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Die Zerstörung Amerikas

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am05.10.20201
Die Weltmacht Amerika nach der Ära Trump:?eine fundierte Analyse vom Leiter des ZDF-Studios?Washington? Als?Elmar?Theveßen?'Die Zerstörung Amerikas' verfasste, waren die US-Präsidentschaftswahlen noch in vollem Gang. Nun ist seine Analyse zu einer umfassenden Nachbetrachtung einer dunklen Ära geworden.?  Mit?ihrem Einzug ins Weiße Haus haben Joe Biden und Kamala Harris eine Bevölkerung in Aufruhr, ein beflecktes Amt und ein Amerika auf einem steinigen Pfad geerbt.?Dafür?ist nur einer verantwortlich:?der Narzisst Donald Trump.?  'Die Zerstörung Amerikas' von Elmar?Theveßen, ZDF-Studioleiter in Washington, ist eine schonungslose Abrechnung mit vier Jahren Trump, eine genaue Analyse der Ereignisse von dessen Wahlsieg bis zum Impeachment, eine Spurensuche zwischen Fake News und?Twitter-Rants.??  In seinem SPIEGEL-Bestseller lässt Theveßen Stimmen zu Wort kommen, die nah an Trump und noch näher an seinen Machenschaften waren.?Seine Analyse zeigt: Amerika ist ein zutiefst zerrissenes Land.  'Ein Land am Abgrund und ein Präsident ohne Vernunft - es ist keine erbauliche, aber höchst erhellende Lektüre.'?-?Aachener Zeitung?  ?Fast?ungewollt ist 'Die Zerstörung Amerikas' zu einer zeitgeschichtlichen Warnung geworden, dass sich eine?Ära?Trump nicht wiederholen darf. Denn die Geschicke der USA bestimmen auch die Geschicke der globalisierten Welt. Ein Buch, das jeder lesen sollte!?  Nie wieder Fake News!??  Neben?der Fülle an Zeitzeugen und politischen?Widersachern?sind es die genau recherchierten Fakten und klaren Analysen, die 'Die Zerstörung Amerikas' zu einem Beispiel für den exakten Gegenentwurf zu Fake News machen: sauberer Journalismus, der keine voreiligen Schlüsse zieht, sondern zum Denken und Hinterfragen auffordert.? 

Elmar Theveßen, Jahrgang 1967, studierte Politische Wissenschaft, Geschichte und Germanistik in Bonn. Nach verschiedenen journalistischen Stationen, u. a. 1995-2001 als ZDF-Korrespondent für Nordamerika im Studio Washington und 2007-2019 stellvertretender Chefredakteur des ZDF, ist er seit März 2019 Leiter des ZDF-Studios Washington. Zahlreiche Buchpublikationen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDie Weltmacht Amerika nach der Ära Trump:?eine fundierte Analyse vom Leiter des ZDF-Studios?Washington? Als?Elmar?Theveßen?'Die Zerstörung Amerikas' verfasste, waren die US-Präsidentschaftswahlen noch in vollem Gang. Nun ist seine Analyse zu einer umfassenden Nachbetrachtung einer dunklen Ära geworden.?  Mit?ihrem Einzug ins Weiße Haus haben Joe Biden und Kamala Harris eine Bevölkerung in Aufruhr, ein beflecktes Amt und ein Amerika auf einem steinigen Pfad geerbt.?Dafür?ist nur einer verantwortlich:?der Narzisst Donald Trump.?  'Die Zerstörung Amerikas' von Elmar?Theveßen, ZDF-Studioleiter in Washington, ist eine schonungslose Abrechnung mit vier Jahren Trump, eine genaue Analyse der Ereignisse von dessen Wahlsieg bis zum Impeachment, eine Spurensuche zwischen Fake News und?Twitter-Rants.??  In seinem SPIEGEL-Bestseller lässt Theveßen Stimmen zu Wort kommen, die nah an Trump und noch näher an seinen Machenschaften waren.?Seine Analyse zeigt: Amerika ist ein zutiefst zerrissenes Land.  'Ein Land am Abgrund und ein Präsident ohne Vernunft - es ist keine erbauliche, aber höchst erhellende Lektüre.'?-?Aachener Zeitung?  ?Fast?ungewollt ist 'Die Zerstörung Amerikas' zu einer zeitgeschichtlichen Warnung geworden, dass sich eine?Ära?Trump nicht wiederholen darf. Denn die Geschicke der USA bestimmen auch die Geschicke der globalisierten Welt. Ein Buch, das jeder lesen sollte!?  Nie wieder Fake News!??  Neben?der Fülle an Zeitzeugen und politischen?Widersachern?sind es die genau recherchierten Fakten und klaren Analysen, die 'Die Zerstörung Amerikas' zu einem Beispiel für den exakten Gegenentwurf zu Fake News machen: sauberer Journalismus, der keine voreiligen Schlüsse zieht, sondern zum Denken und Hinterfragen auffordert.? 

