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Die Kunst, einen Welpen zu bändigen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Graefe und Unzer Verlagerschienen am01.09.2020
Das Leben mit einem Hundewelpen ist nicht immer einfach und es ist eine große Herausforderung, die Kleinen konsequent zu erziehen und ihr Verhalten richtig zu deuten. Julie Leuze erzählt ihre Erlebnisse als frischgebackene Hundehalterin mit ihrem Welpen Sirius. Von den ersten Begegnungen mit anderen Hunden und ihren Herrchen bis hin zu den kulinarischen Verirrungen von Sirius, der eine Vorliebe entwickelt für alles, das bereits von irgendjemandem verdaut wurde. Anschließend lässt Hundeexperte André Henkelmann die Ereignisse Revue passieren, erklärt das Verhalten des Hundes und was Julie in der Situation richtig gemacht hat.  Er gibt Tipps zu Erziehung und Trainingsmethoden und den richtigen Umgang mit den kleinen Fellnasen. 

Julie Leuze, Journalistin und Romanautorin, fand beim Hundetrainer André Rat fürs Leben mit ihrem Welpen.
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Produkt

KlappentextDas Leben mit einem Hundewelpen ist nicht immer einfach und es ist eine große Herausforderung, die Kleinen konsequent zu erziehen und ihr Verhalten richtig zu deuten. Julie Leuze erzählt ihre Erlebnisse als frischgebackene Hundehalterin mit ihrem Welpen Sirius. Von den ersten Begegnungen mit anderen Hunden und ihren Herrchen bis hin zu den kulinarischen Verirrungen von Sirius, der eine Vorliebe entwickelt für alles, das bereits von irgendjemandem verdaut wurde. Anschließend lässt Hundeexperte André Henkelmann die Ereignisse Revue passieren, erklärt das Verhalten des Hundes und was Julie in der Situation richtig gemacht hat.  Er gibt Tipps zu Erziehung und Trainingsmethoden und den richtigen Umgang mit den kleinen Fellnasen. 

Julie Leuze, Journalistin und Romanautorin, fand beim Hundetrainer André Rat fürs Leben mit ihrem Welpen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783833876233
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.09.2020
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse21829 Kbytes
Artikel-Nr.5155501
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Hinweis zur OptimierungImpressumWichtiger HinweisVorwortEin Hundebaby kommt ins HausMit dem Junghund durch dick und dünnServiceDie Autorenmehr
Leseprobe

PREISE, POKALE UND PAPPKARTONS

»Ein Welpe soll es sein«, sagt mein Mann optimistisch. »Das immerhin wissen wir doch schon!«

»Ja«, antworte ich überfordert. »Aber das ist auch alles, was wir wissen.«

Seit geschlagenen drei Stunden sitzen wir vor dem Computer und klicken uns durch Rassebeschreibungen, Webseiten von Züchtern und niedliche Hundefotos. Jetzt raucht uns beiden der Kopf. Wer hätte gedacht, dass es so kompliziert sein kann, sich für einen Hund zu entscheiden?

»Nur Geduld. Du wirst den Richtigen schon finden«, sagt Tim und grinst. »Den richtigen Mann hast du ja auch gefunden!«

Er gibt mir einen Kuss, und dann geht er schlafen.
DIE QUAL DER WAHL

Was ich vielleicht auch tun sollte, schließlich ist es nach Mitternacht. Mit rot unterlaufenen Augen starre ich auf den Bildschirm. Okay, ich sehe mir nur noch rasch die Seite mit den Mischlingswelpen aus Spanien an, dann ist für heute Schluss. Nur kurz, ganz kurz gucken, ob nicht doch einer von ihnen zu uns passen könnte â¦

Um zwei Uhr nachts wanke ich endlich ins Bett. Als ich mich an meinen Mann kuschele und mir die Augen zufallen, ziehen sie alle an mir vorbei: die süßen Mischlinge aus Spanien, die einfach vor dem Tierheim ausgesetzt wurden, sechs hilflose Welpen in einem Pappkarton.

Die edlen Afghanischen Windhunde, die ihre ambitionierten Züchter damit glücklich machen, dass sie regelmäßig Schleifchen und Pokale bei Schönheitswettbewerben gewinnen.

Die niedlichen holländischen Kooikerhondjes, für die wir uns schon fast entschieden hätten - bis wir lesen mussten, dass sie im Umgang mit Kindern »nicht sehr geduldig« seien. Damit schieden die Kojenhündchen aus, denn wir haben einen fünfjährigen Sohn, und wir sind nicht scharf darauf herauszufinden, ab wann so ein »nicht sehr geduldiger« Hund beißt.

