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Die Erben der Nacht - Draculas Erwachen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.10.2020
Das Buch zum großen TV-Serienhighlight »Erben der Nacht«
Ende des 19. Jahrhunderts haben sich die letzten Vampirclans über ganz Europa verbreitet. Sie sind bis aufs Blut verfeindet, aber weil sie vom Aussterben bedroht sind, gibt es für sie nur eine Möglichkeit zu überleben. Die letzten Erben eines jeden Clans müssen gemeinsam ausgebildet werden, um die Fähigkeiten aller Clans in sich zu vereinen. Eine der jungen Erben hat besondere Macht: Alisa hat als Einzige von ihnen ein menschliches Herz. Gefahr droht nicht nur von Vampirjägern, sondern auch von Dracula, dem Urvater aller Clans ...

Basierend auf der erfolgreichen Reihe »Die Erben der Nacht« von Ulrike Schweikert, erzählt nach der Handlung der TV-Serie mit farbigen Filmfotos im Innenteil

Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Buch zum großen TV-Serienhighlight »Erben der Nacht«
Ende des 19. Jahrhunderts haben sich die letzten Vampirclans über ganz Europa verbreitet. Sie sind bis aufs Blut verfeindet, aber weil sie vom Aussterben bedroht sind, gibt es für sie nur eine Möglichkeit zu überleben. Die letzten Erben eines jeden Clans müssen gemeinsam ausgebildet werden, um die Fähigkeiten aller Clans in sich zu vereinen. Eine der jungen Erben hat besondere Macht: Alisa hat als Einzige von ihnen ein menschliches Herz. Gefahr droht nicht nur von Vampirjägern, sondern auch von Dracula, dem Urvater aller Clans ...

Basierend auf der erfolgreichen Reihe »Die Erben der Nacht« von Ulrike Schweikert, erzählt nach der Handlung der TV-Serie mit farbigen Filmfotos im Innenteil

Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641255633
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum12.10.2020
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse17719 Kbytes
IllustrationenMit farbigen Filmfotos aus der TV-Serie
Artikel-Nr.5293256
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Leo

Norwegen

Leo hasste es, wie ein Kleinkind beiseitegeschoben zu werden. Nur weil sein Vater ihn von dem Treffen mit der Noaidi ausschließen wollte, würde er ganz bestimmt nicht zu Hause hocken bleiben. Mit langen Schritten rannte er über den Schnee auf das Zelt zu, aus dem die Trommelschläge bis weit über den Fjord klangen. Die Nordlichter tanzten über den Nachthimmel, warfen ihr grünes, blaues, violettes Licht über Meer und Schnee. Leo lief so schnell und leicht, dass der Schnee nicht einmal unter seinen Stiefeln knirschte.

Erst kurz vor dem Zelt wurde er langsamer. Im Schutz der lauten Trommelschläge schlich er dicht an die Zeltbahnen heran und schob zwei von ihnen vorsichtig auseinander. Das war der gefährlichste Moment. Wenn er die falsche Stelle gewählt hatte, wenn sein Vater ihm genau gegenüberstehen sollte, wenn die Trommel ausgerechnet jetzt verstummte - mit starren Fingern öffnete er einen kleinen Spalt, nur so schmal, dass er hineinspähen konnte.

Sein Vater stand ganz im Bann der Noaidi und ihrer Trommel, so wie alle anderen im Zelt. Auch Leo konnte sich ihm nicht entziehen. Der Rhythmus der Trommelschläge hallte durch seinen Körper wie ein warmes Beben. Dann brach er ab.

Leo hielt still. Die Noaidi schlug die Augen auf, und obwohl sie ihn nicht ansah, hatte er das Gefühl, ihr Blick würde die Zeltwand durchdringen. Ihre Augen hatten zwar eine sanfte braune Farbe und nicht das stechende Eisblau seines Clans, doch die Sanftheit täuschte. Leo stand regungslos da, als wäre er ein Teil der gefrorenen Landschaft. Aber die Noaidi hob nur die mit Tattoos überrankten Arme und sagte genau ein Wort: »Ende.«

Im Zelt fing sich sein Vater als Erster. Wer sonst. Leo grinste. Doch sein Vater wirkte besorgt. »Das Ende wovon?«

»Von allem.«

Prophezeiungen hatten offenbar nichts mit Klarheit zu tun. Leo wünschte, er könnte ins Zelt stürmen, die Noaidi packen und schütteln, bis sie sich verständlich ausdrückte.

