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Sie kamen nach Bagdad

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am05.11.2020
Vom Lieben und Sterben in Ägypten  Eigentlich sucht die abenteuerlustige Victoria Jones in Bagdad nur nach ihrem Liebhaber. Sie ahnt nicht, dass in der Stadt gerade ein geheimes Treffen der Supermächte stattfindet. Doch eine faschistische Untergrundorganisation hat Wind davon bekommen und versucht die Gespräche zu sabotieren. Als dann ein niedergeschossener Agent in Victorias Hotelzimmer torkelt, findet sie sich plötzlich in einem Netz von Verschwörungen, Geheimdienstaktivitäten und heimtückischen Morden wieder. Sie genießt es, ihre vielen Talente einzusetzen, doch ihre Gegner sind gefährlich ... 

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVom Lieben und Sterben in Ägypten  Eigentlich sucht die abenteuerlustige Victoria Jones in Bagdad nur nach ihrem Liebhaber. Sie ahnt nicht, dass in der Stadt gerade ein geheimes Treffen der Supermächte stattfindet. Doch eine faschistische Untergrundorganisation hat Wind davon bekommen und versucht die Gespräche zu sabotieren. Als dann ein niedergeschossener Agent in Victorias Hotelzimmer torkelt, findet sie sich plötzlich in einem Netz von Verschwörungen, Geheimdienstaktivitäten und heimtückischen Morden wieder. Sie genießt es, ihre vielen Talente einzusetzen, doch ihre Gegner sind gefährlich ... 

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455009736
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum05.11.2020
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1270 Kbytes
Artikel-Nr.5146085
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteWidmungErstes KapitelZweites KapitelDrittes KapitelViertes KapitelFünftes KapitelSechstes KapitelSiebtes KapitelAchtes KapitelNeuntes KapitelZehntes KapitelElftes KapitelZwölftes KapitelDreizehntes KapitelVierzehntes KapitelFünfzehntes KapitelSechzehntes KapitelSiebzehntes KapitelAchtzehntes KapitelNeunzehntes KapitelZwanzigstes KapitelEinundzwanzigstes KapitelZweiundzwanzigstes KapitelDreiundzwanzigstes KapitelVierundzwanzigstes KapitelFünfundzwanzigstes KapitelFußnotenÜber Agatha ChristieImpressummehr
Leseprobe
Erstes Kapitel

I

Captain Crosbie verließ die Bank mit der zufriedenen Miene eines Mannes, der gerade einen Scheck eingelöst und dabei festgestellt hat, dass auf seinem Konto ein kleines bisschen mehr liegt, als er angenommen hatte.

Captain Crosbie sah häufig mit sich und der Welt zufrieden aus. Er war so ein Mensch. Er war kurz und stämmig gebaut, mit einem ziemlich roten Gesicht und einem borstigen Militärschnauzer. Sein Gang hatte etwas leicht Zackiges. Seine Kleidung war möglicherweise eine Spur zu auffällig, und für eine gute Geschichte war er jederzeit zu haben. Er war bei anderen Männern beliebt. Ein lustiger Bursche, nichtssagend, aber gutartig, und unverheiratet. Nicht weiter der Rede wert. Im Orient gibt es Crosbies zuhauf.

Die Straße, auf die Captain Crosbie hinaustrat, hieß Bank Street, und zwar aus dem einleuchtenden Grund, dass sich dort der größte Teil der Banken der Stadt konzentrierte. Im Bankgebäude war es kühl und dunkel gewesen und hatte es recht muffig gerochen. Das vorherrschende Geräusch war ein Geklapper zahlloser Schreibmaschinen gewesen.

Draußen auf der Bank Street strahlte die Sonne und wirbelte der Staub und herrschte ein unglaublicher, vielfältiger Lärm. Zum beharrlichen Hupkonzert gesellten sich die Schreie von allerlei Straßenhändlern. Überall ertönten hitzige Dispute zwischen Leuten, die kurz davor schienen, sich an die Gurgel zu gehen, tatsächlich aber die dicksten Freunde waren; Männer, Jungen und Kinder boten die verschiedensten Waren an: Süßigkeiten, Orangen und Bananen, Handtücher, Kämme, Rasierklingen und zahllose weitere Handelsgüter, die auf Tabletts im Laufschritt durch die Straßen getragen wurden. Des weiteren war ein fortwährendes, sich ständig erneuerndes Räuspern und Ausspucken zu vernehmen, und zu diesem Grundbass ertönten die dünnen melancholischen Rufe von Männern, die Esel und Pferde durch den Strom von Kraftfahrzeugen und Fußgängern führten: »Balek - balek!«

Es war elf Uhr Vormittag im Zentrum von Bagdad.

