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Das kleine Weingut in der Toskana

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am24.03.20201. Auflage
Neuanfang auf Italienisch
Als Workaholic Sarah den kleinen Weinberg ihres entfremdeten Vaters in der Nähe von Montalcino in der Toskana erbt, ist sie entsetzt. Sie liebt ihr Leben in London - und hat eigentlich keine Zeit, eine toskanische Villa und ein Weingut auf Vordermann zu bringen, um beides gewinnbringend zu veräußern. In Italien angekommen, genießt sie dann doch das Dolce Vita, die malerische Landschaft und den köstlichen Wein. Bis sie erfährt, dass die Hälfte ihres Erbes ihrer Jugendliebe, dem eigenbrötlerischen Winzer Tommaso, gehört. Und der will auf keinen Fall verkaufen. Außerdem lässt er keine Gelegenheit aus, Sarah klarzumachen, dass er sie für eine hochnäsige Großstädterin hält. Trotzdem fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen ...
Vino, Villa - und Amore?


Rita-Award-Finalistin Romy Sommer liebt Märchen und Liebesromane über alles. Sie ist nicht nur erfolgreiche Autorin, sondern bringt als Coach und Dozentin auch anderen das Schreiben bei. Wenn sie nicht gerade reist, am liebsten quer durch Europa, lebt sie mit ihren zwei kleinen Prinzessinnen und einer Bartagame in Johannesburg.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextNeuanfang auf Italienisch
Als Workaholic Sarah den kleinen Weinberg ihres entfremdeten Vaters in der Nähe von Montalcino in der Toskana erbt, ist sie entsetzt. Sie liebt ihr Leben in London - und hat eigentlich keine Zeit, eine toskanische Villa und ein Weingut auf Vordermann zu bringen, um beides gewinnbringend zu veräußern. In Italien angekommen, genießt sie dann doch das Dolce Vita, die malerische Landschaft und den köstlichen Wein. Bis sie erfährt, dass die Hälfte ihres Erbes ihrer Jugendliebe, dem eigenbrötlerischen Winzer Tommaso, gehört. Und der will auf keinen Fall verkaufen. Außerdem lässt er keine Gelegenheit aus, Sarah klarzumachen, dass er sie für eine hochnäsige Großstädterin hält. Trotzdem fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen ...
Vino, Villa - und Amore?


Rita-Award-Finalistin Romy Sommer liebt Märchen und Liebesromane über alles. Sie ist nicht nur erfolgreiche Autorin, sondern bringt als Coach und Dozentin auch anderen das Schreiben bei. Wenn sie nicht gerade reist, am liebsten quer durch Europa, lebt sie mit ihren zwei kleinen Prinzessinnen und einer Bartagame in Johannesburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959679367
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum24.03.2020
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4889047
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL
Chi lascia la via vecchia per la nuova, sa quel che lascia ma non sa quel che trova.

Jene, die das Alte zurücklassen, wissen, was hinter ihnen liegt, nicht aber, was sie finden werden.

Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Warme Luft füllte meine Lunge wie Balsam. Sie schmeckte nach Hochsommer, obwohl in England der Frühling gerade erst begonnen hatte. Nach der frischen Kühle von London wirkte diese aromatische Luft sonderbar einschläfernd.

»Soll ich nicht lieber die Klimaanlage einschalten?« Der beleidigte Tonfall des Taxifahrers machte mir deutlich, dass er die sterile Luft einer Klimaanlage der frischen Landluft vorzog.

Zögernd schlug ich die Augen wieder auf. Das Autofenster ließ ich jedoch offen. Da ich einen fürstlichen Preis für diese Fahrt quer durch die Toskana bezahlte, konnte ich ja wohl das Fenster auflassen, wenn mir danach war. Ich atmete erneut tief ein, diesmal aber nicht, um die sprichwörtlichen Rosen zu riechen, sondern um mich zu beruhigen.

Einatmen. Bis drei zählen. Ausatmen. Und entspannen.

Es war unglaublich, dass ich jetzt erst lernte, die Stresssignale meines Körpers zu erkennen und damit umzugehen. Ich hatte mich all die Jahre, viel zu viele Jahre, ständig zu Höchstleistungen angetrieben. Mir zu lange die Zeit versagt, auf meinen eigenen Körper zu hören. All diese Jahre hatte ich mich nur auf ein einziges Ziel fokussiert - und wohin hatte mich das gebracht? Ins Exil.

Wenn ich es doch ein bisschen ruhiger hätte angehen lassen! Wenn ich nur einmal im Jahr wie all die anderen Urlaub gemacht hätte, statt mir für meine Hingabe auch noch auf die Schulter zu klopfen! Hätte ich meine Priorität auf ein paar Stunden mehr Schlaf jede Nacht gelegt, wäre ich vielleicht jetzt nicht gezwungen gewesen, hier mitten im Nichts herumzuhängen.