»Die Elisabetha wird wieder über die Meere segeln.«

»Was soll das heißen?« Sein Vater klang genauso verwirrt, wie Leo sich fühlte. Was hatte ein Segelschiff mit dem Ende von allem zu tun? Was sollte das Ende von allem überhaupt bedeuten? Das Ende der ganzen Welt? Seines Clans? Leo verzog den Mund gleichzeitig mit seinem Vater. Als ob irgendjemand oder irgendetwas die Dracas vernichten könnte.

Die Noaidi beachtete seine Frage nicht. »Die Kinder aller Clans müssen zusammenkommen«, fuhr sie fort.

Wenn jemand anders als eine Noaidi seinem Vater so einen absurden Vorschlag gemacht hätte, wäre dieser handgreiflich geworden. Der Ehrwürdige der Dracas verstand keinen Spaß, das hatte Leo selbst schon oft genug erfahren müssen. Doch jetzt im Zelt fragte sein Vater nur nach dem Warum.

Die Noaidi nahm sich Zeit mit ihrer Antwort und sagte dann wieder nur ein Wort: »Rotmasken.«

Leo unterdrückte gerade noch ein verächtliches Schnauben. Als wären Menschen eine Bedrohung für seinen Clan! Das Lachen seines Vaters dröhnte durch das Zelt. »Die Rotmasken sind hier so gut wie ausgerottet. Selbst ihr berüchtigter Gründer hat sich verkrochen.« Er lachte erneut auf. »Nicht einmal die Rotmasken wissen, wo seine Knochen verrotten.«

Die Noaidi beugte sich über ihre Trommel. »Du bist zu überheblich geworden, Magnus, zu leichtfertig. Eure Clans sind klein geworden, ihr zählt längst nicht mehr so viele wie früher. Während ihr nur euch selbst seht, wächst die Zahl der Rotmasken in vielen Ländern. Sie werden sich vereinen. Und dann werden sie deinen Clan ausrotten, Magnus. Alle Clans.« Sie strich mit einer Hand über das Trommelfell. »Du musst die Clans einen. Eure Erben müssen zusammenstehen. Einzeln werdet ihr untergehen. Vom Angesicht der Erde verschwinden.« Die Noaidi schwieg, und niemand im Zelt durchbrach die Stille. Unter dem plötzlichen Trommelschlag zuckte Leo ebenso wie die Vampire im Zelt zusammen. Die Noaidi stand aufrecht hinter ihrer Trommel, die sie kaum überragte, und sprach durch den verhallenden Klang. »Nimm deinen Rubin, Magnus.«

Als er sah, wie sein Vater ohne jedes Zögern gehorchte, fühlte Leo sich mit einem Mal ganz klein. Kleiner als die Noaidi. Das Gefühl gefiel ihm ganz und gar nicht. Er war Leo af Dracas, Sohn und Erbe des mächtigen Baron Magnus, Ehrwürdiger des Dracas-Clans. Es gab nichts, wovor er sich fürchten musste, niemanden, dessen Befehlen er gehorchte.

Doch nun konnte er nur zusehen, wie sein Vater die Botschaft der Noaidi in den Rubin des Clans raunte, der rot pulsierte und seine Worte an alle verbliebenen Clans aussandte. »Wir müssen uns zusammenschließen, um zu überleben.«

Als wären die Dracas auf andere angewiesen! Leo wollte sich schon abwenden, da erhob die Noaidi erneut ihre Stimme.

»Wir haben einen neugierigen Beobachter.«

Leo wartete nicht erst ab, ob sein Vater ihn sah und erkannte. Er drehte sich um und stürmte davon. Wenn er vor ihm den Wald erreichte, hatte er eine Chance, unerkannt zu entkommen. Leo rannte schneller. So sehr er sich auch anstrengte, hinter sich zu lauschen, sein Verfolger blieb lautlos. Erst im Schutz der Bäume wagte er einen Blick zurück. Nur eine leere Schneefläche. Nicht gut.

Ein Krachen in den Ästen über ihm. Schnee rieselte auf seinen Nacken - und dann stand auch schon sein Vater vor ihm, packte ihn. Leo schrie auf, als er plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen spürte. Sein Vater hielt ihn mühelos in der Luft.

»Wenn ich eine Rotmaske wäre, wärst du jetzt tot.« Er grinste.

