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Der silberne Schlüssel und das Geheimnis der Wahrheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
SCM R.Brockhauserschienen am04.03.20201. Auflage
Die vier vom See sind dem Versteck der sagenumwobenen goldenen Schale so nah wie nie zuvor. Doch als Franky nach einem Unfall ins Krankenhaus kommt, stößt er dort auf Spuren eines unglaublichen Skandals. Und auch persönlich muss sich Franky einer unangenehmen Wahrheit stellen ... Eine spannende Geschichte rund um vier Freunde und die erlösende Freiheit, die die Wahrheit mit sich bringt. Ab 11 Jahre.

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks 'Wort des Lebens e.V.' am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie vier vom See sind dem Versteck der sagenumwobenen goldenen Schale so nah wie nie zuvor. Doch als Franky nach einem Unfall ins Krankenhaus kommt, stößt er dort auf Spuren eines unglaublichen Skandals. Und auch persönlich muss sich Franky einer unangenehmen Wahrheit stellen ... Eine spannende Geschichte rund um vier Freunde und die erlösende Freiheit, die die Wahrheit mit sich bringt. Ab 11 Jahre.

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks 'Wort des Lebens e.V.' am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783417229721
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum04.03.2020
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4150 Kbytes
Artikel-Nr.5325172
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Kapitel 2:
Im Krankenhaus

»Und, habt ihr gewonnen?«, fragte der Sanitäter, der sich über Franky beugte. Seine Warnjacke raschelte, er roch nach Rasierwasser. Seine Hand lag auf Frankys Schulter.

Der Junge durchschaute, was der Mann mit der Frage bezweckte. Du willst mich von den Schmerzen ablenken, mir meine Angst nehmen. Netter Versuch.

Trotzdem antwortete er: »Wir waren dabei zu gewinnen, ja. Es stand 2:1. Aber wir können niemanden mehr einwechseln. Ob meine Mannschaft diesen Vorsprung halten kann, obwohl sie in Unterzahl spielen müssen, weiß ich nicht.«

Und es half. Über das Spiel nachzudenken, lenkte ihn tatsächlich ab. Sein Atem wurde ruhiger. Oder waren es die Schmerzmittel, die anfingen zu wirken?

Der Sanitäter nickte und lächelte. »Verstehe. Na, dann hoffen wir mal, dass deine Teamkameraden das hinkriegen werden. Und um dich kümmern wir uns, damit du auch bald wieder auf dem Spielfeld stehen kannst.«

Das hat keine Eile, dachte Franky.

»Dein Arm sollte bald nicht mehr wehtun«, fuhr der Sanitäter fort und kontrollierte den Infusionsbeutel, der über Franky Kopf baumelte. »Wir sind nicht mehr lange unterwegs. Aber ich will noch kurz deinen Blutdruck messen.« Sanft nahm er den unverletzten Arm des Jungen und legte ihm die Manschette an.

Während sie sich pfeifend füllte, schaute Franky durch den oberen Teil des Fensters hinaus, der nicht von der undurchsichtigen Folie bedeckt war. Er sah die kahlen Wipfel von Bäumen vorbeifliegen. Der Krankenwagen fuhr um eine Kurve, dann wurde er langsamer.

Die Bäume verschwanden, ein Dach schob sich in Frankys Sichtfeld. Der Wagen stoppte.

Während Pfleger ihn von einem Raum zum anderen schoben und der verletzte Arm geröntgt wurde, verlor Franky vollständig das Zeitgefühl. Als er wieder in dem Zimmer der Notaufnahme lag, in das er zuerst gebracht worden war, konnte er nicht sagen, ob er erst wenige Minuten im Krankenhaus war oder schon viele Stunden.

Eine Schwester betrat den Raum. »Wir müssen deinen Arm noch freilegen«, erklärte sie. »Leider muss ich dafür das Trikot aufschneiden, damit es nicht zu sehr wehtut.« Sie lächelte entschuldigend.

Franky nickte nur. Das Trikot war ihm in diesem Moment völlig egal.

Die Schwester holte eine Verbandsschere aus einer Schublade und trennte den Stoff auf. Während sie das Shirt entsorgte, saß Franky halb nackt auf der Liege, was ihm ein wenig peinlich war.

