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Sommernacht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.02.2021
Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen ...
Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden - doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert ...

»Auf jeder Seite ein Twist - und ein atemberaubendes Ende!« Reese Witherspoon

Lucy Foley hat in der Verlagsbranche gearbeitet, bevor sie ihren großen Traum wahr machte und sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre beiden Thriller »Neuschnee« und »Sommernacht« wurden zu riesigen internationalen Erfolgen und standen wochenlang auch auf der deutschen Bestsellerliste. Wenn sie nicht gerade mörderisch spannende Plots entwickelt, reist Lucy leidenschaftlich gern. Sie lebt in London.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen ...
Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden - doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert ...

»Auf jeder Seite ein Twist - und ein atemberaubendes Ende!« Reese Witherspoon

Lucy Foley hat in der Verlagsbranche gearbeitet, bevor sie ihren großen Traum wahr machte und sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre beiden Thriller »Neuschnee« und »Sommernacht« wurden zu riesigen internationalen Erfolgen und standen wochenlang auch auf der deutschen Bestsellerliste. Wenn sie nicht gerade mörderisch spannende Plots entwickelt, reist Lucy leidenschaftlich gern. Sie lebt in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641258481
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1831 Kbytes
Artikel-Nr.5143184
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


HANNAH
Die Begleitung

Vor uns erheben sich die Wellen mit ihren weißen Schaumkronen. An Land ist es ein wunderschöner Sommertag, doch hier draußen geht es ziemlich rau zu. Vor ein paar Minuten haben wir den Schutz des Hafens hinter uns gelassen, schon bald darauf schien die Farbe des Wassers sich zu verdunkeln, und die Wellen wuchsen merklich an.

Es ist der Tag vor der Hochzeit, und wir befinden uns auf dem Weg zur Insel. Als »besondere Gäste« haben wir das Privileg, heute schon dort zu übernachten. Ich freue mich darauf. Zumindest glaube ich, dass ich mich freue. In jedem Fall kann ich im Moment etwas Ablenkung gut gebrauchen.

»Achtung, festhalten!«, ruft der Kapitän aus der Steuerkabine hinter uns, der sich uns vorhin als Mattie vorgestellt hat. Bevor wir auch nur Zeit haben, einen Gedanken zu fassen, hebt das kleine Boot von einer Woge ab und rauscht in den Kamm der nächsten. Das Wasser spritzt in einem Riesenbogen über uns hinweg.

»Verdammt!«, schreit Charlie, und ich sehe, dass er auf einer Seite komplett durchnässt ist. Wunderbarerweise bin ich nur etwas feucht geworden.

»Na, sind Sie da vorn etwas nass geworden?«, ruft Mattie vergnügt.

Ich lache, muss mich allerdings dazu zwingen, da die Situation doch ziemlich beängstigend war. Die ständigen Bewegungen des Bootes - irgendwie vor und zurück und gleichzeitig von einer Seite zur anderen - machen meinem Magen zu schaffen.

»Puh«, stoße ich aus, als ich die Übelkeit in mir aufsteigen spüre. Bei der Erinnerung an den kleinen Nachmittagsimbiss aus Tee, Scones und Clotted Cream, den wir zu uns genommen haben, bevor wir an Bord gingen, möchte ich mich am liebsten übergeben.

Charlie sieht mich besorgt an, legt eine Hand auf mein Knie und drückt es sanft. »Oje. Geht´s schon los?«

Ich leide an furchtbarer Reiseübelkeit, und mir wird auch sonst schnell übel. Während der Schwangerschaft war es mit der Übelkeit am schlimmsten.

»Mmhmmm. Ich habe zwei Tabletten genommen, aber die haben kaum was gebracht.«

»Weißt du was? Ich werde dir was über die Insel vorlesen, das bringt dich auf andere Gedanken.« Mein Mann sucht in seinem Handy. Er hat sich einen Reiseführer runtergeladen - typisch Lehrer. Als das Boot wieder schlingert, entgleitet das iPhone ihm beinahe. Er flucht und packt es mit beiden Händen, wir können uns wirklich kein neues leisten.

