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Der Wortbruch

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
154 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am16.04.20191. Auflage
Leo Slezak war nicht nur mit einer außerordentlichen Stimme begabt, er besaß auch einen urwüchsigen, saftigen und schlagkräftigen Humor; und als Freunde ihn ermunterten, die Erlebnisse seines Lebens und seiner Laufbahn aufzuschreiben, schrieb er «Meine sämtlichen Werke», wie er sein erstes Buch scherzhaft nannte, das köstliche Zeugnis eines glücklichen, originellen Temperaments. Nach dem großen Erfolg ließ er diesem Buch jedoch zwei weitere folgen, denen er ironisch die Titel «Der Wortbruch» und «Rückfall» gab. Diese Werke sind nicht nur eine amüsante, anekdotisch gewürzte Autobiographie, die mit zahlreichen Persönlichkeiten von Bühne und Film bekannt macht, sondern eine kräftige, bis heute frische Quelle gütiger Lebensweisheit und herzhaft weltvergnügten Frohsinns - sie sind ein beständiges Hausbuch des Humors.

Leo Slezak ist einer der größten deutschen Tenöre gewesen, ein Mann mit einer Stimme, die der Carusos gewachsen war. Vierunddreißig Jahre lang gehörte er dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, die zur Heimat seiner Kunst wurde. Er wurde am 18. August 1873 als Sohn eines Müllers in Mährisch-Schönberg geboren. Er hätte Offizier werden sollen, entwickelte aber bald eine lausbübische Phantasie und heckte so übermütige Streiche aus, daß er strafweise von der Realschule entfernt wurde. Als Schlosserlehrling in Brünn sang er abends in einem Chor und arbeitete als Statist am Stadttheater. Hier entdeckte ihn der Bariton Adolf Robinson. Er war von der Stimme des jungen Mannes so entzückt, daß er ihn kostenlos ausbildete. Aber ehe Slezak als «Lohengrin» debütieren konnte, mußte er sich noch als Schreiber bei einem Advokaten und als Agent einer Pflaumenmusfabrik verdingen. Dann jedoch setzte sich die verschwenderisch mächtige Stimme schnell durch. Die Berliner Oper engagierte Slezak, doch ging er noch einmal nach Breslau, um sein Repertoire zu erweitern. Schließlich holte Gustav Mahler ihn an die Wiener Staatsoper. Triumphale Gastspielreisen führten ihn durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika. Auf der Höhe seines Ruhms entsagte der Mann, der nicht nur ein einzigartiger Sänger, sondern ein weiser und gewitzter Lebenskünstler und ein vollblütiger Daseinsgenießer war, der Bühne und begnügte sich mit komisch-liebenswürdigen Filmrollen. 1944 starb seine Frau, die Schauspielerin Elsa Wertheim, mit der er eine wahrhaft ideale Ehe geführt hatte. Er überlebte sie, die ihn überallhin begleitet hatte, nur um zwei Jahre und starb am 1. Juni 1946 in Rottach-Egern.
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Produkt

KlappentextLeo Slezak war nicht nur mit einer außerordentlichen Stimme begabt, er besaß auch einen urwüchsigen, saftigen und schlagkräftigen Humor; und als Freunde ihn ermunterten, die Erlebnisse seines Lebens und seiner Laufbahn aufzuschreiben, schrieb er «Meine sämtlichen Werke», wie er sein erstes Buch scherzhaft nannte, das köstliche Zeugnis eines glücklichen, originellen Temperaments. Nach dem großen Erfolg ließ er diesem Buch jedoch zwei weitere folgen, denen er ironisch die Titel «Der Wortbruch» und «Rückfall» gab. Diese Werke sind nicht nur eine amüsante, anekdotisch gewürzte Autobiographie, die mit zahlreichen Persönlichkeiten von Bühne und Film bekannt macht, sondern eine kräftige, bis heute frische Quelle gütiger Lebensweisheit und herzhaft weltvergnügten Frohsinns - sie sind ein beständiges Hausbuch des Humors.

