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Perfect Game. Eine neue Ära im Profi-Darts

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
240 Seiten
Deutsch
Edel Sports - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am04.12.20201. Auflage
Es ist viel passiert im Darts-Sport in den vergangenen Jahren. Der Boom setzt sich unvermindert fort, ein Generationswechsel ist in vollem Gange. Einige Superstars sind zurückgetreten, dafür mischen junge Profis die Szene auf, getrieben von der Liebe zum Spiel und der Chance, zum Multi-Millionär zu werden. Mit Fallon Sherrock gewinnt die erste Frau bei einer Weltmeisterschaft ein Match gegen einen Mann und wird über Nacht zum Star. Paradiesvogel Peter Wright, Publikumsliebling mit einer bewegenden Lebensgeschichte, wird sensationell Weltmeister. Die Hoffnung auf einen deutschen Top-10-Spieler lebt. Kein deutscher Journalist kennt den internationalen Darts-Zirkus so gut wie Elmar Paulke, niemand ist den Spielern so nah wie er, als TV-Kommentator und Live-Moderator ist er längst selbst eine Kultfigur. In seinem neuen Buch führt er uns hinter die Kulissen der ungewöhnlichen Darts-Szene, porträtiert und analysiert die größten Stars und interessantesten Newcomer, berichtet von spannenden und kuriosen Erlebnissen, bietet jede Menge Hintergründe und exklusive Insider-Informationen.

Elmar Paulke, geboren 1970 in Bergisch Gladbach, studierte Diplomsport mit Schwerpunkt Publizistik an der Sporthochschule Köln. Von 1998 bis 2018 kommentierte er Tennis und Darts für SPORT1 (ehemals DSF). Für die DSF-Dokumentation 'Boris Becker - I did it my way' wurde er 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit 2018 kommentiert Paulke für DAZN alle großen Darts-Events sowie Unterhaltungsshows für Pro Sieben. Als Darts-Experte genießt er bei der großen Fangemeinde inzwischen Kultstatus. Sein Darts-Buch 'Game on' (Edel Books 2016) schaffte es auf die Spiegel-Bestseller-Liste.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextEs ist viel passiert im Darts-Sport in den vergangenen Jahren. Der Boom setzt sich unvermindert fort, ein Generationswechsel ist in vollem Gange. Einige Superstars sind zurückgetreten, dafür mischen junge Profis die Szene auf, getrieben von der Liebe zum Spiel und der Chance, zum Multi-Millionär zu werden. Mit Fallon Sherrock gewinnt die erste Frau bei einer Weltmeisterschaft ein Match gegen einen Mann und wird über Nacht zum Star. Paradiesvogel Peter Wright, Publikumsliebling mit einer bewegenden Lebensgeschichte, wird sensationell Weltmeister. Die Hoffnung auf einen deutschen Top-10-Spieler lebt. Kein deutscher Journalist kennt den internationalen Darts-Zirkus so gut wie Elmar Paulke, niemand ist den Spielern so nah wie er, als TV-Kommentator und Live-Moderator ist er längst selbst eine Kultfigur. In seinem neuen Buch führt er uns hinter die Kulissen der ungewöhnlichen Darts-Szene, porträtiert und analysiert die größten Stars und interessantesten Newcomer, berichtet von spannenden und kuriosen Erlebnissen, bietet jede Menge Hintergründe und exklusive Insider-Informationen.

Elmar Paulke, geboren 1970 in Bergisch Gladbach, studierte Diplomsport mit Schwerpunkt Publizistik an der Sporthochschule Köln. Von 1998 bis 2018 kommentierte er Tennis und Darts für SPORT1 (ehemals DSF). Für die DSF-Dokumentation 'Boris Becker - I did it my way' wurde er 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit 2018 kommentiert Paulke für DAZN alle großen Darts-Events sowie Unterhaltungsshows für Pro Sieben. Als Darts-Experte genießt er bei der großen Fangemeinde inzwischen Kultstatus. Sein Darts-Buch 'Game on' (Edel Books 2016) schaffte es auf die Spiegel-Bestseller-Liste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841907387
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum04.12.2020
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse14753 Kbytes
Artikel-Nr.5275445
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1
Dimitri van den
Bergh - der mit dem Corona-Bart

