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Die Erben der Nacht - Kampf um Licht und Schatten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.12.2020
Das Buch zur 2. Staffel des TV-Serienhighlights »Erben der Nacht«
Nach dem Kampf gegen die Rotmasken nehmen die Erben Kurs auf Norwegen, die Heimat der Dracas. Doch während die Erben Seite an Seite stehen, wendet sich Ragnar, der Bruder von Baron Magnus, gegen alle Vampire und schließt einen Pakt mit Dracula. Er entführt Leo nach Russland. Um Leo zu retten, verbündet Alisa sich mit dem weltberühmten Vampirjäger van Helsing. Sie muss entscheiden, was ihr wichtiger ist: Leo - oder ihre Mission, Dracula davon abzuhalten, die gesamte Menschheit in willenlose Schattenvampire zu verwandeln.
Basierend auf der erfolgreichen Reihe »Die Erben der Nacht« von Ulrike Schweikert, erzählt nach der Handlung der TV-Serie mit farbigen Filmfotos im Innenteil

Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Buch zur 2. Staffel des TV-Serienhighlights »Erben der Nacht«
Nach dem Kampf gegen die Rotmasken nehmen die Erben Kurs auf Norwegen, die Heimat der Dracas. Doch während die Erben Seite an Seite stehen, wendet sich Ragnar, der Bruder von Baron Magnus, gegen alle Vampire und schließt einen Pakt mit Dracula. Er entführt Leo nach Russland. Um Leo zu retten, verbündet Alisa sich mit dem weltberühmten Vampirjäger van Helsing. Sie muss entscheiden, was ihr wichtiger ist: Leo - oder ihre Mission, Dracula davon abzuhalten, die gesamte Menschheit in willenlose Schattenvampire zu verwandeln.
Basierend auf der erfolgreichen Reihe »Die Erben der Nacht« von Ulrike Schweikert, erzählt nach der Handlung der TV-Serie mit farbigen Filmfotos im Innenteil

Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641264888
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.12.2020
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse25202 Kbytes
IllustrationenMit farbigen Filmfotos aus der TV-Serie
Artikel-Nr.5293255
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Alisa

Alisa lauschte auf ihren Herzschlag. Tammo hatte sie einmal gefragt, ob der wehtäte. Sie hatte stumm den Kopf geschüttelt. Dieser Moment schien mindestens so weit entfernt wie Hamburg, obwohl es erst Wochen her war, dass er die Frage gestellt hatte.

Jetzt riss jeder Schlag ein Loch in ihre Brust. Sie blieb reglos liegen, als sie die anderen Mädchen ins Schlafquartier kommen hörte. Joanne unterhielt sich leise mit Easy. Fanny zog noch immer über Ivy her, fragte, warum die für ihren Betrug nicht gleich mit in die Sonne geschickt würde, wie Calvina. Inger zischte wütend, dass sie endlich den Mund halten solle, wenn sie nichts anderes als Schwachsinn von sich geben könnte.

»Was hast du nur mit der Lycana?«, fragte Fanny, offensichtlich unbeeindruckt von Ingers Wut.

»Nichts. Du nervst einfach.« Inger klang wenig überzeugend, fand Alisa. Fanny hingegen schien sich mit der Antwort abzufinden - oder die beiden setzten ihre Unterhaltung in Gedanken fort. Weder Joanne noch Easy gaben einen Laut von sich. Alisa starrte in die Dunkelheit, die sie umgab, und in der es keinen Unterschied machte, ob sie die Augen schloss oder offen hielt. Von draußen hörte sie nur noch Schritte, keine Stimmen mehr. Dann klappten drei Sargdeckel zu.

Es war still. Zeit verging. Oder auch nicht.

Sie sollte schlafen. Unmöglich. Wie konnten die Ehrwürdigen so grausam sein? Es musste eine Möglichkeit geben, Calvina vor diesem Urteil zu bewahren! Sie hatte nichts getan, was ein Todesurteil rechtfertigte - das war genauso ungerecht, wie das Urteil gegen Hindrik gewesen war. Genauso ungerecht wie alles, was Schattenvampire betraf.

Vermutlich sollte sie dankbar sein, dass Ivy für ihre Täuschung nicht mit dem Tod bestraft wurde. Würde sie sich das je verzeihen können? Ein paar blöde Sekunden der Unbedachtheit - und Ivy hatte alles verloren. Wegen ihr. Warum hatte sie auch ihren Mund nicht halten können? Dann wäre alles noch gut! Nicht alles, korrigierte Alisa sich und presste die Hände gegen ihre Brust, als könnte sie damit ihr pochendes Herz besänftigen. Je mehr sie von der Welt sah, desto mehr Ungerechtigkeiten offenbarten sich ihr. Wie konnte Leo vor all dem die Augen verschließen? Sogar dieser sturköpfige Dracas müsste begreifen, dass sich etwas grundlegend ändern musste.