Leo Slezak ist einer der größten deutschen Tenöre gewesen, ein Mann mit einer Stimme, die der Carusos gewachsen war. Vierunddreißig Jahre lang gehörte er dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, die zur Heimat seiner Kunst wurde. Er wurde am 18. August 1873 als Sohn eines Müllers in Mährisch-Schönberg geboren. Er hätte Offizier werden sollen, entwickelte aber bald eine lausbübische Phantasie und heckte so übermütige Streiche aus, daß er strafweise von der Realschule entfernt wurde. Als Schlosserlehrling in Brünn sang er abends in einem Chor und arbeitete als Statist am Stadttheater. Hier entdeckte ihn der Bariton Adolf Robinson. Er war von der Stimme des jungen Mannes so entzückt, daß er ihn kostenlos ausbildete. Aber ehe Slezak als «Lohengrin» debütieren konnte, mußte er sich noch als Schreiber bei einem Advokaten und als Agent einer Pflaumenmusfabrik verdingen. Dann jedoch setzte sich die verschwenderisch mächtige Stimme schnell durch. Die Berliner Oper engagierte Slezak, doch ging er noch einmal nach Breslau, um sein Repertoire zu erweitern. Schließlich holte Gustav Mahler ihn an die Wiener Staatsoper. Triumphale Gastspielreisen führten ihn durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika. Auf der Höhe seines Ruhms entsagte der Mann, der nicht nur ein einzigartiger Sänger, sondern ein weiser und gewitzter Lebenskünstler und ein vollblütiger Daseinsgenießer war, der Bühne und begnügte sich mit komisch-liebenswürdigen Filmrollen. 1944 starb seine Frau, die Schauspielerin Elsa Wertheim, mit der er eine wahrhaft ideale Ehe geführt hatte. Er überlebte sie, die ihn überallhin begleitet hatte, nur um zwei Jahre und starb am 1. Juni 1946 in Rottach-Egern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783688101221
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum16.04.2019
Auflage1. Auflage
Seiten154 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5000349
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Aus der Werkstatt

Tournee

Wie oft habe ich meinen verewigten Freund, Ludwig Thoma, darum beneidet, daß er seinen Beruf in seinen entzückenden vier Wänden ausüben konnte.

Ein Stück Papier, ein Bleistift, schlimmstenfalls ein Füllfederhalter, und er war bereit. - Die Muse hatte er immer um sich, sie verließ ihn nie oder höchst selten auf kurze Zeit.

Wie anders ist das bei mir.

Ich kann meinem Berufe nie nachgehen, ohne daß ich eine große Menschenmenge, die mir zuhört, um mich versammle.

Ja, es ist sogar von Wichtigkeit, daß die Zuhörerschaft eine große ist, da man mir sonst in Bälde auf meine Singerei pfeifen und ich die Schwingen des Pleitegeiers über meinem Haupte rauschen hören würde.

Wenn sich das Singen auf Wien beschränkt, und man längere Zeit in seinem eigenen Heim bleiben kann, nur jede Woche dreimal hinüber in die geliebte Oper geht, so ist das herrlich. - Wenn man aber jeden zweiten Tag irgendeine andere Stadt zu entflammen hat - so nennt man dies eine Tournee. -

Es klingt ja ganz nett: Ich gehe auf Reisen - eine Tournee durch Südslawien, Serbien, Tschechoslowakei - die auf acht bis zehn Wochen berechnet ist.

Aber wenn man einen Einblick in die Vorbereitungen und die Tournee selbst tut, so glaube ich, wird mancher erbeben und sich schnell einen anderen Beruf wünschen.

Für mich ist solch eine Tournee der Extrakt alles Unangenehmen - trotzdem das eigentlich Widerwärtige, das Packen und Herrichten der diversen Kleidungsstücke und Kostüme, das Ressort meiner über alles Lob erhabenen Gemahlin ist. Aber schon das Zusehen, wie sie sich abrackert, macht mich krank.

Bei Konzerten schafft das Programm immer Meinungsverschiedenheiten, die in einer guten Ehe nicht vorkommen sollten.

Sie macht die Programme.

Fast immer - ich übertreibe nicht, meint die Gute, daß ich endlich einmal etwas Neues lernen müsse, weil man sich sonst in Pohrlitz sicher den Mund zerreißen würde, wenn ich dort wieder und immer wieder und jedesmal sachte die Hand auf die Klinke lege und den Leuten sage, daß im November der Lenz da ist.

Meine Versicherung, daß es ja doch schon wieder ein Jahr her sei und die Pohrlitzer bestimmt andere Sorgen haben würden, als sich zu merken, daß ich im Vorjahre die funkelnde Schale zum Mund emporgehoben habe, wird nicht anerkannt.

Es wird gestritten und gebohrt - bis sie endlich kategorisch erklärt, daß sie außerstande sei, nochmals ein solch allbekanntes Programm zu machen.

Fünf bis sechs neue Lieder werden aufs Repertoire gesetzt. - Herrlich! -

Was tut Gott? Die Zeit der Abreise kommt, die Lieder sind nicht studiert, die funkelnde Schale und die Hand auf der Klinke stehen wieder in der «Reihenfolge der Gesänge» - und ich bin selig.

Mein Wiener Konzertbrotgeber, Hugo Knepler, macht infolgedessen meine Programme selber. -

Er ruft an: «Also, lieber Leo, du mußt mir dein Programm sagen.»

«Gemacht. Aber weißt du, das ist nicht mein Ressort - rufe Elsa an.»

