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Crazy Kind of Love

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
370 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am04.11.2019Auflage
Das Leben stellt dich ständig vor die Wahl. Welche Entscheidung triffst du? Nach ihrem bestandenen Abitur möchte Anabelle einfach nur den Hamburger Spätsommer zusammen mit ihrem Hund Smoothie genießen. Die Frage was, wann oder ob sie studieren möchte, hat für sie gerade keine Priorität. Doch Anabelles Vater hat andere Vorstellungen für seine Tochter. Ein Jahr gibt er ihr Zeit, dann will er ihr das großzügige Taschengeld streichen. Deshalb kommt der Job in einer Werbeagentur für Anabelle gerade recht. Besonders mit ihrem Teampartner Adrian versteht sie sich super und das auch außerhalb des Büros. Aber eine Beziehung zwischen Kollegen, das kann nicht gut gehen! Und als dann auch noch herauskommt, dass Adrian der Sohn des Agenturchefs ist, fangen die Probleme erst so richtig an.

Frei nach dem Motto 'Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten' studierte Yvy Kazi Grafikdesign und Illustration. Sie liebt Spaziergänge durch grüne Wälder und an stürmischer See. Die dabei gesammelten Eindrücke bestäubt sie mit einer Prise Augenzwinkern und einer Portion Kreativität, um die Leser*innen für einen Moment aus dem Alltag zu entführen.
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Produkt

KlappentextDas Leben stellt dich ständig vor die Wahl. Welche Entscheidung triffst du? Nach ihrem bestandenen Abitur möchte Anabelle einfach nur den Hamburger Spätsommer zusammen mit ihrem Hund Smoothie genießen. Die Frage was, wann oder ob sie studieren möchte, hat für sie gerade keine Priorität. Doch Anabelles Vater hat andere Vorstellungen für seine Tochter. Ein Jahr gibt er ihr Zeit, dann will er ihr das großzügige Taschengeld streichen. Deshalb kommt der Job in einer Werbeagentur für Anabelle gerade recht. Besonders mit ihrem Teampartner Adrian versteht sie sich super und das auch außerhalb des Büros. Aber eine Beziehung zwischen Kollegen, das kann nicht gut gehen! Und als dann auch noch herauskommt, dass Adrian der Sohn des Agenturchefs ist, fangen die Probleme erst so richtig an.

Frei nach dem Motto 'Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten' studierte Yvy Kazi Grafikdesign und Illustration. Sie liebt Spaziergänge durch grüne Wälder und an stürmischer See. Die dabei gesammelten Eindrücke bestäubt sie mit einer Prise Augenzwinkern und einer Portion Kreativität, um die Leser*innen für einen Moment aus dem Alltag zu entführen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958185319
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum04.11.2019
AuflageAuflage
Seiten370 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2822 Kbytes
Artikel-Nr.4936455
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. August / Mittwoch

Einatmen. Ausatmen. Ich stehe an der großen Fensterfront, lasse den Blick zum Wasser hinausschweifen und beobachte, wie die goldenen Sonnenstrahlen über die bleifarbenen Wellen der Elbe tanzen. Ich liebe diese Aussicht. Sie lässt mich aufatmen und mein Herz schneller schlagen. Sie schreit nach Freiheit und Unendlichkeit - und trotzdem werde ich sie freiwillig durch den Anblick eines tristen Parkplatzes ersetzen.

Tausche: weitläufige Penthouse-Wohnung in der HafenCity gegen winziges WG-Zimmer an der Schanze.

Grund: vollkommen irrationaler Anfall von Hilfsbereitschaft.

Es klingt vermutlich ebenso absurd, wie es sich in diesem Moment anfühlt.

Ich zucke zusammen, als es an der Haustür klingelt. Endlich. Schnellen Schrittes gehe ich zur Wohnungstür hinüber, bestätige mit einem Fingerdruck die Anfrage der Eingangstür und gebe den Fahrstuhl frei, ehe ich die schwere Feuerschutztür öffne, die die Wohnung vom Fahrstuhl trennt. Fahrstühle, die in Wohnungen enden, sind eine nette Idee, allerdings nicht in einem Land, in dem es für alles Regeln, Gesetze und Verordnungen gibt. Sprich: Keine im Wohnzimmer endenden Fahrstühle in Deutschland. Nehmt das, ihr hippen Architekten! Brandschutzbestimmungen! So endet der Fahrstuhl in einem Vorflur, direkt vor einer ebenso undekorativen wie massiven Metalltür.

Ungeduldig warte ich auf den Wohnungsinteressenten, für den Zeit offensichtlich keine Bedeutung hat. Er kommt fast eine halbe Stunde zu spät. Als sich die Fahrstuhltüren öffnen, beschließe ich, auf meinen Vortrag über die Existenz von Armbanduhren zu verzichten. Ich bin mir sicher, dass er sinnlos wäre. Dem goldenen Wecker am Handgelenk des Fremden nach besitzt er durchaus eine Uhr und ist trotzdem nicht gewillt, pünktlich zu sein.

