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Schicksalssterne

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
590 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am28.07.20201. Aufl. 2020
Hannover, 1910: Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen der jüdischen Bankierstochter Mia und dem jungen adligen Offizier Julius. Für eine gemeinsame Zukunft wandern sie nach Neuseeland aus, wo sie eine Pferdezucht aufbauen wollen. Doch bei Kriegsausbruch werden sie der Spionage für die Deutschen verdächtigt und getrennt voneinander interniert. Nur der Einsatz der jungen Wilhelmina rettet das Gestüt. Aber der Preis dafür ist hoch und nach dem Krieg ist nichts mehr so, wie es war ...


Eine mitreißende Geschichte um Liebe und Verrat, Verzweiflung und Mut vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges



Sarah Lark, geboren 1958, ist eine Bestsellerautorin, deren Bücher in über 20 Ländern erscheinen. Neben ihren fulminanten Generationensagas überzeugt sie mit mitreißenden Romanen über Liebe und Familiengeheimnisse im Neuseeland der Gegenwart. Sarah Lark ist das Pseudonym einer deutschen Schriftstellerin, die in Spanien lebt. Unter dem Autorennamen Ricarda Jordan schreibt sie historische Romane.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextHannover, 1910: Es ist Liebe auf den ersten Blick zwischen der jüdischen Bankierstochter Mia und dem jungen adligen Offizier Julius. Für eine gemeinsame Zukunft wandern sie nach Neuseeland aus, wo sie eine Pferdezucht aufbauen wollen. Doch bei Kriegsausbruch werden sie der Spionage für die Deutschen verdächtigt und getrennt voneinander interniert. Nur der Einsatz der jungen Wilhelmina rettet das Gestüt. Aber der Preis dafür ist hoch und nach dem Krieg ist nichts mehr so, wie es war ...


Eine mitreißende Geschichte um Liebe und Verrat, Verzweiflung und Mut vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges



Sarah Lark, geboren 1958, ist eine Bestsellerautorin, deren Bücher in über 20 Ländern erscheinen. Neben ihren fulminanten Generationensagas überzeugt sie mit mitreißenden Romanen über Liebe und Familiengeheimnisse im Neuseeland der Gegenwart. Sarah Lark ist das Pseudonym einer deutschen Schriftstellerin, die in Spanien lebt. Unter dem Autorennamen Ricarda Jordan schreibt sie historische Romane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732586462
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.07.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Seiten590 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4937805
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1

»Nun schieß schon, Julius!«, rief Helena, als der gewaltige Keiler in Julius´ Schussfeld brach.

Die Treiber konzentrierten das Wild in einem Kessel, gebildet von den sechsundvierzig Jagdgästen des Gutes Großgerstorf. Julius von Gerstorf und seine Cousine Helena teilten sich einen Schießstand, doch Helena musste nachladen. Sie hatte sofort auf das Wildschwein angelegt, als es aufgetaucht war, es allerdings verfehlt.

Julius lief das Tier genau vor die Flinte. Es rannte in Panik direkt auf den Schießstand zu, gefolgt von einer Bache und einem Jungtier. Julius konnte es nicht verfehlen. Trotzdem zögerte er. Ein so prachtvolles Tier ... so voller Leben ... Es erschien ihm unfair, es aus dem Hinterhalt zu erlegen. Dennoch musste er schnell etwas tun. Wenn Wildschweine eines Menschen gewahr wurden, konnte es gefährlich werden. Julius zielte sorgfältig - und schoss über den Kopf des Keilers hinweg. Auch Helena war wieder schussbereit. Da sie wohl annahm, dass er das männliche Tier im Visier hatte, legte sie auf die Bache an. Diese brach getroffen zusammen, während der Keiler und das Jungtier nach rechts ausbrachen und an ihnen vorbei aus dem Kessel flohen.

»Julius, wie konntest du ihn verfehlen?«, schimpfte Helena. »Wie weit war der weg? Zwanzig Meter? Jedes Kind hätte ihn getroffen. Und so was ist beim Militär! Was willst du denn machen, wenn mal ein Krieg ausbricht?«

Das fragte sich Julius mitunter auch - obwohl er ganz passabel schoss, wenn er auf Scheiben anlegte. Tiere zu töten war ihm jedoch zuwider und Menschen erst recht. Allerdings hatte er andere Qualitäten, die ihn zumindest in Friedenszeiten für das Militär interessant machten. Julius von Gerstorf war ein hervorragender Reiter. Er diente beim 1. Königlich Sächsischen Ulanen-Regiment und sollte in Kürze zur Militärreitakademie Hannover abkommandiert werden. Letzteres war eine große Ehre, denn er war mit seinen zwanzig Jahren erst Fähnrich. Gewöhnlich musste man Leutnant sein oder einen noch höheren Dienstrang innehaben, um von der Akademie akzeptiert zu werden.