«Gnädige Frau, bitte, was singt Leo, mit Gottes Hilfe, im nächsten Konzert, außer dem Lenz ?» -

Ein strahlendes Programm wird Hugo zuteil, das er mit einem begeisterten Bravo quittiert.

Vor dem Abläuten sagt er: «Aber nicht wahr, das, was er wirklich singt, muß er wenigstens zwei Tage vor dem Konzert sagen. S´tiant, gnädigste Frau, grüßen Sie mir den Leo.»

Von jetzt ab trübt das Programm unser Dasein.

Auftakt zur Tournee: «Leo, was meinst du, werden wir Einladungen annehmen? - Soll ich den Smoking einpacken?»

«Pack ihn ein, mein Kind.»

«Aber er ist dir zu eng, du ziehst ihn ja doch nie an.»

«Also packe ihn nicht ein.»

Dasselbe wiederholt sich beim Jackettanzug, der schon zehn Jahre in der Welt herumgeschleppt wird und seit elf Jahren unzuknöpfelbar ist.

Die Abfahrt.

Fünfundsechzig Handgepäckstücke und einige Hunde. Seit Beginn unserer Ehe nehmen wir uns vor, wenigstens drei Hunde und eine Katze zu Hause zu lassen - und wenn die Stunde des Abschieds kommt, so sind die lieben Tierchen vollzählig um uns versammelt und komplizieren unser Leben.



Fünfundsechzig Handgepäckstücke und einige Hunde - - -



Der Aufbruch gestaltet sich infolge der vielen Gepäckstücke sehr abwechslungsreich und mannigfaltig.

Auf zwei Wagen werden die Koffer verstaut.

Man zählt ununterbrochen. Oft verzählt man sich und bringt um elf, manchmal um neun Stücke mehr heraus, als man mitgenommen hat. Dann ist man zufrieden. Nur weniger dürfen es nicht sein, dann wird sofort nachgeforscht. Am Ende solch einer Reise kann man sich ruhig den Titel eines «Forschers» beilegen.

Ist alles auf die Wagen geladen, fährt man zur Bahn. Da wiederholt es sich ausnahmslos, daß während der Fahrt einer von uns beiden erbleicht.

«Mein Gott!»

«Was ist denn los?»

«Die Kofferschlüssel!!»

«Vergessen?»

«Nein! Gott sei Dank, da sind sie.»

Ich schlage plötzlich konvulsivisch auf die Brusttasche.

«Jesus - die Pässe!» - - -

«Ach nein, da sind sie.»

Unter diesem etwas aufregenden, für einen unbeteiligten Zuschauer sicherlich erheiternden Spiel kommt man an die Bahn.

Eine größere Abteilung Träger wird mobilisiert. Die Wagen werden entleert, und beim Entlohnen wird gestritten.

Mit treuherzigem Augenaufschlag verlangt der Taximann eine phantastische Summe.

Man sieht nach dem Taxameter. -

«Aba, gnä Herr, Sö wern do net um viere in da Fruah nach der Tax fahrn wolln? - Wo a Kalbspörkelt fuffzehntausend Kronen kost´?»

Unter Verwünschungen und nachhallenden Flüchen eilt man zur Fahrkartenausgabe, stellt sich an und wartet, bis man dran kommt. Man sagt das Reiseziel.

«Vis-à-vis bei Kasse sieben!»

Man zerspringt! - Geht zur Kasse sieben. - Man sagt das Reiseziel.

«Eine Million siebenmalhundertachtundneunzigtausendvierhundertdreiundzwanzig Kronen 35 Heller.»

Man zahlt, bekommt seine Karte und geht.

«Um Gottes willen!»

«Was ist denn?»

«Mein Portefeuille habe ich an der Kasse liegen lassen.»

«Zurück - aber schnell.»

«Nein, Gott sei Dank - da ist es. Im Pelz hab´ ich´s stecken. Bin ich jetzt erschrocken.»

«Ich nicht, ich bin das bei dir gewöhnt», - beißt es zurück.

«Du rede was - denk an die Schlüssel im Wagen.»

Eine Spannung - ein Stachel.

Zur Waage. - «Gepäck nach X sechzehn Kilo, achthundattfuffzehn Kilo, numera hundartanazwanzig!

Vier Millionen dreimalhundertachtunddreißigtausendzweihun- derteinundvierzig Kronen. - Versichern, bitte?»

«Nein.»

Man zahlt.

Die Gepäckträger lauern. - Man zahlt auch diesen die vielfache Taxe.

Die Gepäckträger verfluchen uns bis ins zehnte Glied. - Ein Viertel Wein kostet zwanzigtausend Kronen. - Was man eigentlich glaube. -

Man passiert die Sperre, steigt ein, und - nachdem uns der. Handgepäckträger noch die roten Ostern an den Hals gewunschen und uns mitgeteilt hat, was ein Beuschel mit Knödeln kostet - sitzt man.

