Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Geheimnis von Chimneys

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am01.07.2020
Ein dichter Nebel aus Geheimnissen und ein überraschendes Ende   Eigentlich fand Anthony Cade seine Mission ganz einfach: Die Lebensaufzeichnungen des herzoslowakischen Grafen Stylptitch in London bei einem Verlag einreichen und einer Witwe ihre geheimen Liebesbriefe zurückbringen. Was ihn jedoch vor Ort erwartet, ist nicht weniger als eine internationale Verschwörung. Diebstahl, Erpressung, Mord - warum nur sind die Memoiren des Grafen so begehrt? Wer genau ist hinter ihnen her? Der Schlüssel scheint in Chimneys zu liegen, dem historischen Landsitz, wo sich die Verdächtigen ein verräterisches Stelldichein geben.  

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin dichter Nebel aus Geheimnissen und ein überraschendes Ende   Eigentlich fand Anthony Cade seine Mission ganz einfach: Die Lebensaufzeichnungen des herzoslowakischen Grafen Stylptitch in London bei einem Verlag einreichen und einer Witwe ihre geheimen Liebesbriefe zurückbringen. Was ihn jedoch vor Ort erwartet, ist nicht weniger als eine internationale Verschwörung. Diebstahl, Erpressung, Mord - warum nur sind die Memoiren des Grafen so begehrt? Wer genau ist hinter ihnen her? Der Schlüssel scheint in Chimneys zu liegen, dem historischen Landsitz, wo sich die Verdächtigen ein verräterisches Stelldichein geben.  

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455008081
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1203 Kbytes
Artikel-Nr.4956958
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteWidmung1 Anthony Cade heuert an2 Eine Dame in Nöten3 Unruhe in hohen Kreisen4 Auftritt einer höchst charmanten Dame5 Die erste Nacht in London6 Die sanfte Kunst der Erpressung7 Mr McGrath lehnt eine Einladung ab8 Ein Toter9 Anthony beseitigt einen Leichnam10 Chimneys11 Superintendent Battle trifft ein12 Anthony erzählt seine Geschichte13 Der amerikanische Gast14 Vorwiegend Politisches und Finanzielles15 Der französische Unbekannte16 Tee im Schulzimmer17 Ein mitternächtliches Abenteuer18 Ein zweites mitternächtliches Abenteuer19 Ein Geheimnis wird gelüftet20 Battle und Anthony halten Rücksprache21 Mr Isaacsteins Koffer22 Das rote Signal23 Begegnung im Rosengarten24 Das Haus in Dover25 Dienstagabend auf Chimneys26 Der 13. Oktober27 Der 13. Oktober (Forts.)28 König Victor29 Weitere Erklärungen30 Anthony heuert in einer neuen Position an31 VerschiedenesÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
1 Anthony Cade heuert an

Gentleman Joe!«

»Na, wenn das nicht der alte Jimmy McGrath ist.«

Die Castle s Select Tour, vertreten durch sieben depressiv anmutende Frauen und drei transpirierende Männer, verfolgte das Schauspiel mit regem Interesse. Anscheinend war ihr Mr Cade einem alten Freund begegnet. Sie alle bewunderten Mr Cade ungemein, seine große, schlanke Gestalt, das sonnengebräunte Gesicht, die unbeschwerte Art, mit der er Streitigkeiten schlichtete und sie in gute Laune versetzte. Dieser Freund von ihm wirkte jedoch entschieden befremdlich. Ungefähr genauso groß wie Mr Cade, aber stämmig und längst nicht so gut aussehend. Die Art von Mann, von der man in Büchern liest - wahrscheinlich der Wirt irgendeiner Spelunke. Aber schon interessant. Deshalb fuhr man ja schließlich ins Ausland: um diese seltsamen Dinge zu sehen, von denen man sonst nur in Büchern las. Bis jetzt hatten sie sich in Bulawayo ziemlich gelangweilt. Die Sonne brannte unerträglich heiß, das Hotel war ungemütlich, und es schien keine besonderen Ausflugsziele zu geben, bis sie endlich ins Matobo-Gebirge fahren würden. Zum Glück hatte Mr Cade den Kauf von Ansichtskarten vorgeschlagen. Das Angebot an Ansichtskarten war ausgezeichnet.

Anthony Cade und sein Freund waren ein paar Schritte zur Seite getreten.

