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Systemische Therapie und Beratung - das große Lehrbuch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
653 Seiten
Deutsch
Carl-Auer Verlagerschienen am10.07.20235. Auflage
Dieses umfangreiche Lehrbuch bietet für Professionelle der unterschiedlichsten Berufsgruppen eine fundierte Einführung in die theoretischen und praktischen Grundlagen der systemischen Therapie und Beratung. Es vermittelt nicht nur Basiswissen mit den zugehörigen methodischen und behandlungstechnischen Fertigkeiten, sondern behandelt auch ausführlich die Praxisfelder und institutionellen Kontexte therapeutischen und beraterischen Handelns. Medizinisch-psychiatrische Diagnosesysteme werden in Problemkonstellationen übersetzt, die im Rahmen der systemischen Therapie und Beratung bearbeitet werden können. Beiträge zum Umgang mit kulturellen und ethischen Fragen, zur Aus- und Weiterbildung sowie zu den Perspektiven systemischer Forschung runden den Band ab. Mit 90 Kapiteln von 76 Autoren, die in der Mehrzahl auch erfahrene Aus- und Weiterbilder sind, bietet das Lehrbuch einen repräsentativen Querschnitt durch alle relevanten Themen der systemischen Therapie und Beratung auf aktuellem Stand der Kunst. Mit Beiträgen von: Corina Ahlers, Susanne Altmeyer, Eia Asen, Renate Blum-Maurice, Ulrike Borst, Wiltrud Brächter, Barbara Bräutigam, Michael B. Buchholz, Wolfgang Budde, Andrea Caby, Filip Caby, Luc Ciompi, Ulrich Clement, Klaus G. Deissler, Angelika Eck, Andreas Eickhorst, Günther Emlein, Dörte Foertsch, Peter Fraenkel, Thomas Friedrich-Hett, Frank Früchtel, Werner Geigges, Michael Grabbe, Peter Hain, Bengta Hansen-Magnusson, Ernst Hansen-Magnusson, Reinert Hanswille, Ju?rgen Hargens, Christian Hawellek, Thomas Hegemann, Bruno Hildenbrand, Joachim Hinsch, Katharina Hinsch, Wolfgang Jansen, Ingrid Kellermann, Sabine Kirschenhofer, Rudolf Klein, Andre Kleuter, Heiko Kleve, Jürgen Kriz, Friedebert Kröger, Rudolf Kronbichler, Matthias Lauterbach, Tom Levold, Jürg Liechti, Wolfgang Loth, Kurt Ludewig, Matthias Müller, Cornelia Oestereich, Matthias Ochs, Klaus Osthoff, Jürgen Pfitzner, Günter Reich, Kersten Reich, Rüdiger Retzlaff, Wolf Ritscher, Bernd Roedel, Dominik M. Rosenauer, Wilhelm Rotthaus, Gerhard Dieter Ruf, Günter Schiepek, Hans Schindler, Arist von Schlippe, Gunther Schmidt, Jochen Schweitzer, Rainer Schwing, Felix Tretter, Cornelia Tsirigotis, Manfred Vogt, Elisabeth Wagner, Renate Weihe-Scheidt, Jan Weinhold, Bettina Wilms, Michael Wirsching, Ferdinand Wolf, Lorraine Wright.

Tom Levold, Studium der Sozialwissenschaften, Psychologie und Völkerkunde; Lehrtherapeut, Lehrender Supervisor und Lehrender Coach (SG). Nach langjähriger Tätigkeit in Bereichen der Jugendhilfe seit 1989 in freier Praxis als Systemischer Therapeut, Supervisor, Coach und Organisationsberater tätig. Mitbegründer und Mitglied des Gründungsvorstands der Systemischen Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis Systemischer Therapie und Beratung. Mitherausgeber der Zeitschrift 'Kontext', Begründer und Herausgeber von 'systemagazin - Online-Journal für systemische Entwicklungen'. Michael Wirsching, Prof. Dr. med.; nach Habilitation bei Helm Stierlin in Heidelberg; Professur bei Horst-Eberhard Richter in Gießen. Seit 1989 Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Freiburg i. Br. Gründer und langjähriger Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie (DAF, Vorläufer der DGSF). Gastprofessor an den Universitäten Shanghai, Peking, Hanoi, Hue und Isfahan. Mitherausgeber der Zeitschriften Family Process und Family Systems Medicine.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR59,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR57,99

