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Löcher, noch und nöcher

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
174 Seiten
Deutsch
Haymon Verlagerschienen am27.02.20191. Auflage
OH DU FRÖHLICHE, BESINNUNGSLOSE ZEIT - WEIHNACHTEN IM HAUSE BIERMÖSEL Der Biermösel trotz mit immensen Zahnschmerzen den gewaltigen Schneestürmen im Ausseer Land. Ein Goldhaubendiebstahl und ein aufgebrochener Opferstock in der Kirche begleiten ihn Richtung Weihnachten: 'Einmal, Kruzifix, einmal nur, dass auch ihn die gewisse vorweihnachtliche Stimmung ummanteln und er sich von Strass und Lametta blenden lassen könnte! Einmal nur, Kruzifix, einmal nur, dass ihm das Weihnachtsfest nicht komplett aus dem Ruder laufen und sich zu einem einmaligen Fest der Verheerungen auswachsen täte!' ************************************************************************************* 'Das ist eines der unappetitlichsten Bücher, die ich kenne.' Ein empörter Buchhandelskunde 'Wie von Manfred Deix geschrieben!' Herr Karl 'Hinaus mit dem Schuft!' Herr Norbert 'Nestbeschmutzung!' Herr Herbert 'Primitiv! Widerlich! Ganz dickes Pfui!' Frl. Anne-Sophie 'Der Papa liest es am Klo. Die Mama sagt, da gehört es hin.' Marcel, 5 Jahre 'Voll frauenfeindlich!' Jessica 'Unbedingt an der Grenze stoppen!' Herr Lang

MANFRED REBHANDL, geboren 1966, lebt als Autor meist unanständiger Bücher in Wien. Er schreibt Krimis, Drehbücher, Theaterstücke und Reportagen, u.?a. für die Bobo-Blätter WIENER und STANDARD. Seine Biermösel-Krimis rund um einen ziemlich gestörten Ausseer Gendarmen mit Blähungen sind Kult (warum eigentlich?). 'Das Schwert des Ostens', der erste Teil seiner perversen Rock-Rockenschaub-Serie, wurde 2012 allen Ernstes mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet - O tempora, o mores! Bei HAYMONtb erschienen sind 'Der König der Schweine' sowie 'Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod' um die herbe Sonderermittlerin Kitty Muhr.
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Produkt

KlappentextOH DU FRÖHLICHE, BESINNUNGSLOSE ZEIT - WEIHNACHTEN IM HAUSE BIERMÖSEL Der Biermösel trotz mit immensen Zahnschmerzen den gewaltigen Schneestürmen im Ausseer Land. Ein Goldhaubendiebstahl und ein aufgebrochener Opferstock in der Kirche begleiten ihn Richtung Weihnachten: 'Einmal, Kruzifix, einmal nur, dass auch ihn die gewisse vorweihnachtliche Stimmung ummanteln und er sich von Strass und Lametta blenden lassen könnte! Einmal nur, Kruzifix, einmal nur, dass ihm das Weihnachtsfest nicht komplett aus dem Ruder laufen und sich zu einem einmaligen Fest der Verheerungen auswachsen täte!' ************************************************************************************* 'Das ist eines der unappetitlichsten Bücher, die ich kenne.' Ein empörter Buchhandelskunde 'Wie von Manfred Deix geschrieben!' Herr Karl 'Hinaus mit dem Schuft!' Herr Norbert 'Nestbeschmutzung!' Herr Herbert 'Primitiv! Widerlich! Ganz dickes Pfui!' Frl. Anne-Sophie 'Der Papa liest es am Klo. Die Mama sagt, da gehört es hin.' Marcel, 5 Jahre 'Voll frauenfeindlich!' Jessica 'Unbedingt an der Grenze stoppen!' Herr Lang