»Was zum Teufel machst du bloß mit diesem Rudel Frauen?«, wollte McGrath wissen. »Legst du dir einen Harem zu?«

»Nicht mit diesem Verein«, grinste Anthony. »Hast du sie dir mal genau angesehen?«

»Allerdings habe ich das. Dachte schon, deine Sehkraft lässt nach.«

»Meine Sehkraft ist so gut wie eh und je. Nein, das ist eine Castle s Select Tour. Ich bin Castle, der hiesige Castle, meine ich.«

»Welcher Teufel hat dich geritten, dich auf so etwas einzulassen?«

»Ein bedauerlicher Bedarf an Barem. Ich kann dir versichern, dass es ganz und gar nicht meinem Naturell entspricht.«

Jetzt grinste Jimmy.

»Warst ja nie besonders scharf auf normale Arbeit, stimmt s?«

Anthony ignorierte diese abfällige Bemerkung.

»Jedenfalls rechne ich damit, dass sich bald etwas findet«, sagte er hoffnungsvoll. »So läuft es meistens.«

Jimmy gluckste.

»Wenn sich irgendein Sturm zusammenbraut, steckt Anthony Cade früher oder später mittendrin, das weiß ich genau«, sagte er. »Du hast einen ausgeprägten Instinkt für Querelen - und die neun Leben einer Katze. Wann können wir denn mal ein bisschen schwadronieren?«

Anthony seufzte.

»Ich muss diesen gackernden Hennen Rhodes Grabmal zeigen.«

»So ist s richtig«, sagte Jimmy beifällig. »Dann kommen sie, von den Spurrillen durchgerüttelt, grün und blau zurück und verlangen lautstark, sich ins Bett legen zu dürfen, um ihre Prellungen zu kurieren. Und wir beide können bei ein, zwei Gläschen Neuigkeiten austauschen.«

»Genau. Bis dann, Jimmy.«

Anthony schloss sich wieder seiner Schafherde an. Miss Taylor, die Jüngste und Übermütigste der Reisegesellschaft, blies sofort zur Attacke.

»Ach, Mr Cade, war das ein alter Freund von Ihnen?«

»Ganz genau, Miss Taylor. Ein Freund aus meiner untadeligen Jugend.«

Miss Taylor kicherte.

»Ich fand, er sah furchtbar interessant aus.«

»Ich werde es ihm ausrichten.«

»Also Mr Cade, Sie Frechdachs! Allein die Vorstellung! Wie hat er Sie eingangs genannt?«

»Gentleman Joe?«

»Genau. Heißen Sie Joe?«

»Ich dachte, Sie wüssten, dass ich Anthony heiße, Miss Taylor.«

»Ach, kommen Sie«, rief Miss Taylor kokett.

Anthony beherrschte seine neuen Aufgaben inzwischen sicher. Dazu gehörte es, abgesehen von der notwendigen Planung und Organisation der Reise, gereizte alte Herren zu besänftigen, wenn sie sich in ihrer Würde verletzt fühlten, dafür zu sorgen, dass ältere Matronen reichlich Gelegenheit hatten, Ansichtskarten zu kaufen, und mit allem, was im weitesten Sinne unter vierzig war, zu flirten. Letzteres wurde ihm erleichtert durch die extreme Bereitwilligkeit der betreffenden Damen, noch in seine unschuldigsten Bemerkungen eine zärtliche Bedeutung hineinzuinterpretieren.

Miss Taylor ging wieder zum Angriff über.

»Warum nennt er Sie dann Joe?«

»Ach, nur, weil ich kein Joe bin.«

»Und warum Gentleman Joe?«

»Aus demselben Grund.«

»Also, Mr Cade«, protestierte Miss Taylor bestürzt, »das sollten Sie jetzt wirklich nicht sagen. Erst letzten Abend hat Papa davon gesprochen, was für ein Gentleman Sie sind.«

»Sehr nett von Ihrem Vater, Miss Taylor, wirklich.«

»Und darin sind wir uns alle einig: Sie sind ein absoluter Gentleman.«

»Ich bin sprachlos.«

»Nein, wirklich, ich meine es ernst.«

»Gute Herzen sind mehr als Adelskronen wert«, sagte Anthony vage, ohne zu wissen, was er mit dieser Bemerkung eigentlich meinte, und inbrünstig hoffend, es sei Zeit zum Mittagessen.

»Ein wunderschönes Gedicht, ich höre es immer wieder gern. Sind Sie in der Poesie bewandert, Mr Cade?«

»Zur Not könnte ich Der Junge stand auf dem brennenden Deck vortragen. Der Junge stand auf dem brennenden Deck, allein er rührte sich nicht vom Fleck. Das ist alles, was ich noch weiß, aber ich könnte das Ganze auch noch gestisch untermalen, wenn Sie wollen. Der Junge stand auf dem brennenden Deck  - wusch, wusch, wusch, die Flammen, verstehen Sie? -, allein er rührte sich nicht vom Fleck  - und dabei renne ich wie ein Hund hin und her.«

Miss Taylor kreischte vor Lachen.