Sonntag, der 26. Juli 2020. Die Corona-Pandemie bringt tatsächlich auch strahlende Sieger hervor: Dimitri van den Bergh, 26 Jahre jung, gewinnt völlig überraschend das World Matchplay. Es ist das zweitgrößte Ranking-Turnier nach der Weltmeisterschaft. Van den Bergh war als Nummer 26 der Welt in dieses Turnier gestartet, durch den Sieg ist er 14 Plätze in der Weltrangliste nach oben geklettert, jetzt ist er die Nummer zwölf. Ich bin ein Major-Champion! , sagt van den Bergh kurz nach seinem Sieg ein wenig ungläubig. Glaube an dich und du kannst alles erreichen! The sky is the limit!

Dimi. Vidi. Vici , titelt später das britische Darts World Magazine. Dimi kam, sah und siegte. Van den Bergh, der von allen Dimi genannt wird, trat mit dem guten Gefühl an, sich endlich zum ersten Mal für das World Matchplay qualifiziert zu haben. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und dann schrieb er Geschichte.

Wie außergewöhnlich dieser Erfolg ist, zeigen ein paar Rekorde, die der Dreammaker mit seinem Sieg aufstellt: Er ist der erste Belgier, dem ein PDC-Major-Sieg gelingt. Er ist seit dem Sieg des US-Amerikaners Larry Butler von 1994 der erste Debütant, der dieses Turnier gewinnt. Er ist der erste World Youth Champion, der sich beim World Matchplay durchsetzt. Und er ist der Erste und Einzige, der dieses Turnier nicht in Blackpool, im Winter Gardens, im wunderbaren Ballroom mit seiner goldenen Decke gewinnt, sondern in der sehr modernen Marshall Arena von Milton Keynes.

Die Frage, ob Dimitri van den Bergh dieses Turnier auch im traditionellen Austragungsort vor Zuschauern gewonnen hätte, ist müßig. Er war am Ende der konstanteste Spieler von allen 32 Teilnehmern. Und er hatte zudem eine schwierige Auslosung, bezwang zum Auftakt den UK-Open-Champion Nathan Aspinall, gegen den er zuvor in vier Versuchen noch nie gewinnen konnte. Ein Erfolg, der ihm Selbstvertrauen gab. Danach kämpfte er sich gegen Joe Cullen durch und schlug drei Weltmeister nacheinander, die alle mindestens zwei WM-Titel auf dem Kerbholz haben: Adrian Lewis, Glen Durrant und im Finale Gary Anderson.

Feiern kann Dimi diesen Megaerfolg nur ganz alleine. Die Party fällt wegen Corona natürlich aus. Es ist ja auch niemand da: weder die Freundin noch die Familie oder sein langjähriger Manager Mac Elkin. Die Corona-Vorschriften sind streng und so holt sich der frisch gekürte World Matchplay Champion 2020 zur Feier des Tages eine Pizza mit extra viel Knoblauch, einen sogenannten garlic sizzler . Um 1.30 Uhr, nach zig Sieger-Interviews, sitzt er ziemlich erschöpft auf dem Bett seines Hotelzimmers und postet ein Foto mit Pizza und Pokal. Irgendwie traurig und irgendwie rührend, weil van den Bergh diesen Moment so gerne teilen möchte, notfalls mit knapp 14 000 Twitter-Followern. Angestoßen wird später zu Hause mit der Familie. Er ist mit dem Auto nach Milton Keynes gereist und möchte sich gleich am nächsten Tag auf die Rückfahrt nach Antwerpen begeben.

