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Screening in der Physiotherapie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Thiemeerschienen am07.10.20202. Auflage

Verantwortung übernehmen, Warnzeichen erkennen, Entscheidungen treffen

Für Sie als Physiotherapeut ist es wichtig, festzustellen, welche Patienten für eine Intervention geeignet sind. Sie müssen herausfinden, ob Kontraindikationen oder relevante Gefahrensituationen vorliegen. Für Ihren klinischen Alltag heißt das: Entscheidungen treffen!

Sie stehen vor Fragen wie:

  • Gibt es differenzialdiagnostische Aspekte?
  • Ist das Problem physiotherapeutisch lösbar?

Die 2., aktualisierte Auflage dieses Buches hilft Ihnen dabei, solche und andere Fragen zu beantworten. Es liefert Ihnen einen modernen, gut strukturierten und durchdachten Überblick zum Thema Screening. Dadurch lernen Sie, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen.

Das Buch basiert auf fundierten differenzialdiagnostischen Kenntnissen und Kommunikationsstrategien. Somit können Sie rechtzeitig einschätzen, ob Sie den Patienten zu einer weiteren Abklärung schicken müssen.

Setzen Sie sich durch ein strukturiertes Screening effektiv für das Gesamtwohl Ihres Patienten ein!

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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR81,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR79,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR79,99

Produkt

Klappentext

Verantwortung übernehmen, Warnzeichen erkennen, Entscheidungen treffen

Für Sie als Physiotherapeut ist es wichtig, festzustellen, welche Patienten für eine Intervention geeignet sind. Sie müssen herausfinden, ob Kontraindikationen oder relevante Gefahrensituationen vorliegen. Für Ihren klinischen Alltag heißt das: Entscheidungen treffen!

Sie stehen vor Fragen wie:

  • Gibt es differenzialdiagnostische Aspekte?
  • Ist das Problem physiotherapeutisch lösbar?

Die 2., aktualisierte Auflage dieses Buches hilft Ihnen dabei, solche und andere Fragen zu beantworten. Es liefert Ihnen einen modernen, gut strukturierten und durchdachten Überblick zum Thema Screening. Dadurch lernen Sie, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen.

Das Buch basiert auf fundierten differenzialdiagnostischen Kenntnissen und Kommunikationsstrategien. Somit können Sie rechtzeitig einschätzen, ob Sie den Patienten zu einer weiteren Abklärung schicken müssen.

Setzen Sie sich durch ein strukturiertes Screening effektiv für das Gesamtwohl Ihres Patienten ein!

Details
Weitere ISBN/GTIN9783132437548
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum07.10.2020
Auflage2. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5204296
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1 Allgemeines zum physiotherapeutischen Screening
1.1 Physiotherapeutischer Erstkontakt in Deutschland

Der Weltverband der Physiotherapeuten (WCPT) definiert in seinem Policy Statement die Rolle der Physiotherapie (www.wcpt.org, 2007). Zum Erstkontakt findet sich dort der folgende Satz:

Nature and extend of physiotherapy:

Physiotherapists are able to act as first contact practitioners and patients may seek direct care without referral from any other health professional

In Deutschland besteht seit 2009 lediglich über den sektionalen Heilpaktiker für Physiotherapie eine Erstkontaktmöglichkeit:

Die Heilpraktikererlaubnis kann auf die Ausübung der Physiotherapie beschränkt werden. Ein ausgebildeter Physiotherapeut muss sich zur Erlangung einer solchen Erlaubnis einer eingeschränkten Überprüfung seiner Kenntnisse und Fähigkeiten unterziehen. (BVerwG 3 C 19.08 Bayer. VG Ansbach - 08.09.2008 - AZ: VG AN 9 K 07.03319)

Die Überprüfung erfolgt durch die Gesundheitsämter der jeweiligen Bundesländer, darf keine Inhalte des physiotherapeutischen Staatsexamens beinhalten und dient der Gefahrenabwendung, d.h. die Prüfungskommission muss sicher sein, dass bei der Zulassung der betreffenden Person als Heilpraktiker für Physiotherapie keine Gefahr für Patienten entsteht. Um dies sicherzustellen, wurden von den Gesundheitsämtern der einzelnen Bundesländer Themenbereiche definiert, die in der Prüfung abgefragt werden können. Einige Bundesländer erlauben auch eine Zulassung nach Aktenlage unter der Voraussetzung, dass ein entsprechender Screeningkurs belegt wurde. Unabhängig von einer ärztlichen Verordnung untersuchen und behandeln zu können, ist ein wichtiger Schritt für die Professionalisierung der Physiotherapie, für das Selbstverständnis des Berufes und für die Wahrnehmung der Physiotherapie in der Gesellschaft. Die Eigenständigkeit bringt aber auch eine neue Verantwortung für die sichere Versorgung der Patienten mit sich. Ernsthafte Pathologien müssen frühzeitig erkannt werden und eine unmittelbare ärztliche Versorgung muss gewährleistet sein. Das erfordert ein zuverlässiges Screening-Prozedere mit fundierten Differenzialdiagnostik-Kenntnissen und schriftliche sowie verbale Kommunikationsstrategien, die dazu führen, tatsächlich gehört und ernst genommen zu werden. Die Physiotherapie wird so zu einem gleichberechtigten Partner in der Gesundheitsversorgung, in deren Zentrum das Wohlergehen des Patienten steht. In vielen Ländern ist der physiotherapeutische Erstkontakt seit Jahren etabliert.

