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Skandinavistische Mediävistik

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
234 Seiten
Deutsch
Helmut Buske Verlagerschienen am13.09.2019Unverändertes eBook der 1. Auflage von 2019
Die altnordische Sprache und Literatur werden noch heute an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland unterrichtet und die komplexe altisländische Sprache samt der umfangreichen Literatur des mittelalterlichen Islands sind im Laufe der letzten zweihundert Jahre vielfältig diskutiert worden. Für Studienanfänger und interessierte Quereinsteiger ist diese internationale Diskussion jedoch nicht selten unübersichtlich geworden. Lernziele: Orientierung über den Fachbereich durch Einführung in Texte, Theorien und Methoden der altwestnordischen Mediävistik; Verständnis sprachgeschichtlicher Entwicklungen und ihrer Terminologie; Einblicke in die umfangreiche Literatur des mittelalterlichen Islands (Sagas, Eddas und Skaldendichtung); Überblick über Forschungsgeschichte und aktuelle Fragestellungen. Konzeption: Diese Einführung bietet einen soliden Überblick über Quellen, Forschungsgeschichte und aktuelle Fragestellungen, diskutiert Inhalte, Methoden und Theorien. Die Herausbildung und Besonderheiten der altwestnordischen Sprache werden ebenso behandelt wie die großen Literaturgattungen des isländischen Mittelalters: Sagas, Eddas und Skaldendichtung, daneben gelehrte Literatur des Nordens. Zahlreiche miteinander verknüpfte Kurzkapitel, ein umfangreiches Glossar zu Fachwörtern sowie ein mehrseitiger Index ermöglichen den unproblematischen Einstieg in verschiedene Themen. Abgerundet wird das Buch durch weiterführende Literaturhinweise.

Jan Alexander van Nahl studierte Skandinavistik, Historische Geographie und Archäologie an der Universität Bonn und der Universität Uppsala, Schweden; Promotion an der Universität München; Gastdozent an der Universität Katowice, Polen. Von 2014 bis 2017 in Forschung und Lehre am Árni Magnússon-Institut für isländische Studien sowie der Universität Island; dort seit 2019 Lektor für isländische Literatur des Mittelalters. Zahlreiche Veröffentlichungen zur altisländischen Literatur und Kultur.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR28,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextDie altnordische Sprache und Literatur werden noch heute an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland unterrichtet und die komplexe altisländische Sprache samt der umfangreichen Literatur des mittelalterlichen Islands sind im Laufe der letzten zweihundert Jahre vielfältig diskutiert worden. Für Studienanfänger und interessierte Quereinsteiger ist diese internationale Diskussion jedoch nicht selten unübersichtlich geworden. Lernziele: Orientierung über den Fachbereich durch Einführung in Texte, Theorien und Methoden der altwestnordischen Mediävistik; Verständnis sprachgeschichtlicher Entwicklungen und ihrer Terminologie; Einblicke in die umfangreiche Literatur des mittelalterlichen Islands (Sagas, Eddas und Skaldendichtung); Überblick über Forschungsgeschichte und aktuelle Fragestellungen. Konzeption: Diese Einführung bietet einen soliden Überblick über Quellen, Forschungsgeschichte und aktuelle Fragestellungen, diskutiert Inhalte, Methoden und Theorien. Die Herausbildung und Besonderheiten der altwestnordischen Sprache werden ebenso behandelt wie die großen Literaturgattungen des isländischen Mittelalters: Sagas, Eddas und Skaldendichtung, daneben gelehrte Literatur des Nordens. Zahlreiche miteinander verknüpfte Kurzkapitel, ein umfangreiches Glossar zu Fachwörtern sowie ein mehrseitiger Index ermöglichen den unproblematischen Einstieg in verschiedene Themen. Abgerundet wird das Buch durch weiterführende Literaturhinweise.

Jan Alexander van Nahl studierte Skandinavistik, Historische Geographie und Archäologie an der Universität Bonn und der Universität Uppsala, Schweden; Promotion an der Universität München; Gastdozent an der Universität Katowice, Polen. Von 2014 bis 2017 in Forschung und Lehre am Árni Magnússon-Institut für isländische Studien sowie der Universität Island; dort seit 2019 Lektor für isländische Literatur des Mittelalters. Zahlreiche Veröffentlichungen zur altisländischen Literatur und Kultur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783967690002
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum13.09.2019
AuflageUnverändertes eBook der 1. Auflage von 2019
Seiten234 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2548 Kbytes
Artikel-Nr.4950560
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Zu diesem Buch
Skandinavistische Mediävistik - Was ist das?

