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Lebe deine Macht!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.06.2020
Endlich richtig wahrgenommen werden
Wenn Leserinnen und Leser Macht als menschliches Miteinander und als Freiraum für die Gestaltung von Lebenszielen neu kennenlernen, wird dieser Begriff zu einem Ausdruck persönlicher Mündigkeit und Freiheit. Die versierten Ratgeber-Autoren zeigen, wie wir unsere Vorstellungen einbringen, wie wir uns Gehör verschaffen können und an welchen Stellen wir unser Verhalten verändern müssen, damit wir mit Lust am Gestalten dort Einfluss nehmen können, wo es uns wichtig ist. Ein positiver Umgang mit Macht verändert das eigene Leben nachhaltig zum Guten!

Dr. Sylvia Löhken, geboren 1965, ist Expertin für Kommunikation. In ihren Vorträgen, Coachings und Workshops hilft sie Menschen, die sich eher als sensibel und zurückhaltend einordnen, berufliche und private Ziele mit eigenen Stärken zu erreichen. Sie ist zertifizierter Coach, promovierte Sprachwissenschaftlerin und verfügt über eine langjährige Managementerfahrung. Sie ist erfolgreiche Buchautorin.
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Produkt

KlappentextEndlich richtig wahrgenommen werden
Wenn Leserinnen und Leser Macht als menschliches Miteinander und als Freiraum für die Gestaltung von Lebenszielen neu kennenlernen, wird dieser Begriff zu einem Ausdruck persönlicher Mündigkeit und Freiheit. Die versierten Ratgeber-Autoren zeigen, wie wir unsere Vorstellungen einbringen, wie wir uns Gehör verschaffen können und an welchen Stellen wir unser Verhalten verändern müssen, damit wir mit Lust am Gestalten dort Einfluss nehmen können, wo es uns wichtig ist. Ein positiver Umgang mit Macht verändert das eigene Leben nachhaltig zum Guten!

Dr. Sylvia Löhken, geboren 1965, ist Expertin für Kommunikation. In ihren Vorträgen, Coachings und Workshops hilft sie Menschen, die sich eher als sensibel und zurückhaltend einordnen, berufliche und private Ziele mit eigenen Stärken zu erreichen. Sie ist zertifizierter Coach, promovierte Sprachwissenschaftlerin und verfügt über eine langjährige Managementerfahrung. Sie ist erfolgreiche Buchautorin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641244569
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum22.06.2020
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1663 Kbytes
Artikel-Nr.4940731
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


EIN SCHILLERNDER BEGRIFF

»Man kann meist viel mehr tun, als man sich gemeinhin zutraut.«

Aenne Burda

Jede Gesellschaft oder Gemeinschaft ist auf das machtvolle Wirken ihrer Mitglieder angewiesen. Wo Gruppen sind, da ist auch Macht. Ohne Macht keine Entwicklung und keine Ordnung. Und wer eine mächtige Position nicht füllen kann, bekommt ein Problem.

Je nachdem, von wo wir auf die Macht blicken, zeigt sie sehr verschiedene Seiten. Es lohnt, sich diese Seiten genauer anzusehen. Dann wird erstens klar, wovon wir eigentlich reden. Und zweitens können wir uns erst dann bewusst aussuchen, wie wir unsere eigene Macht ausleben können. Wir müssen erst herausfinden, wo sich Macht konzentriert und wie sie wirkt.

DIE DUNKLEN SEITEN DER MACHT

Das Wort Macht ist für viele Menschen direkt mit einem anderen verbunden: dem Missbrauch. Der zwielichtige Ruf, den die Macht bei so vielen Menschen hat, lässt sich gut nachvollziehen. Unterdrückung, Zwang, das Verfolgen egoistischer Interessen, Bestrafung, rücksichtslose Ausbeutung - für all das gibt es unzählige Beispiele.

Versetzen Sie sich für einen Augenblick in Ihre Schulzeit! Denken Sie an eine Lehrkraft, die sich sehr autoritär verhielt, die bei Ihnen und den anderen in Ihrer Klasse bestimmte Gefühle hervorrief: Widerwillen, Ausgeliefertsein, Schutzlosigkeit, Angst. Es kann gut sein, dass Sie diese Gefühle auch auf das jeweilige Schulfach übertragen haben.