«Um Gottes willen!»

«Was ist denn schon wieder?»

«Die Fahrkarten habe ich verloren!»

«Aber das ist ja nicht möglich, du hast sie ja ...»

«Ach, Gott sei Dank, da sind sie.»

«Ich habe einen Narren zum Mann!»

Ich lehne mich verletzt in eine Ecke.

«Es ist zu heiß! - Elsa, dreh die Heizung ab.»

«Jetzt ist es zu kalt. - Elsa, dreh die Heizung auf.»

«Es riecht nach Bahn. - Elsa, rasch die Perrolinspritze.»

Man spritzt. -

«Alles ist überschwemmt. - Du hast zuviel Perrolin hineingegeben. - Elsa, mach das Fenster auf.»

Der Zug setzt sich in Bewegung.

Wir fahren.

Unbegreiflicherweise gehen alle wichtigen Züge immer um sechs Uhr morgens ab. Das hat für uns ein Aufstehen um halb vier und einen Aufbruch um fünf zu bedeuten, weil ich immer rechtzeitig an der Bahn sein will, um ein ganzes Coupé zu bekommen.

Dieses wird mit allem Handgepäck belegt. Kommt jemand und will sich hineinsetzen, knallt ihm ein energisches: «Alles besetzt!» entgegen.

Wenn sich dann der Zug in Bewegung setzt und der Kondukteur die Karten durchlochen kommt, wird ihm mit einer Träne in der Stimme mitgeteilt, daß die vier Personen, die fehlen, soeben im Wartesaal der Schlag getroffen habe.

Wenn man ihm ein gutes Wort gibt, glaubt er es.

Kommt während der Fahrt jemand und will herein, schreie ich abermals - «Besetzt!»

Wieso besetzt?

Die leeren Sitze sind im Speisewagen! - - Selbst auf die Gefahr hin, daß überhaupt kein Speisewagen im Zuge ist.

Nur bei der elektrischen Trambahn darf man das nicht machen, weil man da sofort als Lügner entlarvt würde. -

Nachdem wir uns gegenseitig wegen der Heftigkeit von vorhin um Verzeihung gebeten haben, sind wir wieder eine glückliche Ehe.

Die Handgepäckstücke werden von mehreren Beamten, als für sechs Personen zu viel, beanstandet und hierauf verstaut.

Nun wird ausgepackt. Das Allernötigste. - Die Decke, Reisemütze, ein Polster, der Sweater, drei Thermosflaschen mit Kaffee, Tee und kaltem Wiener Hochquellwasser werden ins Netz gelegt, und nun das getan ist, beschleicht uns beide eine Behaglichkeit, die...

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Leo Slezak ist einer der größten deutschen Tenöre gewesen, ein Mann mit einer Stimme, die der Carusos gewachsen war. Vierunddreißig Jahre lang gehörte er dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, die zur Heimat seiner Kunst wurde. Er wurde am 18. August 1873 als Sohn eines Müllers in Mährisch-Schönberg geboren. Er hätte Offizier werden sollen, entwickelte aber bald eine lausbübische Phantasie und heckte so übermütige Streiche aus, daß er strafweise von der Realschule entfernt wurde. Als Schlosserlehrling in Brünn sang er abends in einem Chor und arbeitete als Statist am Stadttheater. Hier entdeckte ihn der Bariton Adolf Robinson. Er war von der Stimme des jungen Mannes so entzückt, daß er ihn kostenlos ausbildete. Aber ehe Slezak als «Lohengrin» debütieren konnte, mußte er sich noch als Schreiber bei einem Advokaten und als Agent einer Pflaumenmusfabrik verdingen. Dann jedoch setzte sich die verschwenderisch mächtige Stimme schnell durch. Die Berliner Oper engagierte Slezak, doch ging er noch einmal nach Breslau, um sein Repertoire zu erweitern. Schließlich holte Gustav Mahler ihn an die Wiener Staatsoper. Triumphale Gastspielreisen führten ihn durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika. Auf der Höhe seines Ruhms entsagte der Mann, der nicht nur ein einzigartiger Sänger, sondern ein weiser und gewitzter Lebenskünstler und ein vollblütiger Daseinsgenießer war, der Bühne und begnügte sich mit komisch-liebenswürdigen Filmrollen. 1944 starb seine Frau, die Schauspielerin Elsa Wertheim, mit der er eine wahrhaft ideale Ehe geführt hatte. Er überlebte sie, die ihn überallhin begleitet hatte, nur um zwei Jahre und starb am 1. Juni 1946 in Rottach-Egern.