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Vorhang

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am01.04.2020
Vorhang auf für Hercule Poirots letzten Fall!  Poirot, inzwischen von Arthritis gezeichnet und gelähmt, bittet seinen alten Freund Captain Hastings, zu ihm auf den Landsitz Styles mit seiner illustren Gesellschaft zu kommen. Einst haben die beiden hier ihren ersten gemeinsamen Fall gelöst. Nun soll Hastings sich an Poirots Stelle an die Fersen eines Serienmörders heften, dessen Identität Poirot zwar längst klar ist, für dessen Überführung ihm jedoch die Beweise fehlen. Und so betitelt er den Täter auch Hastings gegenüber nur als  »X« . Dass X wieder zuschlägt, ist für Poirot nur eine Frage der Zeit. Aber wird es Hastings gelingen, seinem alten Freund zu helfen und dem Mörder zuvorzukommen?   

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVorhang auf für Hercule Poirots letzten Fall!  Poirot, inzwischen von Arthritis gezeichnet und gelähmt, bittet seinen alten Freund Captain Hastings, zu ihm auf den Landsitz Styles mit seiner illustren Gesellschaft zu kommen. Einst haben die beiden hier ihren ersten gemeinsamen Fall gelöst. Nun soll Hastings sich an Poirots Stelle an die Fersen eines Serienmörders heften, dessen Identität Poirot zwar längst klar ist, für dessen Überführung ihm jedoch die Beweise fehlen. Und so betitelt er den Täter auch Hastings gegenüber nur als  »X« . Dass X wieder zuschlägt, ist für Poirot nur eine Frage der Zeit. Aber wird es Hastings gelingen, seinem alten Freund zu helfen und dem Mörder zuvorzukommen?   

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455008739
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.04.2020
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1159 Kbytes
Artikel-Nr.4956975
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteErstes KapitelZweites KapitelDrittes KapitelViertes KapitelFünftes KapitelSechstes KapitelSiebtes KapitelAchtes KapitelNeuntes KapitelZehntes KapitelElftes KapitelZwölftes KapitelDreizehntes KapitelVierzehntes KapitelFünfzehntes KapitelSechzehntes KapitelSiebzehntes KapitelAchtzehntes KapitelNeunzehntes KapitelNachschriftÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
II


Und wundert es Sie nicht, mon ami, die Adresse zu sehen, von der aus ich Ihnen schreibe? Weckt sie nicht alte Erinnerungen? Ja, ich bin hier, auf Styles. Stellen Sie sich nur vor: Jetzt ist es ein sogenanntes guest house. Von einem Ihrer so typisch britischen alten Colonels geführt - ganz »alte Schulkrawatte« und »Tropenhelm«. Bien entendu, dafür, dass der Rubel rollt, sorgt seine Gattin. Sie ist eine clevere Geschäftsfrau, die Dame, aber mit einer Zunge wie Cayennepfeffer, und der arme Colonel, er leidet sehr darunter. An seiner Stelle würde ich zum Hackebeil greifen!

Ich sah ihr Inserat in der Zeitung, und mich kam die Lust an, den Ort, der mein erstes Zuhause in diesem Lande gewesen war, erneut aufzusuchen. In meinem Alter genießt man es, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.

Und dann, stellen Sie sich nur vor, treffe ich hier einen Gentleman an, einen Baronet, der ein Freund des Arbeitgebers Ihrer Tochter ist. (Dieser Satz klingt ein wenig wie aus der Schulgrammatik, n est-ce pas?)

Immédiatement fasse ich einen Plan. Er möchte die Franklins dazu bewegen, den Sommer hier zu verbringen. Ich für mein Teil werde Sie dazu überreden, und so werden wir alle vereint sein, en famille. Es wird überaus angenehm werden. Deswegen, mon cher Hastings, dépêchez-vous, finden Sie sich mit der möglichst großen Geschwindigkeit hier ein! Ich habe Ihnen ein Zimmer mit Bad reservieren lassen (Sie erkennen, es ist modernisiert worden, unser gutes altes Styles) und mit Mrs Colonel Luttrell um den Preis gefeilscht, bis ich zu einem Arrangement très bon marché gelangt bin.

Die Franklins und Ihre bezaubernde Judith sind bereits seit einigen Tagen hier. Es ist alles arrangiert, also machen Sie keine fiesen Matenten!

