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Die Tote im Wald: Somerset-Krimi

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
250 Seiten
Deutsch
Federfrei Verlagerschienen am06.12.20191. Auflage
Kitty Miller ist auf rätselhafte Weise spurlos verschwunden. Ihr Mann wird verdächtigt, sie getötet zu haben und Adam, der geheimnisvolle Gärtner, ist plötzlich nicht mehr auffindbar. Dann wird im Wald eine verkohlte Frauenleiche entdeckt. Handelt es sich dabei um Kitty? Die Unbekannte wurde erdrosselt, mit Benzin übergossen und angezündet. Bald darauf wird eine weitere junge Frau in ihrer Wohnung in Bath auf brutale Art getötet. Chief Inspector Smith vermutet eine Verbindung zwischen den beiden grausamen Morden und stößt bei seinen Ermittlungen auf eine mysteriös, schwarzhaarige Frau und ein Verwirrspiel aus Geldgier und Rache.mehr

Produkt

KlappentextKitty Miller ist auf rätselhafte Weise spurlos verschwunden. Ihr Mann wird verdächtigt, sie getötet zu haben und Adam, der geheimnisvolle Gärtner, ist plötzlich nicht mehr auffindbar. Dann wird im Wald eine verkohlte Frauenleiche entdeckt. Handelt es sich dabei um Kitty? Die Unbekannte wurde erdrosselt, mit Benzin übergossen und angezündet. Bald darauf wird eine weitere junge Frau in ihrer Wohnung in Bath auf brutale Art getötet. Chief Inspector Smith vermutet eine Verbindung zwischen den beiden grausamen Morden und stößt bei seinen Ermittlungen auf eine mysteriös, schwarzhaarige Frau und ein Verwirrspiel aus Geldgier und Rache.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783990741023
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum06.12.2019
Auflage1. Auflage
Seiten250 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4995941
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Montag

 

Ein leichtes Zittern lief durch die Maschine, und Miriam wusste, das war ihr Ende! Ergeben schloss sie die Augen und dachte an all die Dinge, die sie in ihrem Leben versäumt hatte. Mühsam versuchte sie, die aufkommende Panik in den Griff zu bekommen, gleich würde sie in hysterisches Schreien ausbrechen! Sie kämpfte mit sich, um die Beherrschung nicht komplett zu verlieren und versuchte, sich zu entspannen und ihren Atem zu beruhigen. Tatsächlich nahm dadurch das Rauschen in ihren Ohren langsam ab, und auch das Rasen ihres Herzens ließ etwas nach. Dann gab es plötzlich einen sanften Ruck, das Flugzeug setzte auf und rollte auf der Landepiste des Flughafens Heathrow aus.

Als Miriam erlöst feststellte, dass sie wider Erwarten noch am Leben war, sandte sie ein Stoßgebet zum Himmel, öffnete vorsichtig die Augen und blickte direkt in das lächelnde Gesicht ihres Sitznachbarn. Ihr Verhalten während der Landung war ihr schrecklich peinlich, aber sie bekam ihre Flugangst einfach nicht in den Griff. Etwas neidisch schaute sie auf die anderen Flugpassagiere, die offensichtlich entspannt und locker ihre Sicherheitsgurte lösten und sich zum Aussteigen bereit machten.

War es sehr schlimm? , fragte der sympathische Mann am Nebensitz mitfühlend. Er sprach Englisch mit einem leichten Akzent.

Ja, ziemlich , sagte sie mühsam lächelnd. Ich habe es schon mit Selbsthilfegruppen, einschlägigen Seminaren und Beruhigungsmitteln versucht, aber nichts davon hat tatsächlich geholfen.

Ich habe einen Freund , erklärte ihr Sitznachbar, der hatte dasselbe Problem und ist mit Hypnose seine Flugangst komplett losgeworden. Vielleicht versuchen Sie es einmal damit.

Vielen Dank für den Tipp. Sie haben recht, damit habe ich es noch nicht probiert. Möglicherweise hilft es ja wirklich. Allerdings muss ich den Rückflug erst noch hinter mich bringen, und mir graut schon jetzt vor dem Gedanken.

