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Zwei an einem Tag

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am01.02.2021Auflage
Wie lange braucht man, um die große Liebe zu erkennen?    Emma und Dexter verbringen eine Nacht miteinander, der 15. Juli wird für sie beide immer etwas Besonderes sein. Schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege. Über zwanzig Jahre lang denken sie am 15. Juli an den anderen, sie treffen sich oder sie verpassen einander knapp. Wann werden sie sich eingestehen, dass sie für einander bestimmt sind? 'Eine herrliche Liebesgeschichte.' Christine Westermann  'Ein wundervolles, wundervolles Buch.' The Times  'Dazu bestimmt, ein moderner Klassiker zu sein.' Daily Mirror  Der Weltbestseller mit mehr als 10 Millionen verkaufter Exemplare in neuer Ausstattung.

David Nicholls, Jahrgang 1966, ist ausgebildeter Schauspieler, hat sich dann aber für das Schreiben entschieden. Mit seinem Roman 'Zwei an einem Tag' gelang ihm der Durchbruch, seine Romane wurden in vierzig Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit über acht Millionen mal. 2014 wurde sein Roman 'Drei auf Reisen' für den Man Booker Prize nominiert. Auch als Drehbuchautor ist David Nicholls überaus erfolgreich und mehrfach preisgekrönt, zuletzt erhielt er den BAFTA und eine Emmy-Nominierung für 'Patrick Melrose', seine Adaption der Romane von Edward St Aubyn, die als HBO-Serie Furore machte.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWie lange braucht man, um die große Liebe zu erkennen?    Emma und Dexter verbringen eine Nacht miteinander, der 15. Juli wird für sie beide immer etwas Besonderes sein. Schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege. Über zwanzig Jahre lang denken sie am 15. Juli an den anderen, sie treffen sich oder sie verpassen einander knapp. Wann werden sie sich eingestehen, dass sie für einander bestimmt sind? 'Eine herrliche Liebesgeschichte.' Christine Westermann  'Ein wundervolles, wundervolles Buch.' The Times  'Dazu bestimmt, ein moderner Klassiker zu sein.' Daily Mirror  Der Weltbestseller mit mehr als 10 Millionen verkaufter Exemplare in neuer Ausstattung.

David Nicholls, Jahrgang 1966, ist ausgebildeter Schauspieler, hat sich dann aber für das Schreiben entschieden. Mit seinem Roman 'Zwei an einem Tag' gelang ihm der Durchbruch, seine Romane wurden in vierzig Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit über acht Millionen mal. 2014 wurde sein Roman 'Drei auf Reisen' für den Man Booker Prize nominiert. Auch als Drehbuchautor ist David Nicholls überaus erfolgreich und mehrfach preisgekrönt, zuletzt erhielt er den BAFTA und eine Emmy-Nominierung für 'Patrick Melrose', seine Adaption der Romane von Edward St Aubyn, die als HBO-Serie Furore machte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843723381
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.02.2021
AuflageAuflage
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3182 Kbytes
Artikel-Nr.5158831
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL EINS
Die Zukunft

Freitag, 15. Juli 1988

Rankeillor Street, Edinburgh

»Ich glaube, das Wichtigste ist, irgendwas zu verändern«, sagte sie. »Du weißt schon, wirklich zu verbessern.«

»Wie, meinst du etwa die Welt verbessern ?«

»Nicht gleich die ganze Welt. Nur das kleine Stück um dich rum.«

Für einen Augenblick lagen sie schweigend und eng umschlungen in dem schmalen Einzelbett, dann lachten beide in der Dunkelheit vor Sonnenaufgang leise vor sich hin. »Ich kann es nicht fassen, dass ich das gesagt habe«, stöhnte sie. »Klingt ganz schön abgedroschen, was?«

»Schon ein wenig.«

»Ich versuche hier, dich zu inspirieren! Ich versuche, deine schwarze Seele auf das große Abenteuer einzustimmen, das vor dir liegt.« Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an. »Nicht, dass du es nötig hättest. Du hast deine Zukunft bestimmt schon total verplant, heißen Dank auch. Hast wohl irgendwo einen Masterplan deines Lebens rumliegen.«

»Wohl kaum.«

»Was hast du denn sonst vor? Wie sieht der große Plan aus?«

»Na ja, meine Eltern holen mein Zeug ab, nehmen es mit nach Hause, und dann verbringe ich ein paar Tage in ihrer Wohnung in London und besuche Freunde. Danach ab nach Frankreich ...«

»Wie nett ...«

»Später gucke ich mich vielleicht ein bisschen in China um, anschließend eventuell weiter nach Indien, ein bisschen rumreisen ...«

»Reisen«, seufzte sie. »War ja klar.«

»Was hast du gegen Reisen?«

»Klingt mehr nach Realitätsflucht.«

»Ich finde, die Realität wird überbewertet«, sagte er in der Hoffnung, düster und charismatisch zu klingen.

