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Wörterbuch itzgründisches Fränkisch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Salier Verlagerschienen am08.01.2020
Die itzgründische Mundart hat - wie alle mittel- und oberdeutschen Mundarten - bereits seit etwa 800 Jahren Bestand. Mit diesem Wörterbuch ist Karl-Heinz Großmann erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme und Darstellung des itzgründischen Wortgutes gelungen. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass das Itzgründische unter den Bewohnern jenes Teils des fränkischen Territoriums wachgehalten und an künftige Generationen weitergetragen wird. Karl-Heinz Großmann war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Mundart Südthüringen e. V. (1979-2015). Der Sonneberger Mundart- und Krimi-Autor ist Mitglied des Schriftstellerverbandes Thüringen und des Thüringer Literaturrates.mehr

Produkt

KlappentextDie itzgründische Mundart hat - wie alle mittel- und oberdeutschen Mundarten - bereits seit etwa 800 Jahren Bestand. Mit diesem Wörterbuch ist Karl-Heinz Großmann erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme und Darstellung des itzgründischen Wortgutes gelungen. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass das Itzgründische unter den Bewohnern jenes Teils des fränkischen Territoriums wachgehalten und an künftige Generationen weitergetragen wird. Karl-Heinz Großmann war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Mundart Südthüringen e. V. (1979-2015). Der Sonneberger Mundart- und Krimi-Autor ist Mitglied des Schriftstellerverbandes Thüringen und des Thüringer Literaturrates.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962851255
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum08.01.2020
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1056 Kbytes
Artikel-Nr.5043951
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe





A






A (das A, der erste Buchstabe im Alphabet) - Wár A socht, muss áá B souch. - Dös stimmt van A bis Z niä! - Á singt lässich dös huächá A. - Die Stimmgoubl muss 880 moäl schwing, däss de Kammerton ,a´ rauskümmt.

á 1.(unbestimmter Artikel ein, eine, einer; sehr kurz zu sprechen!) - á Maa, á Fráá, á Kind - 2. (Grundzahl ein): Sie hot ihrn Altn á Pfund Wörscht gekäfft. - 3. (etwa, ungefähr): Su á zwejázwanzich Moäl is e nei die Suddn (Pfützen) gsabbt un hot bluäß nassá Füß g´hout. - 4. (enorm, stark): Hou iich de á Angst g´hout! - 5. (Bestärkung): Dös mach me ásu un fertich! - 6. (und):hinnáwidder (hinundwieder), nouchánanner, vieráverzich

áá/áách (auch, verstärkend) - Du kümmst me áá widder ämoäl! - Dou mach ich dersch áá su/áách su! (Da zahle ich es dir zurück.)

Á-Á/Ággá (Stuhlgang beim Kleinkind, beide Silben ganz kurz und hell zu sprechen) - Nu, mach dei Á-Á/Ággá, streng dich aa!

aa (an, temporal gebraucht) - Van morchn aa gibbs Feringá (Ferien). - Á hot sich van Aafaag aa niä nüber getraut.