Dieser Sieg soll für ihn nur der Beginn seiner nächsten Entwicklungsstufe sein: Ich bin noch jung und habe noch so viel vor mir. Ich will jetzt Pro-Tour-Siege einfahren, Erfolge auf der European Tour. Es ist ungewöhnlich, dass ein junger Spieler den ersten Sieg auf dem Profi-Circuit bei einem so großen Turnier erzielt. Meistens benötigen unerfahrene Spieler erst kleinere Turniererfolge, um dann für den großen Wurf gewappnet zu sein. Ich bin seit sieben Jahren auf der Tour , erzählt Dimi, ich musste sieben Jahre warten, ich habe sieben Jahre lang gelernt und Erfahrungen gesammelt. Und ich glaube, dass ich mich noch steigern kann. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich am Limit bin.

Van den Bergh gehört einer neuen Spielergeneration an. Einer Generation, die seit ein paar Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erfährt, letztlich angetrieben von Michael van Gerwen. Van den Bergh ist nicht der typische Vertreter dieser jungen Wilden , weil er sich gegen das aggressive Spiel entschieden hat. Was nicht heißt, dass sein Spiel langweilig ist. Wer bei 66 Punkten Rest, Bullseye, Doppel-8 spielt, der muss nicht permanent die Faust auspacken, um seinem Spiel noch mehr Kraft zu verleihen.
Flights statt Schnuller

Dimitri van den Bergh kommt aus einer klassischen Darts-Familie. Sein erstes Darts-Equipment hielt er als Baby in der Hand, noch bevor er laufen konnte. Sein Vater Chris, der selbst erfolgreich bei der BDO unterwegs war und zehn Jahre lang in der belgischen Nationalmannschaft spielte, steckte ihm immer Shafts und Flights in den Kinderwagen. Ich muss eineinhalb, vielleicht auch zwei Jahre alt gewesen sein, als ich zum ersten Mal einen Pfeil auf ein Board warf , erzählt Dimitri. Ich habe ihm in der Anfangszeit unterhalb des Boards ein Schild aufgehängt , erinnert sich der Papa, das sollte er treffen. Der Sohnemann hat einen komplett anderen Stil als der Vater zu seiner Topzeit: Ich war ein sehr aggressiver Spieler , erzählt der BDO-French-Open-Sieger von 2001, Dimitri ist teilweise so freundlich, dass es manchmal schon süß ist. Dimitris drei Brüder spielen auch Darts, aber nicht so gut wie er, das wurde relativ schnell klar. Die gesamte Familie van den Bergh ist unglaublich stolz auf Dimi, der Zusammenhalt groß.

Schlüsselmomente in einer Karriere müssen nicht immer Erfolge sein. Ende Oktober 2019 ist van den Berghs Niederlage gegen Dave Chisnall bei der European Darts Championship so ein Moment, der einiges verändert. Nach dieser Niederlage , sagt Dimitri, habe ich meinen Vater angerufen und geweint. Nicht weil ich verloren hatte, sondern wegen der Art und Weise, wegen seines [Chisnalls] Spiels, ich war ratlos. Papa Chris reagierte damals wunderbar auf diesen Notruf seines ältesten Sohnes. Dimitri erinnert sich noch genau an seine Worte: Mein Junge, jetzt ist deine Zeit gekommen. Wenn du einer der besten Spieler der Welt werden möchtest, ist es jetzt an der Zeit.

Chris van den Bergh stellte für Dimitri einen Trainingsplan auf und brachte ihn damit zurück in die Spur. Drei Turniere später erreichte der zweimalige World Youth Champion bei der Weltmeisterschaft im Ally Pally das Viertelfinale. Acht Monate später, Ende Juli 2020, beim World Matchplay ist er der einzige Spieler, der es bei allen Major-Turnieren in 2020 mindestens bis ins Viertelfinale geschafft hat.