MANFRED REBHANDL, geboren 1966, lebt als Autor meist unanständiger Bücher in Wien. Er schreibt Krimis, Drehbücher, Theaterstücke und Reportagen, u.?a. für die Bobo-Blätter WIENER und STANDARD. Seine Biermösel-Krimis rund um einen ziemlich gestörten Ausseer Gendarmen mit Blähungen sind Kult (warum eigentlich?). 'Das Schwert des Ostens', der erste Teil seiner perversen Rock-Rockenschaub-Serie, wurde 2012 allen Ernstes mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet - O tempora, o mores! Bei HAYMONtb erschienen sind 'Der König der Schweine' sowie 'Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod' um die herbe Sonderermittlerin Kitty Muhr.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783709938836
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum27.02.2019
Auflage1. Auflage
Seiten174 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse9633 Kbytes
Artikel-Nr.4811223
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Eisbär

Der Biermösel sitzt auf seinem Musentempel am Gendarmerieposten in Aussee herüben und gibt sich der Muse hin, so wie er sich in den letzten Jahren immer wieder und immer häufiger der Muse hingegeben hat. Am Anfang von seiner beispiellosen Karriere zwar auch schon sehr oft, aber noch nicht so oft wie jetzt in diesen besinnlichen Tagen vor Weihnachten. Wenn die Gendarmerie nämlich jung ist, dann jagt sie draußen in der frischen Luft die Volksgesundheit im Breitensport und scheißt auf die heimelige Besinnlichkeit vor Weihnachten. Sobald die Gendarmerie dann aber alt und buckelig geworden ist, frisst sie immer unmäßiger und trinkt sie immer häufiger in extremis, sodass sie in der Folge praktisch dauernd und nicht einmal ungern am Klo sitzen bleiben muss und sich der Muse hingibt, na gut, denkt sich der Biermösel und kratzt sich verschämt hinterm Ohrwascherl, jetzt kann er ja verraten, dass es sich um gar keinen richtigen Musentempel handelt, auf dem er so niedergeschlagen sitzt, sondern um sein Scheißhaus, aber zum Nachdenken hat er trotzdem genug.

In der gebeugten Denkerhaltung und mit dem Duftbaum von der Anni in der Hand, den sie ihm zum Abschied aufs Scheißhaus hereingehängt hat, in der klirrenden Kälte, die ihn da herinnen ummantelt, weil natürlich keiner an eine Heizung gedacht hat, wie sie den Gendarmerieposten vor hundert Jahren erbaut haben, da überlegt er zum Beispiel, warum in dieser Gegend die Winter eher immer noch kälter und immer noch länger werden, anstatt wie von der Wissenschaft vorhergesagt vielleicht doch einmal ein, zwei Monate kürzer und drei, vier Grad wärmer, mit dem 5-Volt-Heizstrahler unter seinem Arsch wird er jedenfalls Gevatter Tod nicht mehr lange draußen vor der Tür halten können. Kaum hat nämlich in dieser Gegend die Sonne einmal kurz den Zenit gestreift, macht der Biermösel jetzt die Sonne für einige seiner Probleme verantwortlich, geht die eigenwillige Dame auch schon wieder ihrer Wege und verabschiedet sich zu den Elefanten hinunter in den Süden, kaum hat sie einen kurzen Sommertag lang ein bisserl Vollgas gegeben, lässt sie ihn auch schon wieder im Stich, aber gut, denkt der Biermösel jetzt nicht nur positiv über die Sonne und die ganze übrige eigenwillige Damenwelt, lasst ihn doch alle miteinander einfach im Stich!

Gesundheitlich geht es ihm im Vergleich zur Herbstsaison auch noch ein bisserl schlechter, danke, ein bisserl schlechter geht es im Winter immer noch. Zu den ganzen depperten Problemen unten herum haben sich in letzter Zeit auch noch ein paar Probleme weiter nördlich hinzugesellt. Ein furchtbar zerstörter Schädel quält ihn seit einem ebenso fürchterlichen wie würdelosen Unfall zu Allerheiligen, der ihn verkehrt herum gekreuzigt an einer Vogelscheuche drüben im Acker vom Brunner-Bauern hat enden lassen. Fast wie der Erlöser selbst ist er dort oben gehangen, nur halt verkehrt herum, sodass ihn die Leute dann doch nicht als Religionsgründer angebetet haben und ihm nachgefolgt sind wie das Hirschrudel dem 18-Endet. Aber Herrgottnocheinmal, muss er sich erst einen Polster unter einen roten Wetterfleck stecken, sich einen weißen Bart wachsen lassen und dauernd Ho! Ho! schreien, damit auch ihn einmal wer anbetet und ihm nachfolgt, wenigstens die Meinen Kinderlein?

