figur und dass ich die einzige in meiner Yoga-Gruppe war, die ohne Hilfe einen Kopfstand hinbekam. Gut, Letzteres war jetzt nicht so eine Leistung, das hatte ich schon als kleines Kind geschafft. Aber in meinem Laden und meiner Figur steckten viel Arbeit, viele Entbehrungen, einige Tränen, Geld, Leidenschaft und Disziplin.

Ich hatte schon immer in Modeboutiquen gearbeitet und damals, als ich mein eigenes Geschäft vor drei Jahren im Touristenzentrum am Napa River eröffnet hatte, mich keiner ernst nahm. Alle sagten, dass dieses blonde Püppchen wohl kaum länger als einen Monat durchhalten würde.

Diese Vorurteile ⦠bloß, weil man darauf achtete, was man aß und sich regelmäßig die Zähne putzte, bedeutete das nicht, dass man nichts im Kopf haben konnte. Nicht jeder kam mit meinem Aussehen klar, das war mir durchaus bewusst. Und auch meine Art, die manchmal etwas ⦠wählerisch sein konnte (okay, einige nannten es divenhaft ), war nicht jedermanns Sache. Aber wenn ich eines in meinem Leben gelernt hatte, dann, dass ich nicht jedem gefallen musste und es auch nicht wollte. Ich war eine selbstbewusste Frau, die einen erfolgreichen Laden führte, einen gutaussehenden Freund hatte und mit beiden Beinen im Leben stand.

Alles prima, eigentlich.

Eigentlich.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es den Zustand zufrieden in meinem Leben nicht gab. Ich war ein Mensch, der immer mehr wollte und alles dafür tat, bis er dieses Mehr erreicht hatte - um dann zu erkennen, dass es doch nicht genügte. Diese Eigenschaft war ein Erfolgsgarant, ja, aber auch ein Hindernis, das man selbst zwischen sich und jenes legte, was jeder anstrebte: Glück.

Seufzend schaute ich auf das Display meines Handys und betrachtete noch einmal die Nachricht, die Sven mir geschickt hatte.

 

Tut mir leid, ich kann dieses Wochenende nicht mit dir nach Aspen fahren, Süße. Aber das holen wir nach. Kuss.

 

Ja, so war Sven. Er hatte mich schon so oft versetzt, dass ich mit dem Zählen aufgehört hatte. Wir waren seit einem halben Jahr zusammen und eigentlich lief alles gut.

Eigentlich.

Meine Gedanken glitten zu meinem Ex-Mann, der mich kein einziges Mal in unserer nur knapp zwei Jahre dauernden Ehe versetzt hatte. Er war immer für mich da gewesen - bis zu dem Moment, als ich geglaubt hatte, mehr in einem anderen Mann zu entdecken ⦠Ich war so dämlich gewesen. Dämlich, viel zu jung und undankbar, hatte nicht gemerkt, dass mein Ex mich ebenso gebraucht hätte, wie ich ihn. Ich war ein dummes zweiundzwanzigjähriges Mädchen gewesen, hatte ihn betrogen, war mit meinem Lover nach Europa gereist, nur um nach einem halben Jahr reuevoll zurück ins Napa Valley zu kehren, denn dieses mehr hatte sich als Fehleinschätzung erwiesen. Es war nicht mehr gewesen, sondern viel zu wenig.

Klar, dass mich mein Ex-Mann nicht mehr haben wollte, zumal er selbst so einige Probleme am Hals hatte. Probleme, an denen ich nicht ganz unschuldig war. Denn wäre ich nach dem Tod seines Vaters für ihn da gewesen, hätte er nicht zum Alkohol greifen müssen, um mit dem Druck klarzukommen, der mit einem Mal auf seinen Schultern lastete, als er in dessen Fußstapfen treten musste. Aber ich war einfach zu jung gewesen, um ihm zu helfen - hatte nur den ständig betrunkenen Ehemann gesehen, der mir nicht die Liebe gab, die ich suchte. Und geglaubt, sie bei einem anderen Mann gefunden zu haben. Irrtum.

Nach meiner Rückkehr war es zu spät für uns. Ich hatte alles zerstört und sein Vertrauen verloren.

Tja, wer konnte mit sechsundzwanzig schon von sich behaupten, dass er seit fast drei Jahren geschieden war? Aber darauf war ich definitiv nicht stolz.

Nachdem ich ins Napa Valley zurückgekehrt war, hatte ich begonnen, mich auf mein eigenes Leben zu konzentrieren. Darauf, endlich mal etwas auf die Reihe zu kriegen, etwas zu erschaffen, worauf ich stolz sein konnte: meine Mode-Boutique You .

Ich legte mein Handy auf den Verkaufstresen, ohne auf Svens Nachricht zu antworten. Was hätte ich schreiben sollen? Dass ich enttäuscht war, konnte er sich ja wohl selbst denken. Und dass er nicht mal einen Grund angegeben hatte ⦠nun, das war eben Sven.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, drehte ihn von rechts nach links und ließ meine Schultern kreisen, während ich auf die Eingangstür meiner Boutique starrte. Es war zwar Juli und damit Hochsaison, aber es war auch Mittwoch. Und mittwochs lief so gut wie nie etwas - nicht einmal in meinem Laden, obwohl ich nicht nur teure Designerkleider, sondern durchaus erschwingliche Klamotten für jedermann verkaufte. Dafür kamen die Kunden am Wochenende scharenweise, allerdings meist Touristen, die Preiswertes als Andenken suchten.

