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Porta Dämonica

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
150 Seiten
Deutsch
Spielberg Verlagerschienen am07.10.20141. Auflage
Eigentlich möchte Caleb Conerly nur eine schöne Zeit im historischen Regensburg bei seiner Internetliebe Ella verbringen. Doch kaum hat er die Altstadt betreten, scheint nichts mehr wie es war. Rings um den Dom geschehen äußerst merkwürdige Dinge. Eine Welt voller dunkler Offenbarungen. Was scheinbar harmlos begann, wird zur tödlichen Gefahr. Mit Ellas Tod beginnt eine grausame Mordserie. Die Welt um Caleb hält den Atem an. Düstere, unheimliche Schauplätze, schräge Gestalten und finstere Rituale erwarten Caleb. Die heimliche Hauptstadt des Mittelalters wird von dämonischen Mächten heimgesucht. Geheimnisvolle Fremde führen Caleb an Orte, deren makabere Geschehnisse seinen Aufenthalt zum Albtraum werden lassen. Ein eiskalter Hauch weht durch die engen verwinkelten Gassen. Ein Todeshauch. Allmählich kann Caleb das Rätsel lösen. Wird ihm seine Entdeckung zum Verhängnis? Willkommen in Regensburg Willkommen in der Welt der Porta Dämonica... 'Dieses Taschenbuch ist der ideale Begleiter für einen mysteriösen Trip durch Regensburg.'

Gabriele Kiesl, 1967 in Oberbayern geboren, liebt unheimliche Orte, die ihr Raum für Inspiration bieten. Die Begegnung mit einer >La-Catrina-FigurTintenfassl< in Cham.
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Produkt

KlappentextEigentlich möchte Caleb Conerly nur eine schöne Zeit im historischen Regensburg bei seiner Internetliebe Ella verbringen. Doch kaum hat er die Altstadt betreten, scheint nichts mehr wie es war. Rings um den Dom geschehen äußerst merkwürdige Dinge. Eine Welt voller dunkler Offenbarungen. Was scheinbar harmlos begann, wird zur tödlichen Gefahr. Mit Ellas Tod beginnt eine grausame Mordserie. Die Welt um Caleb hält den Atem an. Düstere, unheimliche Schauplätze, schräge Gestalten und finstere Rituale erwarten Caleb. Die heimliche Hauptstadt des Mittelalters wird von dämonischen Mächten heimgesucht. Geheimnisvolle Fremde führen Caleb an Orte, deren makabere Geschehnisse seinen Aufenthalt zum Albtraum werden lassen. Ein eiskalter Hauch weht durch die engen verwinkelten Gassen. Ein Todeshauch. Allmählich kann Caleb das Rätsel lösen. Wird ihm seine Entdeckung zum Verhängnis? Willkommen in Regensburg Willkommen in der Welt der Porta Dämonica... 'Dieses Taschenbuch ist der ideale Begleiter für einen mysteriösen Trip durch Regensburg.'

Gabriele Kiesl, 1967 in Oberbayern geboren, liebt unheimliche Orte, die ihr Raum für Inspiration bieten. Die Begegnung mit einer >La-Catrina-FigurTintenfassl< in Cham.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954520503
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum07.10.2014
Auflage1. Auflage
Seiten150 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse694 Kbytes
Artikel-Nr.4671820
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Zurück im Nichts

Die darauffolgenden Tage erlebte ich in einer Art Trancezustand. Nachdem man mich schneller als erwartet aus der Untersuchungshaft entlassen hatte, verkroch ich mich in einem Hotelzimmer. Stundenlang starrte ich gegen die mit allerhand Regensburger Zeichnungen verzierten Wände und hoffte auf ein Wunder - darauf, dass Ella einfach die Türe zu meinem Zimmer öffnen und mich auslachen würde. So als wäre dies alles nicht passiert. Ella. Meine Ella. Tränenwasser trübte meinen Blick. Traurig schloss ich die Augen und ließ den Tag meiner Anreise noch einmal Revue passieren. Ich war so glücklich an diesem Tag gewesen.

 

Mein Herz hatte wie wild geklopft, als ich den Terminal am Franz Josef Strauß Flughafen in München betrat. Das Gepäckförderband ratterte lautlos vor mir her und mein abgenutzter Koffer ließ lange auf sich warten. Der alte lederne Gesell hatte mich schon auf vielen Reisen um den Globus begleitet.