Vielleicht sollten wir es einfach sein lassen. Wer zur Hölle ist überhaupt auf diese verrückte Idee mit dem Hundebaby gekommen?!



Wie niedlich! Manche Fellnasen würde man am liebsten im Dreierpack adoptieren.


Ein Freund fürs Leben
Am nächsten Morgen fällt es mir wieder ein: Das war ich.

Und da ich nun fünf Stunden geschlafen habe und nicht mehr ganz so müde bin wie heute Nacht - wobei ich durchaus noch drei Stunden länger hätte liegen bleiben können -, fällt mir auch wieder ein, warum ich gerne einen Welpen hätte: nicht, weil er niedlich ist. Also, nicht nur.

Sondern weil so ein Welpe uns die beglückende Möglichkeit bietet, ihn ein ganzes Hundeleben lang zu begleiten, von frühester Kindheit bis ins hohe Alter. Wir werden da sein, wenn das kleine Geschöpf tapsig und neugierig die Welt erkundet. Wir werden da sein, wenn es uns als erwachsener Hund, als wahrer Freund überallhin begleitet, und wir werden auch da sein, wenn â¦ nein, ans Ende denke ich jetzt noch nicht! Denn dies ist die süße Zeit des Anfangs; und als mein Mann ins Büro gegangen ist und Noah in den Kindergarten, setze ich mich mit einem Lächeln an den PC. Ich werde jetzt mein tägliches Schreibpensum erfüllen und dann wieder auf die Suche gehen - nach dem Welpen, der zu unserer Familie passt. Und wir zu ihm!

Vielleicht sollte ich vor dem Arbeiten nur noch ganz schnell recherchieren, worauf es bei der Welpenauswahl, abgesehen von der Rasse, ankommt. Und was es mit der Behauptung auf sich hat, dass vorgeburtlicher Stress der Mutterhündin sich auf die spätere Sozialkompetenz ihrer Kinder auswirkt â¦ und ob man seinen Welpen mit acht oder doch lieber erst mit zwölf Wochen abholen sollte â¦ Ach herrje.
Züchter, Snobs und behagliche Garagen
Zum Schreiben komme ich an diesem Vormittag natürlich nicht. Aber dafür lerne ich sehr viel Neues!

Leider auch sehr viel Widersprüchliches, denn jeder Züchter, jeder Verband, jeder Tierschutzverein und jeder Hobby-Hundehalter vertritt seine ganz eigene Meinung. So erfahre ich beispielsweise, dass es Zuchtmieten gibt, also die Praxis, die trächtige Mutterhündin für Geburt und Welpenaufzucht aus ihrer Familie zu nehmen und zu ihrem ursprünglichen Züchter umzusiedeln. Was je nach Standpunkt völlig unproblematisch ist oder grausam bis tierschutzrelevant.

Ich erfahre von Welpen, die laut Züchter-Homepage »ganz geborgen in einer liebevoll ausstaffierten Garage« aufwachsen. (Geborgen? In einer Garage? Schon klar.)

Ich lese, dass offizielle Verbände für die Rassehundezucht sehr, sehr wichtig seien, und ich lese das Gegenteil, nämlich dass ihre Mitglieder aus elitären Snobs bestünden, denen es nur auf das Aussehen der Tiere ankomme, nicht auf deren Gesundheit.

Was stimmt, was ist umstritten?

Und was ist einfach Quatsch?

Wenn ich ehrlich bin, habe ich (noch) keinen blassen Schimmer. Aber als ich mich am Nachmittag aufmache, um Noah vom Kindergarten abzuholen, bin ich trotzdem weitergekommen. Denn anders als heute Nacht weiß ich nicht mehr bloß: Ein Welpe soll es sein. Sondern ich weiß auch mit Bestimmtheit, dass ich mich vor der folgenschweren Entscheidung, ein Hundebaby in unsere Familie aufzunehmen, beraten lassen möchte.

Und zwar von jemandem, der wirklich Ahnung hat!