Ein denkbar unwürdiger Ausklang von einer furchtbaren Herbstsaison war das jedenfalls, oder soll er sagen: ein denkbar unwürdiger Auftakt für eine nur umso furchtbarere Wintersaison? So kommt es dem Biermösel jedenfalls vor, seit bei ihm immer alles noch blöder läuft und er sich neuerdings sogar einbildet, dass er hin und wieder Stimmen hört. Also hat er sich nicht wundern dürfen, dass ihm der Doktor Krisper nach der eingehenden Untersuchung wegen dem Unfall tief in die Augen geschaut und ihn dann gefragt hat, ob sich bei ihm zur Grunddepression vielleicht auch noch die Winterdepression dazugeschoben hat oder ob das Problem tiefer liegt, bist du vielleicht überhaupt schon ein Borderliner, Biermääässsel? , hat er gefragt, und dann hat er ihm als einzig probates Mittel gegen die Borderlinerei die gelben Tabletten verschrieben, gelb wie die Sonne müssen sie sein , hat er versichert, dann lacht die Welt dich wieder freundlich an!

Aber der Biermösel rutscht nur immer noch schwerer auf seinem Musentempel herum, je mehr er von den gelben Tabletten frisst, und er versinkt nur immer noch weiter in seiner Klomuschel, je länger er jetzt mit seinen äußeren Adleraugen die sanitäre Räumlichkeit abtastet, während er gleichzeitig mit seinen inneren Adlerauge die Pläne für einen eventuellen Gesamtaus-und Umbau von seinem Musentempel entwirft, um den er, wie es heute ausschaut, sowieso nicht herumkommen wird, weil ihn zwar weiterhin keine von den rassigen Schönheiten dieser Erde auf ihrem Gabentisch unter dem Christbaum vorfinden möchte - was sein heimlicher Weihnachtswunsch wäre -, ihn aber die depperte Bundesregierung nicht und nicht aus dem Staatsdienst entlassen will, also Frage an Stararchitekt Wollatz:

Was kann man tun?

Der Biermösel überlegt, ob er den Zittergreis Wollatz nicht gleich anrufen und mit ihm möglichst noch vor Weihnachten einen Termin in Hinblick auf Planung von Um- und Ausbau von seinem Musentempel vereinbaren soll. Mit seinen 98 Erdenjahren auf dem Buckel wird bei dem dann auch nicht mehr die Hebamme schuld sein, wenn er vielleicht schon bald das Zeitliche segnet, keiner kann schließlich sagen, ob der hektische und nervöse Hochrisikolenker Wollatz bei seiner Fahrweise den Jopi Heesters noch überlebt.

Der Biermösel hätte dem Kurvenakrobaten seinen Führerschein schon längst abnehmen müssen, aber eine Hand wäscht die andere ist seine bewährte Devise in Fragen der Führerscheinabnahme. Also will er dem Stararchitekten seinen Lappen trotz Alzheimer und Parkinson gerne lassen, wenn er ihm dafür beim Preis für den Um- und Ausbau vom Scheißhaus ein bisserl entgegenkommt und er ihm ein Billy-Regal hereinstellt für die Lagerung von den Spirituosen und eine geblümte Ausziehcouch gleich mit dazu, auf der er dann seinen Rausch ausschlafen kann. Das täte zwar auch noch keinen wohlduftenden Musentempel aus seinem Scheißhaus machen, räumt der Biermösel gerne ein, aber er täte wenigstens den ganzen Winter über nicht mehr hinaus müssen in die immer gewaltigeren Schneestürme, die jedes Jahr mit immer noch stärkerer Kraft über das Ausseerland hinwegfegen wie früher der schnelle Besen von der Anni über seinen Scheißhausboden. Wie das Eichhörnchen im dicken Baumstamm könnte er es sich da herinnen gemütlich einrichten und den langen Winterschlaf halten, der täte ihm so gut.