Produkt

KlappentextDieses umfangreiche Lehrbuch bietet für Professionelle der unterschiedlichsten Berufsgruppen eine fundierte Einführung in die theoretischen und praktischen Grundlagen der systemischen Therapie und Beratung. Es vermittelt nicht nur Basiswissen mit den zugehörigen methodischen und behandlungstechnischen Fertigkeiten, sondern behandelt auch ausführlich die Praxisfelder und institutionellen Kontexte therapeutischen und beraterischen Handelns. Medizinisch-psychiatrische Diagnosesysteme werden in Problemkonstellationen übersetzt, die im Rahmen der systemischen Therapie und Beratung bearbeitet werden können. Beiträge zum Umgang mit kulturellen und ethischen Fragen, zur Aus- und Weiterbildung sowie zu den Perspektiven systemischer Forschung runden den Band ab. Mit 90 Kapiteln von 76 Autoren, die in der Mehrzahl auch erfahrene Aus- und Weiterbilder sind, bietet das Lehrbuch einen repräsentativen Querschnitt durch alle relevanten Themen der systemischen Therapie und Beratung auf aktuellem Stand der Kunst. Mit Beiträgen von: Corina Ahlers, Susanne Altmeyer, Eia Asen, Renate Blum-Maurice, Ulrike Borst, Wiltrud Brächter, Barbara Bräutigam, Michael B. Buchholz, Wolfgang Budde, Andrea Caby, Filip Caby, Luc Ciompi, Ulrich Clement, Klaus G. Deissler, Angelika Eck, Andreas Eickhorst, Günther Emlein, Dörte Foertsch, Peter Fraenkel, Thomas Friedrich-Hett, Frank Früchtel, Werner Geigges, Michael Grabbe, Peter Hain, Bengta Hansen-Magnusson, Ernst Hansen-Magnusson, Reinert Hanswille, Ju?rgen Hargens, Christian Hawellek, Thomas Hegemann, Bruno Hildenbrand, Joachim Hinsch, Katharina Hinsch, Wolfgang Jansen, Ingrid Kellermann, Sabine Kirschenhofer, Rudolf Klein, Andre Kleuter, Heiko Kleve, Jürgen Kriz, Friedebert Kröger, Rudolf Kronbichler, Matthias Lauterbach, Tom Levold, Jürg Liechti, Wolfgang Loth, Kurt Ludewig, Matthias Müller, Cornelia Oestereich, Matthias Ochs, Klaus Osthoff, Jürgen Pfitzner, Günter Reich, Kersten Reich, Rüdiger Retzlaff, Wolf Ritscher, Bernd Roedel, Dominik M. Rosenauer, Wilhelm Rotthaus, Gerhard Dieter Ruf, Günter Schiepek, Hans Schindler, Arist von Schlippe, Gunther Schmidt, Jochen Schweitzer, Rainer Schwing, Felix Tretter, Cornelia Tsirigotis, Manfred Vogt, Elisabeth Wagner, Renate Weihe-Scheidt, Jan Weinhold, Bettina Wilms, Michael Wirsching, Ferdinand Wolf, Lorraine Wright.