Seine Mutter hat übrigens die gesamte Woche über so ein Gefühl, als könnte etwas Besonderes passieren. Sein Vater sagt ihm gleich nach dem Triumph am Telefon: Junge, du bist ein Mann geworden. Vielleicht macht es auch der Bart, den sich Dimitri mit Beginn der Corona-Pandemie hat wachsen lassen. Ich hatte immer so ein Babyface und dachte, ich rasiere mich mal eine Zeitlang nicht. Dimitri selbst nennt ihn den Corona-Bart.
Unterschlupf beim aktuellen Weltmeister

Fast noch außergewöhnlicher als der unerwartete Erfolg sind vielleicht Dimis Lebensumstände rund um das Turnier. Am letzten Turnierwochenende in Barnsley, Mitte März, vor Beginn der Corona-Pandemie, überlegt sich van den Bergh, in England zu bleiben, nicht ahnend, dass er dadurch für knapp drei Monate nicht in seine Heimat Belgien wird reisen dürfen. Ich hatte mitbekommen, dass sich die internationalen Spieler auf die Heimreise machten, weil klar war, dass die Grenzen schließen , erinnert er sich. Ich dachte aber, wenn da jetzt bald weitere Turniere anstehen, bleibe ich einfach in England. Normalerweise quartiert er sich zwischen Turnieren bei seinem englischen Manager Mac Elkin, ein, zu dem er eine sehr enge und freundschaftliche Beziehung hat. Doch das geht diesmal nicht. Joanne und Peter Wright bekommen das mit, stehen plötzlich vor ihm und laden ihn ein, bei ihnen zu wohnen. Dimitri fühlt sich geehrt, nimmt die Einladung an. Niemand ahnt zunächst, dass daraus ganze elf Wochen werden. Ich bin häufig woanders zu Gast, aber drei Monate lang? Du bist niemals über drei Monate irgendwo zu Besuch , so van den Bergh, der die Gastfreundschaft der Wrights nicht überstrapazieren möchte. Nach ein paar Wochen bemüht er sich deshalb auch über sein Management, wieder nach Hause zu kommen. Aber es gibt keine Möglichkeiten, die Grenzen bleiben geschlossen. Joanne und Peter haben mir immer gesagt: Entspann dich, wir haben dich gerne hier, du bist hier herzlich willkommen.

Das Haus der Wrights ist allerdings auch groß genug, um sich auch mal aus dem Weg gehen zu können. Wie ein großer Bauernhof, samt riesigem Grundstück. Trainiert wird anfangs kaum. Da geht es mehr um die Frage, wer die Eier aus dem Hühnerstall holt, wer das Frühstück macht und wer abends kocht. Peter ist bekannt für seine Kochkünste, Dimitri ist laut eigener Aussage eher ungeübt am Herd. Eigentlich sollen die Menschen ihre Häuser nicht verlassen, aber die Wrights leben irgendwo in der Pampa und ob da jemand zum Bogenschießen auf ein Feld geht, so wie sie das häufiger tun, interessiert letztlich keine Menschenseele. Es gibt aber auch viel Leerlauf, viele Stunden, die van den Bergh allein in seinem Zimmer verbringt. Trotzdem ist es für ihn eine intensive Zeit. Ich habe in der Zeit viel über mein Leben nachgedacht. Peter hat hart gearbeitet, um sich dieses Haus leisten zu können. Das hat mir die Augen geöffnet, hat mir verdeutlicht, was ich mit Darts erreichen kann. Eine Erkenntnis, die ihm sicherlich geholfen hat, das World Matchplay zu gewinnen.

Als irgendwann klar ist, dass in ein paar Wochen wahrscheinlich wieder Turniere stattfinden, fangen der World Champion und der World Youth Champion auch wieder an zu trainieren. Ich dachte immer, dass ich trainieren, trainieren, trainieren...
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Autor

Elmar Paulke, geboren 1970 in Bergisch Gladbach, studierte Diplomsport mit Schwerpunkt Publizistik an der Sporthochschule Köln. Von 1998 bis 2018 kommentierte er Tennis und Darts für SPORT1 (ehemals DSF). Für die DSF-Dokumentation "Boris Becker - I did it my way" wurde er 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Seit 2018 kommentiert Paulke für DAZN alle großen Darts-Events sowie Unterhaltungsshows für Pro Sieben. Als Darts-Experte genießt er bei der großen Fangemeinde inzwischen Kultstatus. Sein Darts-Buch "Game on" (Edel Books 2016) schaffte es auf die Spiegel-Bestseller-Liste.