Aber all diese »Hätte-wäre-wenns« langweilten mich schon jetzt. Ich nahm mein Handy aus meiner Handtasche und warf einen Blick auf das Display. Keine entgangenen Anrufe. Nicht mal eine SMS. Es musste doch mittlerweile bestimmt irgendjemand aus dem Büro versucht haben, mich zu erreichen? Heute Morgen hatte dieses wichtige Treffen mit dem Finanzvorstand der Delta Corporation stattgefunden. Würde Cleo mich nicht wenigstens darüber informieren, wie es gelaufen war?

Einatmen. Bis drei zählen. Ausatmen und entspannen.

Auf der Habenseite durfte ich verbuchen, nicht einfach gefeuert worden zu sein. Ich hatte einen derartig dummen Fehler gemacht! Einen dummen und vor allem kostspieligen Fehler, die Art Fehler, den man nur mit jeder Menge unterwürfiger Speichelleckerei ausbügeln konnte. Ich war zu Kreuze gekrochen, so gut ich es nur konnte, aber der Rest meines Teams war immer noch dabei, die Scherben zusammenzukehren.

Ich massierte meine Nasenwurzel. Ich konnte wirklich von Glück reden, immer noch einen Job, ein Haus und ein Leben zu haben, die in England auf mich warteten. Aber ein von oben angeordneter »Erholungsurlaub« fühlte sich nicht wie Glück an. Sondern wie eine Bestrafung.

Wenn sämtliche rechtlichen Formalitäten bezüglich Johns Anwesen erledigt waren und ich sein Eigentum auf den Immobilienmarkt geworfen hatte, was sollte ich dann die weiteren vier Monate mit mir selbst anfangen?

»Das ist keine Strafe«, hatte Kevin mir versichert. »Betrachte es einfach als all deine nie eingereichten Urlaube auf einmal.«

Dann hatte er mir wieder diesen Blick zugeworfen, diesen ganz besonderen Blick, der besagte: »Wenn du früher einmal Urlaub genommen hättest, wären wir vielleicht immer noch zusammen.« Als ob ich ihn vermisste und wiederhaben wollte. Gott bewahre!

Ich merkte erst, dass ich verächtlich geschnaubt hatte, als ich im Rückspiegel die erhobenen Augenbrauen des Taxifahrers sah.

Ich blickte wieder aus dem Seitenfenster. Wir fuhren gerade in einem weiten Bogen um Montalcino herum. In der Nachmittagssonne glänzte die mittelalterliche Bergstadt wie ein goldenes Juwel. Dann bog die breite Landstraße nach Süden ab und führte uns von der Stadt weg zwischen sanft geschwungene Hügel, die vom üppigen Grün des Frühsommers bedeckt waren.

Die Besprechung mit Delta musste längst vorbei sein. Ich konnte meine Finger einfach nicht mehr beherrschen und tippte Cleos Nummer in die Handytastatur.

»Hat Deltas Finanzvorstand die ganze Sache abgeblasen oder eingewilligt, den Kredit umzustrukturieren?«, fragte ich, noch bevor meine allerbeste Freundin ihre Begrüßung zu Ende gesprochen hatte.

Cleo seufzte. »Du hast Urlaub, Sarah. Du sollst doch nicht an die Arbeit denken. Eine Anweisung des Doktors, schon vergessen?«

Ich stieß verächtlich die Luft aus. »Ein Doktortitel in Versicherungsstatistik gibt Kevin noch lange nicht das Recht, mir vorzuschreiben, was ich tun soll.«

»Das nicht. Aber dass er dein Boss ist, gibt ihm das Recht.« Cleos Stimme wurde weicher. »Er macht sich Sorgen um dich, Sarah. Wir alle machen uns Sorgen. Du arbeitest dich noch zu Tode. Du musst wirklich endlich mal ausspannen.«

»Das mache ich ja! Ich spanne aus. Aber muss ich wirklich den ganzen Sommer ausspannen? Eine Woche reicht. Maximal zwei!«

Cleo seufzte schon wieder. »Du bist ausgebrannt. Du kannst vielleicht nicht richtig einschätzen, wie gefährlich so etwas ist, aber wir anderen, die dich lieben, wir können das. Du musst eine vernünftige Work-Life-Balance finden, und diesen Rhythmus schaffst du nicht in einer Woche. Lies ein Buch oder spiel Touristin oder such dir ein Hobby. Oder noch besser, stürz dich endlich wieder in den Dating-Zirkus.« Sie hustete vor Lachen. »Nicht, dass du jemals Teil dieses Zirkus gewesen wärst! Du bist schließlich nur aus dem Grund mit Kevin ausgegangen, weil du deinen Arbeitsplatz nicht verlassen musstest, um ihn zu sehen.«

»Ich brauche keinen Mann, um eine gesunde Work-Life-Balance hinzukriegen! Ich mache einfach Yoga. Verdammt, ich würde sogar mit Meditation anfangen, wenn ich dafür schneller wieder an die Arbeit zurückkehren könnte.«

Cleo lachte. Sie hatte ein schönes Lachen, fröhlich und überschäumend. Ich fragte mich, wie mein eigenes Lachen klang. Es war schon sehr lange her, seit ich über irgendetwas gelacht hatte.

