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Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
512 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am26.04.20201. Aufl
Zera hatte einen Auftrag: das Herz des Prinzen zu stehlen. Doch auch ein herzloses Mädchen kann sich verlieben ... Prinz Lucien hätte nie erfahren dürfen, was Zera wirklich ist: eine Herzlose, die ihm wortwörtlich das Herz stehlen sollte. Nun hält der junge Prinz Zera auf Abstand. Doch die Erinnerungen an seine Blicke, seine Berührungen und seine Küsse brennen immer noch auf ihrer Haut. Da macht seine Schwester Zera ein verlockendes Angebot: Wenn sie ein uraltes magisches Monster zähmt, erhält sie ihr Herz zurück - und wird endlich frei sein ... Gefährlich. Knisternd. Herzzerreißend. Band 2 der fantastischen Heartless-Trilogie. Die HEARTLESS-Trilogie: Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin Heartless, Band 3: Die Seele der Magie

Sara Wolf lebt in San Diego, Kalifornien, wo sie ihre Zeit damit verbringt, zu schreiben, zu backen und ihren Katzen verrückte Grimassen zu schneiden. In den USA hat sie bereits eine treue Fangemeinde - im deutschsprachigen Raum ist 'Heartless' ihr Debüt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextZera hatte einen Auftrag: das Herz des Prinzen zu stehlen. Doch auch ein herzloses Mädchen kann sich verlieben ... Prinz Lucien hätte nie erfahren dürfen, was Zera wirklich ist: eine Herzlose, die ihm wortwörtlich das Herz stehlen sollte. Nun hält der junge Prinz Zera auf Abstand. Doch die Erinnerungen an seine Blicke, seine Berührungen und seine Küsse brennen immer noch auf ihrer Haut. Da macht seine Schwester Zera ein verlockendes Angebot: Wenn sie ein uraltes magisches Monster zähmt, erhält sie ihr Herz zurück - und wird endlich frei sein ... Gefährlich. Knisternd. Herzzerreißend. Band 2 der fantastischen Heartless-Trilogie. Die HEARTLESS-Trilogie: Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin Heartless, Band 3: Die Seele der Magie

Sara Wolf lebt in San Diego, Kalifornien, wo sie ihre Zeit damit verbringt, zu schreiben, zu backen und ihren Katzen verrückte Grimassen zu schneiden. In den USA hat sie bereits eine treue Fangemeinde - im deutschsprachigen Raum ist 'Heartless' ihr Debüt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473510573
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum26.04.2020
Auflage1. Aufl
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3953 Kbytes
Artikel-Nr.4935670
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2 Neues Leben
Man sollte meinen, dass ich mittlerweile daran gewöhnt bin, allein an einem unbekannten Ort aufzuwachen.

Aber ehrlich gesagt gewöhnt man sich nie daran. In meinem Kopf herrscht düstere Panik und völlige Verwirrung, bis mein Gehirn endlich zu arbeiten beginnt und die Erinnerung zurückkehrt:

Ich bin Zera Y´shennria und ich habe den Kronprinzen von Cavanos verraten.

Einen Prinzen, dessen Schwester noch am Leben ist.

Einen Prinzen, der weiß, dass ich ein Monster bin.

Wir werden bestraft werden. Die rote Glut lacht, doch sie ist irgendwie ruhiger und gleichmütiger als sonst, keine Spur von der Hektik und dem Wahnsinn, mit dem sie auf mich eingeschrien hat, nachdem ich von Luciens Klinge verletzt wurde. Endlich.

Ich muss immer wieder an Luciens eisigen Blick denken, und die Leere in meinem Unherzen droht mich zu verschlingen.

Nein.

Ich bin Zera Y´shennria, die Nichte von Quinn Y´shennria. Ich habe viele Schwächen - für ein gut geschnittenes Seidenkleid mit Rüschen; für die Vorstellung, eine Familie zu haben, mein Herz zurückzubekommen; eine Tasse heiße Schokolade und ein Stück Kuchen. Aber ich werde auf keinen Fall zulassen, dass mich meine Verzweiflung überwältigt.

Ich richte mich auf und stelle fest, dass ich auf etwas Weichem liege. Ich schaue mich langsam um: Plüschteppiche, zarte Vorhänge, dunkelroter Samt und weiße Spitze im ganzen Zimmer. Ich liege auf einer Couch, die zwischen einem Tisch aus Mahagoni und einem Holzstuhl steht. Außerdem entdecke ich Vasen mit frischen Lilien, goldene Sanduhren und merkwürdig kindliche Puppen mit echten Locken und winzigen Seidenkleidchen. Der Raum riecht nach Staub, als wäre er zwar gereinigt, aber schon ewig nicht bewohnt worden.