»Hier steht nicht besonders viel«, sagt er etwas entschuldigend, als er es geschafft hat, die Seite zu laden. »Haufenweise Zeug über Connemara, aber die Insel selbst ... Ich schätze, sie ist zu klein ...« Er fixiert das Display, als wolle er es zwingen, mehr auszuspucken. »Moment, hier, ich hab was gefunden.« Er räuspert sich, dann fängt er an mit einer Stimme zu lesen, die er wahrscheinlich auch im Unterricht einsetzt. » Die Insel Inis an Amplóra oder, in der englischen Übersetzung, Cormorant Island misst von einem Ende zum anderen zwei Meilen und ist dabei länger, als sie breit ist. Sie besteht aus einem gewaltigen Granitbrocken, der sich einige Meilen vor Connemaras Küste majestätisch aus dem Atlantik erhebt. Ein großes Torfmoor bedeckt den Großteil der Oberfläche. Die beste und zugleich einzige Art und Weise, die Insel zu betrachten, ist von einem Privatboot aus. Im Fahrwasser zwischen Festland und Insel kann die See allerdings besonders rau werden ... «

»Da haben sie wohl recht«, murmle ich und klammere mich an die Reling, als wir schaukelnd über die nächste Welle hinwegsetzen und erneut hinabkrachen. Mein Magen dreht sich gleich noch mal um.

»Ich kann Ihnen mehr dazu erzählen!«, ruft Mattie aus seiner Kabine. Mir war nicht klar, dass er uns von da drüben hören kann. »Aus einem Reiseführer werden Sie nicht viel über Inis an Amplóra rausbekommen.«

Charlie und ich rutschen näher zur Steuerkabine rüber, damit wir besser hören können. Der Kapitän hat einen charmanten, breiten Akzent.

»Die ersten Menschen, die diesen Ort besiedelten«, erzählt er uns, »gehörten, soweit man weiß, zu einer religiösen Sekte, die von den Leuten auf dem Festland verfolgt wurde.«

»Oh ja«, sagt Charlie und blickt in seinen Reiseführer, »ich glaube, darüber habe ich etwas ...«

»Sie können nicht alles aus dem Ding da rauskriegen«, sagt Mattie stirnrunzelnd und sichtlich ungehalten ob der Unterbrechung. »Wissen Sie, ich leb schon mein ganzes Leben in der Gegend ... meine Leute sind schon seit Jahrhunderten hier. Ich kann Ihnen mehr erzählen als Ihr Kerl da im Internet.«

»Entschuldigung«, sagt Charlie errötend.

»Jedenfalls«, fährt Mattie fort, »haben die Archäologen sie vor zwanzig Jahren gefunden. Lagen allesamt im Moor, Seite an Seite, eng zusammengepackt.« Irgendwas sagt mir, dass er die Situation genießt. »Sehr gut erhalten, so hieß es, weil es da unten keine Luft gibt. Es war ein Massaker. Sie wurden allesamt niedergemetzelt.«

»Oh«, sagt Charlie mit einem besorgten Blick zu mir, »ich bin nicht sicher, ob ...«

Es ist zu spät. Die Vorstellung ist schon in meinem Kopf: vor Urzeiten vergrabene Leichen, die aus dem schwarzen, nassen Moor emporsteigen. Ich versuche, nicht daran zu denken, aber das Bild bleibt beharrlich vor meinem inneren Auge stehen, wie bei einem stockenden Video. Der Schwall von Übelkeit, der mich überkommt, als wir über die nächste Welle hinwegreiten, ist beinahe eine Erleichterung, da er meine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

»Und heute lebt da niemand mehr?«, erkundigt sich Charlie lächelnd in dem Versuch, die Gesprächsrichtung zu ändern. »Abgesehen von den Besitzern?«

»Nein«, sagt Mattie. »Nur Geister.«

Charlie tippt aufs Display. »Hier steht, dass die Insel bis in die Neunziger bewohnt war, als die letzten paar Leute beschlossen, zugunsten von fließend Wasser, Elektrizität und den Annehmlichkeiten eines modernen Lebensstils aufs Festland zurückzukehren.«

»Oh, das steht da also, ja?« Mattie klingt belustigt.

»Wieso?«, frage ich, als ich meine Stimme wiederfinde. »Gab es einen anderen Grund, warum sie fortgegangen sind?«

Mattie scheint etwas sagen zu wollen, doch da wechselt seine Miene schlagartig. »Aufgepasst!«, brüllt er. Charlie und ich schaffen es gerade noch, die Reling zu packen. Sekunden später scheint der Boden unter uns wegzubrechen, und wir fallen an einer Wellenwand hinab, nur um gleich wieder gegen eine andere zu krachen.

