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Dies ist kein Liebesfilm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am07.10.2020
Ganz großes Kino oder die schönste Liebesgeschichte der Saison!   Für den Filmvorführer Nick ist das Leben großes Kino. Für jede Situation hat er die passende Referenz parat, jedem Hindernis begegnet er mit einem gekonnten Zitat. Und als er dann auch noch Ellie trifft, scheint es, als hätte ihm jemand seine eigene romantische Komödie geschrieben. Es ist die Nacht, in der Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gewählt wird, und Nick ist sich sofort sicher, dass sie nicht nur seine große Liebe ist, sondern auch eine ebenbürtige Diskussionspartnerin in Sachen Hollywood.  Doch vier Jahre später, als Obama wiedergewählt wird, findet sich Nick im völlig falschen Film wieder. Ellie ist weg, vor lauter Kummer schafft er es nicht einmal, seiner hochschwangeren Schwester zur Seite zu stehen und dann macht auch noch sein Kino dicht. Im Film würde er all das mit der passenden Hintergrundmusik meistern, doch Nick muss erkennen, dass das Leben seine ganz eigene Dramaturgie bereithält.   Was High Fidelity für Musik ist, ist 'Dies ist kein Liebesfilm' für Filme

Owen Nicholls studierte Drehbuchschreiben an der University of East Anglia. Gleich sein erstes Drehbuch wurde von den Machern von 'The King's Speech' produziert. Dies ist kein Liebesfilm ist sein erster Roman. Owen Nicholls lebt in Norfolk.
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Produkt

KlappentextGanz großes Kino oder die schönste Liebesgeschichte der Saison!   Für den Filmvorführer Nick ist das Leben großes Kino. Für jede Situation hat er die passende Referenz parat, jedem Hindernis begegnet er mit einem gekonnten Zitat. Und als er dann auch noch Ellie trifft, scheint es, als hätte ihm jemand seine eigene romantische Komödie geschrieben. Es ist die Nacht, in der Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gewählt wird, und Nick ist sich sofort sicher, dass sie nicht nur seine große Liebe ist, sondern auch eine ebenbürtige Diskussionspartnerin in Sachen Hollywood.  Doch vier Jahre später, als Obama wiedergewählt wird, findet sich Nick im völlig falschen Film wieder. Ellie ist weg, vor lauter Kummer schafft er es nicht einmal, seiner hochschwangeren Schwester zur Seite zu stehen und dann macht auch noch sein Kino dicht. Im Film würde er all das mit der passenden Hintergrundmusik meistern, doch Nick muss erkennen, dass das Leben seine ganz eigene Dramaturgie bereithält.   Was High Fidelity für Musik ist, ist 'Dies ist kein Liebesfilm' für Filme

Owen Nicholls studierte Drehbuchschreiben an der University of East Anglia. Gleich sein erstes Drehbuch wurde von den Machern von 'The King's Speech' produziert. Dies ist kein Liebesfilm ist sein erster Roman. Owen Nicholls lebt in Norfolk.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455008470
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum07.10.2020
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1359 Kbytes
Artikel-Nr.4956966
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteWidmungProlog123456789101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445DanksagungBiographienImpressummehr
Leseprobe
9

Meine Schwester Gabby ist supercool, und ich liebe sie mit jeder Faser meines Herzens.

Ja, sie hat mich geschminkt, als wir klein waren. Ja, sie bezeichnet mich als die Schwester, die sie immer haben wollte. Und ja, einmal - als sie von den Dämonen der Pubertät besessen war - hat sie mich die Treppe runtergeschubst. Aber sie ist absolut loyal und fürsorglich.

Als ich sechzehn war, hat sie mich zu coolen Konzerten mitgenommen, mir Bier gekauft, und ich durfte dabei sein, wenn sie sich mit ihren hübschen Freundinnen traf. Solange ich mit ihr unterwegs war, trank sie niemals zu viel, ließ mich niemals allein nach Hause gehen. Ich kam für sie immer an erster Stelle. Kaum hatte ich angedeutet, dass ich nach Hause wollte, saßen wir schon zusammen im Taxi, egal wie viel Spaß sie gerade hatte. Und Gabby hatte sehr viel Spaß an der Schwelle zum Erwachsenwerden.

Da waren Anthony, Bill, Callum, Daniel, Dave, David, David 2 (in alphabetischer Reihenfolge, nicht chronologisch). Geographisch gab es Eric aus Amerika und Trey aus Australien. Dutch Butch, der Holländer war, und Butch Rich aus der Schweiz. Dann gab es noch François, der so typisch französisch war, dass es nervte. Er war ihr vorletzter Freund, und eine Weile machte ich mir Sorgen, er könnte der letzte sein. Er kam aus einer Stadt namens Sisteron in Südfrankreich und sagte gruselige Sachen wie: »Ich bin aus Sisteron, das heißt so viel wie: ich bin auf deiner Schwester.«

Die meisten dieser Typen waren lustig, manche waren gemein. Ein paar waren eine Weile sehr lustig und wurden dann sehr, sehr gemein.