Sie drückte ihre Hände noch fester gegen ihren Brustkorb, als das Kribbeln auf der Handfläche begann. Nicht schon wieder! Bitte, nicht schon ... Aber das Licht des Funkens drang zwischen ihren Fingern hervor, vertrieb die Dunkelheit in ihrem Sarg, riss sie mit sich fort, wirbelte unten und oben durcheinander, ließ sie stürzen, aufsteigen, stürzen und fallen und -

Wieder die Gasse, die auf den Platz mit dem Wunschbrunnen hinausgeht. Alisa lehnt sich an eine Hauswand, weil etwas Festes im Rücken den Schwindel schneller vertreibt. Sie will nicht zum Brunnen schauen, weil sie schon weiß, wen sie dort sehen wird, denn sie kennt die zwei Stimmen nur zu gut. Sie will nicht, aber sie muss. Alisa strafft die Schultern und blickt zum Brunnen. Nicu steht mit ausgestreckter Hand vor Dracula.

»Gib mir meine Münze zurück«, verlangt er, ohne den Vampir anzusehen. Dracula lässt wortlos die Münze auf Nicus Handfläche fallen. Der schließt die Finger darum und drückt die Faust an seine Brust. Renn weg! Flieh!, will Alisa ihm zurufen, auch wenn sie weiß, wie nutzlos das ist. Erstens würde er sie nicht hören, zweitens würde er Dracula niemals entkommen. Mit einer ruckartigen Bewegung schleudert Nicu die Münze ins Wasser.

»Was hast du dir gewünscht?«, fragt Dracula - ganz so, als wäre das ein Geplänkel zwischen Freunden.

Alisa presst sich fester gegen die Hauswand, um nicht vorzustürzen und ihn von Nicu wegzureißen, schluckt gegen die Schreie an, die in ihr aufsteigen, hinauswollen. Sie beißt die Zähne aufeinander.

Nicu packt den Griff des Silberdolches, der in seinem Gürtel steckt. »Was muss ich tun, damit du meine Mutter zurückbringst?«

Alisa schüttelt den Kopf. Du darfst dich auf keinen Handel mit ihm einlassen! Bitte. Sie legt alle Kraft in ihre Gedanken, kann nicht aufhören zu hoffen, dass sie ihn irgendwie doch erreichen kann. Aber Nicu nimmt sie nicht wahr.

»Komm mit mir«, sagt Dracula zu Nicu - und so wild sie auch den Kopf schüttelt und Nicu innerlich »Tu es nicht!« zubrüllt, es nutzt nichts. Lediglich Dracula hebt den Kopf und lächelt ihr zu, während er Nicu bedeutet, ihm zu folgen. »Komm«, wiederholt er. Nicu umklammert seinen Dolch noch fester. Aber er zieht ihn nicht, auch nicht, als Dracula ihm den Rücken zuwendet, losgeht. Nicu folgt dem Vampir.

Nein, nein, nein! Alisa stößt sich von der Hauswand ab, will den beiden hinterher. Doch ihr Schritt geht ins Leere. Sie fällt und stürzt, taumelt, ohne jeden Halt -

Dunkelheit fing sie auf. Alisa presste die Hände gegen die Seitenwände ihres Sarges. Das kann nicht alles gewesen sein! Komm schon, zeig mir mehr! Der Funke reagierte nicht auf ihr Wüten. Natürlich nicht. Der reagierte nie auf das, was sie wollte. So wie ihr auch sonst niemand zuhörte, auf das hörte, was logisch und gerecht war! Alisa stieß ihren Sargdeckel auf. Sie konnte nicht länger hier liegen und nichts tun. Sie musste wenigstens das verhindern, was sie verhindern konnte. Was auch immer Nicu für Dracula tun musste, sie würde nicht zulassen, dass sein Einsatz am Ende umsonst gewesen wäre.

Alisa sprang aus ihrem Sarg und hielt inne. Lauschte. Aus keinem der Särge kam ein Geräusch. Entweder hatte keine der anderen sie bislang gehört, oder sie ignorierten den Lärm, den Alisa veranstaltete. Glück gehabt. Sie nahm sich vor, ab sofort bedachter vorzugehen, auch wenn die Zeit drängte. Sie eilte aus dem Schlafquartier und durch den Gang nach hinten. An der Tür, hinter der es hinunter zu den Zellen ging, blieb sie stehen und horchte. Doch da waren nur das vertraute Schiffsknarren und das Rauschen der Wellen. Also weiter.