Es gibt Menschen, die wie Max Weber unter Macht ein solches Verhalten verstehen: »Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.«2 Mit seiner berühmten Definition hat Max Weber dazu beigetragen, dass wir an Unterdrückung denken, wenn wir von Macht hören. Wenn Macht »auch gegen Widerstreben« durchgesetzt wird, riecht das nach erzwungener Unterordnung, fehlender Rücksicht und Übergriffigkeit. Demnach werden Menschen in diesem dunklen Universum der Macht unterdrückt, eingeschüchtert und in ihrer Freiheit beschränkt.

Wie hat die Lehrkraft, an die Sie gerade dachten, ihre Macht ausgeübt? Hat sie herumgebrüllt, wenn sie frustriert war? Hat sie Ihnen Verachtung gezeigt und Sie klein gemacht? Hat sie Sie und Ihre Klassenkameraden vor den anderen bloßgestellt? War sie ungerecht und willkürlich, und hatte sie ihre Lieblinge, die sie bevorzugte?

Dann ist es kein Wunder, wenn Sie gegenüber dem Thema Macht misstrauisch sind. Gerade die rücksichtsvollen und netten Menschen steigen gern kopfschüttelnd aus dem Machtspiel aus. Übrig bleiben leider diejenigen, die gut damit leben können, den eigenen Willen auch mit miesen Methoden durchzusetzen.

Tatsächlich sind unsere Erinnerungen, unser Alltag und auch die Berichterstattung in den Medien voller Geschichten über Menschen, die ihren Einfluss rücksichtslos geltend machen und die Interessen und die Ansprüche ihrer Mitmenschen einfach ausblenden. Ganz unterschiedliche Charaktere sind sich darin gleich. Der afrikanische Diktator, der sein Volk auspresst, die Abteilungsleiterin, die einen Konkurrenten hinausmobbt, und der Vater, der den ältesten Sohn zur Übernahme seines Handwerksbetriebs zwingen will: Sie sind zusammen mit der autoritären Lehrkraft Mitglieder im Club der dunklen Macht.

Ja, die Macht hat ihre zwielichtigen Seiten. Sie fragt nur manchmal nach Moral und Recht3, nach Regeln und nach einem Rahmen. Und sie ist auch nicht immer dort, wo sie eigentlich und nach offizieller Verlautbarung sein sollte.

Die Kraft jenseits der Vernunft

Macht hat nur bedingt etwas mit Vernunft zu tun. Selbst dort, wo vernünftiges Denken und gute Argumente geschätzt werden, können persönliche Interessen und Gefühle gegen die Sachebene arbeiten. Dann kommt eine besondere Wirkmächtigkeit ins Spiel: Es gibt Formen der Einflussnahme, bei denen Vernunft genutzt wird, die aber nicht von Vernunft angetrieben sind.

Blicken Sie noch ein letztes Mal auf die Lehrkraft aus dem Club der dunklen Macht: Hätte sie, konfrontiert mit vernünftigen Argumenten, von ihren Schikanen abgesehen? Hätte sie durch eine Diskussion ihre schädlichen Verhaltensweisen erkannt und dann korrigiert?

Viel zu oft ersetzt Druck die Vernunft. Wie sagt Obelix in Der Seher zum Auflösen einer schwierigen Diskussion: »Ich hab´s (...). Wir gehen hin und hauen alles zusammen.«4 Sind wir als Erwachsene an solchen Situationen beteiligt, dann sind wir mächtig, wenn wir es schaffen, dass alle Beteiligten beulenfrei nach Hause gehen können.

MERKE: MACHT HAT ZWEI SEITEN!

Macht ist wie ein Messer: Es kann verletzen - oder eine Fessel zerschneiden.

Und doch ist die verletzende Seite nur eine Art von Macht. Es gibt noch die gute Seite. Wer von uns käme auf die Idee, alle Küchenmesser wegzuwerfen, weil sie auch als Waffe benutzt werden können? Kaum jemand. Wir scheinen uns darauf geeinigt zu haben, verantwortlich mit Messern umzugehen. Genau das gilt auch für unsere Macht.

Wir können Macht nicht gänzlich abschaffen. Sie gehört zu unserem Menschsein.5 Leben wir also mit der Macht. Und sehen wir einmal auf ihre guten Seiten. Die Lehrkraft von früher können Sie an dieser Stelle verabschieden!

DIE HELLEN SEITEN DER MACHT

Blicken wir nun auf die menschenfreundlichen Eigenschaften der Macht, auf die Seite, die gute Veränderungen und Zusammenhalt ermöglicht. Sie bildet unseren Kompass für die Trainingseinheiten, die Sie in den nächsten Kapiteln finden.