Wenn Gabby je heiraten würde - und es war immer ein großes Wenn -, dann einen Promi oder Surfer oder einen Promi, der surft. Ich hätte nie gedacht, dass sie jemanden wie Andrew heiratet.

Andrew ist so langweilig, dass er es vorzieht, Andrew genannt zu werden. Wer macht so was? Welcher normale Mensch würde den Namen nicht zu Andy abkürzen?

Er sieht aus wie ein Buchhalter, und das ist er praktisch auch. Andrew, der Buchhalter. Oh, Gabby, du hättest etwas Besseres haben können. Andrew, der Buchhalter, der, wenn man ihn fragt, welche Musik er mag, so einen Mist erzählt wie: »Ach, ein bisschen von allem.« Aber würde man ihm etwas aus den Achtzigern von Tom Waits oder irgendwas von The Paper Chase vorspielen, würde sein Kopf explodieren.

Versteht mich nicht falsch, er ist kein Arschloch. Er ist superhöflich, gepflegt und belesen. Er ist die Art Mann, die dir beim Abendessen einen Stuhl hervorziehen und darauf bestehen, dass du das letzte Stück Brot isst, und er bezahlt die Rechnung. Und zwar noch bevor die Vorspeise serviert ist. Meine Eltern lieben ihn. Und meine Eltern lieben niemanden.

Außer Ellie. Ellie lieben sie auch.

Und jetzt muss ich ihnen das Herz brechen und ihnen sagen, dass ihr Traum, ihre beiden Kinder glücklich zu sehen, so tot ist wie Sean Bean in jedem Film, in dem Sean Bean je mitgespielt hat. Doch als ich den Mund aufmache, erheben sich Gabby und Andrew von ihren Stühlen.

»Wir haben euch etwas mitzuteilen«, sagte Andrew. Als würde er den Quartalsbericht eines Klempnerbetriebs verlesen.

Gabby zieht zwei kleine quadratische weiße Umschläge hervor und reicht einen unseren Eltern und einen mir. Wir öffnen sie und sehen einen winzigen Fötus in Schwarz-Weiß.

»Wir werden Mama und Papa. Ihr werdet Großeltern.«

Sie dreht sich zu mir.

»Und du wirst Onkel. Onkel Knick-Knack.«

Und ich fange einfach an zu heulen. Richtig ekelhaft zu flennen. Und ich weiß, das sollte ich nicht, weil Gabby unseren Eltern nie von ihren Schwierigkeiten erzählt hat, schwanger zu werden. Sie hat es ihnen nicht erzählt, weil sie wusste, sie würden ihr haarsträubende Ratschläge geben und nur sich selbst dabei sehen. Doch mir hat sie sich anvertraut, und ich weiß, wie viel ihr dieser Moment bedeutet. Sie nimmt mich in den Arm und flüstert mir ins Ohr: »Sind die Tränen unseretwegen oder deinetwegen oder weil ich Die Addams Family zitiert habe?«

Und ich schluchze: »Beides. Alles drei. Ich weiß nicht.« Und sie nimmt mein Gesicht zwischen ihre Hände, und wir bemerken, dass alle weinen. Außer Andrew. Der vermutlich keiner Tränen fähig ist, weil sonst sein Schaltkreis feucht wird.

Es gibt eine Gruppenumarmung, und ich weiß jetzt, dass es das Gute auf der Welt gibt und dass vielleicht auch für mich alles gut wird. Deshalb kann ich nach drei Wochen Kummer nicht aufhören zu weinen. Und alle lachen über ihre emotionale Reaktion, wie Briten es eben tun, wenn sie sich mal gehen lassen.

»Hast du einen Stichtag?«, fragt Mum.

Es entsteht eine peinliche Pause, in der Gabby und ich einen Blick wechseln, weil wir wissen, was kommt. Mum und Dad wechseln einen Blick, weil sie es definitiv nicht wissen.

»Mitte November«, antwortet Gabby mit einem gequälten Lächeln, dass sie aussehen lässt, als wäre sie wieder sieben und hätte gerade gestanden, dass sie alle Kekse aus der Dose geklaut hat.

Mum rechnet kurz nach. »Mitte November? Das heißt, du bist â¦«

»Schon im vierten Monat.« Gabby stellt sich hin und zeigt ihren gut kaschierten Bauch, den keiner von uns vorher bemerkt hat.

»Im vierten Monat!«, stimmt Dad endlich ein. »Das ist ja schon fast die Hälfte.«

Ich widerstehe dem Drang, Bon Jovis größten Hit anzustimmen, denn ich weiß, wie schwierig das folgende Gespräch für Gabby wird. Meine Eltern sind keine schlechten Menschen, aber selbst Nicolas Cage würde ihnen manchmal raten, etwas weniger melodramatisch zu sein.

»Warum hast du uns nicht früher davon erzählt?«, fragt Mum mit schriller Stimme.

Gabby sieht mich hilfesuchend an.

