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Die Hedvig-Formel für glückliche Teenager

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am20.07.20211. Auflage
Wie können Eltern die lebenswichtige Bindung zwischen sich und ihrem Kind aufrechterhalten - wenn sie zugleich loslassen müssen? In diesen Jahren ist es wichtig, die Verbindung zu seinem Kind zu schützen und auf die kleinen Details zu achten. Warum schläft ein Teenager so viel und wo ist seine Motivation geblieben (und müssen die Eltern diese stellvertretend suchen)? Wie kann man für jemanden da sein, der sich abwendet? Bestsellerautorin Hedvig Montgomery schreibt das Buch, das alle Eltern von Jugendlichen brauchen, um nicht nur ihr Kind unbeschadet durch die schwierigen Jahre der Pubertät zu bringen, sondern auch sich selbst ...

Hedvig Montgomery, geboren 1968, ist Psychologin und Familientherapeutin mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung. Neben ihrer Tätigkeit als Familientherapeutin hält sie Seminare, u.a. für FamLab. In ihrer auf fünf Bände angelegten Erziehungsreihe «Die Hedvig-Formel» bringt die Bestsellerautorin ihre Erkenntnisse und Erfahrungen auf den Punkt. Die Autorin lebt in Oslo.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWie können Eltern die lebenswichtige Bindung zwischen sich und ihrem Kind aufrechterhalten - wenn sie zugleich loslassen müssen? In diesen Jahren ist es wichtig, die Verbindung zu seinem Kind zu schützen und auf die kleinen Details zu achten. Warum schläft ein Teenager so viel und wo ist seine Motivation geblieben (und müssen die Eltern diese stellvertretend suchen)? Wie kann man für jemanden da sein, der sich abwendet? Bestsellerautorin Hedvig Montgomery schreibt das Buch, das alle Eltern von Jugendlichen brauchen, um nicht nur ihr Kind unbeschadet durch die schwierigen Jahre der Pubertät zu bringen, sondern auch sich selbst ...

Hedvig Montgomery, geboren 1968, ist Psychologin und Familientherapeutin mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung. Neben ihrer Tätigkeit als Familientherapeutin hält sie Seminare, u.a. für FamLab. In ihrer auf fünf Bände angelegten Erziehungsreihe «Die Hedvig-Formel» bringt die Bestsellerautorin ihre Erkenntnisse und Erfahrungen auf den Punkt. Die Autorin lebt in Oslo.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644003262
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum20.07.2021
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3581 Kbytes
Artikel-Nr.4969538
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Sieben Schritte
1 Die Bindung

Mir kommt manchmal der Gedanke, wie leicht wir Teenager doch als unzureichende, mit Mängeln behaftete Menschen betrachten. Als hätten sie eine Art technische Störung und wir warteten alle ungeduldig darauf, dass diese behoben wird und sie endlich erwachsen werden. Wir ergehen uns in Seufzern über sie, ihre linkischen Glieder, ihre häufig so übertrieben wirkenden Gefühle. Die Teenagerzeit wird als eine mühsame Phase gesehen, durch die sich alle hindurchkämpfen müssen - bevor man anschließend wieder «in Ordnung» ist.

Nicht ohne Grund gibt es unzählige Ratgeber zu dem Thema, wie man mit der «Rebellion der Jugend» fertigwird, in denen die Jugendlichen als eine Art «Problem» dargestellt werden, das es zu lösen gilt. Ich bin dagegen der Ansicht, dass es sich lohnt, einen ganz anderen Ansatz zu wagen. Teenager müssen vielmehr die Gewissheit haben dazuzugehören. Sie sollten sich zu Hause fühlen, sowohl im Familienkreis als auch in der Schule und in ihrer Freundesclique. Das allein ist schon herausfordernd genug für alle Beteiligten.

Überlegen Sie einmal, wie Sie sich bisher als Eltern verhalten haben. Sie haben Wunden verarztet, die kaum erkennbar waren, haben nachts mit sanften Worten unheimliche Monster verjagt, haben getröstet und Versprechen gegeben und geflüstert: «Alles ist gut, ich bin da. Ich behüte dich.» Sie haben mit Ihrem Kind überfüllte Erlebnisbäder besucht und unzählige Stunden für einen Erwachsenen sinnlose Fernsehserien angeschaut. Sie haben die gesamte Strecke das Fahrrad festgehalten, bis Ihre Tochter oder Ihr Sohn allein Rad fahren konnte. Sie haben wahrscheinlich all das getan, was alle Eltern tun: Haben sich bemüht, sich auf Ihr Kind einzustellen und ihm und seinen jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Und genau dasselbe braucht Ihr Teenager jetzt weiterhin.

