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Winterzauber in Mayfair

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.09.2020
Ihr steht das schlimmste Weihnachten aller Zeiten bevor, davon ist die junge Lehrerin Emily Parker überzeugt. Von der Liebe enttäuscht, hängt nun auch ihr geliebter Job am seidenen Faden. Denn ihre Chefin brummt ihr das Weihnachtsmusical der Schule auf - und das, obwohl Emily völlig unmusikalisch ist. Doch dann gabeln ihre Schüler den skandalumwitterten Popstar Ray Stone nach einer durchzechten Nacht verkatert im Schulschuppen auf. Könnte er Emilys Rettung sein? Vielleicht wird dieses Weihnachtsfest ja doch das schönste, das Emily je hatte ...

Mandy Baggot ist preisgekrönte Autorin romantischer Frauenunterhaltung. Sie hat eine Schwäche für Kartoffelpüree und Weißwein, für Countrymusic, Reisen - und natürlich für Weihnachten. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Salisbury.
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Produkt

KlappentextIhr steht das schlimmste Weihnachten aller Zeiten bevor, davon ist die junge Lehrerin Emily Parker überzeugt. Von der Liebe enttäuscht, hängt nun auch ihr geliebter Job am seidenen Faden. Denn ihre Chefin brummt ihr das Weihnachtsmusical der Schule auf - und das, obwohl Emily völlig unmusikalisch ist. Doch dann gabeln ihre Schüler den skandalumwitterten Popstar Ray Stone nach einer durchzechten Nacht verkatert im Schulschuppen auf. Könnte er Emilys Rettung sein? Vielleicht wird dieses Weihnachtsfest ja doch das schönste, das Emily je hatte ...

Mandy Baggot ist preisgekrönte Autorin romantischer Frauenunterhaltung. Sie hat eine Schwäche für Kartoffelpüree und Weißwein, für Countrymusic, Reisen - und natürlich für Weihnachten. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Salisbury.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641265762
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum21.09.2020
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3450 Kbytes
Artikel-Nr.5143857
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL
EINS
Grundschule Stretton Park, London
Ende November

Konzentration. Kon-zen-tra-tion. Du bist jetzt die Bastel-Superwomn ...

Emily Parkers Zunge klebte an der Oberlippe, während sie in höchster Konzentration die Augen zusammenkniff und mit einer Pinzette die winzige Krone aus Knetmasse in die Höhe hielt. Sie verzog den Mund und pustete etwas Luft nach oben, um die Wimpern von dem etwas zu langen kastanienbraunen Pony zu befreien.

Es war kurz vor acht am Morgen, und in ihrem Klassenzimmer herrschte zu dieser Zeit noch eine Stille wie in einer Kapelle voller Benediktinermönche. Emilys Hand zitterte, als müsste sie jemanden am offenen Herzen operieren, statt ein Modell mit dem Titel »Was Weihnachten für mich bedeutet« zu vollenden. Gestern hatte ihre sechste Klasse Sterne gebastelt - aus Alufolie und mit jeder Menge Glitzer - und sie an Kleiderbügeln aus Draht befestigt, die nun von der Decke baumelten. Wenn sie sich um die eigene Achse drehten, malten sie schimmernde Lichtpunkte an die Wände. Emily hatte noch immer ein wenig Sorge, einer (oder gleich alle) könnte auf das kostbare Kunstwerk fallen, das sie gerade fertigstellte.

»Nicht zerdrücken, Miss Parker, jetzt sieht es endlich wieder schön aus.«

»Ich weiß.« Emily holte tief Luft. »Das hast du wirklich sehr gut gemacht, Jayden.« Die aufmunternden Worte waren an einen ihrer Schüler gerichtet, der in einem Gebäude mit dem unpassenden Namen Riches Tower wohnte. Der »Turm des Reichtums« war ein schauderhaftes Hochhaus aus den Siebzigern, in dem einige der ärmeren Einwohner dieses Stadtviertels von London lebten. Bei dem Modell vor ihr handelte es sich bereits um Jaydens zweiten Versuch. Und bevor der Unterricht begann, wollte sie ihm unbedingt noch helfen, es fertig zu bekommen. Das erste Modell war Jaydens gewalttätigem Vater zum Opfer gefallen. Er hatte es in der Küche an die Wand geworfen. Emily war einmal bei den Jacksons zu Hause gewesen, und zwar, weil sie sich Sorgen gemacht hatte, als Jayden wegen einer angeblichen Grippe über eine Woche lang nicht zum Unterricht gekommen war. Allerdings war sie bereits in der altmodisch ausgestatteten Küche, dem ersten Raum gleich hinter der Wohnungstür, von Mr Jackson, der sich an Mrs Jackson vorbeigedrängt hatte, abgepasst und vor die Tür gesetzt worden.

