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Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.06.2021
Vier Frauen und das Meer. Das Schwimmen führt sie zusammen, und durch ihre Freundschaft meistern sie das Leben.
Beim Schwimmen in der Shelly Bay an Australiens Küste finden vier höchst unterschiedliche Frauen zueinander: die patente Theresa, die immer nur für andere da ist; die Witwe Marie, die im Meer Trost und Kraft findet; die scheue Leanne, der ein traumatisches Erlebnis auf der Seele liegt; und schließlich die Engländerin Elaine, die in ihrer neuen Heimat keine Wurzeln schlagen kann und Trost im Alkohol sucht. Allmählich wächst eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Gemeinsam meistern sie Krankheit und Verlust, geben einander Mut und Hoffnung, feiern Momente des Glücks und finden durch die Hilfe der anderen am Ende auch zu sich selbst.
Ein warmherziger Roman, der die Solidarität von Frauen feiert!
»Ein wahres Lesevergnügen. Wundervoll und zu Herzen gehend.« betterreading.com

Sophie Green ist Autorin und Verlagsleiterin. Sie hat, teilweise unter Pseudonym, bereits einige Romane und Sachbücher verfasst. Bei einem Besuch in Australiens Northern Territory verliebte sie sich in die Landschaft und die Bewohner. Weitere Aufenthalte dort inspirierten sie schließlich zu dem Bestseller »Willkommen im Fairvale Ladies Buchclub«. Sophie Green lebt in Sydney.
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Produkt

KlappentextVier Frauen und das Meer. Das Schwimmen führt sie zusammen, und durch ihre Freundschaft meistern sie das Leben.
Beim Schwimmen in der Shelly Bay an Australiens Küste finden vier höchst unterschiedliche Frauen zueinander: die patente Theresa, die immer nur für andere da ist; die Witwe Marie, die im Meer Trost und Kraft findet; die scheue Leanne, der ein traumatisches Erlebnis auf der Seele liegt; und schließlich die Engländerin Elaine, die in ihrer neuen Heimat keine Wurzeln schlagen kann und Trost im Alkohol sucht. Allmählich wächst eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Gemeinsam meistern sie Krankheit und Verlust, geben einander Mut und Hoffnung, feiern Momente des Glücks und finden durch die Hilfe der anderen am Ende auch zu sich selbst.
Ein warmherziger Roman, der die Solidarität von Frauen feiert!
»Ein wahres Lesevergnügen. Wundervoll und zu Herzen gehend.« betterreading.com

Sophie Green ist Autorin und Verlagsleiterin. Sie hat, teilweise unter Pseudonym, bereits einige Romane und Sachbücher verfasst. Bei einem Besuch in Australiens Northern Territory verliebte sie sich in die Landschaft und die Bewohner. Weitere Aufenthalte dort inspirierten sie schließlich zu dem Bestseller »Willkommen im Fairvale Ladies Buchclub«. Sophie Green lebt in Sydney.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641255824
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum21.06.2021
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1806 Kbytes
Artikel-Nr.4940993
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Theresa rümpft die Nase, als sie sich dem Wasser nähert. Sie weiß, dass es kalt sein wird. Auch wenn es schon Frühling ist, machen sich im Ozean immer noch die Strömungen der Antarktis bemerkbar. Es waren doch die der Antarktis, oder? Das hat ihr mal jemand erzählt. Kalt genug dafür wären sie jedenfalls, aber vielleicht sind es auch Strömungen der Bass-Straße. Oder welche aus Südamerika. Sie kann sich nicht erinnern. Immerhin weiß sie noch, wie es war, als sie als Kind hier am Main Beach trainiert hat. Wie sie gelernt hat, die Brandungsrückströmung zu lesen, über den Sand zum Meer zu rennen und so schnell zu schwimmen, dass sie Leben retten könnte. Rettungsschwimmerin ist sie zwar nie geworden, aber die Erinnerung daran, wie kalt das Wasser im November sein kann, ist noch immer lebendig.

Sie atmet tief ein und verschränkt die Hände hinter dem Kopf, um Arme und Schultern zu dehnen, weil sie glaubt, dass man das vor dem Schwimmen tun soll. Im Fernsehen hat sie Schwimmerinnen dabei beobachtet, während der Olympischen Spiele. Lisa Curry, damals in Moskau. Theresa macht sich nichts vor: Sie wird niemals so gut schwimmen können wie Lisa Curry. Aber sie ist hier und macht Dehnungsübungen. Ein Schritt nach dem anderen.

Während sie das Ziehen in Brustkorb und Schultern spürt, schaut sie zum Horizont, wo sich der Himmel allmählich gelborange färbt. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, aber es ist bereits hell genug, um den langen Strand zur Linken sehen zu können, der erst bei Kings End aufhört.