Sie, die Eltern, sollten verstehen und nachempfinden können, wie sehr Liebeskummer schmerzt und dass eine schlechte Note in der Mathearbeit sich für Ihr Kind wie ein Weltuntergang anfühlen kann. Oder dass eine große Projektaufgabe für die Schule ihm unüberwindbar erscheinen kann und das Leben für es keinen Wert hat, wenn man zum Außenseiter wird.

Sie müssen nach wie vor in der Nähe und greifbar für Ihr Kind sein. Ihm helfen, wenn es Hilfe braucht. In diesem Alter stehen die Dinge für die Kinder viel stärker als früher auf dem Spiel. Sie als Eltern werden merken, wie zerbrechlich und angreifbar die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind sein kann. Und werden vielleicht zu der Erkenntnis kommen, dass Sie besser darauf achtgeben müssen und Ihnen das viel abverlangen wird. Wie gehen Sie damit um, wenn Sie nicht zu Ihrem Kind durchdringen können, wenn Sie die ganze Nacht dagesessen haben, um darauf zu warten, dass Ihre Tochter endlich nach Hause kommt oder zumindest auf Ihre Nachrichten antwortet? Wie gehen Sie damit um, wenn Sie wieder einmal vor verschlossener Zimmertür stehen und nicht begreifen, weshalb Ihr Sohn sich dahinter verbarrikadiert? Wie gehen Sie damit um, wenn Sie keine Antworten auf Ihre Fragen erhalten?

Im Teenageralter spitzt sich alles zu, und es dauert nicht mehr lange, bis das Kind erwachsen ist. Sie wissen selbst nur zu gut, was das heißt, was Ihrem Kind bald abverlangt wird und wie schwierig das Erwachsenenleben manchmal sein kann. Und nicht selten fragt man sich etwas ängstlich, ob das eigene Kind damit wohl zurechtkommen wird.

Wenn sich Töchter oder Söhne als Jugendliche aber auf Erwachsene verlassen können, die ihnen Halt geben, sind sie gerüstet für mögliche Widerstände oder Rückschläge. Haben Sie eine stabile emotionale Bindung zu Ihrem Kind aufgebaut, fungiert das wie ein Bollwerk gegen Gruppendruck und schlechte Einflüsse, gegen alles, was angsteinflößend und unüberwindbar erscheinen mag.

In dieser nicht ganz einfachen Zeit werden Worte fallen, die Sie nie dachten, hören zu müssen, es wird Tränen und Wutausbrüche geben, Sie werden vielleicht auf eine Mauer des Schweigens stoßen und von quälenden Gedanken heimgesucht werden - aber seien Sie versichert: Eine gute Bindung zu Ihnen ist der beste Schutz für Ihr Kind.

Um diese Bindung aufzubauen, sind die folgenden drei Elemente wichtig, und Sie als Erwachsener sollten ihnen genügend Beachtung schenken, damit diese Bindung während der Teenagerzeit so stabil und belastbar ist wie möglich.
Trost spenden, Sicherheit geben

Während seiner gesamten Kindheit hat Ihr Kind einen Ort gebraucht, an dem es Trost, Sicherheit und Geborgenheit fand. Es hat jemanden gebraucht, an den es sich jederzeit wenden konnte, auf den Verlass war und der alles schulterte, jemand, der es unterstützte, wenn es mit kleinen wie großen Problemen konfrontiert wurde.

All das trifft auch für Teenager zu.

Teenager zu trösten ist allerdings schwieriger, als jüngere Kinder zu trösten. Für Teenies ist alles etwas düsterer und besitzt eine größere Dimension. Jetzt macht Ihr Kind die Erfahrung, nicht länger dazuzugehören, zu scheitern, es erlebt Momente tiefster Verzweiflung oder ist davon überzeugt, nicht die Person zu sein, die es sein sollte. Außerdem ist aus Sicht des Kindes nahezu alles falsch, was Sie sagen, um Trost zu spenden. Sie sollten sich trotzdem immer wieder in Erinnerung rufen, dass Teenager Trost noch ebenso sehr brauchen wie zuvor - Sie müssen nur ein klein wenig damit abwarten und ihnen etwas Zeit geben.

Ich weiß, wie verlockend es ist, dem Kind zu sagen: «Ich habe dir doch gesagt, dass das nicht funktionieren wird, warum kannst du nicht einfach auf mich hören?» Aber jemandem zu sagen, dass er oder sie es hätte besser wissen müssen, hat nichts mit Trost zu tun. Das ist für mich in diesem Zusammenhang die wichtigste Erkenntnis, die ich Eltern von Teenagern immer wieder mit auf den Weg gebe. Sie sollten lieber Ihre eigenen Emotionen zügeln und das Kind in seinem Schmerz trösten.