Bleiben Sie länger in England? , fragte der gutaussehende Fremde.

Voraussichtlich drei Wochen. Ich möchte eine Brieffreundin besuchen, von der ich schon lange nichts mehr gehört habe , gab Miriam bereitwillig Auskunft.

Ihre Freundin Kitty hatte ihr seit Jahren mit schöner Regelmäßigkeit einmal im Monat einen herzlichen, altmodischen und auf richtigem Papier handgeschriebenen Brief geschickt, der mit der Post zugestellt wurde. Niemals E-Mails oder ausgedruckte Computerbriefe.

Der Kontakt brach jedoch plötzlich ab, ohne dass im Vorfeld irgendetwas darauf hingedeutet hätte.

Miriam hatte noch einige Male geschrieben, aber keine Antwort mehr erhalten. Wenn Kitty keine Zeit oder keine Lust mehr gehabt hätte, die Brieffreundschaft aufrecht zu erhalten, hätte sie es ja verstanden, aber dass sie so von einem Tag auf den anderen den Briefwechsel abgebrochen hatte, ließ Miriam keine Ruhe. Irgendetwas musste geschehen sein! Falls Kitty krank geworden wäre, hätte doch ihr Mann eine kurze Mitteilung senden können.

In ihrem letzten Brief hatte Miriam dringend um Nachricht gebeten und sogar ihre Telefonnummer angegeben, für den Fall, dass Kitty aus irgendeinem Grund nicht schreiben konnte. Vielleicht sah sie aber auch nur Gespenster, und mit Kitty war ohnehin alles in Ordnung.

Miriams Tätigkeit als Kriminalbeamtin hatte sie bestimmt unnötig misstrauisch werden lassen, aber sie hatte schon die unwahrscheinlichsten Dinge erlebt.

Eigentlich hasste sie Fliegen im Allgemeinen, aber ein so unruhiger Flug wie der vergangene, brachte sie an die Grenzen des für sie Erträglichen. Bei größeren Entfernungen blieb ihr jedoch keine andere Wahl, als das Risiko auf sich zu nehmen. Dieses Mal hatte sie sich sogar freiwillig dieser Prozedur unterzogen, die Neugierde und vielleicht auch die Sorge um ihre Brieffreundin waren stärker gewesen als die Abneigung gegen Fluggeräte jeder Art.

Bald darauf standen Miriam und ihr einfühlsamer Mitreisender zwischen unzähligen anderen Passagieren eingekeilt in einem Wagen, der sie zum Terminal brachte, wo sie ihr Gepäck abholen konnten. An eine weitere Unterhaltung war da nicht mehr zu denken.

Als sie aus dem Wagen stiegen, lächelte sie der Fremde an: Hier trennen sich unsere Wege, ich habe nur Handgepäck. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt, viel Spaß und einen stressfreien Rückflug!

Danke , lächelte Miriam zurück. Das kann ich brauchen. Auf Wiedersehen!

Immer noch lächelnd sah sie dem großen, dunkelhaarigen Mann nach, wie er mit raschen Schritten durch die Halle davonging.

 

Kitty wohnte in Combe Hay, einer winzigen Ortschaft in der Nähe von Bath. Die kleine Ansiedlung schmiegte sich in ein sanftes, idyllisches Tal und bestand nur aus einer Handvoll Häusern, zwischen denen sich schmale Straßen schlängelten, die meist von Mauern und dichten Hecken begrenzt waren. Das Ausweichen zweier sich begegnender Autos wurde dadurch oft zu einer richtigen Herausforderung für die Fahrer. Sogar Fußgänger hegten manches Mal den unrealistischen Wunsch, sich in Luft auflösen zu können, wenn sie sich dicht an die Hecken drücken mussten, um ein Fahrzeug vorbeizulassen. Zum Glück kannten die meisten Autofahrer die Tücken der schmalen Straßen und fuhren entsprechend vorsichtig.