A bientôt,

stets der Ihre, Hercule Poirot


Die Aussicht war verlockend, und ich beugte mich gern und unverzüglich den Wünschen meines Freundes. Ich hatte keine Verpflichtungen und nicht mal ein richtiges Zuhause. Von meinen Kindern war der eine Sohn bei der Navy, der andere verheiratet und mit der Verwaltung der Ranch in Argentinien befasst. Meine Tochter Grace war mit einem Soldaten verheiratet und hielt sich gegenwärtig in Indien auf. Mein verbleibendes Kind, Judith, war von jeher mein heimlicher Liebling gewesen, obwohl ich sie nie auch nur einen Augenblick lang verstanden hatte. Ein seltsames, undurchsichtiges, verschlossenes Kind, das seine Meinung leidenschaftlich gern für sich behielt - was mich bisweilen beleidigt und bekümmert hatte. Meine Frau war da verständnisvoller gewesen. Es sei kein Mangel an Vertrauen aufseiten Judiths, versicherte sie mir, eher etwas wie ein unüberwindlicher Zwang. Aber mitunter machte auch sie sich Sorgen um das Kind. Judiths Gefühle, sagte sie, seien zu intensiv, zu konzentriert, und ihre instinktive Zurückhaltung beraube sie jeglichen Sicherheitsventils. Sie hatte seltsame Anfälle von brütender Schweigsamkeit und eine grimmige, fast erbitterte Neigung zur Parteilichkeit. Sie war die Gescheiteste in der Familie, und wir hatten ihren Wunsch nach einer Hochschulausbildung mit Vergnügen erfüllt. Sie hatte ein knappes Jahr zuvor ihren Bachelor of Science gemacht und anschließend bei einem Arzt, der über Tropenkrankheiten forschte, eine Stelle als Sekretärin angenommen. Die Ehefrau des Arztes war irgendwie chronisch leidend.

Ich hatte gelegentlich die Befürchtung gehabt, Judiths Begeisterung für ihre Arbeit und die Verehrung, die sie ihrem Chef entgegenbrachte, könnten Anzeichen dafür sein, dass sie kurz davor stand, ihr Herz zu verlieren, aber ihr sachlicher, geschäftsmäßiger Umgangston hatte mich schließlich beruhigt.

Ich glaubte durchaus, dass Judith mich lieb hatte, aber Überschwänglichkeit war ihrem Wesen fremd, und meine »sentimentalen, antiquierten Ansichten«, wie sie sie nannte, erregten oft ihre Ungeduld und ihren Spott. Mir war, ehrlich gesagt, vor meiner Tochter etwas bang!

An diesem Punkt wurden meine Überlegungen unterbrochen, weil der Zug in den Bahnhof von Styles St. Mary einfuhr. Der zumindest hatte sich nicht verändert. Die Zeit war spurlos an ihm vorübergezogen. Er kauerte noch immer inmitten von Feldern, scheinbar ohne jeden Daseinsgrund.

Als mein Taxi allerdings durch das Dorf fuhr, erkannte ich, wie viele Jahre tatsächlich vergangen waren. Styles St. Mary hatte sich bis zur Unkenntlichkeit verändert: Tankstellen, ein Kino, zwei weitere Gaststätten und Reihen von Mietshäuschen.

Schließlich bogen wir in die Toreinfahrt von Styles ein. Hier schienen wir die modernen Zeiten wieder hinter uns zu lassen. Der Park war weitgehend so, wie ich ihn in Erinnerung hatte, aber die Auffahrt war schlecht gepflegt, und überall wucherte Unkraut aus dem Kies. Wir bogen um eine Kurve, und das Herrenhaus kam in Sicht. Es war äußerlich unverändert und hätte einen neuen Anstrich dringend gebrauchen können.

Wie bei meiner ersten Ankunft vor vielen, vielen Jahren stand eine weibliche Gestalt über eines der Gartenbeete gebeugt. Mir stockte das Herz. Dann richtete sich die Gestalt auf und kam mir entgegen, und ich musste über mich selber lachen. Einen größeren Gegensatz zur drallen Evelyn Howard hätte man sich nicht vorstellen können.

Diese hier war eine zerbrechliche ältere Dame mit einer Wolke von lockigem weißem Haar, rosigen Wangen und zwei kalten blassblauen Augen, die in entschiedenem Widerspruch zu ihrer - für meinen Geschmack eine Spur zu dick aufgetragenen - Jovialität standen.