Aus international erhobenen Daten lassen sich Antworten auf einige der oft gestellten Fragen finden, z.B. auf die Frage nach der Sicherheit: Daten hierzu liefert eine Studie, die Erstkontakt-Physiotherapie innerhalb des US-Militärs untersuchte. Von über 470000 untersuchten Fällen gab es keine berichtete Gefahrensituation oder negative Konsequenz für Soldaten, die den Erstkontakt in Anspruch genommen haben [ ⶠ[26]].

Auch der Sorge, dass Patienten in Folge des Erstkontaktes deutlich mehr Behandlungen beanspruchen und somit eine Explosion der Behandlungskosten zu erwarten ist, kann anhand der vorhandenen Daten entgegengewirkt werden: Die Anzahl der erforderlichen Behandlungen pro Episode ist im Erstkontakt international deutlich geringer als im Arzt-Überweisungssystem, die Kosten sind geringer und das Behandlungsziel wird häufiger erreicht. Einige Beispiele für internationale Publikationen finden sich in ⶠTab. 1.1 :
Tab. 1.1 Veröffentlichungen zur Auswertung von Kosten im Erstkontakt
Autor; Jahr; untersuchte Fälle; Land

Faktoren

Erstkontakt

Überweisungssystem

[ ⶠ[25]]; n >600 Datensätze; USA

Anzahl der Behandlungen, Kosten

7,6

USD 1004

12,2

USD 2236

[ ⶠ[19]]; Daten aus 43 Praxen; n = ca.10000 Patienten; Niederlande

Behandlungsziel erreicht,

Anzahl der Behandlungen

72,6%

8,1

63,3%

10,5

[ ⶠ[11]]; n = 3010; Schottland

Kosten einer Episode

GBP 66,31

GBP 88,99

[ ⶠ[29]]; n = 62000; USA

Anzahl der Behandlungen

5,9

7,0



Vorteile des Erstkontakts



Der direkte Zugang zu Gesundheitsberufen ist ein wichtiger Aspekt für die Patientenzufriedenheit und somit für die Qualität eines Gesundheitssystems [ ⶠ[16]]. Insgesamt zeigen alle Veröffentlichungen eine positive Bilanz für ein System, das kostensparend, sicher und effizient ist und zu einer hohen Patientenzufriedenheit führt.


1.2 Screening der Organsysteme
1.2.1 Erstkontaktsituationen im physiotherapeutischen Alltag

Erstkontakte und erstkontaktähnliche Situationen, in denen ein physiotherapeutisches Screening erforderlich ist, finden im Therapiealltag der meisten Physiotherapeuten (unabhängig von der Heilpraktiker-Zulassung) statt. Ein typisches Beispiel ist eine Verordnung mit einer unspezifischen Diagnose, z.B. LWS-Syndrom . Auch zusätzliche Symptombereiche, die ein Patient während einer Behandlung berichtet, für die aber keine Verordnung besteht, sind solche Situationen. Das Screening umfasst hier eine Abgrenzung, ob der neue Symptombereich zu der bekannten (und behandelten) Pathologie gehört, also unter der bestehenden Verordnung mitbehandelt werden darf, oder ob es sich um eine zusätzliche Pathologie handelt, für die eine weitere Verordnung notwendig ist. Auch außerhalb des Praxisalltags sind Screeningkenntnisse und die daraus resultierende Entscheidung Arztbesuch oder kein Arztbesuch gefragt, z.B. wenn Familie oder Freunde um Rat fragen oder wenn beim Sport eine (eigene oder fremde) Verletzung auftritt. Beispiele für solche Situationen sind in ⶠAbb. 1.1 dargestellt, es sind aber noch viele weitere Situationen denkbar.


Abb. 1.1 Erstkontakte/erstkontaktähnliche Situationen, die Screeningkenntnisse erfordern.


Ein bewusster Umgang mit diesen Situationen ist grundlegend für ein umfassendes physiotherapeutische Arbeiten. Auch wenn eine Behandlung im Rahmen einer ärztlichen Verordnung erfolgt, besteht eine Verantwortung für Physiotherapeuten (z.B. eine zügige ärztliche Kontrolle einzuleiten), da sie nicht selten die ersten medizinisch geschulten Personen sind, denen ein neu aufgetretenes Symptom berichtet wird. In der Situation des Erstkontakts ist diese Verantwortung präsenter und ein klares Prozedere mit einem sofortigen eindeutigen Ergebnis erforderlich.
1.2.2 Ergebnisse des Screenings

Wörtlich übersetzt bedeutet das englische Wort Screening: Aussieben, Sichten, Trennen, Auswahlprüfverfahren. Das trifft genau das Kernziel: Im Erstkontakt soll die Kompetenz einer effizienten, sicheren, evidenzbasierten Auswahl von physiotherapeutisch beeinflussbaren Symptomen vermittelt werden. Oder umgekehrt: Diejenigen Symptome sollen herausgefiltert werden, die einer ernsthaften Pathologie zugeordnet und somit medizinisch diagnostiziert und behandelt werden müssen.

Alle verfügbaren Informationsquellen (Fragebögen, Anamnese, körperliche Untersuchung, vorhandene Laborergebnisse oder Bildgebung) müssen ausgeschöpft werden, und ein breites Denken mit mehreren parallelen Hypothesen ( Lateral Thinking [ ⶠ[20]; ⶠ[17]; ⶠ[10]]) bestimmt das therapeutische Denken und Entscheiden ( Clincal Reasoning [ ⶠ[7]; â¶...
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