»Wir hatten ein paar Unfälle.«

»Ein paar Unfälle?«, fragt Dad und stellt sich absichtlich dumm.

»Fehlgeburten, Dad. Fehlgeburten. Wir wollten uns nicht zu sehr freuen, bis alles â¦«

»Geladen, gespannt und gesichert ist!«, melde ich mich zu Wort.

Gabby belohnt den Spruch mit einem Lacher, sehr zu Andrews Verdruss, und unsere Mutter tadelt mich. »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze, Nicholas.«

Die Verwendung des vollständigen Namens Nicholas ist eine Warnung.

»Warum hast du uns nichts von ⦠den Unfällen erzählt?«

Obwohl sie das Wort »Fehlgeburt« eigens nicht ausspricht - dabei ist es schon in der Welt -, nuschelt sie, als würde sie auf einem Kirchenbasar eine rassistische Bemerkung fallen lassen.

Ich sehe, dass Gabby immer gereizter wird.

»Herrgott. Wir haben es euch nicht erzählt, weil es persönlich ist. Wir hatten uns, und ⦠auch andere Hilfe.«

Dad erhebt sich von seinem Stuhl. »Du hast Nick erzählt, dass ihr es versucht, stimmt s? Du hast es deinem Bruder erzählt, aber uns nicht!«

»Das sollten doch gute Nachrichten sein«, werfe ich möglichst unaufgeregt ein.

»Ich verstehe nur nicht, warum du Geheimnisse vor uns hast«, sagt Dad und liefert Mum eine Steilvorlage für den perfekten Bodyslam aus Schuldgefühlen.

»Sind wir denn keine guten Eltern?«

»Um Himmels willen. Wir sind erwachsen!«, schreit Gabby, wobei ihr Teenie-Nörgelton das Argument etwas untergräbt. »Wir entscheiden selbst, wem wir etwas erzählen und wann! Nächstes Mal, wenn ich eine Fehlgeburt habe, setze ich euch auf den verdammten Verteiler.«

Es herrscht Stille.

Andrew rutscht nervös auf seinem Stuhl hin und her. Man sieht, dass er es sein will, der das Schweigen bricht, der die Familie mit seiner Schlagfertigkeit rettet.

Er sieht mich an, und ich bete zu Gott, dass jetzt nicht kommt, was ich denke, das kommt.

»Nick, wie geht es Ellie?«

Ich schlucke.

»Sie ⦠äh ⦠Sie ist ⦠tja â¦«

Gabby schnallt es sofort und bedenkt mich mit dem gleichen Blick wie Seb.

Natürlich weiß sie, dass etwas nicht stimmt. Sie merkt immer, wenn etwas nicht stimmt, seit ich vier war und Richie von nebenan meine ThunderCats-Turnschuhe geklaut hat.

»Kann ich dir was im Auto zeigen?«, fragt sie scheinheilig, während ich mir die restlichen Tränen von eben aus dem Gesicht wische.

Wir entschuldigen uns und schleichen nach draußen zu ihrem und Andrews blütenweißem Mercedes.

Andrews Beruf hat auch etwas für sich, denke ich, als wir die paar Schritte zum Auto laufen. Gabby öffnet die Tür, und ich steige ein.

»Das ist ein wirklich schönes Auto«, sage ich, um abzulenken.

»Was ist passiert?«, fragt Gabby.

Ich starre auf meine Schuhe und schlage sie gegeneinander.

»Sie hat gesagt, sie liebt mich nicht mehr.«

Gabby kneift die Augen zusammen, wie sie es immer tut, wenn sie weiß, dass ich nicht die volle Wahrheit sage.

»Hat sie das so gesagt?«

Ich spiele mit dem Handschuhfach.

»Nicht wörtlich. Aber das war der Tenor.«

Die Kombination aus ihrem Schweigen und ihrem sehr durchdringenden Blick zwingt mich, zu Boden zu schauen, als ich gestehe: »Vielleicht war es auch eher Ich liebe dich nicht so, wie ich sollte oder etwas in der Richtung.«

Als ich aufschaue, sehe ich, dass Gabby, wie Oliver Twist, auf mehr wartet. Nach einer Pause, die sich in die Länge zieht, begreift sie, dass nichts mehr kommt.

»Das ist alles?«

»Was meinst du mit: Das ist alles? . Wie würdest du dich fühlen, wenn Andrew dir sagt, dass er dich nicht liebt? Wie würde Andrew sich fühlen, wenn du ihm sagst, dass du ihn nicht liebst?«

»Erstens bin ich nicht sicher, ob ich Andrew je gesagt habe, dass ich ihn liebe. Er sagt es mir jeden Tag, und ganz ehrlich, nach...
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Autor

Owen Nicholls studierte Drehbuchschreiben an der University of East Anglia. Gleich sein erstes Drehbuch wurde von den Machern von "The King's Speech" produziert. Dies ist kein Liebesfilm ist sein erster Roman. Owen Nicholls lebt in Norfolk.