»Na, wenn das man nicht Captain Hastings ist«, mutmaßte sie forsch. »Und ich hab so dreckige Hände, dass ich keine zum Schütteln erübrigen kann! Wir sind entzückt, Sie bei uns begrüßen zu können - nach allem, was wir über Sie schon gehört haben! Aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Mrs Luttrell. Mein Mann und ich haben diesen Kasten in einem Anfall geistiger Umnachtung gekauft und versuchen seitdem, daraus ein gewinnbringendes Unternehmen zu machen. Ich hätte früher nie gedacht, dass ich eines Tages Hotelbesitzerin sein würde! Aber ich muss Sie warnen, Captain Hastings, ich bin eine sehr geschäftstüchtige Frau. Extras berechnen ist mein Lieblingssport!«

Wir lachten beide, als wäre das ein großartiger Witz, aber mir kam der Verdacht, dass Mrs Luttrells Worte aller Wahrscheinlichkeit nach bitterer Ernst gewesen waren. Hinter der Maske der reizenden alten Dame sah ich steinerne Härte aufblitzen.

Obwohl Mrs Luttrell gelegentlich einen leichten irischen Akzent anklingen ließ, hatte sie kein keltisches Blut in den Adern. Es war nichts als Pose.

Ich erkundigte mich nach meinem Freund.

»Ach, der arme kleine Monsieur Poirot. Wie sehr er sich auf Ihr Kommen gefreut hat! Das hätte ein Herz aus Stein erweichen können. Richtig in der Seele weh tut es mir, ihn so mitgenommen zu sehen.«

Wir hatten uns auf den Weg zum Haus gemacht, und sie streifte sich jetzt die Gartenhandschuhe ab.

»Und auch Ihre reizende Tochter«, fuhr sie fort. »Was für ein prächtiges Mädel sie doch ist! Wir bewundern sie alle maßlos. Aber ich bin nun mal altmodisch, ich find s eine Schande und eine Sünde, dass ein solches Mädchen, das eigentlich auf Partys gehen und mit jungen Männern tanzen sollte, ihre Zeit damit zubringt, Karnickel aufzuschneiden und den ganzen Tag in ihr Mikroskop zu starren. Sollen sich doch die ollen Scharteken damit abgeben, meine ich.«

»Apropos Judith«, sagte ich. »Ist sie irgendwo in der Nähe?«

Mrs Luttrell zog ein komisches Gesicht.

»Ach, das arme Mädchen. Sie ist in diesem Atelierdings am Ende des Gartens eingepfercht. Ich vermiete es an Dr. Franklin, und er hat es sich nach seinen Vorstellungen eingerichtet. Käfige voller Meerschweinchen hat er da, die armen Viecher, und Mäuse und Karnickel. Ich weiß wirklich nicht, was ich von dieser ganzen Wissenschafterei halten soll, Captain Hastings. Ah, da ist ja mein Mann.«

Colonel Luttrell war gerade um die Ecke des Hauses gekommen. Er war ein sehr langer, spindeldürrer alter Mann mit einem ausgemergelten Gesicht, milden blauen Augen und der Angewohnheit, unschlüssig an seinem weißen Schnurrbärtchen zu zupfen.

Er hatte eine diffuse, irgendwie verfusselte Art.

»Ah, George, gerade ist Captain Hastings eingetroffen.«

Colonel Luttrell reichte mir die Hand. »Sie sind mit dem Siebzehn-Uhr- ⦠äh ⦠-vierzig gekommen, was?«

»Womit hätte er wohl sonst kommen sollen?«, sagte Mrs Luttrell scharf. »Und was spielt das überhaupt für eine Rolle? Geh mit ihm nach oben und zeig ihm sein Zimmer, George. Und dann möchte er vielleicht direkt zu Monsieur Poirot - oder hätten Sie lieber erst einen Tee?«

Ich versicherte ihr, dass ich keinen Tee wollte und es vorziehen würde, umgehend meinen Freund zu begrüßen.

Colonel Luttrell sagte: »Ist recht. Kommen Sie. Ich vermute, dass man ⦠äh ⦠Ihr Gepäck schon nach oben gebracht hat - was, Daisy?«

Mrs Luttrell entgegnete spitz: »Das ist deine Sache, George. Ich habe im Garten gearbeitet. Ich kann mich nicht um alles kümmern.«

»Nein, nein, natürlich nicht. Ich - ich kümmere mich darum, meine Liebe.«

Ich folgte ihm die Vortreppe hinauf. Im Eingang begegnete uns ein schmächtiger grauhaariger Mann, der gerade mit einem Feldstecher herausgeeilt kam. Er hinkte und hatte ein jungenhaftes, eifriges Gesicht. Leicht stotternd, sagte er: »D-drüben beim B-bergahorn nistet eine...
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Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.