Ich habe dieses Zimmer noch nie gesehen, erkenne aber die Wände - wie sollte ich nicht. Die helle Cremefarbe, die prunkvollen Schnitzereien: Es ist der Königspalast in Vetris. Wie bin ich hergekommen? Ich will die Füße auf den Boden stellen, aber etwas Metallisches reißt mich zurück. Ketten. Jemand hat meine Arme und Beine an die schwere Couch gekettet.

»Nun«, sage ich zur Zimmerdecke, »öfter mal was Neues.« Ich reiße an den Ketten. »Echt sicher. Gefällt mir irgendwie.«

Einen Moment lang herrscht Stille und die Decke scheint fragend auf mich herabzustarren. Ich liege derweil mehrere Sekunden einfach nur festgezurrt da.

»Also gut.« Ich habe mich entschieden. »Ich hasse es.«

Ich drehe meinen Körper, so weit ich kann, und hole ordentlich Schwung. Wahrscheinlich bin ich nicht stark genug, um die Ketten zu zerreißen, aber wenn es mir gelingt, die Couch zu verrücken ... Ich werfe mich zur Seite, die Couch kippt und ich lande mit einem Krachen auf dem Boden. Die Couch liegt jetzt auf mir und die Polster drohen mich zu ersticken. Die Ketten waren leider nicht unter der Couch befestigt, sondern sind mit den Holzbeinen verbunden.

Ich versuche, die Dinge positiv zu sehen, während ich Gänsedaunen aus dem Polster einatme. Ich lebe noch. Mir tut von der Anstrengung des Couchumkippens alles weh, aber meine Schnittwunden und Prellungen sind verheilt. Die Schwertwunde in der Brust, die Gavik mir zugefügt hat, ist verschwunden. Geblieben ist nur das Gefühl der Erschöpfung nach dem Kampf gegen Gaviks Männer.

Mein fester Entschluss, nicht in Selbstmitleid zu versinken, gerät ins Wanken. Gaviks Männer. Ihre Körperteile überall auf der Lichtung im Gras. Wie viele habe ich auf dem Gewissen? Bisher gingen fünf Tote auf mein Konto - ich habe die fünf Banditen getötet, die meine Eltern und mich umgebracht haben. Damals habe ich mir geschworen, niemals wieder zu töten. Und doch ...

Ich schlucke meine Schuldgefühle hinunter. Eins nach dem anderen, Zera Y´shennria. Du solltest langsam wissen, dass es schwierig ist, Besserung zu geloben, wenn man in Ketten liegt.

Solange ich gefesselt bin, kann ich mich nicht bei Y´shennria melden. Wie viele Stunden mögen vergangen sein? Wahrscheinlich Dutzende, wenn man bedenkt, dass meine Wunden zurzeit langsamer heilen als sonst wegen der Verletzung, die Lucien mir versehentlich mit seinem Schwert aus weißem Quecksilber zugefügt hat, das bekanntlich alle magischen Fähigkeiten unterdrückt. Wahrscheinlich hat es Tage gedauert, die Wunden zu heilen, denn Nightsinger ist weit weg und ich bin deutlich schwächer als sonst.

Möglicherweise hat Y´shennria Nightsinger schon berichtet, dass ich aufgeflogen bin - sie kann jetzt jeden Augenblick mein Herz zerspringen. Im Gegensatz zu den meisten anderen ist meine Hexe freundlich. Sie will mich nicht zerspringen, aber sie muss davon ausgehen, dass ich erwischt wurde und bis in alle Ewigkeit von den Menschen gefoltert werde.

Und das ist ... nicht allzu weit hergeholt. Dass ich nicht im Kerker liege, ist ein gutes Zeichen. Aber dass ich im Palast aufgewacht bin, kann alles Mögliche bedeuten. Prinzessin Varia und Lucien haben mich vermutlich hierhergebracht, um mich zu verhören, und das könnte Folter bedeuten, falls ich nicht kooperiere. Und wenn sie fertig mit mir sind, wenn Lucien fertig mit mir ist, werden sie mich ohne Zweifel als Feindin der Menschheit auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Abgesehen von dem kürzlich entdeckten weißen Quecksilber ist das Verbrennen die einzige Möglichkeit, wie Menschen die magische Selbstheilung eines Herzlosen verlangsamen können.

Ich begreife es immer noch nicht. Wieso hat der Prinz seine Schwester gebeten, mich zu verschonen - mich, die Verräterin? Warum wollte er, dass Varia beim König ein gutes Wort für mich einlegt?