Miriam Beck hatte keine Schwierigkeiten, in dem kleinen Ort die gesuchte Adresse zu finden. Schließlich stand sie vor dem malerischen, steinernen Häuschen, das sie schon von diversen Fotos her kannte, und das sie an Fernsehkrimis mit Inspector Barnaby erinnerte: schmale Fenster mit vielen kleinen Scheiben, über denen unmittelbar das Dach hockte, eine roh gezimmerte Eingangstür, darauf ein großer, schwerer Ring mit einem Löwenkopf aus Bronze, der als Klopfer diente und darüber ein grün gestrichenes Vordach. Zwischen Tür und Fenster rankten reichblühende, blassblaue Clematis.

Die große Doppelgarage neben dem Jahrhunderte alten Gebäude wirkte in dieser Umgebung wie ein Fremdkörper und störte Miriams Empfinden für Ästhetik beträchtlich. Allerdings war ihr klar, dass es zu der Zeit, in der die meisten Häuser hier errichtet worden waren, naturgemäß noch keine Garagen gegeben hatte und eine moderne Garage daher immer unpassend wirken musste.

Es war ungewöhnlich still, und das Haus machte einen verlassenen Eindruck. Miriam verspürte eine leichte Unruhe, als sie mit dem schweren Ring an das Tor klopfte. Sie wartete eine Weile geduldig und versuchte es erneut, dieses Mal mit mehr Nachdruck.

In dem Haus rührte sich nichts, und als der knatternde Lärm eines schlecht eingestellten Rasenmähers plötzlich die Ruhe des frühsommerlichen Nachmittags zerstörte, zuckte Miriam nervös zusammen und überlegte, was sie jetzt tun sollte.

Kitty konnte das Haus eben nur ganz kurz verlassen haben, etwa um einzukaufen, sie konnte aber auch schon gar nicht mehr hier wohnen. Unschlüssig blickte sie um sich.

Suchen Sie jemanden? , hörte sie plötzlich eine Stimme.

Miriam drehte sich erschrocken um und entdeckte hinter einer hohen Buchsbaumhecke einen weißen Haarschopf, unter dem misstrauische, wasserblaue Augen hervor blitzten. Sie trat näher und sah einen älteren Herrn, der sich im Nachbargarten offensichtlich mühte, über die Hecke zu sehen.

Schönen Nachmittag , grüßte sie. Ich möchte zu Mrs. Miller. Die wohnt doch hier?

Ja - die wohnt hier , sagte die Stimme aus der Buchsbaumhecke gedehnt, aber ich habe sie schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Mr. Miller ist auch nicht da, wahrscheinlich sind die beiden in den Urlaub gefahren. Das Haus ist seit Wochen unbewohnt. Ich glaube aber nicht, dass sie richtig ausgezogen sind, ohne mir etwas davon zu sagen. - Vielleicht kommen Sie besser zum Gartentor.

Damit entfernte sich die Stimme von der Hecke, und Miriam folgte dem Klang der Schritte auf dem Kies, Richtung Straße. Dort sah sie sich einem untersetzten Mann gegenüber, der in einem gepflegten Vorgarten stand und eine Astschere in der Hand hielt.

Mein Name ist Ben Thornton , stellte er sich vor. Ich bin, im Vertrauen gesagt, etwas beunruhigt, weil ich von den Millers schon so lange keinen mehr gesehen habe. Bis jetzt waren sie niemals länger als vier Wochen hintereinander unterwegs. Was wollen Sie denn von Mrs. Miller?

Miriam stellte sich ihrerseits vor, erzählte in kurzen Worten von ihrer langjährigen Brieffreundschaft mit Kitty, und dass sie sich Sorgen um deren Wohlergehen machte.

Sollte die Tochter der Millers nicht zur Schule gehen? Ist sie auch mit in den Urlaub gefahren? , fragte sie abschließend.

Welche Tochter? , wunderte sich ihr Gegenüber. Das Ehepaar hat keine Kinder!

Das kann nicht sein , sagte Miriam bestimmt. Kitty hat mir doch Fotos von sich und ihrer Familie geschickt! Warten Sie!

Sie kramte in ihrer Handtasche nach ein paar Fotos, die sie dem hilfsbereiten Nachbarn über den Zaun reichte.

Der betrachtete sie eingehend und sagte dann:...

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