In meinen Therapiesitzungen habe ich außerdem festgestellt, wie Eltern sich bei Auseinandersetzungen mit ihren Kindern selbst blockieren, wenn sie unbedingt wollen, dass ihr Kind die Konsequenzen seines Handelns zu spüren bekommt. Schließlich eskaliert die Situation, und die Eltern greifen hart durch. Doch was erreicht man damit? Das Kind steht allein da. Und die Eltern haben sich selbst die Chance genommen, dem Kind Trost zu geben.

Teenager begehen eine Menge Dummheiten, sind jedoch noch nicht in der Lage, allein mit den Folgen klarzukommen. Sie müssen Ihrem Kind zeigen, dass Sie für es da sind, wenn es Probleme gibt. Falls Ihr Kind das Gefühl hat, dass Sie es nicht ehrlich meinen, wird es nicht zu Ihnen kommen, wenn es Sie am nötigsten braucht. Dann bleibt es mit seinem Problem allein.

Ich bin vielen Jugendlichen begegnet, die in schwierige Situationen geraten waren. Wenn ich sie gefragt habe, wem sie davon am liebsten erzählt hätten, lautete die Anwort fast immer «Mama» oder «Papa», doch dann haben sie diese Aussage häufig mit den Worten eingeschränkt: «Aber sie werden dann immer gleich so wütend.»


Es liegt in der Verantwortung der ihm am nächsten stehenden Erwachsenen, die Bindung zum Kind zu bewahren. Erwachsene müssen mehr Verständnis und Geduld aufbringen und mehr schultern als das Kind.


Als Eltern müssen Sie es hinnehmen, dass Ihr Kind Fehler macht. Wenn es den Haustürschlüssel verloren, in einem Wutanfall den Bildschirm seines Handys zertrümmert oder etwas Unangebrachtes zu seinem Lehrer gesagt hat, das es bereut, sollten Sie ihm zeigen, dass Sie seine Not verstehen. Versuchen Sie mit aller Kraft, Ihrem Kind eine Stütze zu sein - und nicht kritisch oder neunmalklug. Sagen Sie ihm lieber: «Ich helfe dir.»

Damit bleiben Ihnen auch viel mehr Möglichkeiten, auf Ihr Kind erzieherisch einzuwirken und ihm andere Wege aufzuzeigen.
Zugehörigkeit schaffen

Menschen möchten sich zugehörig fühlen, das ist für uns ganz entscheidend. Und das gilt auch für Teenager. Teenies brauchen die Gewissheit, dass zu Hause immer Platz für sie ist. Deshalb sollten Sie ihnen deutlich machen, dass Sie als Familie sich auf sie einstellen. Sie sollten gemeinsam Dinge tun, die Teenager interessieren, Orte besuchen, wo sie hinwollen, ab und zu ihr Lieblingsessen kochen, ihnen ermöglichen, ihren Freizeitinteressen wie Fußball, Musik, Ballett, Computerspielen nachzugehen. Demonstrieren Sie, dass bei Ihnen nach wie vor Raum für die Interessen der Jugendlichen ist.

Außerdem sollten Sie darauf gefasst sein, dass Ihr Kind in diesen Jahren etwas «grobmotorischer» agiert. Teenager sind unstrukturierter und unordentlicher. Kleidung und schmutziges Geschirr werden sich stapeln, Schulsachen verlorengehen, und Sie können vergessen, den Kampf gegen verstreut herumliegende Ladegeräte oder Kopfhörer jemals zu gewinnen. Sie sollten von Ihrem Kind in diesem Alter aber auch keine besondere Strukturiertheit erwarten, jetzt dürfen andere Dinge in den Vordergrund treten. Ihre wichtigste Botschaft als Eltern sollte in dieser Zeit immer sein: «Was auch geschieht - du bist daheim immer willkommen, du gehörst hierher und hast hier deinen festen Platz.»

Ich selbst hatte als Teenager eine Freundin, deren Vater zu ihr sagte: «Mit achtzehn fliegst du hier raus!» Es war meistens gar nicht so schrecklich gemeint, wie es sich...
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Autor

Hedvig Montgomery, geboren 1968, ist Psychologin und Familientherapeutin mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung. Neben ihrer Tätigkeit als Familientherapeutin hält sie Seminare, u.a. für FamLab. In ihrer auf fünf Bände angelegten Erziehungsreihe «Die Hedvig-Formel» bringt die Bestsellerautorin ihre Erkenntnisse und Erfahrungen auf den Punkt. Die Autorin lebt in Oslo.