»Also wirklich, dieser Mr Cade! Ist er nicht lustig?«

»Zeit zum zweiten Frühstück«, sagte Anthony energisch. »Kommen Sie hier entlang. Eine Straße weiter gibt es ein ausgezeichnetes Café.«

»Ich nehme an«, sagte Mrs Caldicott mit ihrer tiefen Stimme, »diese Unkosten sind im Tourpreis inbegriffen?«

»Ein zweites Frühstück, Mrs Caldicott« - Anthony verfiel in einen professionellen Tonfall - »ist ein Zusatzaufwand.«

»Skandalös.«

»Das Leben steckt voller Fallstricke, nicht wahr?«, gab Anthony fröhlich zurück.

Als wollte sie eine Mine hochgehen lassen, erwiderte Mrs Caldicott mit funkelnden Augen:

»Das hatte ich mir schon gedacht, deshalb habe ich mir beim Frühstück vorsichtshalber ein Kännchen Tee abgezweigt! Den kann ich jetzt auf dem Spiritusbrenner warm machen. Komm, Vater.«

Triumphierend rauschten Mr und Mrs Caldicott zum Hotel zurück, die Dame ob ihres Weitblicks mit stolzgeschwellter Brust.

»Mein Gott«, murmelte Anthony, »wie viele komische Menschen es doch auf der Welt gibt.«

Mit dem Rest der Gruppe ging er in Richtung Café. Miss Taylor blieb an seiner Seite und setzte ihre Befragung fort.

»Haben Sie Ihren Freund schon lange nicht mehr gesehen?«

»Gut sieben Jahre.«

»Und Sie lernten ihn in Afrika kennen?«

»Ja, aber nicht hier in dieser Gegend. Das erste Mal, als ich Jimmy McGrath sah, war er bereits bridiert und fertig für den Kochtopf. Manche Stämme im Landesinnern sind nämlich Kannibalen, verstehen Sie? Wir waren gerade noch rechtzeitig da.«

»Und dann?«

»Dann gab s ein nettes kleines Remmidemmi. Ein paar dieser Burschen haben wir abgeknallt, der Rest machte sich aus dem Staub.«

»Oh, Mr Cade, was müssen Sie für ein abenteuerliches Leben geführt haben.«

»Ich kann Ihnen versichern, es war ausgesprochen geruhsam.«

Doch das nahm ihm die Dame eindeutig nicht ab.

 

Es war gegen zehn Uhr abends, als Anthony Cade den kleinen Raum betrat, in dem Jimmy McGrath emsig mit diversen Flaschen hantierte.

»Mix mir was Starkes, James«, beschwor er ihn. »Glaub mir, das brauche ich jetzt.«

»Das kann ich mir vorstellen, alter Knabe. Ich würde deine Arbeit um nichts in der Welt machen wollen.«

»Zeig mir was anderes, und ich bin hier in null Komma nichts raus.«

McGrath schenkte sich seinen Drink ein, kippte ihn geübt hinunter und mixte einen zweiten. Dann sagte er zögernd:

»Ist es dir ernst damit, mein Junge?«

»Womit?«

»Dass du deine Arbeit hinschmeißt, wenn du was anderes kriegen kannst?«

»Wieso? Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du von etwas weißt, an dem sonst niemand interessiert ist? Warum schnappst du dir den Auftrag nicht selber?«

»Ich habe ihn mir ja geschnappt, aber letztlich gefällt er mir nicht besonders, weswegen ich versuche, die Sache dir zu vermachen.«

Anthony wurde misstrauisch.

»Dann ist doch wohl irgendetwas faul daran? Hat man dich etwa als Lehrer an einer Sonntagsschule eingestellt?«

»Glaubst du, irgendjemand würde ausgerechnet mich als Sonntagsschullehrer engagieren?«

»Sicher niemand, der dich gut kennt.«

»Das ist eine absolut einwandfreie Sache, an der überhaupt nichts faul ist.«

»Und wo? Nicht vielleicht durch irgendeinen glücklichen Zufall in Südamerika? Ich werfe nämlich verstärkt ein Auge auf Südamerika. In einer dieser kleinen Republiken gibt es bald eine pieksaubere kleine Revolution.«

McGrath grinste.

»Du warst schon immer scharf auf Revolutionen - Hauptsache, richtig schön Rabatz machen.«

»Ich habe das Gefühl, dass meine Talente da draußen geschätzt werden. Ich sag dir, Jimmy, in einer Revolution kann ich unheimlich nützlich sein - für die eine oder die andere Seite. Das ist auf jeden Fall besser, als sich sein Brot redlich zu verdienen.«

»Ich glaube, das habe ich schon...
mehr

Autor

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.