Elmar Theveßen, Jahrgang 1967, studierte Politische Wissenschaft, Geschichte und Germanistik in Bonn. Nach verschiedenen journalistischen Stationen, u. a. 1995-2001 als ZDF-Korrespondent für Nordamerika im Studio Washington und 2007-2019 stellvertretender Chefredakteur des ZDF, ist er seit März 2019 Leiter des ZDF-Studios Washington. Zahlreiche Buchpublikationen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492997447
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum05.10.2020
Auflage1
SpracheDeutsch
Dateigrösse6900 Kbytes
Artikel-Nr.5157666
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog: Der bösartige Narzisst

Am 1. Juni 2020 starb ein weiteres Stück Demokratie in Amerika. Szenen, passend zu autoritären Systemen wie Russland oder China. Kurz zuvor haben die Demonstranten noch lautstark, aber friedlich demonstriert, so wie am Nachmittag, als ich durch ihre Reihen ging. Jetzt, kurz nach 18 Uhr, steht innerhalb des Sicherheitsbereichs der Justizminister wie ein Feldherr vor der Schlacht. William Barr schaut vom Lafayette-Park gleich vor dem Weißen Haus auf die Protestierenden. Dann geht er. Die Linien von Polizei und Militär rücken an die Absperrungen direkt vor den Menschen - Männer, Frauen, Jugendliche, die noch einmal ihr Recht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen.

Dann beginnt das Schießen: Reizgas, Gummigeschosse, Lichtböller. Berittene Polizei rückt vor. Menschen fliehen, ihr Demonstrationsrecht wird niedergetrampelt - und warum? Weil der Präsident einen Fototermin haben will. Gerade hat er den Einsatz von US-Streitkräften gegen amerikanische Staatsbürger angekündigt, unter Berufung auf ein Gesetz von 1807, den »Insurrection Act«. In Paragraf 252 heißt es: »Wann immer der Präsident denkt, dass illegale Justizbehinderung, Zusammenschlüsse, Versammlungen oder Rebellion gegen die Autorität der Vereinigten Staaten eine Durchsetzung der Gesetze der Vereinigten Staaten durch den normalen rechtlichen Prozess in einem Staat erschwert, kann er Milizen eines Staates in den Bundesdienst stellen und solche bewaffneten Kräfte einsetzen, wie er sie für die Durchsetzung und die Unterdrückung der Rebellion für notwendig erachtet.«

Die Hunderttausenden von friedlichen Demonstranten im Land als »Rebellion« zu bezeichnen, sie gleichzusetzen mit Gewalttätern, ist der Stoff, aus dem Diktaturen gemacht sind. Donald Trump hat die Menschen in Washington wegschaffen lassen, um zu Fuß zur St.-Johns-Kirche hinüberzugehen - im Tross seine Tochter Ivanka und sein Schwiegersohn Jared Kushner -, eine Bibel hochzuhalten und sich zum »Präsidenten von Recht und Ordnung« zu ernennen. Soll die Bibel signalisieren, dass er sich auf göttliches Recht beruft? Dann ruft er seine Erfüllungsgehilfen an seine rechte und linke Seite, seinen Nationalen Sicherheitsberater Robert O´Brien, seinen Justizminister William Barr, seinen Verteidigungsminister Mark Esper, seinen Stabschef Mark Meadows und seine Pressesprecherin Kayleigh McEnany. Nachdem Trump ein paar Tage zuvor wegen heftiger Handgemenge zwischen Secret Service und Demonstranten vor seiner Haustür eine Stunde im Bunker des Weißen Hauses ausgeharrt hat, will er nun ein Bild der Stärke vermitteln. Inszenierter und erbärmlicher könnte es kaum sein: mit Bibel und verbarrikadierter Kirche als Kulisse, mit friedlichen Demonstranten als Prügelkomparsen. Wie unendlich klein ist dieser Mann, der sich selbst für den Größten hält.