Weil er etwas von dir will.

Die Stimme der roten Glut ist in meinem Kopf, seit ich zur Herzlosen wurde, seit drei Jahren. Es ist eine grausame, düstere Stimme, die jeden Herzlosen quält. Sie stürzt sich auf uns und füllt die Lücke, die entsteht, wenn uns eine Hexe das Herz nimmt und uns zu ihrem unsterblichen Handlanger macht. Die rote Glut kennt nur ein Ziel - sie will Menschen töten. Angefeuert wird sie von meiner Traurigkeit, meinem Schmerz, und nur die Magie meiner Hexe vermag sie im Zaum zu halten. Aber sie versucht Tag für Tag, mich zu zerbrechen. Doch was sie eben gesagt hat, klingt ziemlich vernünftig. Lucien ist ein logisch denkender Mensch, der seine Schwester niemals bitten würde, jemanden zu verschonen, der versucht hat, ihn umzubringen. Er muss etwas von mir wollen. Irgendetwas. Was könnte das sein, jetzt, da ich in seinen Augen eine Verräterin bin?

Dein Körper.

Ist das alles, was ich jetzt noch für ihn bin? Ein Ding, das man gefangen hält und nach Belieben benutzt? Ich kann Luciens Blick nicht vergessen, als ich die Männer angegriffen habe. Ganz zu schweigen von ihren entsetzten Blicken. Und das, nachdem ich mir geschworen hatte, dass ich niemals wieder töten würde.

Meine Augen füllen sich mit Tränen. »Na super«, schluchze ich. »Ich liege unter einer Couch und heule.«

Jämmerlich, spottet die Glut. Es ist besser so.

Und wieder hat die Stimme recht. Sterben ist die beste Lösung - dann muss ich Lucien nie wiedersehen. Ich werde nicht miterleben, wie er darunter leidet, dass ich sein Vertrauen in mich zerstört und ihn enttäuscht habe. Ich bin sicher, dass er Malachite und Fione sagen wird, dass ich eine Herzlose bin. Aber wenn ich sterbe, muss ich auch ihre enttäuschten Gesichter nicht mehr sehen. Nightsinger wird erfahren, dass ich versagt habe. Ich habe den Krieg nicht verhindert, wie ich es Y´shennria versprochen habe. Ich habe alle Menschen, die mir etwas bedeuten, enttäuscht. Ich habe auf ganzer Linie versagt.

Und jetzt werde ich dafür sterben.

Ich schließe die Augen und mache meinen bitteren Frieden mit dieser Tatsache.

»Tss, tss.« Jemand schnalzt missbilligend mit der Zunge. »Was hast du denn angestellt?«

Ich versuche, durch den schmalen Spalt zwischen Couch und Fußboden etwas zu erkennen, doch da hebt jemand die Couch von mir herunter und ich sehe fünf Paar Beine in Rüstungen - Beine von Palastwachen. Sie stellen die Couch zur Seite. Ich werde von den Ketten hochgerissen, die mir schmerzhaft Arme und Beine verdrehen. Aber wenigstens sehe ich jetzt, wer eben gesprochen hat - Prinzessin Varia höchstpersönlich, mit glänzendem, fein gebürstetem Haar. Sie trägt nicht mehr den schmutzigen Reiseumhang; ein enges purpurrotes Kleid schmiegt sich an ihren erwachsenen Körper. Sie ist doch erwachsen? Bislang kannte ich sie nur von ihrem Porträt, das sie als Jugendliche zeigt, und habe nicht daran gedacht, dass sie in all der Zeit, während der sie ihren Tod vorgetäuscht hat, natürlich älter geworden ist. Fünf Jahre älter, um genau zu sein. Sie mustert mich mit ihren dunklen Augen und mit einem leichten Lächeln schickt sie die Wachen weg.

Ich habe nichts zu verlieren. Ich habe bereits alles auf der Lichtung verloren.

»Ist das dein Zimmer?«, krächze ich. »Tut mir wirklich leid. Ich würde die Dellen im Fußboden gern wieder ausbügeln, aber ich fürchte, ich werde nicht mehr lange hier sein.«

Varia hebt eine Braue und kommt auf mich zu. »Lucien schläft, falls dich das interessiert. Malachite und Fione waren so freundlich, mich auf den neuesten Stand zu bringen. Ich wusste, dass du eine gewisse Kühnheit haben musst, um dich am vetrisischen Hof einzuschleichen, aber mit einem Sinn für Humor habe ich ehrlich gesagt nicht...
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