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Unmarkierte Heiligkeit. Zur Diskrepanz familiärer, geschlechtlicher und räumlicher Hierarchien in Hrotsvit von Gandersheims 'Abraham'

E-BookPDF0 - No protectionE-Book
78 Seiten
Deutsch
GRIN Verlagerschienen am09.06.20201. Auflage
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,6, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Keuschheit und Sexualität, Religiosität und Missbrauch - das, was augenscheinlich wie ein Paradoxon daherkommt, ist in Wirklichkeit nicht nur ein allgegenwärtiges Thema in christlichen Zirkeln, sondern scheint, unabhängig von jedweder zeitlichen Disposition, Beständigkeit zu haben. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kanonissin und Schriftstellerin Hrotsvit von Gandersheim bereits im zehnten Jahrhundert in ihrem Drama Abraham weibliche Körper im Spannungsfeld von Religion und Erwartung, Missbrauch und Prostitution beleuchtet hat, lässt den Schluss zu, dass die Problematik so alt ist wie das religiöse Miteinander selbst. Ganz ähnlich wie in der Dokumentation, macht Hrotsvit in ihrem Werk auf literarische Weise deutlich, dass dem weiblichen Körper in kirchlichen Institutionen kaum Autonomie zukommt, dass Regeln eindeutig und Realitäten vieldeutig sind und dass ein Befreiungsmechanismus der Opfer nur durch große Vertrauensinvestitionen in Gott und den Glauben ihrerseits bewältigt werden kann. Die Sanktionierung der Täter ist hier wie da sekundär und zwingt gläubige Betroffene nicht nur die Misshandlung des Körpers zu verkraften, sondern das Vertrauen zu Gott zu erneuern. Das Drama Abraham ist auf diverse Weisen zu untersuchen, da hier auch ein Diskurs zu Heiligkeit möglich ist, der die in Abhängigkeit von Hierarchien und vermeintlich etablierten gesellschaftlichen Strukturen analysierbar macht. Die vorliegende Arbeit möchte genau diesen Ansatz verfolgen und nach einer kurzen historischen Kontextualisierung, im ersten analytischen Schritt die Figurenkonstellation im Allgemeinen und damit das Verhältnis der weiblichen Protagonistin Maria zu ihren männlichen Antagonisten untersuchen. Dabei werden neben den impliziten Heiligkeitskonzeptionen, vor allem die kommunikativen Modi sowie narratologischen Besonderheiten untersucht, die wiederum die Vermutung bestätigen, dass es sich bei Marias Vergewaltiger um ihren Ziehvater Abraham handelt. In einem zweiten interpretatorischen Schritt wird die zentrale Fragestellung exponiert. Hier widmet sich die Arbeit der Frage nach der Diskrepanz der gezeigten familiären, geschlechtlichen, sowie raumtheoretischen Hierarchie, die durch einschlägige Literatur und Theorien belegt wird. Sowohl Analyse als auch Interpretation sollen die These veranschaulichen, die betont, dass entgegen geläufiger Erwartungen, das Heilige immer dort aufzufinden ist, wo es nicht erwartet, ja geradezu gesellschaftlich ausgeschlossen wird.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR47,95
E-BookPDF0 - No protectionE-Book
EUR29,99

Produkt

KlappentextBachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,6, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Keuschheit und Sexualität, Religiosität und Missbrauch - das, was augenscheinlich wie ein Paradoxon daherkommt, ist in Wirklichkeit nicht nur ein allgegenwärtiges Thema in christlichen Zirkeln, sondern scheint, unabhängig von jedweder zeitlichen Disposition, Beständigkeit zu haben. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kanonissin und Schriftstellerin Hrotsvit von Gandersheim bereits im zehnten Jahrhundert in ihrem Drama Abraham weibliche Körper im Spannungsfeld von Religion und Erwartung, Missbrauch und Prostitution beleuchtet hat, lässt den Schluss zu, dass die Problematik so alt ist wie das religiöse Miteinander selbst. Ganz ähnlich wie in der Dokumentation, macht Hrotsvit in ihrem Werk auf literarische Weise deutlich, dass dem weiblichen Körper in kirchlichen Institutionen kaum Autonomie zukommt, dass Regeln eindeutig und Realitäten vieldeutig sind und dass ein Befreiungsmechanismus der Opfer nur durch große Vertrauensinvestitionen in Gott und den Glauben ihrerseits bewältigt werden kann. Die Sanktionierung der Täter ist hier wie da sekundär und zwingt gläubige Betroffene nicht nur die Misshandlung des Körpers zu verkraften, sondern das Vertrauen zu Gott zu erneuern. Das Drama Abraham ist auf diverse Weisen zu untersuchen, da hier auch ein Diskurs zu Heiligkeit möglich ist, der die in Abhängigkeit von Hierarchien und vermeintlich etablierten gesellschaftlichen Strukturen analysierbar macht. Die vorliegende Arbeit möchte genau diesen Ansatz verfolgen und nach einer kurzen historischen Kontextualisierung, im ersten analytischen Schritt die Figurenkonstellation im Allgemeinen und damit das Verhältnis der weiblichen Protagonistin Maria zu ihren männlichen Antagonisten untersuchen. Dabei werden neben den impliziten Heiligkeitskonzeptionen, vor allem die kommunikativen Modi sowie narratologischen Besonderheiten untersucht, die wiederum die Vermutung bestätigen, dass es sich bei Marias Vergewaltiger um ihren Ziehvater Abraham handelt. In einem zweiten interpretatorischen Schritt wird die zentrale Fragestellung exponiert. Hier widmet sich die Arbeit der Frage nach der Diskrepanz der gezeigten familiären, geschlechtlichen, sowie raumtheoretischen Hierarchie, die durch einschlägige Literatur und Theorien belegt wird. Sowohl Analyse als auch Interpretation sollen die These veranschaulichen, die betont, dass entgegen geläufiger Erwartungen, das Heilige immer dort aufzufinden ist, wo es nicht erwartet, ja geradezu gesellschaftlich ausgeschlossen wird.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783346178343
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum09.06.2020
Auflage1. Auflage
Seiten78 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5205102
Rubriken
Genre9200