Tom Levold, Studium der Sozialwissenschaften, Psychologie und Völkerkunde; Lehrtherapeut, Lehrender Supervisor und Lehrender Coach (SG). Nach langjähriger Tätigkeit in Bereichen der Jugendhilfe seit 1989 in freier Praxis als Systemischer Therapeut, Supervisor, Coach und Organisationsberater tätig. Mitbegründer und Mitglied des Gründungsvorstands der Systemischen Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis Systemischer Therapie und Beratung. Mitherausgeber der Zeitschrift 'Kontext', Begründer und Herausgeber von 'systemagazin - Online-Journal für systemische Entwicklungen'. Michael Wirsching, Prof. Dr. med.; nach Habilitation bei Helm Stierlin in Heidelberg; Professur bei Horst-Eberhard Richter in Gießen. Seit 1989 Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Freiburg i. Br. Gründer und langjähriger Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie (DAF, Vorläufer der DGSF). Gastprofessor an den Universitäten Shanghai, Peking, Hanoi, Hue und Isfahan. Mitherausgeber der Zeitschriften Family Process und Family Systems Medicine.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783849782528
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum10.07.2023
Auflage5. Auflage
Seiten653 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2564 Kbytes
Artikel-Nr.5284851
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Teil 1: Grundlagen systemischer Therapie und Beratung

Auch wenn die systemische Therapie und Beratung eine mittlerweile (seit Anfang der 1980er-Jahre) über 30-jährige Geschichte hat, deren Wurzeln weiter in die 1950er-Jahre zurückreichen, soll diese Geschichte hier nicht linear nacherzählt werden. Das Lehrbuch beginnt vielmehr mit der Einordnung systemischer Therapie und Beratung als transdisziplinäres und multiprofessionelles Projekt (Kap. 1.1). Damit wird ein Unterschied zu Therapieschulen vorgenommen, die die psychotherapeutische Praxis als rein psychologische oder ärztliche Tätigkeit verstehen und auf die entsprechenden medizinisch-psychologischen Kontexte beschränken, und es wird hier der Konflikt zwischen einer Kultur der Medikalisierung psychischer und sozialer Probleme, die für das institutionalisierte psychotherapeutische Versorgungssystem kennzeichnend ist, und einer aus systemischer Sicht angemesseneren psychosozialen Perspektive nachgezeichnet.

Systemische Therapie und Beratung wird von Angehörigen ganz unterschiedlicher Berufsgruppen in den verschiedensten Praxisfeldern ausgeübt. Kapitel 1.2 widmet sich einigen besonders wichtigen Disziplinen und beruflichen Zugängen, nämlich der Psychologie, der Medizin, der Sozialen Arbeit, den Sozialwissenschaften, der Pädagogik, der Theologie und Seelsorge und der Krankenpflege.

Die verbindenden epistemologischen und philosophischen Grundlagen werden in Kapitel 1.3 ausführlich behandelt. Es zeigt sich, dass der systemische Ansatz keine einheitliche, inhaltlich konsistente Arbeitsphilosophie darstellt, sondern eine Vielzahl von Konzepten und theoretischen Modellen umfasst, die untereinander mehr oder weniger anschlussfähig sind, aber gemeinsame Grundorientierungen und -haltungen aufweisen. Die Anordnung der einzelnen Beiträge in diesem Kapitel lässt sich also auch als eine Ideengeschichte des systemischen Ansatzes lesen.

Kapitel 1.4 beschäftigt sich mit grundlegenden Phänomenen, die die Dynamik in allen sozialen Systemen beeinflussen und mit denen Therapeutinnen und Berater zu tun haben. Das betrifft die Rolle von Affekten und Emotionen, von Geschlechtsunterschieden und Sexualität, den Stellenwert der mehrgenerationalen Loyalitätsdynamik, von Macht, Gewalt und Geheimnissen sowie die Bedeutung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ein ganz grundlegender Aspekt der Produktion und Organisation von Bedeutung, wie er in psychischen und sozialen Systemen im Allgemeinen, im therapeutischen Dialog im Besonderen auftritt, nämlich die Rolle von Metaphern, wird in Kapitel 1.5 besprochen.

