Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

56,3° im Schatten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
156 Seiten
Deutsch
Haymon Verlagerschienen am27.02.20191. Auflage
ENDLICH KLIMAWANDEL - BIERMÖSELS METHANEMISSIONEN MACHEN'S MÖGLICH! Der Biermösel hat in diesem Sommer seine Ernährung komplett umgestellt und schmiert den Verbrennungsmotor ausschließlich mit Weizenbier. Die dadurch gewonnenen Emissionen treiben das Quecksilber auf unerhörte 56,3°, wodurch er sich nicht nur das ideale Wetterchen für den erträumten Grillabend schafft, sondern auch gleich die gesamte wahlkämpfende Bundesregierung auslöscht, bravo! ************************************************************************************* 'Das ist eines der unappetitlichsten Bücher, die ich kenne.' Ein empörter Buchhandelskunde 'Wie von Manfred Deix geschrieben!' Herr Karl 'Hinaus mit dem Schuft!' Herr Norbert 'Nestbeschmutzung!' Herr Herbert 'Primitiv! Widerlich! Ganz dickes Pfui!' Frl. Anne-Sophie 'Der Papa liest es am Klo. Die Mama sagt, da gehört es hin.' Marcel, 5 Jahre 'Voll frauenfeindlich!' Jessica 'Unbedingt an der Grenze stoppen!' Herr Lang

MANFRED REBHANDL, geboren 1966, lebt als Autor meist unanständiger Bücher in Wien. Er schreibt Krimis, Drehbücher, Theaterstücke und Reportagen, u.?a. für die Bobo-Blätter WIENER und STANDARD. Seine Biermösel-Krimis rund um einen ziemlich gestörten Ausseer Gendarmen mit Blähungen sind Kult (warum eigentlich?). 'Das Schwert des Ostens', der erste Teil seiner perversen Rock-Rockenschaub-Serie, wurde 2012 allen Ernstes mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet - O tempora, o mores! Bei HAYMONtb erschienen sind 'Der König der Schweine' sowie 'Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod' um die herbe Sonderermittlerin Kitty Muhr.
mehr

Produkt

KlappentextENDLICH KLIMAWANDEL - BIERMÖSELS METHANEMISSIONEN MACHEN'S MÖGLICH! Der Biermösel hat in diesem Sommer seine Ernährung komplett umgestellt und schmiert den Verbrennungsmotor ausschließlich mit Weizenbier. Die dadurch gewonnenen Emissionen treiben das Quecksilber auf unerhörte 56,3°, wodurch er sich nicht nur das ideale Wetterchen für den erträumten Grillabend schafft, sondern auch gleich die gesamte wahlkämpfende Bundesregierung auslöscht, bravo! ************************************************************************************* 'Das ist eines der unappetitlichsten Bücher, die ich kenne.' Ein empörter Buchhandelskunde 'Wie von Manfred Deix geschrieben!' Herr Karl 'Hinaus mit dem Schuft!' Herr Norbert 'Nestbeschmutzung!' Herr Herbert 'Primitiv! Widerlich! Ganz dickes Pfui!' Frl. Anne-Sophie 'Der Papa liest es am Klo. Die Mama sagt, da gehört es hin.' Marcel, 5 Jahre 'Voll frauenfeindlich!' Jessica 'Unbedingt an der Grenze stoppen!' Herr Lang

MANFRED REBHANDL, geboren 1966, lebt als Autor meist unanständiger Bücher in Wien. Er schreibt Krimis, Drehbücher, Theaterstücke und Reportagen, u.?a. für die Bobo-Blätter WIENER und STANDARD. Seine Biermösel-Krimis rund um einen ziemlich gestörten Ausseer Gendarmen mit Blähungen sind Kult (warum eigentlich?). 'Das Schwert des Ostens', der erste Teil seiner perversen Rock-Rockenschaub-Serie, wurde 2012 allen Ernstes mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet - O tempora, o mores! Bei HAYMONtb erschienen sind 'Der König der Schweine' sowie 'Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod' um die herbe Sonderermittlerin Kitty Muhr.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783709938850
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum27.02.2019
Auflage1. Auflage
Seiten156 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse9811 Kbytes
Artikel-Nr.4811225
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Grillsau