Doch sie schien nicht einmal zu bemerken, dass er rot wurde. Geschickt half sie ihm, sich zu waschen und einen Krankenhausschlafanzug mit weiten Ärmeln anzuziehen, der nach Desinfektionsmittel roch.

Nachdem sie den Raum wieder verlassen hatte, starrte Franky die Neonröhren an der Decke an. Der Schock und die Aufregung ließen langsam nach, er wurde müde. Aber zum Schlafen blieb keine Zeit, denn die Tür öffnete sich erneut.

Der junge Arzt mit den strubbeligen Haaren und der runden Brille, der ihn in der Notaufnahme in Empfang genommen hatte, kam herein, ein Röntgenbild in der Hand. »So, jetzt können wir schauen, was genau mit deinem Arm passiert ist«, verkündete er ein wenig zu gut gelaunt und schaltete den Monitor an der linken Wand ein. Dann wischte er über den Bildschirm und öffnete das Röntgenbild. Er betrachtete es nachdenklich.

Franky konnte über die Schulter des Arztes hinweg das Bild vom Inneren seines Arms sehen: Der Oberarmknochen war dicht über dem Ellenbogen in zwei Hälften gespalten, ein schräger Bruch klaffte dunkel in dem weißen Knochenbild. Dem Jungen wurde ein wenig schwindlig.

»Mmmh«, murmelte der Arzt und rieb sich das Kinn. Dann drehte er seinen Kopf zu Franky. »Dass der Arm gebrochen ist, siehst du wahrscheinlich selbst«, meinte er und deutete auf die entsprechende Stelle. »Das ist im Grunde kein Problem, aber sicherheitshalber möchte ich noch eine Spezialistin hinzuziehen. Sie kann genauer sagen, wie wir jetzt am besten vorgehen.«

Er schien zu bemerken, dass Franky blass geworden war, und fügte hinzu: »Du musst dir aber keine Sorgen machen. Das wird schon wieder. Ich werde Dr. Dragumir rufen und dann sehen wir weiter.« Der Arzt nickte ihm zu und verließ den Raum.

Wieder lag Franky allein in dem fensterlosen Zimmer, doch nicht lange. Als sich die Tür erneut öffnete, kam seine Mutter herein.

»Oh piccolo mio«, rief sie und beugte sich über ihn. »Tut es sehr weh?«

Franky schüttelte den Kopf. »Geht schon. Aber der Arm ist gebrochen, sie überlegen gerade, was sie tun werden.«

Seine Mutter nickte und streichelte ihm übers Haar. »Ich habe draußen den Arzt getroffen. Er kommt wohl gleich.«

Und so war es. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür wieder und der junge Arzt trat ein, in Begleitung einer etwas älteren Frau. Sie war schlank, mit sorgfältigem Make-up und einer schicken Kurzhaarfrisur. Ein Hauch von Parfüm umgab sie, und sie blickte Franky mit freundlichen, aber irgendwie scharfen Augen an.

Er erkannte den Ausdruck: So sahen einen manche Lehrer an - die, die streng, aber fair waren. Denen nichts entging und bei denen es im Klassenzimmer immer mucksmäuschenstill war. Autorität, dachte er, das ist das Wort dafür. Dr. Dragumir strahlte Autorität aus.

Sobald sie im Raum war, ging alles sehr schnell. Sie begrüßte Franky und seine Mutter und richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf den Leuchtkasten. Wenige Momente vor dem Röntgenbild und eine kurze, gemurmelte Unterhaltung mit dem anderen Arzt genügten ihr, bevor sie sich wieder an den Patienten und seine Mutter wandte.

»Ich vermute, dass die Wachstumsfuge am Ellenbogen beeinträchtigt wurde«, erklärte sie. »Der Bruch selbst ist sehr sauber, sodass der Knochen durch eine einfache Ruhigstellung wieder gut zusammenwachsen würde. Aber der Bruch geht leider quer durch die Zone, in der sich dein Knochen verändert. Ich möchte ausschließen, dass es zu Wachstumsstörungen kommt; in deinem Alter ist der Knochen noch lange nicht ausgewachsen.

Wir müssten also operieren und einen Draht einsetzen, der die Wachstumsfuge in der richtigen Position hält. Der bleibt dann so lange drin, bis alles wieder festgewachsen ist.«

Franky schluckte. Das klang brutal.