Meine Ungeduld, Ella endlich in meine Arme schließen zu können, steigerte sich ins Unermessliche. Dank meiner vielen virtuellen Freunde nächtigte ich mittlerweile in aller Herren Länder. Nun durfte ich endlich auch das Heimatland meiner Eltern kennenlernen. Bayern. Was hatte ich alles von Kindesbeinen an über dieses ursprüngliche Land innerhalb Deutschlands gehört. Anhand unzähliger Erzählungen und Internetrecherchen stellte ich mir Bayern überaus ländlich vor. Was dazu beitrug, dass ich mir ein vollständig falsches Bild davon gemacht hatte, wie der Hightech-Flughafen hier bewies. Ich hatte mir vorgestellt, die Menschen trügen zu jeder Zeit Tracht, tränken Unmengen von Bier und jodelten täglich bereits nach dem morgendlichen Zähneputzen.

Aus diesem Grund war mein Koffer mit unzähligen Geschenken aus der amerikanischen »Zivilisation« bestückt. Er beinhaltete je ein Baseballcap und ein T-Shirt mit klassischen amerikanischen Motiven wie: »We want you« und »Yes we can«. Auch eine Damenjeans mit Flaggenmotiv auf den Gesäßtaschen hatte ich im Gepäck. Diese Jeans war zur Zeit in den USA sehr beliebt. Sogar ein selbst aufgenommener Hip- Hop-Track war an Bord. Ich hatte ihn kurz vor meiner Abreise am Flughafen Tacoma direkt auf den Straßen von Seattle erworben. Viele Künstler aus dem Untergrund verkauften dort ihre Aufnahmen für verhältnismäßig wenig Geld.

Die Menschen um mich herum starrten gelangweilt auf das Band und schienen ihrem Jetlag zu erliegen. Mir hingegen machte er nichts aus. Die Freude, endlich meiner Internetliebe zu begegnen, trotzte der Zeitumstellung. Es war bereits mehr als sechs Monate her, als ich Ella in einem Chatroom für Paranormale Phänomene antraf. Wir verstanden uns sofort. Als »Soulmate« würde man uns in meinem Land bezeichnen. Seelenverwandte, ja, das traf es haargenau. Aus einigen Treffen im Chat wurden Emails, aus Emails wurden Skype-Treffen und schnell hatte ich mich in sie verliebt. Natürlich war ich mir nicht sicher, ob sie genauso für mich empfand, daher musste ich nun Gewissheit haben.

Endlich. Mein Koffer zeigte sich am Ende des Förderbandes. Schnell ging ich ihm entgegen und quetschte mich durch die Menschenmenge an der ersten Abbiegung des schwarzen Rollbandes. Mit schweißnassen Händen griff ich nach den Henkeln und ging zielstrebig auf die gewaltigen Schiebetüren des Ausgangs zu. Durch das Glas erkannte ich viele Menschen, die sich freudestrahlend in die Arme schlossen. Einige empfingen ihre Heimkehrer mit einem Lebkuchenherz mit Münchner-Kindl-Aufdruck. Andere hatten Brezen zu einem Kranz zusammengeflochten und den Ankömmlingen um den Hals geworfen.

Wie klischeehaft!, dachte ich.

Nur in Tracht stand niemand vor dem Ausgang.

 

»Die Brezen musst du unbedingt probieren, wenn du in Bayern bist!«, hatte mir meine Mum auf der Autofahrt zum Flughafen noch befohlen. Ich hatte ihr versprochen, mir gleich nach der Ankunft dieses leckere Laugengebäck zu besorgen.

Auf der anderen Seite der Türen angelangt, suchte ich nach Ella. Ich kramte nervös ihr aktuelles Passbild aus meinem Geldbeutel. Sie hatte es mir vor ein paar Wochen per Luftpost zukommen lassen.

Wenn sie nur halb so schön wie auf dem Foto ist, hat sich der Trip nach Deutschland schon gelohnt!, dachte ich und setzte wie vorher mit ihr vereinbart ein schwarzes Basecap mit Totenkopfmotiv auf. Dabei kam ich mir äußerst dämlich vor. Die Leute um mich herum dachten sicher, dass ich zu oft Pirates of the Caribbean gesehen hätte.

Mein Blick schweifte über die Menschenmenge, doch ich erblickte keine Ella. Mein Flieger war pünktlich gelandet, deshalb konnte ich mir ihre Abwesenheit nicht erklären. Hoffentlich ist ihr nichts passiert, schoss es mir durch den Kopf. Immerhin wohnte sie in Regensburg und wollte mich mit ihrem alten Auto abholen.

»Er wird es schon noch bis München schaffen!«, hatte Ella bei unserem letzten Webcam-Besuch geflachst. Soweit ich wusste, fuhr sie einen zweiundzwanzig Jahre alten Wagen, dessen Kühlersystem nicht mehr ganz in Schuss war.

»Manchmal läuft der Wagen heiß, dann lass ich ihn immer etwas am Seitenstreifen der Autobahn ausruhen. Er braucht halt seine Zeit.« Ihre Worte klangen immer noch in meinen Ohren.

