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Kindern geben, was sie brauchen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am24.02.2020
Mehr Leichtigkeit im Umgang mit Kindern
Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Gunda Frey erklärt, wie die Welt von Kindern funktioniert und welche Rolle wir Erwachsenen darin spielen. Sie will stärken, Vorurteile nehmen und eine neue Blickrichtung ermöglichen. Im Fokus stehen dabei die Welt der Gefühle und Bedürfnisse und der gesunde Umgang mit ihnen. Denn Frey ist überzeugt: »Kinder entwickeln Störungen, weil sie in ihrer Entwicklung gestört werden«. Sie geht diesen Störungen auf den Grund, vermittelt Hintergrundwissen und bietet Lösungsansätze. Die Autorin hat kein geringeres Ziel, als ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Kinder zu schaffen und dass am Ende jeder sagen kann: »Das Leben mit Kindern ist leicht und macht Spaß!«

Gunda Frey ist erfolgreiche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Traumapädagogin in eigener Praxis. Zudem ist sie Gründerin und Leiterin eines Ausbildungsinstitut für Traumatherapeuten und Traumapädagogen. Sie ist Coach und Speakerin, hält Vorträge zum Thema Kinder und Bildung und gibt Workshops in Schulen und in pädagogischen Institutionen. Ihr Podcast »Entwicklungssprünge« ist einer der beliebtesten Kanäle zu Elternfragen. Über ihre Social-media-Aktivitäten erreicht sie Tausende von Menschen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextMehr Leichtigkeit im Umgang mit Kindern
Die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Gunda Frey erklärt, wie die Welt von Kindern funktioniert und welche Rolle wir Erwachsenen darin spielen. Sie will stärken, Vorurteile nehmen und eine neue Blickrichtung ermöglichen. Im Fokus stehen dabei die Welt der Gefühle und Bedürfnisse und der gesunde Umgang mit ihnen. Denn Frey ist überzeugt: »Kinder entwickeln Störungen, weil sie in ihrer Entwicklung gestört werden«. Sie geht diesen Störungen auf den Grund, vermittelt Hintergrundwissen und bietet Lösungsansätze. Die Autorin hat kein geringeres Ziel, als ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Kinder zu schaffen und dass am Ende jeder sagen kann: »Das Leben mit Kindern ist leicht und macht Spaß!«

Gunda Frey ist erfolgreiche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Traumapädagogin in eigener Praxis. Zudem ist sie Gründerin und Leiterin eines Ausbildungsinstitut für Traumatherapeuten und Traumapädagogen. Sie ist Coach und Speakerin, hält Vorträge zum Thema Kinder und Bildung und gibt Workshops in Schulen und in pädagogischen Institutionen. Ihr Podcast »Entwicklungssprünge« ist einer der beliebtesten Kanäle zu Elternfragen. Über ihre Social-media-Aktivitäten erreicht sie Tausende von Menschen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259174
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum24.02.2020
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2985 Kbytes
Artikel-Nr.4991151
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Zweites Kapitel

Emotionen als Basis für eine gute Entwicklung

»Mama, warum gibt es keinen Schalter für Herzen?
Dann kann ich es einfach ausschalten, wenn es wehtut.«

Wie ticken wir Menschen eigentlich? An dieser Stelle spielt es kurz mal keine Rolle, ob wir von Kindern oder Erwachsenen sprechen. Wir alle sind Menschen und »funktionieren« nach den gleichen Rahmenbedingungen. Klar gibt es entwicklungspsychologische Unterschiede. Aber weißt du, wie du als Mensch im Allgemeinen funktionierst? Wenn wir das klar haben, ist es viel einfacher, unsere Kinder zu verstehen.

Auf die psychischen Grundbedürfnisse gehe ich aber später ein, da zuvor etwas noch Wichtigeres steht. Denn wir alle brauchen viel mehr als nur die reine Erfüllung dieser Grundbedürfnisse. Die Grundlage unseres menschlichen Seins sind unsere Gefühle. Diese lenken, leiten und bestimmen uns. So speichern wir zum Beispiel erlebte Erfahrungen in unserem Gedächtnis in Form von Gefühlen ab. Mache an dieser Stelle doch mal einen Selbsttest: Erinnere dich an eine schöne Erfahrung, vielleicht deinen letzten wirklich schönen Urlaub oder eine Situation, in der du gelobt wurdest. Sobald du daran denkst und in diesem Gedanken verweilst, stellt sich das gleiche Gefühl von Leichtigkeit, Freude oder Stolz ein, welches du in dieser Situation hattest, oder? Leider funktioniert dies in beide Richtungen. Das heißt, auch unsere negativen Erfahrungen sind auf diese Art und Weise abgespeichert: als Gefühle. Diese Gefühle bestimmen wiederum unser Handeln. Sind wir also zum Beispiel einmal in einer Situation blamiert worden, werden wir in Zukunft solche oder ähnliche Situationen meiden, um dieses Gefühl nicht wieder erleben zu müssen. Deshalb ist es so unendlich wichtig, zu wissen, wie wir funktionieren, auf welche Gefühle wir positiv reagieren und vor allem, welche Erfahrungen von Gefühlen wir und insbesondere Kinder benötigen, um sich gut zu entwickeln.
Liebe

Liebe sei hier als das grundlegende und wichtigste aller Gefühle genannt. Ohne Liebe, also zum Beispiel durch eine Art mechanische Erfüllung der anderen Grundbedürfnisse, bleibt das Resultat dennoch: Mangelerfahrung.