Stellen wir uns einmal eine für die heutige Zeit typische Konfliktsituation vor: In einer Schule machen Gewaltvideos die Runde. Wie lässt sich so eine Situation selbstwirksam und auf positive Art machtbewusst steuern?

Hinrichtungsvideos in der Schule

»Und dann hat er uns allen auf dem Handy gezeigt, wie ein Mensch umgebracht wird. Und das war echt!« Maries Augen sind schreckgeweitet. Sie ist gerade in die Mittelstufe gekommen. Ihre Eltern sind entsetzt. Zwölf- und Dreizehnjährige sehen sich also auf dem Pausenhof Hinrichtungsvideos an!

Nehmen wir an, die Eltern wollen hier etwas ändern: Sie wollen, dass der Pausenhof von Gemetzelbilder befreit wird. Gut so! Nur so kann sich etwas verbessern - für alle Betroffenen. Insofern bedeutet der Griff zur Macht und Einflussnahme auch, dass man den Mitmenschen etwas Gutes geben will.

Maries Eltern rufen die Klassenlehrerin an und geben ihrer Sorge Ausdruck. Die Lehrerin ist ebenfalls entsetzt.

»Aber was sollen wir jetzt tun? Das Kollegium hat sich erst vor ein paar Wochen gegen ein totales Handyverbot in der Pause ausgesprochen. Das ist einfach nicht durchzusetzen!«, sagt die Lehrerin.

»Ich schlage vor, wir treffen uns zuerst in einem ganz kleinen Kreis«, sagt Maries Mutter. »Mit den Eltern von Lukas, der das Video gezeigt hat. In einer kleinen Runde lässt sich erst einmal besser beraten.«

»Gut«, sagt die Lehrerin. »Ich weiß zwar nicht, ob das etwas bringt, aber wir müssen etwas unternehmen.«

»Danke für Ihre Unterstützung! Ich weiß, das ist eine heikle Situation. Passt es für Sie, wenn Sie die Einladung aussprechen? Ich kümmere mich dann um die Moderation, wenn Sie wollen«, sagt Maries Mutter.

»Das passt gut. Danke!«

»Noch etwas: Würden Sie den Schulleiter hinzubitten?« »Meinen Sie wirklich, das ist nötig?«

»Ganz ehrlich«, antwortet Maries Mutter, »das Ganze ist eine Nummer zu groß für uns allein. Könnten Sie ihn hinzubitten? Er sollte schon aus rechtlichen Gründen dabei sein.«

MERKE: GEMEINSAM SIND WIR MÄCHTIG!

Macht ist in einem gemeinschaftlichen Rahmen wirksam. Sie betrifft immer uns und die Umgebung, in der wir leben (mehr hierzu in Kapitel 2).

Woran merken wir, dass wir wirken? Hier kommen unsere Mitmenschen ins Spiel. Unsere Wirkung wird sehr konkret, wenn die anderen das tun, was wir wollen. Wenn die anderen auf uns reagieren. Umgekehrt gilt: Wir können uns auch entscheiden, nicht zu wirken - dann können das andere Menschen für uns tun. Oft genug passiert genau dies. In unserem Beispiel werden Maries Eltern aktiv, während die Lehrerin nur einen schwachen Handlungsimpuls zeigt. Sie überlässt die Initiative den Eltern und hofft, dass sie die heikle Situation bewältigen. Sie unterstützt dadurch, dass sie sich um die Organisation des Treffens kümmert.

Halten wir fest: Macht ist nichts, was wir besitzen. Vielmehr ist sie eine Grundlage für Beziehungen zwischen Menschen. Wenn wir mächtig sind, lassen uns andere Raum zum Wirken.6 Wir selbst könnten allein wenig zum Guten verändern. Wir bestimmen und entscheiden nicht allein, sondern schaffen eine Plattform für gemeinsames Handeln.

Maries Mutter...

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Autor

Dr. Sylvia Löhken, geboren 1965, ist Expertin für Kommunikation. In ihren Vorträgen, Coachings und Workshops hilft sie Menschen, die sich eher als sensibel und zurückhaltend einordnen, berufliche und private Ziele mit eigenen Stärken zu erreichen. Sie ist zertifizierter Coach, promovierte Sprachwissenschaftlerin und verfügt über eine langjährige Managementerfahrung. Sie ist erfolgreiche Buchautorin.