Auch Calvina schlief nicht. Sie stand in der Mitte ihrer Zelle und blickte Alisa wachsam an. Alisa hielt Abstand zu den Gitterstäben. Die Erinnerung an Calvinas Angriff war noch zu frisch.

»Tut mir leid, dass ich vorhin so auf dich losgegangen bin«, entschuldigte sich Calvina. »Ich weiß nicht, was da über mich gekommen ist.«

Alisa wagte sich ein wenig näher. »Ist nicht deine Schuld gewesen. Das ist Draculas Einfluss, weil er dich - verwandelt hat.« Sie schluckte. »Wie fühlst du dich jetzt?«

»Besser. Leichter irgendwie. Als wäre ein Druck von mir gewichen ...«

»Das ist gut.« Alisa zögerte noch einen Moment, doch dann wagte sie sich dicht an die Zelle heran und redete weiter, redete gegen ihr heftig pochendes Herz an. »Das heißt, Draculas Einfluss auf dich wird schwächer - je weiter du von ihm entfernt bist, desto weniger Kontrolle hat er über dich.« Sie legte die Hände um die Gitterstäbe. Calvina näherte sich ihr langsam, blieb allerdings wenige Schritte vom Gitter entfernt stehen.

»Warum bin ich eingesperrt?«

Alisa schloss die Augen und war froh, dass Calvina ihre Gedanken nicht lesen konnte. Denn ein Bild davon zu sehen, wie man selbst unter der Sonne zu Asche verbrannte, würde jeden Vampir zum Ausrasten bringen. Auch ganz ohne Draculas Einfluss. »Die Ehrwürdigen halten dich für eine Gefahr - für uns alle.«

»Was werden sie mit mir tun? Mich auf ewig gefangen halten?«

Alisa zwang sich, ihre Augen wieder zu öffnen. Aber sie konnte Calvina nicht ansehen, starrte stattdessen auf die Gitterstäbe, auf ihre eigenen Finger, die sie immer fester um das Metall klammerte.

»So schlimm?«, hakte Calvina sanft nach.

Alisa nickte. Aber sie würde das nicht zulassen. Abrupt wandte sie sich um und eilte die Treppe hinauf. Gleich neben der Tür hingen die Schlüssel zu den Zellen. Sie klirrten hell gegeneinander, während sie zurück zu Calvinas Zelle rannte. Und sie klirrten auch, als sie nach dem richtigen Schlüssel für die Zelle suchte und ihn mit zittrigen Fingern ins Schloss steckte.

»Was tust du da?«

»Ich hole dich hier raus.« Alisa zog die Zellentür auf. »Weißt du noch, wie man mit einem Boot umgeht?«

»Ich glaube schon.« Calvina trat zögernd aus der Zelle. Als fürchte sie, Alisa könnte es sich jeden Moment anders überlegen. »Danke.«

»Dank mir, wenn wir es geschafft haben.« Alisa legte einen Finger an die Lippen. »Kein Wort mehr ab jetzt.«

Calvina nickte. Alisa ging voraus, vergewisserte sich an jeder Tür, vor jedem Gang, dass sie allein waren, bevor sie der Schattenvampirin bedeutete, ihr zu folgen.

Warte hier, schickte sie Calvina in Gedanken, als sie den Fuß der Treppe erreichten, die aufs Deck führte. Sie huschte allein hoch. Spähte umher. Es war mehr Zeit vergangen, als sie gedacht hatte. Die Nacht war bereits auf dem Rückzug, der Himmel zeigte erstes Grau. Noch würde die Sonne nicht aufgehen, aber sie musste unbedingt dafür sorgen, dass eine lichtdichte Plane in Calvinas Rettungsboot lag. Sie spähte umher.

Bis auf Baron Magnus war niemand an Deck zu sehen. Er vertäute bereits das Steuer mit einem Seil, damit das Schiff tagsüber Kurs hielt. Das hieß, er würde gleich zu den anderen Ehrwürdigen in die Kapitänskajüte gehen. Alisa winkte Calvina nach oben. Nebeneinander pressten sie sich an das Treppengeländer und warteten, bis die Tür der Kapitänskajüte hinter Baron Magnus ins Schloss fiel. Jetzt musste es schnell gehen. Alisa spurtete los.

Sie würde nicht an all das denken, was...

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Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.