Leo knurrte und ließ seine Fangzähne aufblitzen. »Eine Rotmaske wäre zu langsam, um mich zu fangen.«

Sein Vater lachte. »Aber eine Rotmaske kommt nie allein.« Er stellte ihn zurück auf den Boden und zog den Kragen von Leos Jacke gerade. Leo schlug seine Hände weg.

»Es sind nur Menschen. Die werden mich nie töten.«

Das Lachen seines Vaters ließ die Äste über ihnen erzittern. »Ah, wir Dracas.« Er brach sein Lachen schlagartig ab. »Du hast keinen Krieg erlebt, Junge. Vampir gegen Vampir ist -« Er schüttelte den Kopf. »Die Rotmasken hatten am Ende leichtes Spiel mit den noch übrigen geschwächten Vampiren. Du bist mein Erbe, Leo.« Sein Vater wechselte in die Gedankensprache. Ich werde nicht zulassen, dass mein Erbe für dich eine Welt ohne Vampire ist.

Leo musterte den Schnee zwischen ihren Stiefeln, zu verblüfft für Worte, selbst in Gedanken.

Sein Vater klopfte ihm auf die Schulter. »Jetzt machen wir erst einmal die Elisabetha seeklar - wir segeln noch heute Nacht.« Schweigend stapften sie nebeneinander durch den verschneiten Wald. Eine Hand seines Vaters ruhte schwer auf Leos Schulter. Sollte ihm das Mut machen oder ihn an die Verantwortung erinnern, die auf einem Erben und zukünftigen Clan-Ehrwürdigen lastete? Es war nichts, was er fragen konnte, weder laut noch in Gedanken.

Wochen später, als sie tief in der Nacht auf der Themse vor Anker gingen, hatte er immer noch keine Antwort auf diese Frage gefunden. Dafür hatte er sich längst an das Schwanken des großen Segelschiffs gewöhnt. Dass er beim ersten Aufstehen unter Deck erbärmlich gestolpert und lang hingeschlagen war, würde er für sich behalten. Zum Glück schliefen seine Cousinen in einem anderen Raum und hatten davon nichts mitbekommen.

Jetzt standen Fanny und Inger neben ihm und blickten zum Hafen hinüber. Es stank. Schon allein vom Fluss stiegen übelste Gerüche auf, und was von der Stadt herübergeweht kam, war nicht viel besser. Wie hielten Vampire es hier nur aus? Leo konnte es nicht erwarten, wieder abzulegen. Die Dunkelheit wurde von Gaslaternen und Feuern auf den Docks gestört, als hätten sie dort drüben etwas gegen das natürliche Licht von Sternen und Mond.

Menschen halt. Nachtblind und geruchsgestört. Leo verschränkte die Arme und lauschte auf das Knarren der Riemen, mit dem sich ein Ruderboot näherte. Die zwei Vampire hinten im Boot, Sir Milton of Vyrad und sein Sohn Malcolm, saßen regungslos da, während die Schattenvampire sich in die Ruder legten. Der Ehrwürdige und sein Sohn blickten misstrauisch auf das dunkle Wasser, als fürchteten sie, jeder Ruderschlag könnte das Boot kentern lassen. Leo wandte keinen Blick von den beiden ab und lauschte den Kommentaren, die Inger und Fanny in Gedanken austauschten.

Ich hab noch nie so dunkelhäutige Vampire gesehen, meinte Inger.

Vielleicht sind ja alle Vampire in der Stadt so. Fanny zuckte mit den Schultern. Dieser Malcolm sieht wirklich nicht schlecht aus.

Na ja. Inger schien nicht weiter beeindruckt.

Leo verdrehte die Augen. Seid froh, dass nur wir Dracas Gedanken lesen können.

Nur kein Neid, du bist auch hübsch, Cousin, gab Fanny spöttisch zurück.

Neid? Als ob. Leo schüttelte den Kopf.

Fanny lehnte sich weit über die Reling. Aber er ist älter als du. Fast achtzehn. Sehnsucht lag in ihren Gedanken.

Siebzehn, korrigierte Leo sie leicht genervt. Und niemand ist einem Dracas überlegen.

Ihr seid alle beide so peinlich! Inger stieß sich von der Reling ab und lief Richtung Treppe.

Warte! Fanny rannte ihr hinterher, und die Gedanken der beiden verschwanden aus seinem Kopf, sobald sie außer Sichtweite waren.

Mädchen. Leo seufzte. Und grinste gleich darauf, als das Ruderboot...

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Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.