»Ich glaube, ich bin gestolpert«, entschuldigte er sich jetzt. »So eine dumme Wurzel ... Aber du warst ja immerhin erfolgreich.«

Die Bache, die Helena erlegt hatte, rührte sich nicht, auch nicht, als sie näher traten, um sich von ihrem Tod zu überzeugen.

»Blattschuss!«, sagte Helena stolz.

»Gratuliere«, bemerkte Julius trocken.

Inzwischen vermeldete ein Hornsignal das Ende der Jagd. Julius war das nur recht, schließlich harrten sie seit fünf Uhr morgens in diesem kalten, feuchten Oktoberwald aus, ohne sich groß zu bewegen. Er war nass und durchgefroren, und Helena musste es eigentlich genauso gehen.

Seine Cousine schien jedoch das Jagdfieber zu wärmen. Sie wirkte auch nicht derangiert. Ihr Lodenkostüm schmiegte sich elegant an ihren Körper, das blonde Haar unter ihrem Hut war akkurat aufgesteckt. Helena von Gadow war trotz ihrer erst neunzehn Jahre bereits eine imponierende Erscheinung. Ihr klares, aristokratisches Gesicht verzog sich jetzt zu einem Lächeln.

»Von mir aus können wir sagen, dass du sie erlegt hast«, schlug sie vor.

Julius schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall«, erklärte er. »Ehre, wem Ehre gebührt.«

Sie konnten nun ihren Schießstand verlassen und gefahrlos durch den Kessel zu den Wagen gehen, die inmitten einer Lichtung auf die Jagdgesellschaft warteten. Die Treiber begannen derweil, die abgeschossenen Tiere zu sammeln, um die Strecke zu legen, die Jagdbeute also auszustellen. Bei den Wagen hielt die Dienerschaft einen Imbiss für die Jäger bereit, und natürlich kreisten die Schnapsflaschen. Fast jeder der Männer führte einen Flachmann mit verschiedenen Spirituosen mit sich.

Albrecht von Gerstorf teilte Kräuterschnaps aus. Julius nahm einen, um sich wenigstens von innen zu wärmen. Helena ließ sich ebenfalls einschenken und ignorierte den missbilligenden Blick des Jagdherrn. Es war wenig damenhaft, scharfe Getränke zu sich zu nehmen, aber wenn sie bei der Jagd ihren Mann stand, so wollte er ihr wohl auch den Trunk nicht verwehren.

»Waidmannsheil!«, sagte Albrecht.

»Waidmannsdank!«, antwortete Helena.

»Und, wart ihr erfolgreich?« Magnus, Julius´ älterer Bruder schob sich vor.

Er hatte sich einen Schießstand mit Veronika geteilt, Helenas jüngerer Schwester. Julius fand, dass Veronika so verfroren und deplatziert aussah, wie er selbst sich fühlte.

Helena berichtete von der erlegten Bache, ohne seinen Misserfolg zu erwähnen. Was solche Dinge anging, war sie verschwiegen. Sie hätte niemanden bloßgestellt - erst recht nicht ihn, denn sie schien eine Schwäche für ihn zu hegen. Warum sonst hätte sie sich ihm an diesem Jagdtag zugesellt und nicht seinem weitaus unterhaltsameren und lebhafteren Bruder?

Magnus hatte ebenfalls ein Wildschwein erlegt, einen veritablen Keiler. Veronika, so nahm Julius an, hatte ihre Flinte gar nicht erst angerührt.

»Da drüben gibt es Glühwein«, sprach er sie an. »Vielleicht möchtest du dich etwas aufwärmen?«

Der Glühwein wurde über einem offenen Feuer erhitzt. Veronika folgte ihm dankbar zu der Feuerstelle und wärmte ihre Hände daran, während er ihr einen Becher holte.

»Ich hasse die Jagd«, sagte sie, als sie das Getränk zum Munde führte.

Julius hätte ihr am liebsten zugestimmt, aber das hätte nicht zu seiner Rolle als Gastgeber einer Treibjagd gepasst. Also lächelte er nur nachsichtig.

»Ich bin sicher, du wirst dich später beim Jägerball besser amüsieren.«

Veronika erwiderte das Lächeln. »Sofern euer Ballsaal geheizt ist«, sagte sie.

»Falls es nicht ausreicht, werde ich mein Bestes tun, dich beim Tanzen zu wärmen«, versprach Julius.

Er mochte Veronika. Sie war schüchtern und sanft, ganz anders als ihre attraktivere Schwester.

»Musst du nicht mit Helena tanzen?«, fragte Veronika.