Sie schniefte. »Schätze, das geht in Ordnung, wenn man es sich leisten kann. Aber warum sagst du nicht gleich: Ich nehm zwei Jahre Urlaub ? Ist doch gehopst wie gesprungen.«

»Weil Reisen den Horizont erweitert«, sagte er, stützte sich auf den Ellbogen und küsste sie.

»Also, ich glaube, in deinem Fall hieße das Eulen nach Athen tragen«, sagte sie und wandte das Gesicht ab, zumindest für den Moment. Sie ließen sich auf das Kissen zurücksinken. »Egal, ich hab nicht gemeint, was du nächsten Monat machst, sondern in der richtigen Zukunft, wenn du, keine Ahnung ...« Sie schwieg, als versuchte sie sich etwas Fantastisches vorzustellen, etwa eine fünfte Dimension. »... 40 bist oder so. Was willst du mit 40 sein?«

»40?« Auch er hatte Mühe, sich das auszumalen. »Keinen Schimmer. Wie wärs mit reich ?«

»So was von oberflächlich.«

»Na gut, dann berühmt .« Er knabberte an ihrem Nacken. »Etwas morbide, die Vorstellung, oder?«

»Nicht morbide, es ist ... aufregend.«

» Aufregend! « Er ahmte ihren leichten Yorkshire-Akzent nach, so dass es bescheuert klang. Sie erlebte oft, wie reiche, verwöhnte Jungs Dialekte nachäfften, als ob sie ungewöhnlich oder seltsam wären, und nicht zum ersten Mal verspürte sie einen beruhigenden Anflug von Abneigung gegen ihn. Sie rückte von ihm ab und presste den Rücken an die kühle Wand.

»Ja, aufregend. Wir sollten schließlich aufgeregt sein, oder? So viele Möglichkeiten. Wie der Vizedekan schon sagte: Alle Türen stehen Ihnen weit offen ... «

» Ihre Namen werden dereinst die Zeitungen zieren ... «

»Eher unwahrscheinlich.«

»Und, bist du aufgeregt?«

»Ich? Gott nein, ich mach gleich in die Hose.«

»Ich auch. Heilige Scheiße ...« Plötzlich drehte er sich um und griff nach den Zigaretten auf dem Boden neben dem Bett, wie um seine Nerven zu beruhigen. »40 Jahre. 40. Teufel auch.«

Sie lächelte über seine Panik und beschloss, noch einen draufzusetzen. »Und was willst denn du jetzt machen, wenn du 40 bist?«

Nachdenklich zündete er sich eine Zigarette an. »Tja, die Sache ist die, Em ...«

» Em ? Wer soll das denn sein?«

»Alle nennen dich Em. Ich habs gehört.«

»Ja, meine Freunde nennen mich Em.«

»Und, darf ich jetzt Em zu dir sagen?«

»Nur zu, Dex.«

»Also, ich habe ziemlich viel über diesen ganzen Erwachsenwerden -Kram nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass ich genau so bleiben will, wie ich jetzt bin.«

Dexter Mayhew. Sie linste unter ihrem Pony zu ihm hoch, während er sich an das billige Vinyl-Knopfpolster lehnte, und selbst ohne Brille konnte sie klar erkennen, warum er genau so bleiben wollte, wie er war. Die Augen geschlossen, die Zigarette lässig im Mundwinkel, eine Seite des Gesichts vom warmen, durch den Vorhang rötlich gefärbten Licht des Sonnenaufgangs beschienen, hatte er die Gabe, ständig so auszusehen, als posierte er für ein Foto. »Wie ein junger Gott«, schoss es Emma Morley durch den Kopf, ein alberner Ausdruck aus dem 19. Jahrhundert, aber es gab wirklich keine treffendere Beschreibung, außer vielleicht »schön«. Er hatte eines der Gesichter, bei dem selbst die Knochen unter der Haut anziehend wirken, sogar sein Schädel schien attraktiv. Die Nase war fein, glänzte leicht fettig, und er hatte dunkle Ringe um die Augen, fast schon Veilchen, Ehrenmale, die er sich durch Rauchen und nächtelange, absichtlich verlorene Strip-Poker-Partien mit Mädchen von der Bedales-Schule erworben hatte. Er hatte etwas Katzenhaftes an sich: feine Augenbrauen, volle, etwas zu dunkle, bewusst zum Schmollmund verzogene Lippen, die jetzt trocken, rissig und rot vom bulgarischen Rotwein waren. Das erfreulich schrecklich aussehende Haar war hinten und an den Seiten kurzgeschnitten, aber vorn hatte er eine peinliche kleine Stirnlocke. Das Haargel hatte sich verflüchtigt, und die Tolle sah keck und aufgeplustert aus wie ein albernes Hütchen.