Seit dem Zauberer Moses und seiner gewagten Meeresteilung drüben im Geheiligten Land hat jedenfalls keiner mehr so dramatisch in die Erdengeschichte eingegriffen wie der Biermösel heuer in Aussee herüben mit seiner Furzerei. Und seit der Komet den Dinosauriern auf den Schädel draufgefallen ist und die Viecher mit der im Handgepäck mitgeschleppten Eiszeit ausgelöscht hat, ist keiner mehr mit einem solchen Ehrgeiz darangegangen, das Klima in der heimischen Kühltruhe so nachhaltig zu verändern wie er, und das alles nur, weil er heuer endlich unter freiem Himmel grillen will, alles nur deshalb, und hoppala, plus 39,2 ° im Schatten.

Seit der Biermösel nämlich träumen kann, träumt er von einem lauen Sommerabend draußen in wilder Natur, wie ihn Superagent Jason Castelli im Dschungel von Kongolien nach seinen zahlreichen gelösten Fällen immer zu genießen versteht, sobald ihn irgendeine Einheimische mit ihrem futzikleinen Lendenschurz um den Arsch herum im letzten Moment aus dem Suppentopf der Negerhäuptlinge herausgeholt hat und ihm anschließend auf dem weichem Dschungelboden mit einem feuchten Lappen die heiße Stirn kühlt und mit ihrem nassen Zungenlappen den eingetrockneten Kaktus in seinem Schandmaul wieder in Schwung bringt, davon träumt der Biermösel. Aber seit er auf sein deppertes Leben zurückschauen kann, schaut er leider immer nur auf das grausliche Sauwetter und die Wolkenbrüche und Kaltfronten und auf die letztlich doch nie aufgebauten Azorenhochs zurück, die ihm die Sommer immer vermiest haben, und seit er sich ärgern kann, ärgert er sich darüber, dass er nicht in der Wüstenstadt Las Vegas drüben Sheriff geworden ist, sondern in der Waschküche Aussee herüben, wie soll er sich denn nicht darüber ärgern?

Der Biermösel hat also heuer seine übrigen Körperfunktionen und insbesondere die wenigen intakten Funktionen im Resthirn noch einmal um ein gutes Stückerl heruntergefahren und ist jetzt endlich komplett deppert geworden. Wie der Steinzeitmensch in seiner Höhle drinnen interessiert ihn nur noch sein Grillabend, und nichts und niemand wird ihn mehr davon abhalten, da ist er heute ganz Ötzi.

Wenn der Biermösel aber vom Grillen redet, dann redet er selbstverständlich nicht von ein paar im Supermarkt eingekauften und zigmal umgepackten Würsterln, die er grillen will, und auch nicht von irgendwelchen teilnahmslos abgeschlachteten Industriesauen, denen es letztlich wurscht ist, wer sie frisst. Der Biermösel redet, wenn er vom Grillen redet, auch nicht von seinen zahlreichen Schweinderln zu Hause im eigenen Stall, dem langweiligen Trottelvieh, das ja auch nicht richtig zu schätzen weiß, dass es auf seinem Grillteller landet, allzu langweilig und schicksalsergeben werden die Schweinderl, wenn sie zu lange im warmen Stall herumstehen, verwöhnt und verzogen sind sie, am Ende nicht mehr zum Fressen. Schick sie auf Urlaub! , hat der Biermösel also zur Roswitha gesagt, als er seinen Grillabend geplant hat, zutiefst angewidert von der All-Inclusive-Mentalität seiner Hausschweine, die nur wie depperte Sommerfrischler in ihren Kobeln herumstehen und darauf warten, dass der Wirt kommt und ihnen alles zum Arsch trägt.