Auf der Basis dieser praktischen und theoretischen Zugänge wird im Kapitel über Diagnostik (1.6) der besondere Stellenwert nachvollziehbar, den die Kritik an der Übertragung eines medizinischen Diagnostikmodells auf die Bearbeitung psychischer und sozialer Probleme in der systemischen Therapie und Beratung einnimmt, womit sich die Frage nach einer Alternative stellt. Auch hier findet sich allerdings eine große Bandbreite an unterschiedlichen Positionen, die sich nicht in eine spezifische Ausrichtung bringen lassen, sondern die unterschiedlichen Spielarten systemischen Denkens zum Ausdruck bringen. (Tom Levold)
1.1Therapie und Beratung als systemische Praxis
1.1.1Systemische Therapie als transdisziplinäres und multiprofessionelles Konzept
Tom Levold

Ein Lehrbuch Systemische Therapie und Beratung ist heute nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor wenigen Jahren. Der Abstand zwischen den Begriffen der Therapie und der Beratung im systemischen Feld vergrößert sich aufgrund der fach- und berufspolitischen Entwicklungen. Das Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes 1999, das den Berufsstand des »Psychologischen Psychotherapeuten« geschaffen (und damit die bereits in den Richtlinienverfahren vollzogene Ausschließung von Nichtpsychologen von einer psychotherapeutischen Ausbildung sanktioniert) hat, ist ein weiterer problematischer Schritt in Richtung einer berufsständischen Professionalisierung von Psychotherapie (s. u.), die dem systemischen Grundgedanken entgegenläuft. Zudem wurde mit der gesetzlichen Beschränkung auf sogenannte wissenschaftlich fundierte Therapieverfahren das breite Spektrum der Psychotherapie zunächst auf die Anwendung der im kassenfinanzierten Versorgungssystem etablierten Verfahren, nämlich Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, reduziert. Dies führte seitens der systemischen Verbände zu Bemühungen, die systemische Therapie berufsrechtlich und sozialrechtlich (als Richtlinienverfahren) anerkennen zu lassen. Mit der Anerkennung der systemischen Therapie als wissenschaftlich fundiertes Verfahren (Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie 2008) ist der erste Schritt bereits vollzogen. An approbationsrelevanten Ausbildungscurricula werden aber auch hier nur Psychologinnen und Psychologen teilnehmen können. Zukünftig sind daher Szenarien denkbar, in denen unterschiedliche Curricula in systemischer Therapie für Psychologen und Nichtpsychologen angeboten werden.

Parallel zu diesen Entwicklungen sind in den vergangenen Jahren erhebliche Aktivitäten seitens vieler Beratungsverbände festzustellen, die auf die Professionalisierung des unüberschaubaren Feldes der Beratung abzielen (Zwicker-Pelzer 2008a) und Beratung »aus dem Schatten des historisch therapeutisch-orientierten Umfeldes« herausführen sollen (Zwicker-Pelzer 2008b, S. 226).

Trotz dieser primär berufs- und fachpolitisch motivierten Entwicklung existieren gute Gründe dafür, systemische Therapie und Beratung weiterhin in engem Zusammenhang zu betrachten. Der systemische Ansatz hat sich von Beginn an als ein transdisziplinäres und multiprofessionelles Projekt verstanden, in dem die Unterscheidung zwischen Therapie und Beratung eher pragmatisch gehandhabt wurde. Der grundlegende epistemologische Ansatz, das Verständnis von Problemlagen und Symptomen, die therapeutisch-beraterische Haltung und das Methodenrepertoire werden von beiden geteilt und richten sich an einen breiten Adressatenkreis. Entscheidend ist, wie diese Aspekte in den jeweiligen klinischen und nichtklinischen Kontexten eingesetzt werden.
Systemische Therapie als transdisziplinäres Projekt
Der systemische Ansatz lässt sich aus keiner einzelnen akademischen Disziplin alleine ableiten. Die allgemeine (bzw. Allgemeine) Systemtheorie und die Kybernetik haben sich als Werk von disziplinenübergreifend interessierten Pionieren von Anfang an allen einzelwissenschaftlichen Zuordnungen entziehen können. Dies ist zugleich Stärke und Schwäche des systemischen Ansatzes.