Man soll bei Seekrankheit einen festen Punkt fixieren. Ich richte meinen Blick auf die Insel. Sie war schon die ganze Fahrt über in Sicht, ein bläulicher Fleck am Horizont in der Form eines abgeflachten Ambosses. Natürlich würde Jules niemals einen Ort auswählen, der nicht atemberaubend schön ist, doch auf mich wirkt die dunkle Silhouette wie eine finstere Gestalt, die sich vor dem strahlend hellen Tag zusammenkauert.

»Ziemlich spektakulär, was?«, sagt Charlie.

»Mhm«, erwidere ich unverbindlich. »Hoffentlich gibt es inzwischen fließend Wasser und Elektrizität auf der Insel. Ich glaube, ich brauche nach der Reise ein heißes Bad.«

Charlie grinst. »So wie ich Jules kenne, haben sie mittlerweile ganz sicher Rohre und Leitungen verlegt, falls es noch keine gegeben haben sollte. Du weißt ja, wie sie ist. Immer total effizient.«

Ich bin sicher, dass Charlie es nicht so gemeint hat, aber für mich klingt es wie ein Vergleich. Ich bin nämlich ganz eindeutig nicht der effizienteste Mensch der Welt. Irgendwie kann ich keinen Raum betreten, ohne ein totales Durcheinander zu produzieren, und seitdem die Kinder da sind, ist unser Haus praktisch eine ständige Müllhalde. Wenn wir ganz selten mal Gäste zu Besuch haben, stopfe ich den ganzen Kram in sämtliche Schränke und Schubladen, bis es sich anfühlt, als würde die gesamte Wohnung den Atem anhalten, um nicht zu explodieren. Als wir das erste Mal zum Abendessen in Jules´ elegantem viktorianischen Haus in Islington eingeladen waren, fand ich, dass es aussah, als stammte es aus einer Zeitschrift - ihrem eigenen Online-Magazin mit dem Titel The Download. Ich hatte schon Angst, dass sie mich gleich verräumen würde, da mir bewusst war, dass ich mit meinem herausgewachsenen dunklen Haaransatz und den Klamotten von der Stange völlig aus dem Rahmen fiel. Ich ertappte mich dabei, wie ich versuchte, meinen Akzent zu glätten, meine plumpen Manchester-Vokale abzumildern.

Wir könnten unterschiedlicher nicht sein, Jules und ich. Die zwei wichtigsten Frauen im Leben meines Ehemanns. Ich beuge mich über die Reling, sauge tief die Meeresluft ein.

»Ich habe den Großteil von dem Artikel über die Insel gelesen«, sagt Charlie. »Anscheinend verfügt sie über weiße Sandstrände, die in diesem Teil von Irland wohl sehr bekannt sind. Der helle Sand bedeutet auch, dass das Wasser in den Buchten eine wunderschöne türkisblaue Färbung annimmt.«

»Na, das klingt schon verlockender als ein Torfmoor.«

»Vielleicht finden wir ja sogar die Gelegenheit, eine Runde schwimmen zu gehen.« Charlie schenkt mir ein Lächeln.

Ich schaue auf das kalte Meerwasser, das hier eher schiefergrün als türkisblau ist, und erschauere. Dabei schwimme ich sogar in Brighton, und zwar im Ärmelkanal. Trotzdem. Das Wasser dort kommt mir so viel zahmer vor als diese wilde, brutale See.

»Dieses Wochenende wird bestimmt eine gute Ablenkung, oder?«, sagt Charlie.

»Ja, das hoffe ich wirklich.« Wir haben schon ewig keinen Urlaub gehabt. Und im Moment kann ich einen solchen Kurztrip dringend gebrauchen. »Ich kapiere nur nicht ganz, warum Jules irgendeine...

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Lucy Foley hat in der Verlagsbranche gearbeitet, bevor sie ihren großen Traum wahr machte und sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre beiden Thriller »Neuschnee« und »Sommernacht« wurden zu riesigen internationalen Erfolgen und standen wochenlang auch auf der deutschen Bestsellerliste. Wenn sie nicht gerade mörderisch spannende Plots entwickelt, reist Lucy leidenschaftlich gern. Sie lebt in London.