Sagen wir´s gleich vorweg: Wenn Donald Trump dieses Buch lesen würde, dann hätte er gleich ein passendes Schimpfwort parat, um es mir per Twitter entgegenzuschleudern: »Volksfeind«. Gut, es ist recht unwahrscheinlich, dass der amerikanische Präsident diesen Text zu Gesicht bekommt, weil er die Sprache seiner Vorfahren nicht beherrscht und weil er ohnehin selten bis nie Bücher liest. Aber er könnte davon erfahren, denn Donald Trump hat seine Leute, die ihm in rückgratloser Ergebenheit zur Hand gehen bei der Einschüchterung der freien Presse, der politisch Andersdenkenden, ja aller, die aus Sicht des Präsidenten der Vereinigten Staaten in die Kategorie »anders« oder »abweichend« fallen. Und die nennt er eben »Volksfeind«.

Man könnte fast sagen, ich nehme das persönlich. Man muss es sogar so sagen. Denn in einem Land, in dem der Präsident Journalisten zu Volksfeinden erklärt, führende republikanische Abgeordnete dazu jubeln oder schweigen, manche Anhänger von ihm T-Shirts mit der Aufschrift »Seil, Baum, Journalist, leicht zusammenzubauen« tragen und in dem Reporter in ihren Redaktionsbüros schon erschossen wurden[1], da geht einen das alles persönlich an.

Jeden anderen übrigens auch, denn jeder könnte zur Zielscheibe werden, sogar Mitarbeiter und Parteifreunde des Präsidenten, die den Mut hatten, die Wahrheit offen auszusprechen. Da ist Oberstleutnant Alexander Vindman, hochdekorierter Kriegsveteran und Osteuropa-Experte im Nationalen Sicherheitsrat, der streng nach Vorschrift und gemäß den Verpflichtungen seines Amtseids seine Bedenken über den Erpressungsversuch Trumps gegenüber der Ukraine an seine Vorgesetzten gemeldet und darüber dann dem amerikanischen Kongress im Amtsenthebungsverfahren öffentlich Auskunft gegeben hatte. Nach dem Freispruch für den Präsidenten wurden er und sein Zwillingsbruder - gewissermaßen nach dem Prinzip der Sippenhaft - von ihren Posten im Weißen Haus entfernt. Trump und seine rechte Propagandamaschinerie stempelten Vindman zum Verräter und Volksfeind. Dem republikanischen Senator Mitt Romney, der als einziger Abgeordneter seiner Partei für die Amtsenthebung des Präsidenten gestimmt hatte, erging es genauso.

»Volksfeind«, das ist ein ideologischer Kampfbegriff, der aus der Antike stammt. Wer im alten Rom zum »hostis publicus« erklärt wurde, war fortan »vogelfrei«, konnte also von jedermann straflos getötet werden. Im Kommunismus und im Nationalsozialismus war diese Bezeichnung ein wichtiges Werkzeug des totalitären Unterdrückungsregimes, diente als Rechtfertigung für Verhaftung, Folter und Mord. Nun mag man einwenden, dass dieser amerikanische Präsident nun wirklich nicht mit einem Stalin oder Hitler verglichen werden darf, nur weil er in seinen Reden und Tweets gern mal mit dem Wort »Volksfeind« um sich wirft. So ist er nun mal, könnte man mit einem Achselzucken sagen. Außerdem haben ihn die Amerikaner gewählt - sollen sie doch mit ihm klarkommen. Aber so einfach ist das nicht.