ANDRÉS EXPERTENRAT ZUR AUSWAHL DES NEUEN FAMILIENMITGLIEDS

Wie sagt man doch so schön? »Aller Anfang ist schwer.« Aber nach Hermann Hesse heißt es eben auch: »â¦ und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!«

So (oder so ähnlich) gehen Faszination und Herausforderung Hand in Hand, wenn man sich dazu entschieden hat, sein Leben von nun an mit einer kleinen Fellnase zu teilen. Bei der heutigen Informationsflut kann man bei der Entscheidungsfindung und Auswahl eines Welpen schon mal leicht den Überblick verlieren. Deshalb soll das erste Kapitel ein kurzer Leitfaden sein, der Ihnen dabei hilft, sich gleich zu Beginn auf das Wesentliche zu konzentrieren.
EIN HUND, DER ZU MIR PASST

Ein gravierender Fehler, der im ersten Schritt häufig gemacht wird, ist, einen Welpen nur nach dem Aussehen auszuwählen. Dabei ist es für die gemeinsame glückliche Zukunft so wichtig, sich vorab über die Rassen und ihre Eigenarten zu informieren. Es gibt Rassen mit großem Bewegungsdrang und solche, die nicht immer aktiv sein wollen, Rassen für Anfänger und solche, die unbedingt in erfahrene Hände gehören. Macht man sich im Vorfeld über die Eigenschaften des Hundes Gedanken, wird man später nicht enttäuscht, wenn er Bedürfnisse und Verhaltensweisen entwickelt, die nicht mit dem eigenen Lebensstil kompatibel sind oder seine Halter sogar überfordern. Aus diesem Grund lautet die erste herausfordernde Aufgabe: Finden Sie eine Rasse, die zu Ihnen passt!

Wenn Sie sich für einen Welpen aus dem Tierschutz entscheiden, ist es wichtig, so viel wie möglich über die Elterntiere und die Vorgeschichte des Hundebabys herauszufinden. Warum? Man kann davon ausgehen, dass etliche Wesenszüge an die Nachkommen weitergegeben werden. Die Vorgeschichte des Welpen sollte möglichst unproblematisch sein, um spätere Defizite zu vermeiden.
Was einen guten Züchter ausmacht
Entscheidet man sich hingegen für einen Welpen vom Züchter, heißt es im ersten Schritt, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Er oder sie sollte Erfahrung in der Hundezucht haben und diese mit viel Liebe (und nicht aus Profitgier!) betreiben. Einem Profi ist zudem wichtig, seine Schützlinge in gute Hände zu geben; er wird sich im Normalfall auch später noch nach dem Wohlbefinden des Hundes erkundigen. Hier habe ich für Sie die wesentlichen Merkmale zusammengetragen, die einen idealen Züchter ausmachen:

Er betreut nur einen Wurf zur gleichen Zeit (nicht mehrere).


Er hat sich in der Regel auf eine Rasse spezialisiert.


Er beantwortet gerne und freundlich all Ihre Fragen.


Er stellt auch Ihnen Fragen (z. B. zu Ihrer Lebenssituation).


Er achtet auf eine saubere und ordentliche Zuchtumgebung.


Er übergibt Welpen frühestens nach der achten Lebenswoche.


Er übergibt Welpen geimpft, gechipt und entwurmt.


Er kennt und lenkt die Entwicklungsphasen seiner Welpen.


Der letzte Punkt bedeutet unter anderem, dass sich der Züchter ab der vierten Lebenswoche um die Gewöhnung an Außenreize bemüht. Alles, was die Welpen in dieser Phase positiv oder neutral kennenlernen, bereitet ihnen später in der Regel keine Probleme.

Wenn man sich für einen reinrassigen Welpen interessiert und nach einem geeigneten Züchter sucht, ist es empfehlenswert, sich auf der Webseite des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen, www.vdh.de) umzusehen: Ist der Züchter VDH-Mitglied, können Sie sicher sein, dass ein Zuchtwart darüber wacht, ob die Elterntiere gesund und nicht zu eng miteinander verwandt sind. Der Verband hat strenge Auflagen, und über die VDH-Webseite finden Sie Züchter Ihrer Wunschrasse - nach Postleitzahl sortiert.

Generell ist es empfehlenswert, nach einem Züchter in der näheren Umgebung zu suchen, da man so ohne großen Aufwand die Möglichkeit nutzen kann, den Welpen ab der vierten Lebenswoche zu besuchen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man dem Welpen bei der Abholung eine erste lange Autofahrt erspart.
Nicht zu frech - und nicht zu schüchtern
Sobald Sie sich für einen Züchter entschieden haben: Besuchen Sie ihn und lernen Sie sich persönlich kennen! Sehen Sie sich vor Ort auch unbedingt die Mutterhündin an - und nach Möglichkeit den Deckrüden. Wie bereits erwähnt: Viele Eigenschaften der Hundeeltern werden an ihre Jungen vererbt. Wenn schlussendlich alles für Sie passt, sollten Sie...


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