aa- (an- Vorsilbe) - Dán is aagetan. (Dem ist es gut gemacht.) - De Vatter hots ná aabefuähln. - Wos dös aabelangt, die Supp wor aagebrennt! - Sie hot es Fleäsch leicht aagebroutn. - Sie hot gleich aagebissn. - Á hot ná aageblääkt! - Ich hou´s ná aagebuätn, dös wor ganz annerscht aagedacht. - Á hot sein Mouchn aagedaht (voll gestopft, zu dehnen [Joch]). - Á hot sá ganz derb aagfasst. - Sie hot ihrn Maa aagfropft, wáll, de Nachber wollt ná widder aaführ. - Á hot aagáám wie zehá nackertá Neijcher! - aagett - Á hot widder seiná altn Lumpn aag´hout. - aag´háám (das Feld angemäht) - aageheft´t - Á hot widder moäl sehr lang aag´haltn (im Wirtshaus gesessen). - Á hot üm dös Meädlá aag´haltn, sie hot ná án Korb gáám. - Halt endlich aa, Mensch! - Ich hou in Christbáám sálber aag´hängt. - Ich wäss niä, wán dá Jung aag´hört. - Dös hot se ná aag´hext, aagetan. - Á hot die Wouchnbrems aageleiert. - Die Wörscht is dach schä aageloffn! - Sie hot´s widder moäl drauf aalousskumm. - aageknipst un aagelächt - Hostá die Brems aageleiert? - aageloussn - Á hot sá aagelacht un aagemacht! - Hejstá gscheit aagepackt. - Anstatt däss e ná aaplaudert, hot e ná aagepfiffn! - Dös tutt nümmer lang gut, á hot sá schä widder aagepumpt. - Á hot sei Kühlá aagscherrt (ins Geschirr gespannt). - Á hot ná aagschriem un aagschrien un aagschwärzt un aagschmiert (zu Schmu) un aagschissn. - Nu langt´s ouber! - aagschüärt (Feuer gemacht) - Kümmt e niä aagegráátscht, dann kümmt e aagewörcht. - De Max is van dán Meädlá aagetaan (er findet es schön/schick). - Á hot wos Gscheit´s aagezuächn, dös hot ná bei die Weiber gleich aagezuächn. - Jetz wörd aagezapft! - Dá hot in Streit aagezettlt! (früher aageziätlt) - [Luther]: Mancher wil angesehen seyn, als hab er kein Wasser getrübet, und ist doch wol mit dem gantzen hindern drin gesessen. - (47 von vielleicht 200 möglichen Beispielen!)

ää (ein als Vorsilbe) - Sei Huäs wor früher moäl ääfarbich! - ääförmich - Á läfft dach niä schief, á läfft ääseitich. - De Punkt drei is äästimmich aagenummáâ un doudämit basta!

aach (Ausruf der Verwunderung - oft lang gedehnt!) - Aach, is dár Jung gruäß! - Aachelá, hostá de dei Güschlá/Möllá vebrennt?!

Áách (Auge, ahd. ougâ) - [Goethe]: Ich sehe heut durchs Augenglas der Liebe. - [Luther]: Wer über sich hauet, dem falln die spän in die Augen. - Wár die Ááchn niä auftutt, dár muss in Beutl auftuu! - Nex is gut fä die Ááchn ouder niä fär´n Mouchn. - De Maa is mit´n Ááchnblick zäfriedn, de Fráá is sálbst die Ewichkeät zä korz. - Brauch: Tutt á Áách wihá ouder es is wos neikummá, dann soll mä dös annerá Áách reib. - á gruäß, á blaus Áách - Sie hot dösmoäl á Áách zugedrückt. - Die hou ich schä lang in Áách g´hout. - Dou reiß halt deiná Ááchn/Ááchlá/Ejchlá gscheit auf! - Á hot á Áách riskiert. - Dös hejt nei´s Áách künn gegieh! - Ááchbrámá (Augenbraue, ahd. ougâprâwa) - Sie zerrt die Ááchbrámá nauf. - Än´ Ááchnblick (ahd. ougenblick) wággeguckt un schä is passiert! - Sie klappert mit ihrá Ááchndeckl. - Ááchngliäser (Brille) - Du host á Ááchnmouß (fnhd.)wie á Blindgänger. - Mach deiná Ááchntropfn nei, Mensch! - Sie klimpert mit die Ááchnwimpern (ahd. wintprâwa).

Aadacht (Andacht, ahd.anadâht, sehr selten gebraucht) - De Pfárrá hot á feierlichá Aadacht g´haltn. - Die Emmy hot aadáchtich zug´hört.

Ääden (Eidam, Schwiegersohn, ahd. eidem; [Joch]) - Sie hamm Glück mit´n Ääden, denn de Schreinersääden is Metzjer!