Er blickte seine Mutter an, die am Kopfende seiner Liege stand und ihre Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Auch ihr Gesicht sah besorgt aus.

»Ist das eine schwierige Operation?«, fragte sie Dr. Dragumir.

Die Ärztin schüttelte den Kopf und lächelte. »Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich werde Ihren Sohn selbst operieren und ich habe diesen Eingriff schon oft durchgeführt.« Mit einem Blick auf ihren jüngeren Kollegen fügte sie hinzu: »Dr. Menne wird Ihnen alles Weitere erklären.«

Dann schüttelte sie Frankys Mutter die Hand, lächelte Franky aufmunternd zu und verließ den Raum.

Was Dr. Menne alles über die Risiken der Prozedur erzählte, bekam Franky nicht ganz mit. Die Angst vor der bevorstehenden Operation nahm ihn zu sehr gefangen. Seine Mutter unterschrieb einen Zettel, danach wurde sein Bett aus dem Untersuchungszimmer gerollt, durch endlose Flure, in einen Raum, in dem es vor Ärzten und Krankenschwestern zu wimmeln schien.

Mehrere Leute machten sich an ihm zu schaffen; irgendjemand veränderte etwas an der Infusion, die ihm schon im Krankenwagen gelegt worden war. Das Letzte, an das Franky sich erinnerte, waren Dr. Dragumirs freundliche, aber scharfe Augen über einer Chirurgenmaske, die ihn ansahen.

Antonias Mutter hatte darauf bestanden, dass die drei Freunde zuerst zur Seeburg kamen und zu Abend aßen, bevor sie sich auf den Weg machten. Deshalb war es schon dunkel, als Jaron, Antonia und Emma auf ihren Fahrrädern in Kempfenhausen eintrafen. Das Krankenhaus - eine imposante Anlage - lag wie eine herrschaftliche Villa in einem Park in Ufernähe. Jetzt, im Winter, hielt sich niemand in dem weitläufigen Gelände auf, aber im Sommer musste es hier wunderschön sein.

Die Freunde betraten das Gebäude und sahen sich suchend im Eingangsbereich um, der für ein Krankenhaus sehr wohnlich wirkte. Einige Leute saßen auf gepolsterten Sitzgruppen, die mit großen Kübelpflanzen voneinander getrennt waren. Jaron war der Erste, der den Schalter entdeckte, über dem »Information« stand. Er trat an den Tresen und erkundigte sich nach Franky.

Die Dame wollte ihm nichts Genaues sagen, erklärte ihnen aber, wohin sie gehen sollten.

Kurze Zeit später öffnete Antonia eine Tür und blieb auf der Schwelle stehen. Statt eines Patientenzimmers sahen die Freunde einen kleinen Raum mit Stühlen, Tischen, Kaffeemaschine und Spielecke vor sich. Germano und Elvira Giuliani saßen an einem der Tische.

Sie wandten den Kopf, als die Tür aufging; auf ihren Gesichtern spiegelte sich Enttäuschung.

Wahrscheinlich haben sie einen Arzt erwartet, dachte Jaron und fragte sich im selben Augenblick: Aber wo ist Franky?

Frankys Mutter stand auf. »Schön, dass ihr gekommen seid«, sagte sie und lächelte. »Das wird Franco sehr freuen, wenn er aufwacht.«

Jetzt begriff Jaron. Deshalb sind die Eltern nicht bei ihm. Das hier ist ein Wartezimmer. »Muss Franky etwa operiert werden?«, erkundigte er sich.

Elvira nickte, sie wirkte besorgt. »Der Arm ist gebrochen, und die Ärzte wollen einen Draht einsetzen, weil die Wachstumsfuge beschädigt ist. Sie haben Franco vor einer Stunde in den OP geschoben. Bis jetzt haben wir noch nichts gehört. Aber setzt euch doch zu uns.«

Frankys Vater nickte den dreien...
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Autor

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks »Wort des Lebens e.V.« am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht.wdl.de/musicalfreizeit-kinder/Sandra Binder ist Lektorin und Autorin. Lange Jahre war sie Programmleiterin bei SCM Hänssler. Heute verantwortet sie die Redaktion des Universitätsverlags in Tübingen, wo sie mit ihrem Mann und drei Kindern lebt.