Ein Buch als Einführung zu bezeichnen, ist erfahrungsgemäß eine zweischneidige Angelegenheit. Auf der Seite des Verfassers* steht der Anspruch, dem interessierten Anfänger zu einem begrenzten Thema ein klar strukturiertes Gedankengebäude zu präsentieren, das zwischen Notwendigem und Überflüssigem unterscheidet. Aber wo fängt ein Anfänger in einem sich kontinuierlich entwickelnden Schul- und Universitätssystem überhaupt an - und wann hört er auf, Anfänger zu sein? Das mag banal erscheinen, ist aber in der Lehre durchaus eine Herausforderung. Auch eigene Forschungstätigkeit kann dem Verfasser einer Einführung Sorgen bereiten: Das persönliche Interesse an bestimmten Texten und Fragestellungen mag dazu führen, dass man einigen Dingen zu viel, anderen zu wenig Raum zugesteht. Auf der Seite des Lesers ist das schließlich nicht anders: Wohl fast jeder von uns hat schon einmal eine Einführung in klassischer Buchform zur Hand genommen und sie als allzu anspruchsvoll und umfangreich oder aber als oberflächlich und allzu knapp empfunden.

Auch der Wahl unseres Titels Skandinavistische Mediävistik ging Diskussion voraus. Alternative Bezeichnungen wären etwa Altskandinavistik , Ältere Skandinavistik , Nordistik oder Nordische Philologie gewesen. Alle Bezeichnungen haben ihre eigene Geschichte, damit eigene Vor- und Nachteile sowie Fürsprecher und Gegner. Von einer skandinavistischen Mediävistik zu sprechen, erscheint vielleicht unnötig kompliziert, auch wenn die Bezeichnung freilich bereits etabliert ist. Aber die anderen Bezeichnungen sind entweder nicht mehr so gebräuchlich wie noch um die Jahrtausendwende oder aber unspezifischer, weil sie auch die modernen skandinavischen Sprachen und Literaturen umfassen können. Den Zuschlag erhielt der Titel Skandinavistische Mediävistik schließlich auch deshalb, weil der Begriff Mediävistik die Nähe zu Nachbardisziplinen der Mittelalterforschung signalisiert, etwa zur Germanistischen Mediävistik oder dem teils einfach als Mediävistik bezeichneten Fachbereich der mittelalterlichen Geschichte. Diese Nähe sollte man nicht vergessen; leider hat sich der fachliche Austausch in den letzten Jahrzehnten selten so entfaltet, wie es nicht zuletzt die digitale Vernetzung einst versprach.

Ob der gewählte Titel, der zugegeben nicht ganz leicht von der Zunge geht, die beste Lösung ist, sei dahingestellt. Mancher versteht unter Mediävistik wohl primär das Studium der Literatur, nicht das der Sprache, aber von einer solchen Trennung halten wir nichts. Auch wenn die systematische Auseinandersetzung mit Sprache ihren Platz eher im Bereich der Linguistik findet, schien uns ein einführendes Kapitel zur Sprache doch nötig und auch spannend - denn wo wären vergangene Sprachen greifbar, wenn nicht in bewahrtem Schrifttum, und wie wollte man zu diesem Schrifttum, zur Literatur Zugang finden, wenn nicht über Sprachkompetenz?

Die einfachste Option angesichts dieser uneindeutigen Ausgangssituation - nämlich keine Einführung zu schreiben - war für uns keine Option; eigentlich überflüssig zu erwähnen, denn Sie halten das Ergebnis ja in Händen. Das eigene Studium und die eigene Lehrerfahrung haben uns zu oft eine gewisse Not spüren lassen, dem deutschsprachigen Neu- und Quereinsteiger in die skandinavistische Mediävistik Buchempfehlungen zu geben. Natürlich gibt es die eine oder andere etablierte Einführung auf Englisch, verlegt teils bei namhaften Wissenschaftsverlagen oder prestigeträchtig mit so genannten Eliteuniversitäten verknüpft. Bewährte Standardwerke gibt es auch in mancher skandinavischen Sprache, und schließlich gibt es auch auf Deutsch eine Handvoll nützlicher Übersichts- und Nachschlagewerke, die sich primär an Studienanfänger wenden. Doch an manchem dieser Bücher hat der Zahn der Zeit genagt, andere sind vergriffen. Bei fremdsprachlichen Einführungen gibt es vor allem die Hürde der Sprachkompetenz, denn bei wissenschaftlichen Spezialthemen kommt das Schul-Englisch rasch an seine Grenzen, von den skandinavischen Sprachen ganz zu schweigen.

Hier klafft eine Lücke. Sie wird merkwürdigerweise seit vielen Jahren zwar regelmäßig beklagt, wurde aber, soweit wir sehen, in jüngerer Zeit nicht ernsthaft angegangen. Das ist befremdlich, denn in der Geschichte dieser skandinavistischen Mediävistik gibt es viel Interessantes zu entdecken, das über die im vorliegenden Buch behandelten Kernthemen weit hinausführt. Diese Einführung ist ein Versuch, diese Lücke in Teilen zu schließen.
Zur Geschichte von Fach und Forschung

Die skandinavistische Mediävistik ist kein junges Forschungsfeld: Ihre Wurzeln reichen zumindest bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück und sind verbunden mit den Namen großer Gelehrter, unter denen vor allem die Brüder JACOB GRIMM (1785-1863) und WILHELM GRIMM (1786-1859) bis heute über die Wissenschaft hinaus bekannt sind. Zu jener Zeit wuchs das altertumskundliche Interesse an der Kultur des Nordens, es kam zum regen Austausch zwischen Forschern aus u.a. Deutschland, Skandinavien und Island,** es entstanden Editionen und Übersetzungen altnordischer Texte - ein grenzüberschreitendes und fraglos inspirierendes Milieu, in dem theoretische und praktische Grundlagen für die allmähliche Herausbildung eines Universitätsfaches Skandinavistik und entsprechender Institute gelegt wurden; einen ersten Überblick über Studienmöglichkeiten, laufende Projekte und weiteres mehr bietet der so genannte Fachverband Skandinavistik: skandinavistik.org.