»Weißt du, was viel schneller funktioniert als Meditation? Sich flachlegen zu lassen! Schnapp dir einen sexy italienischen Hengst und reite ihn bis zur Erschöpfung! Danach wirst du dich verdammt viel besser fühlen!«

Nie. Niemals!

Im Rückspiegel begegnete ich dem Blick des Taxifahrers. Eine seiner dichten Brauen zuckte, als er anzüglich grinste. Gott, er hatte das doch nicht gehört, oder doch?

Nicht mal in deinen Träumen, Kumpel! Ich starrte finster in den Rückspiegel, und er wandte den Blick hastig ab.

»Ich bin vielleicht ausgebrannt, aber nicht gehirntot!« Ich senkte die Stimme, damit der Fahrer nicht lauschen konnte. »Urlaubsaffären verursachen mehr Ärger, als sie wert sind!«

»Oh, das würde ich nicht sagen. Der Bursche, mit dem ich in Spanien zusammen war, war allen Ärger wert!« Cleos Stimme wurde rau bei dieser Anspielung.

»Ja klar, so sehr, dass du dich nicht mal an seinen Namen erinnern kannst!«

Sie kicherte. »Es war nicht sein Name, der den größten Eindruck gemacht hat.«

Ich schüttelte den Kopf, obwohl sie es nicht sehen konnte. Niemand wusste besser als ich, wohin wilde und leichtsinnige Urlaubsaffären führen konnten - zu Beziehungen, die nicht hielten, zu unerwarteten und unerwünschten Schwangerschaften, zu einer Mutter, die ihrer verblassenden Jugend rund um die Welt hinterherjettete, und einem Vater, den ich kaum kennengelernt hatte. Nein danke. Als Produkt einer Urlaubsaffäre würde ich niemals so dumm sein, mich selbst auf eine einzulassen.

One-Night-Stands, Seitensprünge, leidenschaftliche Affären â¦ Das war einfach nicht mein Ding.

Aber als mich plötzlich und unerwünscht die Erinnerung an ernsthaft dreinblickende graue Augen überkam, verkrampfte sich mein Bauch auf eine Art und Weise, die ich fast vergessen hatte. Ich unterdrückte die Erinnerung resolut. »Nie im Leben!«

»Ich weiß, was du von Urlaubsflirts hältst, aber du bist schließlich kein impulsiver Teenager mehr«, fuhr Cleo fort. »Du bist eine vernünftige Frau und kennst dich mit Verhütung aus! Du darfst nicht zulassen, dass das, was deine Mutter dir angetan hat â¦«

»Geraldine«, korrigierte ich sie automatisch. Meine »Mutter« hatte diesen Ehrentitel nicht verdient.

Cleo seufzte zum dritten Mal. »Also gut, keine Urlaubsaffäre. Aber wenn du zurückkommst, könntest du â¦«

»Wenn du mir jetzt wieder mit Onlinedating kommst, bring ich dich um! Die drei Tage, die ich an diese App verschwendet habe, waren einfach vollkommen niederschmetternd.«

»Willst du es vielleicht lieber mit Speeddating versuchen?«, fragte Cleo hoffnungsvoll. Sie machte mich fertig.

»Auf keinen Fall! Jede Art von Dating ist eine demoralisierende Erfahrung für alle Frauen über fünfunddreißig. Alle anständigen Single-Männer in unserem Alter sind entweder vergeben oder schwul. Nein danke! Wenn ich nicht auf natürliche Weise jemanden kennenlernen kann, bleibe ich lieber allein.«

Cleo seufzte. »Du bist nicht über fünfunddreißig, sondern du bist fünfunddreißig. Und das ist viel zu jung, um für immer auf Sex zu verzichten.«

Ich warf einen Blick auf den Taxifahrer, aber diesmal hielt er die Augen auf die Straße gerichtet. »Also hat Deltas Finanzvorstand dem Kompromissvorschlag...
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Rita-Award-Finalistin Romy Sommer liebt Märchen und Liebesromane über alles. Sie ist nicht nur erfolgreiche Autorin, sondern bringt als Coach und Dozentin auch anderen das Schreiben bei. Wenn sie nicht gerade reist, am liebsten quer durch Europa, lebt sie mit ihren zwei kleinen Prinzessinnen und einer Bartagame in Johannesburg.