Etwas Gutes brachte es mit sich, dass ich dieses Wochenende jetzt für mich hatte: Ich konnte hier im Laden sein und Geld verdienen.

Mein Blick glitt über die neuste Prada-Kollektion, die einfach zum Niederknien aussah. Manchmal stellte ich mir die - meist weiblichen - Kunden vor, die diese Kleider kaufen würden. Vielleicht eine schlanke Brünette mit etwas zu wenig Busen? Ihr würde das Rüschenoberteil hervorragend stehen. Ich würde sie ⦠Kelly nennen. Oder Monica. Ja, eine Monica würde gut in das dunkle Etuikleid passen.

Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als eine junge Frau förmlich in meinen Laden stürzte. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte - irgendwie passte nichts an ihr wirklich zusammen. Weder die dunkelroten Haare mit den hellen Strähnchen, die teuer wirkende grüne Jeans, das gelbe Oversized-Shirt noch die riesige Handtasche. Alles in allem wirkte es, als wäre ein Farbtopf vor mir explodiert und sie hätte dann noch unpassend pinke High Heels über die Füße gestülpt.

Ihr gehetzter Blick fand mich und ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf ihrem hübschen Gesicht aus, das nur von einem Piercing in der Augenbraue etwas verunstaltet wurde. Sie mochte Ende Zwanzig sein.

»Hey!«, rief sie und kam durch den Laden zielstrebig auf mich zu. »Ich brauche ein Kleid. Ein weißes Kleid. Oder beige. Oder ⦠keine Ahnung. Es soll einfach ein Brautkleid sein.«

»Ein ⦠Brautkleid?« Ich starrte sie entgeistert an. »Ich führe keine Brautkleider, tut mir leid.«

Der Papagei schüttelte den Kopf und machte mit der Hand eine wegwerfende Geste. »Ganz egal. Es muss einfach für eine Hochzeit durchgehen.« Sie drehte sich einmal im Kreis und ließ ihren Blick durch mein Sortiment schweifen. »Da drüben, das sieht doch gut aus.«

Stirnrunzelnd trat ich hinter dem Verkaufstresen hervor und hob beruhigend die Hände, um ihr zu signalisieren, dass sie einen Gang runterschalten sollte. »Also nochmals von vorn: Sie suchen ein Brautkleid? Für ⦠sich?«

Sie warf mir einen raschen Blick zu, dann nickte sie. »Ja. Kann ich das dort mal anprobieren?«

In meiner Boutique hatte ich schon so einiges erlebt, aber noch nie eine Braut, die ein Kleid suchte. Das war selbst fürs Napa Valley schräg und ich hatte keine Ahnung, wie ich mit der Kundin umgehen sollte.

Diese allerdings ließ sich nicht von meinem Zögern abhalten, sondern trat kurzerhand auf die Sommerkollektion eines aufstrebenden Designers aus Los Angeles zu und griff nach dem Bügel, an dem ein eierschalenfarbenes, etwas weiter geschnittenes Kleid hing. »Gibt es das nur in dieser Größe?«, fragte sie, während sie es musterte.

Ich trat neben sie und nickte. »Das ist reine Seide mit einigen Stickereien am Ausschnitt und dem Saum«, erklärte ich. »Es gibt nur diese eine Größe, aber ich könnte es anpassen lassen, wenn Sie sich dafür entscheiden.«

Wieder warf mir die bunte Frau einen Blick zu und jetzt erst fiel mir auf, dass ihre Augen von einem warmen dunklen Blau waren. Nicht so wie meine, die eher die Farbe eines wolkenlosen Himmels hatten, sondern eher wie die Tiefe eines Sees. Mit Farben kannte ich mich bestens aus, sie waren Teil meines Lebens und ich wusste, was zusammenpasste und was eher nicht. Daher war mir die Kombinierfreude meiner Kundin auch ein bisschen ein Dorn im Auge, aber das ließ ich mir natürlich nicht anmerken.

»Wie lange dauert es, das Kleid anzupassen?«, fragte sie jetzt, während sie mit der Hand darüber fuhr.

»Nun, nicht allzu lange«, meinte ich schulterzuckend. »Vielleicht drei, vier Wochen?«

Jetzt wurden die Augen der Kundin groß und sie schüttelte energisch den Kopf. »Ich brauche es in drei Tagen.«

Meine Kinnlade wollte runterklappen, aber ich hielt mich gerade noch zurück. Dennoch konnte ich ein Entgleisen meiner Gesichtszüge nicht gänzlich verhindern. »In ⦠drei Tagen?«, wiederholte ich. »Wieso denn so kurzfristig, wenn ich fragen darf?«

Sie verzog den Mund, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. »Ich hatte ein Kleid aus New York bestellt, aber das ist ⦠es ist weg und ich habe keine Zeit, mir ein neues zu bestellen, da ich am Wochenende heirate.«

»Oh«, stieß ich aus. »Ja, also dann sollten Sie vielleicht mal in dieses hier reinschlüpfen und wir schauen, ob es passt. Wenn es kleinere Änderungen sind, kann ich diese auch selbst vornehmen. Aber bei größeren ⦫ Ich ließ den Rest ungesagt, die Arme hatte so schon genug Stress.

Damals, als ich vor fünfeinhalb Jahren geheiratet hatte, hatte ich alles penibel geplant und wir hatten ein rauschendes Fest veranstaltet, das von unseren Eltern finanziert wurde, da mein Ex und ich noch viel zu jung waren, um das Geld dafür aufbringen zu können. Ich war mit meinen...
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