Wenn er, Biermösel, also von Grillen redet, dann redet er davon, dass er eine Sau grillen wird, die sich wehrt, bevor sie zu Boden geht, die widerständig ist und sich nicht einfach mit glasigem Blick den Bolzen ins Hirn jagen lässt. Er redet von einer Sau, die vor ihm davonrennen will, solange sie noch kann, und die seiner Schusshand alles an Schießkünsten abverlangt, weil sie dem Hasen gleich Haken schlägt, wenn sie zu türmen versucht, kurz: Der Biermösel redet von einer reinrassigen Wildsau, die er aus dem Wald herausballern und dann über der Feuerstelle hinterm Auerhahn brutzeln lassen wird, bis ihr eigener Saft das Feuer löscht.

Für diesen einen Zweck und ausgerichtet auf diesen einen gelungenen Grillabend hat der Biermösel natürlich auch längst seinen Urlaubsantrag sorgfältig formuliert ( Bitte Urlaub! ) und abgeschickt, er hat die Akten von den ganzen liegengebliebenen Mord-, Selbstmord- und Unfällen in den Keller hinuntergetragen zu den ganzen anderen Fällen, die ihn nicht interessieren. Und dann hat er auf seinen täglichen Fahrten durch die Eichenwälder entlang der Kanaldeckelstraße, die in Wahlkampfzeiten immer Straße der Sieger heißt, mit dem inneren Auge die eine Wildsau, die es letztlich sein wird, schon markiert, und zu Hause poliert er jeden Abend den Wildtöter für sie, mit dem er ihr das Licht ausblasen wird.

Längst hat er also the one and only im Eichenwald ausgemacht, mit ihrem ansprechenden Damenbart um die Steckdose herum, der ihn sofort an den Damenbart von seiner Mutti erinnert hat, und mit den einmaligen Milchdutteln, die ihn - Herrgottnocheinmal! - auch an seine Mutti erinnern, und zwar an ihre sahnigfetten Riesenmilchdutteln, ganz vergisst der Mensch die Milchdutteln von seiner Mutti ja nie. Und in seinem speziellen Fall erinnert er sich mit jedem gezischten weiß schäumenden Bierchen natürlich immer wieder aufs Neue an die zwei Totschläger von seiner Mutti, die nicht nur prallgefüllt waren wie ein dickes Fass Starkbier, sondern auch noch herrlich weiß schäumend wie die Krone, die ihm neuerdings aus dem Schädel herauswächst, seit er so unglaublich schwitzt - Herrgottnocheinmal! Das ist doch nicht unreif, wie der Doktor Krisper das immer nennt, das ist Mutterliebe.

Wenn der Biermösel an seinen ins Haus stehenden Grillabend denkt, dann ist er trotz seiner alles verzehrenden Einsamkeit sogar wieder ganz froh, dass er so einen elenden, verdorrten Stammbaum sein Eigen nennt, auf dem keine weiteren Blätter mehr herumhängen als sein eigenes und das von seiner kleinen Schwester Roswitha (plus dem schon weitgehend zerschnipselten von seinem Alten drüben in Goisern), auch wenn dadurch die dringend anstehende Urlaubsvertretungs- beziehungsweise die noch dringendere Nachfolgefrage natürlich immer weiter hinausgeschoben wird, weil es weit und breit keinen gibt, der während seiner Abwesenheit im Urlaub in seine Fußstapfen treten könnte, geschweige denn einen, der das nach seinem kompletten Rückzug aus der Ermittlerei im Hauptberuf tun könnte. Dann nämlich, wenn er selbst nur noch faul herumliegen und grillen wird, und zwar das ganze Jahr über, weil es dann nur noch eine Jahreszeit geben wird, und die heißt HEISS!