Es war ein offenes Geheimnis, dass Helenas und sein Vater sie als künftige Heiratskandidatin für Julius ins Auge gefasst hatten, eine Überlegung, der natürlich Erbangelegenheiten zugrunde lagen. Karl von Gadow hatte keine Söhne, Helena als älteste Tochter war seine Erbin. Albrecht von Gerstorfs Erbe war Magnus, für Julius würde kein Land abfallen. Was läge also näher, als den jüngeren Sohn mit Helena zu vermählen und ihm damit die Herrschaft über das Gut der von Gadows zu sichern? Julius war sicher, dass Helena das Land ihrer Familie am liebsten selbst verwaltet hätte, doch das verbot die Konvention. Ob ihre Schwäche für ihn daher rührte, dass sie sich von ihm mehr Einfluss bei der Gutsverwaltung erhoffte als bei einer Heirat mit einem selbstbewussteren Mann wie Magnus?

Julius unterdrückte ein Seufzen.

»Als guter Gastgeber«, sagte er dann, »ist es meine Aufgabe, mich gleichermaßen um alle Damen in der Gesellschaft zu kümmern. Ein Tanz mit dir wäre mir zudem eine Freude«, fügte er schnell hinzu.

»Dann sehen wir uns später«, erwiderte Veronika freundlich.

Einer der Jagdhelfer war eben auf ihn zugetreten, wohl um eine organisatorische Frage zu klären, und höflich, wie sie war, mochte sie ihren Vetter nicht weiter mit Beschlag belegen.

Inzwischen war die Strecke gelegt, das Halali wurde geblasen. Die Bediensteten packten die Reste des Essens ein und machten Anstalten, das Feuer zu löschen. Alle Jäger verteilten sich auf die vier von schweren Pferden gezogenen Kastenwagen, die sie zurück zum Gutshof bringen würden. Die Fahrt zog sich lange hin. Der Waldbestand des Gutshofes war groß, außerdem wurden fünfzig Hektar Acker- und Grasland bewirtschaftet. Schließlich erreichte die Gesellschaft die von Kastanien gesäumte Allee, die zum Herrenhaus führte. Zuletzt musste eine Brücke überquert werden - das ehemalige Rittergut war von einem fünf Meter breiten Wassergraben umgeben.

Durch ein Torhaus gelangten sie in einen der Wirtschaftshöfe, wo Diener mit einem erneuten Jagdtrunk und Broten mit hausgemachter Wurst bereitstanden. Julius und Veronika hatten noch etliche Waidmannsheils und Waidmannsdanks zu überstehen, bevor die Gäste sich auf ihre Zimmer zurückzogen, um sich umzuziehen und auszuruhen. Julius folgte seinem Vater und seinem Bruder in die Privaträume der Familie. In der Eingangshalle erwartete sie die Hausdame, eine stattliche Matrone in den Fünfzigern.

»Ich soll Ihnen ausrichten, dass der Herr Kommerzienrat Gutermann und seine Tochter eingetroffen sind«, meldete sie geschäftsmäßig.

Albrecht von Gerstorf nickte zerstreut. »Jetzt schon?«, fragte er verwundert. »Ich dachte, er käme erst morgen ... Und weshalb bringt er seine Tochter mit?«

»Ist das unser Bankier?«, fragte Magnus. »Hast du ihn eingeladen, Vater? Zum ... Ball?«

Albrecht verzog das Gesicht. »Nein. Aber wir werden das nachholen müssen. Frau Greta, überbringen Sie dem Herrn doch bitte eine Einladung zum Jagdessen und zum anschließenden Tanz - wobei Letzterer wohl eher die Tochter interessieren dürfte. Von der weiß ich gar nichts ...« Er wandte sich ab.

»Wieso bemüht sich Vaters Bankier hierher?«, fragte Julius seinen Bruder. »Geht es mal wieder um ein Darlehen?«

Jeder Gutsbesitzer lieh sich bisweilen Geld bei einer Bank, um moderne Landmaschinen anzuschaffen oder Renovierungsarbeiten zu finanzieren. Was seinen Vater anging, argwöhnte Julius allerdings andere Gründe für eine Verschuldung. Magnus´ Militärlaufbahn verschlang eine Menge Geld - nicht nur, was das standesgemäße Auftreten des jungen...

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Autor

Sarah Lark, geboren 1958, ist eine Bestsellerautorin, deren Bücher in über 20 Ländern erscheinen. Neben ihren fulminanten Generationensagas überzeugt sie mit mitreißenden Romanen über Liebe und Familiengeheimnisse im Neuseeland der Gegenwart. Sarah Lark ist das Pseudonym einer deutschen Schriftstellerin, die in Spanien lebt. Unter dem Autorennamen Ricarda Jordan schreibt sie historische Romane.
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