»Wow«, ist das erste Wort, das er hervorbringt. Da er an mir vorbeistarrt, gilt es wohl eher der Aussicht als meiner Erscheinung.

Ich deute ihm einzutreten, dabei lädt er sich ohnehin gerade selbst ein.

Er schreitet an mir vorbei und schließlich durch die offene Küche. An der Fensterfront bleibt er stehen.

»Guten Abend«, entgegne ich provokativ höflich und lasse die schwere Tür ins Schloss fallen.

Der Fremde zuckt nicht einmal zusammen, schiebt sich lässig eine Sonnenbrille in die platinblonden Haare und dreht sich halb zu mir herum. Er sieht sehr viel jünger aus, als ich erwartet hätte. Nicht einmal wie Mitte zwanzig.

Wir mustern uns einen Moment lang gegenseitig, wie zwei Hunde, die sich zum ersten Mal im Park begegnen: Auf der Lauer und noch nicht ganz sicher, ob Zähne zeigen oder mit dem Schwanz wedeln, das Signal der Wahl ist. Das Auffälligste an dem Fremden sind definitiv seine eisblauen Augen. Wenn wir zwei Hunde sind, ist er eindeutig der Typ Husky. Der Rest von ihm ist eine Mischung aus Gucci und Lacoste. Seine Schuhe sind ebenso sorgfältig poliert, wie sein Gesicht glattrasiert ist. Ohne zu fragen, legt er eine lederne Dokumentenmappe auf dem Esstisch ab, als wäre er hier bereits zuhause. Anfang zwanzig scheint mir recht jung für jemanden zu sein, der eine Wohnung mieten möchte, die pro Monat 2.400 Euro kalt kosten soll. Andererseits hat ihm gerade eine Zwanzigjährige die Tür geöffnet. Wir sind in Hamburg. Vielleicht hat er wie ich einen reichen Papi, vielleicht ist er Mitbegründer eines erfolgreichen Start-ups. Wer weiß das schon? In dieser Stadt ist alles möglich.

»Sie sind A.B.?«, fragt er und versucht sichtlich angestrengt, mir in die Augen zu sehen, statt sich von meinem kurzen Sommerkleid ablenken zu lassen. Da mein Körper keine nennenswerten Rundungen zu bieten hat, sind meine langen Beine alles, was sich zu zeigen lohnt. Davon abgesehen ist es nicht nur für hamburgische Verhältnisse recht warm heute.

»Anabelle Birnbach«, bestätige ich und mache eine ausladende Geste. »Was Sie hier sehen, ist der Eingang zu einem lichtdurchfluteten Traum auf 165 Quadratmetern mit beeindruckender Aussicht, Balkon und eigener Dachterrasse. Wie Sie vielleicht merken, ist das gesamte Gebäude klimatisiert.«

Er sieht mich einen Moment irritiert an, ehe er seine Lippen zu einem gelangweilten Lächeln verzieht. »Ganz die Tochter Ihres Vaters?«

Ich zucke mit einer Schulter. Irgendetwas muss ich ja von ihm geerbt haben, sein Charisma ist es in jedem Fall nicht. Mein Vater hat diese Fähigkeit, einen ganzen Raum mit seiner Präsenz zu erfüllen. Er kann einem Millionär einen Schuhkarton als Luxusimmobilie verkaufen, wenn er will.

»Wenn Sie mir folgen würden«, bitte ich und umrunde eine Küchenzeile, um in das offene Wohnzimmer hinüberzugehen. Meine Sandalen verursachen unangenehme Geräusche, die auf dem Steinboden wie eine Mischung aus Flipflops und Pferdehufen klingen. Flipp-Klock. Flipp-Klock. Es sind eindeutig die falschen Schuhe für eine Wohnungsführung. Hamburg hingegen zeigt sich von seiner besten Seite, schafft es tatsächlich, kurz den Vorhang aus grauen Wolken beiseitezuschieben, um der Glasfront zu ihrem Starauftritt zu verhelfen. Goldenes Sonnenlicht flutet in den Wohnraum, lässt den steinernen Boden glänzen und verleiht den modernen Möbeln einen weichen Glanz. Graue Betonwände treffen auf ein schwarzes Ledersofa in U-Form.

»Wie in der Anzeige geschrieben, wird die Wohnung möbliert vermietet«, setze ich meinen Vortrag fort und lasse den Fremden nicht aus den Augen, der sich von der Wohnung bisher wenig beeindruckt zeigt.