Um die Sicherheit vom Trottelvolk weiterhin zu gewährleisten, hat der Biermösel sogar schon eine Anzeige im Ländlichen Boten geschaltet, gleich neben den aufregenden Bildergeschichten vom Jason Castelli, um seine Arbeit den Leuten ein bisserl schmackhafter zu machen - die ganzen Hubschraubereinsätze, Überwachungskameras, Verfolgungsjagden und das ganze andere Geheimdienstzeug, von dem die Leute sonst immer glauben, dass es so was nur in einer Bananenrepublik wie Kongolien gibt und nicht in einem gut geölten Rechtsstaat wie dem heimischen:

Große Fußstapfen suchen Füße , hat er geschrieben, aber bis auf seine kleine Schwester, die mit ihren Sulzfüßen gerne die Stufen vom Hilfssheriff hinauf zum Sheriff gestiegen wäre, hat sich bisher keiner bei ihm gemeldet, außer man zählt vielleicht noch den kleinwüchsigen und minderjährigen Juanito von der Flüchtlingsfamilie Bolivár aus den Anden drüben dazu, der zusammen mit einem halben Volk in der Fußgängerzone drüben herumsteht und die ganze Zeit No nos moverán! singt, aber der hat ein Mondgesicht aus Leder, in das ihm dauernd der Vertreter der Liste 3 - Es war nicht alles schlecht früher!  - eine hineinhaut, und wie soll einer mit einem zerschlagenen Mondgesicht am Humtata-Sonntag zum Beispiel einen Volltrottel-Aufstand im Bierzelt befrieden, wie soll denn das bitte gehen?

Aber auch die Roswitha wird weiterhin mit ihrer Rolle als Schweinsbratenköchin von Geburt an vorliebnehmen müssen, der Biermösel wird sie trotz ihrer unbestreitbaren Verdienste als Hilfssheriff (Kompott-Einlauf für Verdächtige!) bis auf weiteres nicht für die Ermittlerei, sondern nur für seine ganz persönlichen niedrigen Zwecke verwenden können:

Bau mich bitte zu einem einmaligen Windkraftwerk aus! , hat er ihr zu Beginn seiner Erderwärmerei Order erteilt, mach eine furchtbare Windmaschine aus mir!

Noch mehr Winde? , hat sie mit zittrigen Händen und kaltem Schweiß auf der Stirn gefragt, aber wenn sie dereinst auf ihr beschissenes Leben zurückblicken darf, dann wird sie dabei gewesen sein, als der Biermösel die Erde erwärmt hat, und sie wird sich ein kleines Stückerl vom unvergänglichen Ruhm abschneiden können. Also war sie letztlich an seiner Seite, als er neben dem Grundnahrungsmittel Bier auch die feststoffliche Ernährung noch einmal komplett umgestellt hat. Für die Dauer der prognostizierten Erwärmung frisst er jetzt zusätzlich zum üblichen Schwein auch noch Bohnen und Kraut, Zwiebeln und Kohl und das ganze andere Zeug aus dem Garten draußen, das in der Erde drinnen wächst und nicht draußen im Stall, und das ihm zu einem unverzichtbaren Munitionslager geworden ist, und hoppala, plus 39,9 ° im Schatten.

Der Biermösel frisst Curry kübelweise, er verschlingt den Knoblauch in ganzen Knollen und führt sich die Pfefferoni in großen Bündeln zu, aber natürlich nicht die milden Krachpfefferoni, die der Frisör Manfred drüben in seinem Frisörladen mit weggespreiztem Finger zu sich nimmt , wie die Frisöre immer zum Fressen sagen, sondern die Kirschpfefferoni Marke Fuego vaya conmigo! aus Mexiko drüben, die selbst für die gut einbetonierten und gepanzerten Darmwindungen von einem Ausseer Landgendarmen eine anspruchsvolle Kost sind, du heilige Scheiße!

Der...
mehr

Autor

MANFRED REBHANDL, geboren 1966, lebt als Autor meist unanständiger Bücher in Wien. Er schreibt Krimis, Drehbücher, Theaterstücke und Reportagen, u.¿a. für die Bobo-Blätter WIENER und STANDARD. Seine Biermösel-Krimis rund um einen ziemlich gestörten Ausseer Gendarmen mit Blähungen sind Kult (warum eigentlich?). "Das Schwert des Ostens", der erste Teil seiner perversen Rock-Rockenschaub-Serie, wurde 2012 allen Ernstes mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet - O tempora, o mores! Bei HAYMONtb erschienen sind "Der König der Schweine" sowie "Heiß ist die Liebe, kalt ist der Tod" um die herbe Sonderermittlerin Kitty Muhr.