ääfich (einfach, 16. Jh., eine Aussage bestärkend) - Ich hou ääfich kää Lust g´hout. Á hot sich ääfich niä ouloußschüttl. - Dös mach me ääfich un niä dopplt!

aaführn (anführen, i. ü.S. irre führen, verführen, schwängern [Hermann]) - De Klaus hot die Minna aagführt.

Aagebind (Angebinde, Grabschmuck zum Totensonntag) - Host dös Aagebind schä bestellt?

aag´hetscht (angehetzt) - De Gerd hot in Willi sein Dobermann aag´hetscht. - [Hermann]: aagelägscht

aahänglich (treu, 16. Jh.) - Á läfft e re aahänglich hinterhár, wie su á kläs Hündlá!

Aal (ahd. âl) - Á aalt sich in Bett, dá faul Hund! - Die is figelantâ, die aalt sich überoll dorch.

áám (eben, bestärkend, ahd. epân) - Dös is áám su, wie´s is! - Áám drümm! - s. iäm

Aamácht (ahd. âmaht, 16.Jh. noch amacht, Ohnmacht) - Sie is ve Schreck nei de Aamácht gfalln. - Sie is aamáchtich worn. - Scherzhaft: Sie is nei de Annemárcht (Anna-Margarete) gfalln!

Äämer (Eimer, aus lat., ahd. amber) - Es passt, wie de Oärsch auf´n Äämer.- Statt däss e in Äämer ausschütt, tramplt e lieber nei. - Du sechst aus, wie á an de Seitn aufgeriss´ner Äämer. - Äämerlá

Áámetz (Ameise, ahd ameiÊâ) - Nei dán Áámetznhaffn müsst mä moäl stách, dou töit mä sei blau´s Wunner deláám! - In dán Áámetznhüchl findst dá zich Áámetzn|eär. - De Kort is emsich, á wörcht wie á Áámetz!

äämoäl (einmal, erste Silbe stark betont) - Äämoäl louss ich´s noch dorchgieh, dann is Schluss! - s. ámoäl

áámsgemáá/áámsgeschmáá (meinetwegen, eben gemeint [Schleicher], ausgestorben)

äänerlá (einerlei, egal, aber auch Gemütszustand, ahd.) - 1. egal: Mir is äánerlá, wár gewinnt, Haupsach ich sáh á schäss Spill. - 2. Zustand: Ich wäss niä, wos mit me is, ich fühl mich heit gor niä äänerlá.

aanich (Adv. fort, weg, [Schleicher] ausgestorben) - Gih me sofort aanich, ouber Marsch!

aarääßich/aareäßich (zu etwas verlocken, anreizen [Schleicher]) - Sie macht ná aarääßich un lesst ná dann dach niä knabber.

aaräumá (servieren) - Aageräumt un ougeräumt is mei´s, Aufspülln un Outrückln tust du!

Aarecht (Anrichte, ahd. anarihta) - Die Aarecht secht widder moäl aus, spüll endlich auf! - Ich tu dach niä aarechtn, ich bin dach niä dei Knácht! - Dán (diesen) Tiisch hot sá fei schä schää aagerecht.

Aas (totes, verdorbenes Fleisch, mhd. zu essen) - Oft als Schimpfwort gebraucht: Du Aas! Kää Aas hot wos dävaa gewisst! - Sie aasn mit ihrn Ássn rüm. - Aasgeier (Erbschaftsstreber)

Áásfáld (Eisfeldâ)

Aastand (Ausguck des Jägers) - De Jáácher lauert ufn Aastand aufs Wild. - s. Anstand

Aastreicher (Anstreicher, Maler und Tapezierer) - De Aastreicher hot die Budn getünnicht. - Schimpfwort für einen mäßigen Kunstmaler.

Aatrácher (voranschwimmender, anführender Enterich-Ántrich [Joch]) - De Aatrácher verstett sei Amt.

aatunn (antun) - Á hot sich á gruäßá Ehr aagetan. Á hot wos Gutt´s...


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