Captain Crosbie hielt einen Jungen an, der mit einem Armvoll Zeitungen vorüberhastete, und kaufte ihm eine ab. Dann bog er von der Bank Street in die Rashid Street, die Hauptverkehrsader von Bagdad, die über fast vier Meilen dem Lauf des Tigris folgt.

Nach einem kurzen Blick auf die Schlagzeilen klemmte sich Captain Crosbie die Zeitung unter den Arm, ging knapp zweihundert Yards weiter und bog dann in eine schmale Gasse, die in einen großen khan oder Hof mündete. Er öffnete an der gegenüberliegenden Seite eine Tür, an der ein Messingschild prangte, und trat in ein Büro.

Ein adretter junger Iraker hörte auf zu tippen, stand auf und kam ihm mit einem freundlichen Lächeln entgegen.

»Guten Morgen, Captain Crosbie. Was kann ich für Sie tun?«

»Mr Dakin im Haus? Gut, ich gehe dann gleich durch.«

Er ging durch eine Tür, eine sehr steile Treppe hinauf und einen ziemlich schmutzigen Gang entlang. An dessen Ende klopfte er an die Tür, und eine Stimme sagte: »Herein.«

Es war ein hoher, spärlich eingerichteter Raum. Es gab einen Ölofen, auf dem ein Napf voll Wasser stand, eine lange, niedrige Polsterbank mit einem kleinen Sofatisch davor und einen wuchtigen, ziemlich ramponierten Schreibtisch. Das elektrische Licht war eingeschaltet und das Tageslicht sorgsam ausgesperrt. Am ramponierten Schreibtisch saß ein ziemlich ramponiert aussehender Mann mit einem müden, unschlüssigen Gesicht - dem Gesicht eines Menschen, der es im Leben zu nichts gebracht hat, weiß, dass dem so ist, und aufgehört hat, sich darum zu scheren.

Die zwei Männer, der muntere, selbstbewusste Crosbie und der trübsinnige, kraftlose Dakin, sahen sich an.

Dakin sagte: »Hallo, Crosbie. Gerade aus Kirkuk zurück?«

Der andere nickte. Er schloss die Tür sorgfältig hinter sich zu. Es war eine scheinbar ramponierte, schlampig gestrichene Tür, aber sie hatte einen unerwarteten Vorzug: Sie schloss gut, fugenlos und ohne den kleinsten Ritz an der Unterseite.

Tatsächlich war sie schalldicht.

Mit dem Schließen der Tür erfuhr die Persönlichkeit der zwei Männer schlagartig eine subtile Veränderung. Captain Crosbie wurde weniger angriffslustig und forsch. Mr Dakins hängende Schultern strafften sich leicht, und er wirkte mit einem Mal weniger zögerlich. Wäre ein Beobachter im Zimmer gewesen, hätte er zu seiner Verwunderung erkannt, dass es tatsächlich Dakin war, der das Sagen hatte.

»Irgendwelche Neuigkeiten, Sir?«, fragte Crosbie.

»Ja.« Dakin seufzte. Er hatte ein Schreiben vor sich liegen, mit dessen Dechiffrierung er gerade beschäftigt gewesen war. Er notierte sich zwei weitere Buchstaben und sagte dann:

»Es soll in Bagdad stattfinden.«

Dann zündete er ein Streichholz an und hielt es an das Blatt Papier, bis dieses Feuer fing. Als das Papier zu Asche verbrannt war, pustete er leicht darauf. Die Asche wirbelte auf und verwehte.

»Ja«, sagte er. »Sie haben sich auf Bagdad geeinigt. Am 20. des kommenden Monats. Wir sollen für absolute Geheimhaltung sorgen.«

»Im Suk habe ich davon läuten hören - schon vor drei Tagen«, sagte Crosbie trocken.

Der großgewachsene Mann produzierte sein müdes Lächeln.

»Streng geheim! Im Orient ist nichts streng geheim, was, Crosbie?«

»Nein, Sir. Und wenn Sie mich fragen, ist nirgendwo irgendetwas streng geheim. Während des Krieges habe ich häufig die Beobachtung gemacht, dass ein Londoner Barbier mehr wusste als das Oberkommando.«

»In diesem Fall spielt s keine allzu große Rolle. Wenn das Treffen in Bagdad stattfinden soll, wird es ohnehin bald bekannt gemacht werden müssen. Und dann geht der Spaß - unser spezieller Spaß - erst richtig los.«

»Glauben Sie, dass das Treffen überhaupt zustande kommt, Sir?«, fragte Crosbie skeptisch. »Hat Onkel Joe« - so respektlos titulierte Captain Crosbie tatsächlich das Staatsoberhaupt einer europäischen Großmacht - »wirklich vor zu kommen?«

»Diesmal, glaube ich, ja, Crosbie«, sagte Dakin nachdenklich. »Ja, ich glaube schon. Und wenn das Treffen tatsächlich klappt - und ohne Pannen über die Bühne geht -, dann könnte es die Rettung bedeuten, in jeglicher Hinsicht. Wenn es nur gelänge, eine Art Verständigung zu erzielen â¦« Er sprach den Satz nicht zu Ende.