Mit geschlossenen Augen blies er den Rauch durch die Nase. Er schien genau zu wissen, dass er beobachtet wurde, denn er schob sich eine Hand unter die Achsel, so dass die Brustmuskeln und der Bizeps anschwollen. Wo hatte er die Muckis her? Mit Sicherheit nicht vom Sport, es sei denn, man zählte Nacktbaden und Billard dazu. Wahrscheinlich war es einfach die Art von guter Gesundheit, die in seiner Familie vererbt wurde, zusammen mit den Aktien, den Wertpapieren und den teuren Möbeln. Wie ein junger Gott, oder eben schön, die Boxershorts mit dem Paisleymuster bis auf die Hüftknochen heruntergezogen, war er nach vier Jahren College irgendwie hier in dem schmalen Bett ihres winzigen möblierten Zimmers gelandet. »Wie ein junger Gott«! Für wen hältst du dich, Jane Eyre? Werd erwachsen. Sei vernünftig. Reiß dich zusammen.

Sie nahm ihm die Zigarette aus dem Mund. »Ich kann mir vorstellen, wie du mit 40 bist«, sagte sie mit einer Spur Bosheit in der Stimme. »Ich sehs direkt vor mir.«

Er lächelte mit geschlossenen Augen. »Dann schieß mal los.«

»Na schön ...« Sie setzte sich auf, die Decke unter die Achseln geklemmt. »Du hockst in ´nem offenen Sportkabrio in Kensington, Chelsea oder irgendeinem anderen Nobelviertel, und das Tolle an dem Auto ist, dass es absolut geräuschlos fährt, wie alle Autos im Jahr, keine Ahnung - 2006?«

Er rechnete mit zusammengekniffenen Augen. »2004 ...«

»Das Auto schwebt zehn Zentimeter über dem Boden die Kings Road entlang, dein Bäuchlein klemmt unter dem Lederlenkrad wie ein kleines Kissen, du trägst diese Rennfahrerhandschuhe mit Luftlöchern, hast kein Kinn, und dein Haar lichtet sich. Du bist ein dicker Mann in einem kleinen Auto, knackbraun wie ein gebratener Truthahn ...«

»Themenwechsel?«

»Und neben dir sitzt eine Frau mit Sonnenbrille, deine dritte, nein, vierte Frau, bildschön, ein Model, nein, ein Ex-Model, 23 Jahre alt, du hast sie getroffen, als sie bei einer Autoausstellung in Nizza auf einer Motorhaube lag oder so, und sie ist atemberaubend schön und dumm wie Brot ...«

»Klingt gut. Kinder?«

»Keine Kinder, bloß drei Scheidungen, es ist ein Freitag im Juli, ihr seid auf dem Weg zu irgendeinem Landhaus, im winzigen Kofferraum deines schwebenden Autos liegen Tennis- und Krocketschläger, ein Korb voll mit edlem Weißwein, südafrikanischen Trauben, ein paar bedauernswerten kleinen Wachteln und Spargel, und der Wind weht dir durch die Geheimratsecken, du bist unglaublich selbstzufrieden, und Ehefrau Nummer drei, vier, weiß der Teufel, lächelt dich mit zweihundert strahlendweißen Beißerchen an, du lächelst zurück und versuchst zu verdrängen, dass ihr euch nichts, rein gar nichts zu sagen habt.«

Plötzlich brach sie ab. Du klingst total durchgeknallt, sagte sie sich. Versuch, normaler zu klingen. »Aber falls es dich tröstet, wir gehen sowieso alle vorher bei...
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Autor

David Nicholls, Jahrgang 1966, ist ausgebildeter Schauspieler, hat sich dann aber für das Schreiben entschieden. Mit seinem Roman "Zwei an einem Tag" gelang ihm der Durchbruch, seine Romane wurden in vierzig Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit über acht Millionen mal. 2014 wurde sein Roman "Drei auf Reisen" für den Man Booker Prize nominiert. Auch als Drehbuchautor ist David Nicholls überaus erfolgreich und mehrfach preisgekrönt, zuletzt erhielt er den BAFTA und eine Emmy-Nominierung für "Patrick Melrose", seine Adaption der Romane von Edward St Aubyn, die als HBO-Serie Furore machte.