Der Biermösel steckt schon fast tiefer mit dem Arsch in der Muschel als die Kugel in der Kanone, als er noch einmal den abschlägigen Bescheid von der Frühpensionsversicherungsanstalt aus seinem Wetterfleck herauskramt, den er heute Früh vom Postler in Empfang genommen hat anstelle von einem sich erklärenden rosaroten Liebesbrief von der Anni, auf den er insgeheim gehofft hätte.

Den gewissen Ehrgeiz als Gendarmerie, der ihn früher stets ausgezeichnet hat (nebst allem anderen, das ihn stets ausgezeichnet hat), hat der Biermösel mit diesem Schreiben natürlich verloren. War es ihm in der Herbstsaison noch ein Anliegen, dass er Täter um Täter dingfest macht und solcherart doch noch Erwähnung in Der Kriminalist findet, wäre es ihm jetzt ehrlich gesagt lieber, wenn das Sex ohne Zensur -Magazin über ihn als unumschränkten Beglücker der Frauen in Aussee berichten täte, über den Weiberhelden durch und durch, der auf dem weichen Schaffell von der Anni vor dem offenen Kamin herumliegt wie früher der Burt Reynolds. Aber gut, überlegt der Biermösel jetzt mit der gewissen Einsicht, den die Befunde vom Doktor Krisper und der gelegentliche Blick in den Spiegel mit sich bringen: Er ist halt nicht der Burt Reynolds, und die Anni hat auch keinen offenen Kamin, weil sie immer noch eine Putzfrau ist, wenn auch leider nicht mehr bei ihm. Also wird ihm auch dieser Traum nicht in Erfüllung gehen, weil natürlich auch jede andere Dame in Aussee lieber in den brennenden Christbaum hineinhüpft, bevor sie sich mit ihm vor den Kamin auf das Schaffell legt und fotografieren lässt.

Für den depperten Staatsdienst aber wird sich der Biermösel in Zukunft nicht mehr zerreißen. Vielmehr wird er die nächsten Jahre bis zur endgültigen Pensionierung danach trachten, dass er sich wie das Mikadostaberl überhaupt nicht mehr bewegen muss, und bis heute hat die moderne Architektur noch keinen Ort entworfen, in dem es sich so gut und ungerührt verweilen lässt wie auf der so genannten Herrentoilette, da muss er die moderne Architektur schon auch einmal loben.

Das Verbrechen, richtet der Biermösel daher einen mahnenden, wenn auch ungehörten Appell an die Verbrecherwelt da draußen, das Verbrechen soll ihm also jetzt lieber nicht blöd kommen und ihn zwingen, dass er seinen Musentempel verlassen und den Außendienst antreten muss. Er ist ja, damit das auch einmal klar ist, kein UNO-Radpanzer, der sich dauernd in die dreckigsten Höhlen der bürgerlichen Kleinfamilien hineinwagt und dort mit der Glock im Anschlag den Weihnachtsfrieden wiederherstellt. Er ist weiters kein UNO-Blauhelm, der vom Gebirgskamm herunter mit der angelegten Doppelläufigen über die Randale vor der komplett aus dem Ruder laufenden Punschhütte vor der Kirche wacht. Vielmehr ist der Biermösel nach all den schlechten Erfahrungen mit Weihnachten insgesamt der Meinung, dass keine Volksarmee der Welt die Verheerungen jemals wieder beseitigen wird können, die die Menschenkinder Jahr für Jahr zu Weihnachten anzurichten imstande sind, nicht einmal die Anni mit ihrem Putzfetzen und dem inneren und äußeren...
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MANFRED REBHANDL, geboren 1966, lebt als Autor meist unanständiger Bücher in Wien. Er schreibt Krimis, Drehbücher, Theaterstücke und Reportagen, u.¿a. für die Bobo-Blätter WIENER und STANDARD. Seine Biermösel-Krimis rund um einen ziemlich gestörten Ausseer Gendarmen mit Blähungen sind Kult (warum eigentlich?). "Das Schwert des Ostens", der erste Teil seiner perversen Rock-Rockenschaub-Serie, wurde 2012 allen Ernstes mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet - O tempora, o mores! Bei HAYMONtb erschienen sind "Der König der Schweine" sowie "Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod" um die herbe Sonderermittlerin Kitty Muhr.