Historisch hat sich die Disziplinenstruktur der Wissenschaften erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts um spezifische Gegenstandsbereiche entwickelt (Stichweh 1979). Stichweh definiert Disziplinen als Formen sozialer Institutionalisierung, die mit der Entwicklung hinreichend homogener Kommunikationszusammenhänge von Forschern einhergehen (»scientific community«), kodifiziertes, konsensuelles und lehrbares Wissen erzeugen, spezifische Forschungsmethoden und paradigmatische Problemlösungen einsetzen und spezifische Karrierestrukturen und Sozialisationsprozesse institutionalisieren, die den Nachwuchs selektieren und »indoktrinieren« (ebd., S. 83).

Dieser Differenzierungsprozess hat sich mit fortschreitendem Wissen bis heute fortgesetzt. Die einzelnen Disziplinen haben sich in eine unüberschaubare Zahl von Unterdisziplinen aufgegliedert, was es zunehmend schwer macht, komplexe Gegenstandsbereiche (Ökologie, Gesundheit, psychosoziale Zusammenhänge etc.) aus einer disziplinären Perspektive zu untersuchen. Darüber hinaus führt die Auffächerung in Disziplinen dazu, dass komplexere Problemstellungen u. U. gar nicht erkannt werden können, weil die jeweiligen Vorgehensweisen sich nicht vom Gegenstand, sondern von den Zuständigkeitsansprüchen und methodischen Repertoires der Einzelwissenschaften herleiten. Auch eine interdisziplinäre Arbeit kommt hier schnell an ihre Grenzen, weil sie zwar Schnittstellen zwischen den einzelnen Disziplinen herstellt, diese Disziplinen aber damit ihre grundsätzliche Herangehensweise nicht aufgeben.

Der Versuch, »über die oft unbefriedigende Praxis interdisziplinärer Kooperation hinaus zu einer integrativen Form transdisziplinärer Wissensproduktion zu gelangen« (Moldaschl 2009, S. 21), orientiert sich an übergreifenden Paradigmen, die für mehr als eine Disziplin relevant sind. Systemtheorie und Kybernetik haben solche Paradigmen entwickelt (Luhmann nennt beispielhaft »feedback«, »thermodynamisch offene Systeme« und »Information als Selektion«; Luhmann 1994, S. 459), die aufgrund ihrer Unabhängigkeit von den materialen Gegenständen der Biologie, Psychologie, Philosophie, Sozialwissenschaften, Kognitionswissenschaften, Kommunikationswissenschaften, Medizin usw. strukturell auf alle Phänomenbereiche dieser Disziplinen anwendbar sind. Zudem erlaubt ein transdisziplinärer Ansatz auch, die »Außengrenzen der...
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Autor

Tom Levold, Studium der Sozialwissenschaften, Psychologie und Völkerkunde; Lehrtherapeut, Lehrender Supervisor und Lehrender Coach (SG). Nach langjähriger Tätigkeit in Bereichen der Jugendhilfe seit 1989 in freier Praxis als Systemischer Therapeut, Supervisor, Coach und Organisationsberater tätig. Mitbegründer und Mitglied des Gründungsvorstands der Systemischen Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis Systemischer Therapie und Beratung. Mitherausgeber der Zeitschrift "Kontext", Begründer und Herausgeber von "systemagazin - Online-Journal für systemische Entwicklungen".Michael Wirsching, Prof. Dr. med.; nach Habilitation bei Helm Stierlin in Heidelberg; Professur bei Horst-Eberhard Richter in Gießen. Seit 1989 Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universität Freiburg i. Br. Gründer und langjähriger Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie (DAF, Vorläufer der DGSF). Gastprofessor an den Universitäten Shanghai, Peking, Hanoi, Hue und Isfahan. Mitherausgeber der Zeitschriften Family Process und Family Systems Medicine.