»Hey, Moment mal. Also, das ist doch nun klar: Ich liebe mein Kind«, denkst du dir jetzt bestimmt. Ja, natürlich liebst du dein Kind. Ich selber lebe in meiner Erziehung nach Reinhard Meys Motto: »Ich mach mit Liebe alles falsch, so gut ich kann«. 8 Und auch wenn Eltern ihre Kinder lieben, ist das Verständnis von »Liebe« absolut unterschiedlich und leider oft auch sehr verdreht.

Vor Kurzem ergab sich ein Gespräch zwischen meinem Sohn und mir: »Mama, wenn du jemanden wirklich hasst und dieser Mensch begeht eine Straftat, würdest du ihn dann anzeigen?« - »Nein Schatz, ich würde nur denjenigen anzeigen, den ich liebe.« Er guckte mich verwirrt an: »Also würdest du mich anzeigen, wenn ich eine Straftat begehe? Auch wenn ich dann ins Gefängnis müsste?« Ich antwortete: »Ja, eben weil ich dich liebe. Ich will es dir erklären. Erstens: Ich hasse niemanden wirklich. Es gibt Menschen, die mir nicht wichtig sind; sie sind mir sozusagen egal. Hass ist eine Emotion, die mir nicht guttut, also versuche ich, mich nicht in diese Emotion hineinzubegeben. Solltest du eine Straftat begehen, würde ich als erstes mit dir sprechen und versuchen, so viel Verständnis in dir zu wecken, dass du es nicht wieder tust. Sollte dies nicht gelingen, würde ich dich anzeigen, eben weil ich dich lieb habe und ich möchte, dass du die Konsequenzen für dein Handeln verstehst. Wenn das hieße, dass du dafür ins Gefängnis musst, dann wäre das nun mal so. Ich täte es in der Hoffnung, dass du dadurch in der Lage bist, dein Handeln zu überprüfen und zu ändern. Und all das würde ich machen, weil du mir nicht egal bist.« Er nickte verwundert.

Wir alle haben diesen Instinkt, der dafür sorgt, dass wir unsere Kinder beschützen möchten. Aber oft ist dabei nicht wirklich die Liebe unsere Triebfeder, sondern Angst. Die Angst ist der Gegenspieler der Liebe. Aus all meiner Erfahrung in der Psychologie, der Psychotherapie, aber auch im Leben selbst habe ich eine Erkenntnis gewonnen: Eigentlich gibt es sozusagen nur zwei Grundemotionen - Liebe und Angst. Aus der Liebe entspringen all die wunderbaren Emotionen wie Glück, Freude, Leichtigkeit, Zufriedenheit, Vertrauen usw. Aus der Angst entspringen die »negativen« Emotionen wie Panik, Sorge, Hass, Eifersucht etc. Oftmals, wenn wir also denken, aus Liebe zu handeln, ist es eigentlich die Angst, die uns steuert.

Mein großer Sohn ist eine zarte Seele. Heute würde ich sagen, er hat einen besonderen Feinsinn. Es ist ihm lange Zeit sehr schwergefallen, loszulassen und sich in einer neuen Gruppe zu integrieren. So hat er zum Beispiel sehr lange seinem Kindergartenfreund hinterhergetrauert, als dieser in den Norden zog. In der weiterführenden Schule gab es dann Schwierigkeiten. Er wurde eine kurze Zeit gemobbt und seine Noten verschlechterten sich drastisch. Dennoch war nicht das Mobbing an sich das Schlimmste für ihn, sondern in dessen Folge der Gedanke daran, sich in eine neue Klasse einfinden zu müssen. Da ich meinen Sohn sehr liebe, habe ich alles versucht, um die Schule dazu zu bewegen, ihn in seiner ursprünglichen Klasse zu lassen - ohne Erfolg. Erst hinterher habe ich verstanden, dass eigentlich Angst meine Motivation war und nicht Liebe. Die Angst, die er selbst formulierte, habe ich in meinem Kopf noch größer werden lassen: »Wenn er da keine Freunde findet? Wenn er durch den Klassenwechsel den Anschluss ganz verliert? Muss er dann die Schule verlassen und bekommt einen schlechteren Schulabschluss, als ihm eigentlich möglich ist?«

Kennst du solche Situationen auch? Wir sagen, wir wollen unser Kind schützen, weil wir es so sehr lieben. Doch man muss ja nur da schützen, wo eine Gefahr ist. Unsere Gedanken scheinen sich nur allzu schnell zu verselbstständigen und auf einmal gibt es tausend vermeintliche Szenarien, vor denen wir unsere Kinder »beschützen« müssen - aus Liebe, natürlich! Aber eigentlich ist unser Antrieb Sorge; und Sorge entspringt der Angst und nicht der Liebe.

Aber was meine ich nun genau mit Liebe, was ist das eigentlich?

In Liebe begründen sich alle positiven Erfahrungen, die wir uns vorstellen können oder bereits gemacht haben. Liebe setzt die Energie frei, die das Unmöglich möglich werden lässt. Sie ist im tiefsten Inneren der Grund unseres Seins (auch wenn dies jetzt ein wenig pathetisch...

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Autor

Gunda Frey ist erfolgreiche Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Traumapädagogin in eigener Praxis. Zudem ist sie Gründerin und Leiterin eines Ausbildungsinstitut für Traumatherapeuten und Traumapädagogen. Sie ist Coach und Speakerin, hält Vorträge zum Thema Kinder und Bildung und gibt Workshops in Schulen und in pädagogischen Institutionen. Ihr Podcast »Entwicklungssprünge« ist einer der beliebtesten Kanäle zu Elternfragen. Über ihre Social-media-Aktivitäten erreicht sie Tausende von Menschen.