Donald Trump ist der Präsident der mächtigsten Nation der Welt. Er kommandiert nicht nur die schlagkräftigsten Streitkräfte auf dem Globus, sondern führt auch die nach wie vor stärkste Wirtschaftsmacht. Die Entscheidungen, die er fällt, haben Einfluss auf Hunderte Millionen Menschen in aller Welt, Fragen von Krieg und Frieden sind gleichzeitig Fragen von Leben und Tod. Das gilt auch für nicht wenige der knapp 330 Millionen Amerikaner, deren Existenz auf dem Spiel steht, wenn die Kluft zwischen Arm und Reich aufgrund einer ungerechten Politik immer größer wird. Wenn 30 Millionen Menschen ihre Krankenversicherung verlieren, wenn Zehntausende aufgrund der Handelskriege um ihren Job, ihren Betrieb und ihre Zukunft fürchten müssen, wenn bestimmte religiöse oder politische Überzeugungen, ethnische Hintergründe oder sexuelle Orientierungen das Risiko erhöhen, Opfer verbaler und physischer Gewalt zu werden, dann darf man Trumps Äußerungen über die »Volksfeinde« nicht als unbedacht und gedankenlos abtun.

Der Titel dieses Buches Die Zerstörung Amerikas klingt hart, aber er ist genau so gemeint. Denn es geht dabei natürlich nicht nur um das politische Gebilde namens USA, seine Rechts-, Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, sondern auch und vor allem um Amerika als Idee, geboren aus dem Widerstand gegen ein Regime, das für Unfreiheit, Ungerechtigkeit und Unterdrückung, ja sogar Menschenverachtung stand. Genau das Gegenteil postulierten im Jahr 1776 die Väter der Amerikanischen Revolution, als sie die Unabhängigkeit von der englischen Monarchie erklärten: »Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich: Dass alle Menschen gleich sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind, darunter Leben, Freiheit und die Suche nach Glück.«

Dies ist der Ausgangspunkt der Idee Amerika. US-Präsident Ronald Reagan hat das einmal pathetisch, aber dennoch sehr genau mit seinen Worten von Amerika als der »leuchtenden Stadt« wiedergegeben: »Es ist eine große, stolze Stadt, gebaut auf Felsen, stärker als die Ozeane, den Winden ausgesetzt, von Gott gesegnet, gefüllt mit Menschen aller Art, die in Harmonie und Frieden leben; eine Stadt mit offenen Häfen, in denen Handel und Kreativität blühen. Und wenn diese Stadt Mauern haben müsste, dann hätten diese Mauern Tore - Tore, die offen sind für jeden mit dem Willen und dem Herzen, es dorthin zu schaffen.« So formulierte es Reagan in seiner Abschiedsrede an die Nation am 11. Januar 1989 in Anlehnung an das Bibelzitat aus dem Matthäusevangelium 5,14: »Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.« Immer wieder haben amerikanische Politiker - von John Winthrop, im 17. Jahrhundert Gouverneur von Massachusetts, bis zu Präsident John F. Kennedy 200 Jahre später - dieses Bild benutzt, um die Besonderheit Amerikas als Idee und Vorbild in der Welt zu betonen.

Aber Amerika, die leuchtende Stadt auf dem Berg, Vorbild und Ansporn für Menschen in aller Welt, leuchtet nicht mehr, weil Donald Trump Stück für Stück den Felsen aushöhlt, auf dem sie den Wellen und Stürmen getrotzt hat, und weil die Republikaner, die Partei Ronald Reagans, sich dem gegenwärtigen US-Präsidenten willenlos ergeben, ja sogar mitschaufeln am Grab für die Gewaltenteilung in der amerikanischen Demokratie.

Eine Amtsenthebung wäre eine dringende und verfassungsmäßig vorgeschriebene Notbremse gewesen für einen Präsidenten, der die amerikanische Verfassung mit Füßen tritt und Menschenverachtung zum politischen Prinzip erklärt. Der eigentliche Anlass des Amtsenthebungsverfahrens mag zwar auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen: der Versuch Trumps, mit der Macht seines Amtes vom ukrainischen Präsidenten Unterstützung im Kampf gegen seinen politischen Gegner im Präsidentschaftswahlkampf 2020 zu erhalten. Darauf hatten die Demokraten im Kongress das Verfahren aufgebaut....
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Elmar Theveßen, Jahrgang 1967, studierte Politische Wissenschaft, Geschichte und Germanistik in Bonn. Nach verschiedenen journalistischen Stationen, u. a. 1995-2001 als ZDF-Korrespondent für Nordamerika im Studio Washington und 2007-2019 stellvertretender Chefredakteur des ZDF, ist er seit März 2019 Leiter des ZDF-Studios Washington. Zahlreiche Buchpublikationen.