Mit zitternden Fingern holte Emily Luft. Positiv denken. Irgendwann musste bei diesem Jungen doch einmal etwas klappen. Es war fast Dezember, nicht mehr lange hin bis zum Weihnachtsfest. Kurz blickte sie zur Decke mit den tanzenden Mobiles hinauf und pustete den angehaltenen Atem aus. Sie war fest entschlossen, diese Krone ohne Zwischenfall an ihren Platz zu befördern. Deshalb ließ sie ihr Werkzeug in Richtung Zielpunkt sinken, drückte die Krone fest ... und gab sie schließlich frei.

»Wow!«, rief Jayden aus und rutschte mit seinem Stuhl näher an sein Kunstwerk heran. »Glauben Sie, ich gewinne den Wettbewerb, Miss Parker?«

Emily schluckte. Er konnte nicht gewinnen, und das sollte er auch nicht. Immerhin hatte sie ihm in der letzten Woche viel geholfen. Auch wenn Jayden von den dreiunddreißig Schülern in ihrer Klasse den Preis, eine Schachtel mit Konfekt, vermutlich am meisten zu schätzen wusste ...

»Ich denke«, erwiderte Emily und betrachtete den Zehnjährigen, dem das fettige dunkle Haar an der Stirn klebte und dessen Augen voller Hoffnung unter den Ponyfransen hervorspähten, »dass du eine ausgezeichnete Chance hast, Erster zu werden.«

Jayden lächelte und steckte den Rest des Bagels mit Frischkäse und Speck, den sie ihm mitgebracht hatte, in den Mund. »Schauen Sie meinen Dad an.« Lachend deutete er auf die Szene. »Sogar wenn er aus Knete ist, sieht er sternhagelvoll aus.«

Was antwortete man auf so etwas? Obwohl Emily die Worte fehlten, musste sie sich etwas einfallen lassen. Etwas Positives. »Vielleicht ist dein Dad ja stolz darauf, dass er in deiner Szene die Hauptrolle spielt.«

»Er wird es nicht sehen«, verkündete Jayden mit vollem Mund. »Er kann nicht zur Ausstellung kommen, weil er arbeiten muss.«

»Er hat einen Job!«, begeisterte sich Emily. »Jayden, das ist ja wundervoll.« Mr Jackson hatte zur Arbeit ein eher schwieriges Verhältnis.

»Er hält bestimmt nicht lange durch«, meinte Jayden in sachlichem Ton. »Meine Mum sagt, sie gibt ihm vierzehn Tage.« Er grinste. »Erst habe ich sie nicht ganz verstanden, doch als sie es mir erklärt hat, fand ich, dass sie richtigliegt.«

»Nun«, begann Emily, zog ein Papiertaschentuch hervor und tupfte Jayden den Frischkäse aus den Mundwinkeln. »Du weißt, dass wir in diesem Klassenzimmer einander zuhören, niemanden verurteilen und jedem eine zweite Chance geben, richtig?«

Mit einem missmutigen Brummen befreite Jayden sich von Emilys Säuberungsversuchen. »Rashid kriegt inzwischen von mir seine dritte Chance.«

»War er schon wieder gemein zu dir?«, erkundigte sich Emily. Rashid Dar entstammte einer offenkundig wohlhabenden Familie, die eine Kette indischer Schnellrestaurants besaß. Seit Rashid im September in ihre sechste Klasse gekommen war, fragte sich Emily, wieso er nicht anstelle von Stretton Park die nahe gelegene Privatschule besuchte. Vielleicht war das Auftischen von Phall-Curry ja doch nicht so lukrativ, wie sie glaubte. Oder seine Eltern hatten einfach keine Lust, Geld für Schulgebühren auszugeben. Allerdings hatte sie, wie die Klassenregeln besagten, nicht das Recht, ein Urteil über ihre Mitmenschen zu fällen. Ihre Pflicht war es, dafür zu sorgen, dass alle ihre Schüler sich ins Zeug legten und das Beste aus sich herausholten. Sie war ihre Lehrerin in diesem letzten wichtigen Schuljahr, bevor sie an weiterführende Schulen wechseln würden. Emily war schon immer der Ansicht gewesen, dass sich die Schüler in dieser Zeit am meisten veränderten. Man konnte buchstäblich mit ansehen, wie aus Kindern kleine Jugendliche wurden, die herausfanden, wer sie wirklich waren und was sie werden wollten.