Von einer gradlinigen Entwicklung kann man allerdings kaum sprechen. Vielmehr ist es bis auf den heutigen Tag ein Neben-, Mit- und Gegeneinander von Forschungsrichtungen und Forschungssprachen, das die Entwicklung der deutschsprachigen Skandinavistik thematisch, methodisch und theoretisch geprägt hat. Es ist hier nicht der Ort, diese verschlungene und bisweilen widersprüchliche Geschichte ausführlich darzulegen - ihre Entwirrung wäre überhaupt noch eine Aufgabe künftiger Forschung.

Eine Herausforderung ist aber benannt: Sprache. Das heißt natürlich zunächst, dass man die Sprache der behandelten Texte - das Altwestnordische - bis zu einem gewissen Grad beherrschen muss, will man nicht allein mit Übersetzungen arbeiten. Solche Übersetzungen sind fraglos gerade für den Anfänger hilfreich und nötig. Jede Übersetzung ist aber stets auch Ausdruck ihrer eigenen Zeit und hat daher ihre Eigenheiten, um nicht zu sagen Tücken. Dies umso mehr, bedenkt man den zeitlichen Abstand zwischen der heutigen Gesellschaft und den mittelalterlichen Jahrhunderten. Forschungsgeschichtlich ist dieser Abstand sehr unterschiedlich behandelt worden: Teils wurde die Übertragung heutiger Vorstellungen und Mentalitäten etwa auf das 10. oder auch das 13. Jahrhundert grundsätzlich unproblematisch gesehen; teils wurde in scharfen Zweifel gezogen, dass wir heute überhaupt noch einen Zugang zum mittelalterlichen Menschen finden könnten. Letztlich wissen wir es einfach nicht. Die Frage, wie andersartig die langen Jahrhunderte des so genannten Mittelalters nun waren, ist insofern eine Frage, die als Herausforderung stehen bleibt. Und sie betrifft eben auch jede ernstzunehmende Überführung mittelalterlicher Texte in moderne Sprachen.

Sprache als Herausforderung betrifft aber auch Fachterminologien, deren Entwicklung oft bestimmten forschungsgeschichtlichen, damit gesellschaftlichen und politischen Einflüssen unterworfen war und ist. Hier angemessen zu übersetzen und zu übertragen, seien es Fachbegriffe oder Argumentationszusammenhänge, ist einerseits wiederum keine einfache Aufgabe. Andererseits ist ein Fachbereich wie die skandinavistische Mediävistik gar nicht denkbar ohne die fruchtbare Konfrontation verschiedener Sprachen und Fachsprachen.

Kurzum: Es wäre unmöglich, die skandinavische und isländische Literatur und Kultur des Mittelalters ohne Bezug zu den nordischen Sprachen verstehen zu wollen, Übersetzungen hin oder her. Und dass die englische Sprache heute zu viel Gewicht auch in den so genannten Geistes- und Kulturwissenschaften übt, um ignoriert zu werden, muss nicht näher ausgeführt werden. Dennoch mag es etwas eigenartig anmuten, im bisweilen immer noch so genannten Land der Geisteswissenschaften , also in Deutschland, bei Lektüreempfehlungen für Anfänger in leicht entschuldigendem Ton entweder auf Bücher verweisen zu müssen, die oft bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Markt sind und kaum noch einen aktuellen Forschungsstand repräsentieren, oder auf fremdsprachliche Literatur mit ihren genannten Eigenarten.

Dass die Forschungsgeschichte der skandinavistischen Mediävistik insofern keine eingleisig verlaufende Geschichte ist, man korrekter eigentlich von Forschungsgeschichten...
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Autor

Jan Alexander van Nahl studierte Skandinavistik, Historische Geographie und Archäologie an der Universität Bonn und der Universität Uppsala, Schweden; Promotion an der Universität München; Gastdozent an der Universität Katowice, Polen. Von 2014 bis 2017 in Forschung und Lehre am Árni Magnússon-Institut für isländische Studien sowie der Universität Island; dort seit 2019 Lektor für isländische Literatur des Mittelalters. Zahlreiche Veröffentlichungen zur altisländischen Literatur und Kultur.Astrid van Nahl, promovierte Skandinavistin mit Schwerpunkt der alt- und neuisländischen Sprache und Literatur an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 1980-1996 leitende Mitarbeit an mehreren DFG-Forschungsprojekten zur isländischen Sprache und Verbvalenz. Autorin, Herausgeberin und Übersetzerin (Isländisch, Norwegisch, Schwedisch) von zahlreichen Fachbüchern und Artikeln aus dem Bereich der Philologie und germanischen Altertumskunde und Sprache.