Ich setzte mich auf eine Wartebank und »wartete«. Zum ersten Mal erkannte ich den Sinn dieser Bezeichnung. Die Empfangshalle leerte sich schnell und ich sah auf meine silberne Armbanduhr. Der Sekundenzeiger bewegte sich ebenso wie alle anderen Zeiger auf dem Ziffernblatt, nämlich langsam.

»Fünf Minuten. Ich warte noch fünf Minuten«, sagte ich vor mich hin und zog meinen Koffer dichter zu mir heran. Ich starrte auf das Display meines Handys. Noch vier Minuten. Kein Anruf. Ich öffnete meinen Rucksack und glotzte in sein Inneres. Nichts Essbares außer Kaugummi in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Noch drei Minuten. Das Handy blieb still. Ich erspähte ein Café am Ende des Ganges. Noch zwei Minuten. Enttäuschung machte sich in mir breit. Zwei Kinder gingen Eis schleckend an mir vorbei und kicherten, als sie meine Kopfbedeckung entdeckten. Wie peinlich. Noch eine Minute.

Ein gut aussehender junger Mann, ebenfalls mit Blick auf mein Basecap gerichtet, setzte sich ungewöhnlich nah neben mich auf die Bank. Er lächelte mich augenzwinkernd an. Mist. Wieso hatte ich auch einen Totenschädel mit Strasssteinen auf meinem Cappy? Ruckartig stand ich auf, nahm mein Hab und Gut und flüchtete.

Die Zeit war um. Und nun? Sollte ich sie anrufen? Sie anbetteln, mich wie einen gestrandeten Fisch aufzusammeln? Niemals. Ich beschloss, mir einen Kaffee und eine Breze zu kaufen und ging zu dem Flughafencafé. Gezielt suchte ich mir einen Tisch mit Blick auf den Terminalausgang. Seufzend setzte ich mich und bestellte bei der Bedienung einen Thai Latte samt Butterbreze. Beim Anblick der Breze musste ich schlucken. Sie sah wirklich äußerst lecker aus. Gerade als ich in das knusprige Gebäck hineinbeißen wollte, sah ich sie.

Zwei gutaussehende junge Frauen. Die eine mit langem blonden, die andere mit tiefschwarzem Haar, liefen kichernd den Gang hinab. Ihre langen Mähnen hüpften dabei wild auf und ab und ich musste an TV Werbung für Sprungkraft im Haar denken. Was für ein Anblick!

 

Sie schauten sich suchend um und die Schwarzhaarige hielt sich gehetzt die Hand auf die Stirn.

»Caleb?« Sie rief meinen Namen. Ich erschrak. Es war Ella. Mein Gott, war sie schön. Sie drehte sich um und sah in meine Richtung. Erneut rief sie meinen Namen. Dieses Mal etwas lauter und fragender als vorhin. »Caleb Conerly?«

Zögernd stand ich auf und gab mich zu erkennen.

Ella und ihre Begleiterin kamen lächelnd zu mir hinüber. »Mann, bin ich froh. Ich dachte schon, dass du den Zug oder so genommen hast.« Sie schnaufte erschöpft und blieb vor mir stehen. Die erhoffte Umarmung blieb aus.

»Das ist Juana, meine Freundin. Sie ist auch aus Regensburg.«

»Servus!«, begrüßte ich die beiden auf bayerisch. Sie kicherten.

Ella erklärte mir kurz, dass sie sich verratscht hätten und daher an der Ausfahrt des Flughafens vorbeigefahren sind. »Das kommt davon, wenn man nie in Urlaub fliegt. Da kann sowas schon mal passieren, dass man am Flughafen vorbei rauscht.« Sie lachte.

»Ja, vor allem wenn man erst in letzter Sekunde losfährt!«, ermahnte Juana augenzwinkernd. Ich schlussfolgerte daraus, dass Ella wohl nicht gerade die Pünktlichkeit in Person war.

»Auf geht´s! Ab zum Wagen und zurück in die Oberpfalz.« Ella stupste mich mit ihrem Ellenbogen an, zwinkerte mir verführerisch zu und hakte sich anschließend bei mir unter. Das war ein atemberaubendes Gefühl.

Während der Autofahrt nach Regensburg redete Ella unentwegt. Sie erzählte mir von ihrem Job, von ihrer Stadt und wie sie Juana kennengelernt hatte. Die Zeit verging wie im Flug und eh ich mich versah waren wir in Regensburg angelangt. Als die Silhouette der Stadt vor mir auftauchte, war ich enttäuscht. Ich hatte gehofft, bei meiner Ankunft den imposanten Dom zu sehen, doch stattdessen blickte ich auf eine Reihe von Hochhäusern, die Ella begeistert »Skyline« nannte. Wie töricht.

 

Sie fuhr an der Autobahnausfahrt Kumpfmühl ab und steuerte die City an.

Wir parkten direkt an der Donau und...
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