Crosbie sah nach wie vor etwas skeptisch aus. »Ist - verzeihen Sie, Sir - Verständigung gleich welcher Art denn überhaupt möglich?«

»In dem Sinn, der Ihnen vorschwebt, Crosbie, wahrscheinlich nicht! Ginge es lediglich darum, zwei Verfechter vollkommen gegensätzlicher Ideologien an einen Tisch zu bringen, würde die ganze Chose wahrscheinlich wie üblich ausgehen - mit noch größerem wechselseitigem Misstrauen und Unverständnis. Aber es kommt ja noch ein drittes Element ins Spiel. Wenn Carmichaels phantastische Geschichte wahr ist â¦« Auch diesen Satz vollendete er nicht.

»Aber sie kann doch unmöglich wahr sein, Sir. Dafür ist sie wirklich zu phantastisch!«

Der andere blieb zunächst stumm. Er sah ganz deutlich ein ernstes, besorgtes Gesicht vor seinem inneren Auge, hörte eine leise, unauffällige Stimme phantastische, unglaubliche Dinge erzählen. Dabei wiederholte er im Geiste, was er damals gesagt hatte: »Entweder ist mein bester, mein bewährtester Mann übergeschnappt; oder aber - diese Geschichte stimmt â¦«

Dann sagte er mit seiner dünnen, melancholischen Stimme:

»Carmichael glaubte daran. Alles, was er herausfinden konnte, bestätigte seine Hypothese. Er hoffte, dort mehr in Erfahrung zu bringen - Beweise zu finden. Ob es klug von mir war, ihn ziehen zu lassen, weiß ich nicht. Wenn er nicht zurückkommt, ist das Ganze lediglich meine Wiedergabe dessen, was Carmichael mir erzählt hat - was wiederum die Wiedergabe dessen ist, was irgendjemand ihm erzählt hat. Genügt das? Ich glaube nicht. Es ist, wie Sie selbst sagen, eine dermaßen phantastische Geschichte â¦ Aber wenn der Mann am 20. selbst hier, in Bagdad, ist und seine Geschichte erzählt, die Geschichte eines Augenzeugen, und sie durch Beweise untermauert â¦«

»Beweise?«, stieß Crosbie hervor.

Der andere nickte.

»Ja, er hat Beweise.«

»Woher wissen Sie das?«

»Die vereinbarte Formel. Die Mitteilung kam durch Salah Hassan.« Er zitierte bedächtig: »Ein weißes Kamel kommt mit Hafer beladen über den Pass.«

Nach einer kurzen Pause fuhr er fort:

»Carmichael hat also bekommen, was er sich erhofft hatte, aber es ist ihm nicht gelungen, unerkannt zu bleiben. Sie sind ihm auf der Spur. Welchen Weg er auch nimmt, sie werden ihn beobachten, und was weit gefährlicher ist: Sie werden ihn erwarten, und zwar hier. Zuerst an der Grenze. Und wenn es ihm gelingt, über die Grenze zu kommen, wird um die Botschaften und die Konsulate ein Kordon gezogen werden. Hören Sie sich das an â¦«

Er fischte aus den Papieren, die seinen Schreibtisch bedeckten, ein Blatt heraus und las vor:

»Ein Engländer, der mit dem eigenen Auto von Persien in den Irak unterwegs war, erschossen - mutmaßlich von Banditen. Ein kurdischer Kaufmann, der aus den Bergen herunterkam, überfallen und getötet. Ein anderer Kurde, Abdul Hassan, des Zigarettenschmuggels verdächtigt und von der Polizei erschossen. Auf dem Rawanduz-Pass die Leiche eines Mannes aufgefunden, der später als ein armenischer Lastwagenfahrer identifiziert...
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Autor

Agatha Christie begründete den modernen britischen Kriminalroman und avancierte im Laufe ihres Lebens zur bekanntesten Krimiautorin aller Zeiten. Ihre beliebten Helden Hercule Poirot und Miss Marple sind - auch durch die Verfilmungen - einem Millionenpublikum bekannt. 1971 wurde sie in den Adelsstand erhoben. Agatha Christie starb 1976 im Alter von 85 Jahren.