»Rashid hat gesagt, in meinen Haaren wäre so viel Fett, dass sein Dad Samosas darin frittieren könnte«, verkündete Jayden.

Emily spürte, wie Zorn in ihr hochstieg. Trotz all ihrer Bemühungen war Rashid weiterhin vorlaut und arrogant. Für einen Zehnjährigen ein wenig besorgniserregend. »Hat er das?«

Bevor sich die Zahnräder in ihrem Gehirn in Bewegung setzen konnten und ihr die zündende Idee lieferten, wie sie gegen Rashids Sticheleien vorgehen sollte, flog die Tür des Klassenzimmers auf, und die Rektorin stand vor ihr. Susan Clark war mit schweren Aktenordnern bepackt. Die Brille rutschte ihr von der Nase, ihre Lippen leuchteten neonpink, und ihr zu enger Rock spannte sich bei jedem Schritt.

»Guten Morgen, Miss Parker. Was ist denn hier los?« Entschlossen wie ein General kurz vor der Schlacht marschierte Susan auf den Tisch zu, an dem Emily und Jayden gerade arbeiteten. Plötzlich löste sich eines der Sternenmobiles, sodass es nur noch an einem kleinen Stück Klebestreifen baumelte.

»Wir haben ...«, stammelte Emily. Im nächsten Moment hielt sie inne und hätte sich ohrfeigen können. Was hatte diese Frau nur an sich, dass sie sich ihr stets unterlegen fühlte? Denn das war eindeutig nicht der Fall. Inzwischen wäre sie durchaus in der Lage, selbst eine Schule zu leiten. Also begann sie noch einmal und versuchte, dabei selbstbewusster zu klingen. »Jayden ist früher gekommen, um sein Was Weihnachten für mich bedeutet -Projekt abzugeben.«

Emily stellte fest, dass Susans Bluse sich gefährlich spannte, als die Rektorin die Akten in ihrem Arm auf einen Tisch warf, tief einatmete und die Luft rings um Jaydens Modell schnupperte.

»Hast du das etwa aus Speck gebastelt?«, fragte Susan. Als sie sich die Brille hochschob, fing sich das Licht in den Bernsteinperlen der Kette, an der sie hing.

»Nein, Mrs Clark«, erwiderte Jayden wie aus der Pistole geschossen. »Das kommt von dem Bagel, den Miss Parker mir gegeben hat.« Er grinste. »Superlecker.«

Emily biss sich auf die Unterlippe. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sich auf diese Weise noch Herpesbläschen einhandeln. Und jetzt drohte ihr Ärger. Susan hatte ihr bereits zweimal verboten, Schülern aus armen Familien Lebensmittel zu schenken. Auf diese Weise würden Extrawürste gebraten, und außerdem sei das ein schlechtes Beispiel. Die Kinder erhielten in der Schule schon ein kostenloses Mittagessen. Und es gab ja schließlich auch noch die Tafeln ...

»Ich verstehe.« Susan ging auf Abstand zu dem Modell und blickte Emily an. Wenn sie den Ausdruck »ich verstehe« benutzte, hieß das, dass sie überhaupt nichts verstand.

»Jayden«, übernahm Emily das Kommando. »Warum gehst du nicht auf den Schulhof. Es ist acht Uhr, und du kannst ein bisschen Fußball spielen, bis es läutet.« Vielleicht sammelte sie ja wieder Pluspunkte, wenn sie den Jungen zu körperlicher Bewegung ermunterte.

»In Ordnung«, meinte Jayden, den man nicht lange überreden musste, Sport zu machen. Er stand vom Stuhl auf, griff nach seinem Rucksack mit dem gerissenen Riemen, der von Isolierband zusammengehalten wurde, und machte sich davon.

Emily beschloss, die Unstimmigkeiten mit Susan so schnell wie möglich zu klären.

»Bevor ...«

»Sie haben dieses Modell gebastelt, nicht wahr, Emily?«, unterbrach Susan. Ihre laute Stimme übertönte die Tatsache, dass Emily überhaupt angefangen hatte zu reden. Wieder löste sich ein Tesafilm eines Sternenmobiles und hing nun dicht über Susan Clarks...

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Mandy Baggot ist preisgekrönte Autorin romantischer Frauenunterhaltung. Sie hat eine Schwäche für Kartoffelpüree und Weißwein, für Countrymusic, Reisen - und natürlich für Weihnachten. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Töchtern in der Nähe von Salisbury.