Er lässt den Blick durch die bodentiefen Fenster hinausschweifen, gönnt dem Balkon zwei Sekunden seiner Aufmerksamkeit, ehe er zu einer Treppe hinübersieht, die vom Wohnzimmer zu einer Galerie hinaufführt.

»Sie können von dort oben auf eine Dachterrasse hinausgehen. 60 Quadratmeter, die zu Ihrer alleinigen Verfügung stehen«, ergänze ich. Auch davon zeigt er sich nicht fasziniert, stattdessen streicht er mit einer Hand über das schwarze Leder des mitten im Raum stehenden Sofas.

»Ich nehme an, Sie gehören nicht mit zur Ausstattung?«, fragt er in einem provozierenden Tonfall, der mir einzig und allein ein Seufzen entlockt.

»Ich fürchte, Frauen müssen Sie sich anderweitig kaufen. Die sind leider nicht in der Ausstattung inbegriffen. Haustiere sind erlaubt, zumindest solange sie sich benehmen und nicht die Tapeten von den Wänden reißen.« Das war ein Witz, es gibt in dieser Wohnung keine Tapeten.

»Mein Bruder hat es nicht sonderlich mit Tieren.« Er lässt vom Sofa ab, schlendert langsam zu mir herüber und schiebt sich lässig die Hände in die Taschen seiner dunkelblauen Stoffhose. »Wir hatten mal ein Aquarium. Es endete eher unerfreulich - für alle Beteiligten.«

»Diese Wohnung ist nicht WG-geeignet«, werfe ich ein. Es gibt nur ein richtiges Schlafzimmer, der Rest der Wohnung besteht aus offenem Wohnraum und der ebenso offenen Galerie.

»Mein Bruder wird alleine einziehen«, verspricht er. Ein flüchtiges Lächeln huscht über sein Gesicht. »Es sei denn, er hat sich in Berlin einen Goldhamster zugelegt, von dem ich noch nichts weiß.«

Als er nur eine Armlänge von mir entfernt stehen bleibt, sehe ich zweifelnd zu ihm auf. Was soll das werden?

»Möchten Sie das Badezimmer sehen?«, biete ich hilfsbereit an und kann mich nur mühsam zusammenreißen nicht zurückzutreten. Er hat hier offensichtlich etwas falsch verstanden, denn statt der Wohnung begutachtet er nun mein Sommerkleid, dann meine Sandalen. Seine Nähe macht mich zunehmend nervös. Ich weiß nicht, warum.

»Ich denke, ich habe genug gesehen«, lehnt er ab, als seine Augen die Rundreise beenden. »Ich nehme sie.«

Ich ziehe zweifelnd eine Augenbraue hoch. Ist das sein Ernst? Er hat nicht einmal die Hälfte der Wohnung besichtigt. Was ist mit dem Schlafzimmer? Dem Badezimmer? Der Terrasse?

»Meinem Bruder wird gefallen, was ich sehe«, versichert er, doch statt sich umzusehen, gilt sein Blick einzig und allein den Sommersprossen auf meinem Nasenrücken. »Unser Geschmack ist ziemlich ähnlich.«

»Versuchen Sie gerade, mit mir zu flirten?«, frage ich zweifelnd und blinzele ihn sehr unelegant an. Es dauert zwei Sekunden, bis er zu lachen beginnt. Sehr laut, sehr lange und sehr falsch. Das ist seine Antwort? Er lacht mich aus? Diese Besichtigung wird sekündlich unangenehmer.

Er räuspert sich, fährt mit einer Hand durch seine Haare, streicht sich dabei seine Sonnenbrille vom Kopf und fängt sie höchst unelegant aus der Luft. Vermutlich ist das die Stelle, an der ich über ihn lachen sollte, aber ich verzichte.

»Wenn ich das nächste Mal versuche, mit dir zu flirten, werde ich es weniger subtil machen«, versichert er und zwinkert. Dazu fällt mir nichts mehr ein. Er schiebt sich die Sonnenbrille wieder in die Haare und begutachtet sein Spiegelbild in der Glasscheibe einer Vitrine. »Habe ich Konkurrenz?«, fragt er und zupft seine seidigen Haare zurecht.

Was für ein Idiot.

»Wie bitte?« Ich sehe genervt zu ihm auf. Erst kommt er zu spät, dann reißt er dumme Sprüche. Meine Geduld neigt sich dem Ende entgegen.

»Die Wohnung. Gibt es weitere...
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Frei nach dem Motto "Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten" studierte Yvy Kazi Grafikdesign und Illustration. Sie liebt Spaziergänge durch grüne Wälder und an stürmischer See. Die dabei gesammelten Eindrücke bestäubt sie mit einer Prise Augenzwinkern und einer Portion Kreativität, um die Leser*innen für einen Moment aus dem Alltag zu entführen.