Hinter dem Strand ragt die Betonmauer der Promenade auf. Die Bäume dort sind wesentlich älter als sie selbst, gehören aber eigentlich nicht hierher, weil es Norfolktannen sind und die Norfolkinsel, wo sie wachsen, näher an Neuseeland als an Australien und diesem Strand liegt. Was man nicht sieht, obwohl er nur einen Katzensprung entfernt ist, ist der Little Beach. Das ist ihr Ziel: zum Little Beach zu schwimmen. Nicht heute natürlich. Irgendwann. Bald. Für heute sollte sie sich ein realistischeres Ziel setzen. Vielleicht von diesem Ende des Strands loszuschwimmen und nach halber Strecke wieder zurück. Das ist nicht weit. Nicht so weit, wie sie früher beim Schulsport im Becken geschwommen sind. Damals war sie eine gute Schwimmerin.

Du versuchst, Zeit zu schinden.

Ach ja, da ist sie wieder, diese nervige Stimme, die sie schon eine ganze Woche zu ignorieren versucht - seit sie ihr weismachen will, dass sie etwas unternehmen muss. Um fit zu werden. Und abzunehmen.

Aber das weiß sie selbst. Übergewicht ist nicht gut für die Knochen, und für die Männer ist man damit auch nicht mehr attraktiv. Schon ihre Mutter hat ihr das früher regelmäßig gepredigt, wenn sie in ihrer Schuluniform in die Küche kam und sich ein Stück Kuchen nehmen wollte.

Ihre Mutter hat gern gebacken, aber gegessen hat sie den Kuchen nie. Von Theresa erwartete sie, dass sie ihrem Beispiel folgt. »Man kann nie reich und schlank genug sein«, lautete die Weisheit, die sie von der Herzogin von Windsor aufgeschnappt hatte. Theresas Brüder durften natürlich nach Herzenslust zugreifen; der Kuchen wurde ja nur für sie gebacken.

Theresa weiß also, dass sie ein bisschen abnehmen sollte. Allerdings könnte sie darauf verzichten, dass ihr Ehemann in dasselbe Horn stößt wie schon die Stimme in ihrem Kopf, aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.

Erst vor ein paar Wochen saß Andrew - Andy, Ando, Ands für seine Freunde - auf der Couch und ließ zwischen dem Bündchen seiner Arbeitshose und dem schmutzigen weißen Unterhemd, das er zu Hause trägt, ungeniert seinen neuerdings wachsenden Bierbauch hervorquellen. Eine Bierdose in der einen, blätterte er mit der anderen Hand lustlos durch die Börsenkurse in der Zeitung, während er nach Delvene Delaney schielte, die in der Paul Hogan Show im Bikini auftrat. Als Theresa mit dem Tablett ins Zimmer kam, damit er auch beim Abendessen nicht auf Delvene Delaneys Anblick verzichten musste, betrachtete er sie von oben bis unten.

»Du hast ganz schön zugelegt«, verkündete er und beäugte dann das Essen auf dem Tablett. »Was ist das ... Koteletts?« Er verzog das Gesicht, obwohl offensichtlich war, dass er sich freute.

Sie blitzte ihn an und knallte ihm das Tablett in Hodennähe auf den Schoß, damit er sich bloß vorsah. »Richtig ... Koteletts.«

Er grinste und zwinkerte ihr zu. Sein Grinsen und das Zwinkern hatten besser gewirkt, als er noch ein schöner Mann gewesen war; wobei er seinem Empfinden nach in den letzten Jahren natürlich nichts an Attraktivität eingebüßt hatte.

Sie wandte sich brüsk ab, spürte dann aber, dass er ihr Handgelenk packte. »Sei doch nicht gleich beleidigt«, sagte er und stellte seine Bierdose auf den Tisch, ein Zeichen dafür, dass für ihn das Gespräch noch nicht beendet war. »Ich wollte dir nicht zu nahe treten.«

Vielleicht, aber sie wusste auch, dass er seinen Kommentar ernst gemeint hatte. Ähnliches hatte er schon vorher von sich gegeben, selbst ohne Delvene Delaney auf dem Bildschirm.

Und leider kann sie nicht behaupten, dass er unrecht hätte. Sie ist wirklich ein bisschen pummeliger als früher. Aber sie hat auch zwei Kinder zur Welt gebracht, eines davon durch Kaiserschnitt, was soll man da erwarten? Trotzdem ist sie fest entschlossen, etwas zu unternehmen. Nicht, weil sie sich selbst nicht gefallen würde, sondern weil sie es satthat, sich so langsam und träge zu fühlen - und so alt. Sie ist erst achtunddreißig, kommt sich aber oft wie hundert vor. Sie hätte gern mehr Energie - bräuchte mehr Energie - , um sich um die Kinder zu kümmern. Sosehr sie die beiden liebt, sie rauben ihr auch den letzten Nerv.

Sie sollte wirklich dankbarer sein für ihren frechen Oliver und die brave Sasha. Sasha hätte sie fast verloren. Bei der Geburt wickelte sich die Nabelschnur um ihren Hals, und Theresa sah ihren Traum, eine Tochter namens Alexandra mit Spitznamen Sasha zu haben, bereits platzen. Die hatte sie sich gewünscht, seit ein russisches Mädchen in ihre Klasse gekommen war, das alle nur Sasha nannten - bis Theresa den wahren Namen herausfand. Es kam ihr so weltläufig vor, ein Diminutiv als Namen zu haben, auch ein Wort, das sie damals gelernt hat. Und sie wollte doch so gern weltläufig sein. Will es immer noch. Sie hätte gern ein aufregendes Leben, in dem sie sorglos um die Welt jettet - vielleicht an der Seite des attraktiven Schauspielers Tom Burlinson, den sie gerade in seinem neuen Film gesehen hat, Snowy River. Von dem gleichnamigen Gedicht, das sie in der Schule so geliebt hat, ist darin nicht mehr viel zu finden, aber das ist ihr egal. Wenn sie allein ist, stellt sie sich manchmal vor, wie Tom Burlinson auf einem Pferd aus den Bergen zu ihr geritten kommt ...

Irgendwann hat sie also beschlossen, sich von Olivia Newton-John inspirieren zu lassen und etwas sportlicher zu werden; nur nicht wie Olivia, mit Leotard und Schweißband à la John McEnroe. Schwimmen ist der einzige Sport, den sie als Kind mochte. Wahrscheinlich hat sie sich deshalb vor zwei Nächten, als die Stimme ihres Gewissens einen kleinen Sieg davontrug und auf eine große Entscheidung bestand, darauf zurückbesonnen. Jetzt muss sie ihr Vorhaben nur noch in die Tat umsetzen. Bis zum Ende des Sommers will sie morgens noch vor Sonnenaufgang schwimmen gehen. Jeden Morgen, hat sie beschlossen. Keine faulen Ausreden, sofern das Wetter nicht wirklich scheußlich ist.

Andrew und die Kinder schlafen noch oben, in ihrem kleinen Haus auf dem Hügel zwischen Kings End und dem nächsten Strand, dem Sunrise Beach. Wenn die Kinder aufwachen, wird Andrew sich eben um sie kümmern müssen. Zur Abwechslung. Abends ist sie sowieso meistens mit ihnen allein, weil er nach der Arbeit mit seinen Kollegen in den Pub geht. Bei der Heimkehr stinkt er dann nach Bier. Und nach Brut 33, was sonderbar ist, da sie nie einen Flakon von dem Parfüm bei sich im Haus gesehen hat.

Heute Morgen war sie schon drauf und dran, ihre guten Vorsätze aufs neue Jahr zu verschieben. Andererseits ist im Januar der Sommer schon fast vorbei, was ihr möglicherweise den Wind aus den Segeln nimmt. Wenn sie sofort beginnt, kann sie bis dahin noch ein paar Wochen täglich ins Meer gehen und trainieren.

Kurz hat sie darüber nachgedacht, eine Bekannte zu überreden, sich ihr anzuschließen. Aber die anderen Frauen sind genauso wie sie mit ihren Kindern beschäftigt und haben keine Freizeit. Das muss man offenbar so hinnehmen, bis die Kinder in der High School sind. Erst dann kann man an alte Freundschaften wieder anknüpfen, weil sie in dieser Phase, wie ihre Mum mal gesagt hat, »aus dem Gröbsten raus« sind.

»Tag, Tess«, hört sie jetzt eine Stimme von rechts. Sie muss gar nicht hinschauen, um zu wissen, dass sie Trevor King gehört, dem selbst ernannten Herrscher des Surfclubs der Shelly Bay. Er hat jahrelang die Ausbildung der Rettungsschwimmer geleitet und Theresa höchstpersönlich beigebracht, wie man in der Strömung nicht untergeht. Sie hat nichts gegen ihn, er ist nur ein bisschen engstirnig, so wie Andrew. Und wie sie selbst es zu werden fürchtet, wenn sie weiterhin nur mit engstirnigen Menschen zusammen ist.

»Tag, Trev.« Sie bemüht sich, freundlich zu sein, obwohl sie ihm - wie immer - gern sagen würde, dass sie es nicht leiden kann, Tess genannt zu werden. Sie heißt Theresa, wie ihre Großmutter. Er hingegen war immer Trev, nie Trevor; so wie Andrew, außer für sie, nie Andrew war.

»Schöner Tag...

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Autor

Sophie Green ist Autorin und Verlagsleiterin. Sie hat, teilweise unter Pseudonym, bereits einige Romane und Sachbücher verfasst. Bei einem Besuch in Australiens Northern Territory verliebte sie sich in die Landschaft und die Bewohner. Weitere Aufenthalte dort inspirierten sie schließlich zu dem Bestseller »Willkommen im Fairvale Ladies Buchclub«. Sophie Green lebt in Sydney.