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Augenärztliche Differenzialdiagnose

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
404 Seiten
Deutsch
Thiemeerschienen am12.01.20223. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage

Das Fundament der ophthalmologischen Differenzialdiagnostik!

Alle Autoren des Werks sind ausnahmslos Spezialisten und führen Sie gezielt vom Symptom bzw. Befund zu den möglichen Differenzialdiagnosen. Lesen Sie, wie Sie Verdachtsdiagnosen nach Wahrscheinlichkeit bewerten, ausschließen oder verifizieren.

Das Wichtigste in Kürze: Einleitung und Flussdiagramm führen in das jeweilige Thema ein.

Die zuverlässige Gedächtnisstütze: Merksätze und Infoboxen markieren die wichtigsten Aussagen.

Die richtige Einordnung: tabellarische Übersicht der in Frage kommenden Differenzialdiagnosen.

Neu in der 3. Auflage: 
inhaltlich komplett überarbeitet und aktualisiert
Übersichtstabellen mit allen Differenzialdiagnosen

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR199,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR199,99
BundleGebunden
EUR200,00

Produkt

Klappentext

Das Fundament der ophthalmologischen Differenzialdiagnostik!

Alle Autoren des Werks sind ausnahmslos Spezialisten und führen Sie gezielt vom Symptom bzw. Befund zu den möglichen Differenzialdiagnosen. Lesen Sie, wie Sie Verdachtsdiagnosen nach Wahrscheinlichkeit bewerten, ausschließen oder verifizieren.

Das Wichtigste in Kürze: Einleitung und Flussdiagramm führen in das jeweilige Thema ein.

Die zuverlässige Gedächtnisstütze: Merksätze und Infoboxen markieren die wichtigsten Aussagen.

Die richtige Einordnung: tabellarische Übersicht der in Frage kommenden Differenzialdiagnosen.

Neu in der 3. Auflage: 
inhaltlich komplett überarbeitet und aktualisiert
Übersichtstabellen mit allen Differenzialdiagnosen

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

Details
Weitere ISBN/GTIN9783132422360
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum12.01.2022
Auflage3. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
Seiten404 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5340345
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Akute Visusminderung

M. M. Nentwich

Die zentrale Sehschärfe (Visus) stellt neben der peripheren, der Orientierung dienenden Wahrnehmung (Gesichtsfeld) die wesentliche Funktion des Sehsinns dar. Unter der zentralen Sehschärfe versteht man die Fähigkeit des Auges, ggf. mit Korrektur durch Brillengläser oder Kontaktlinsen, zwei Sehobjekte noch als getrennt wahrzunehmen. Eine akute Visusminderung geht somit mit einem akuten Verlust - schmerzlos oder schmerzhaft - der zentralen Sehschärfe einher und stellt für die betroffenen Patienten ein beängstigendes Ereignis dar.

Die Ursache für eine akute Visusminderung kann im Bereich der optischen Medien (z.B. Glaskörperblutung), der Netzhaut (z.B. Zentralarterienverschluss), des N. opticus (z.B. anteriore ischämische Optikusneuropathie, AION) oder der Sehbahn (z.B. vaskulärer Insult) liegen.

Bei der differenzialdiagnostischen Einordnung einer akuten Visusminderung ist neben dem zeitlichen Verlauf, der Lateralität, dem Ausmaß der Beeinträchtigung und einer möglicherweise charakteristischen Gesichtsfeldeinschränkung die Frage nach dem Vorliegen oder Fehlen von Schmerzen hilfreich, was einmal mehr die Wichtigkeit einer adäquaten Anamneseerhebung verdeutlicht.

Bei Patienten mit akuter Visusminderung muss zudem zwischen kurzzeitigem (ⶠAbb. 1.1, ⶠTab. 1.1 ).


Wichtige Differenzialdiagnosen einer Visusminderung.

Abb. 1.1 

Tab. 1.1 Wichtige Differenzialdiagnosen einer Visusminderung.
Differenzialdiagnose

Lateralität

Akutheit

Schmerzhaftigkeit

Zentralarterienverschluss


unilateral

unmittelbarer Visusverlust

schmerzlos

Hyphäma


Linsenluxation


Glaskörperblutung


Zentralvenenverschluss


Ablatio retinae (mit Makulabeteiligung)


hypertensive Retinopathie


Makulablutung


Chorioretinopathia centralis serosa (CCS)


nicht-arteriitische AION (nAION)


toxische Optikusneuropathie


rascher Visusverlust

akuter Keratokonus


Erosio corneae


Verblitzung (auch bilateral möglich)


Winkelblock ( Glaukomanfall )


Iritis


arteriitische AION (aAION)


Neuritis nervi optici


schmerzhaft

Durchblutungsstörung im visuellen Kortex


bilateral

schmerzlos

Migräne mit Aura (Migraine ophthalmique)


Schmerzen möglich

Katarakt


AMD (nicht-exsudative Form)


primäres Offenwinkelglaukom


diabetische Retinopathie


uni- oder bilateral

allmählicher Visusverlust über Wochen, Monate oder Jahre

schmerzlos
1.1 Vorübergehende Visusminderung
1.1.1 Amaurosis fugax

Unter dem Begriff Amaurosis fugax werden vorübergehende uni- oder bilaterale Minderungen der Sehschärfe zusammengefasst. Die Ursachen hierfür können gutartig oder schwerwiegend sein. Aufgrund der kurzen Dauer der Sehstörung stellen sich die meisten Patienten erst dann beim Augenarzt vor, wenn die Symptome wieder abgeklungen sind. Die Anamnese liefert daher wesentliche Hinweise für die Diagnosefindung. Hierbei sollte der Untersucher die Patienten bitten, ihre Sehstörung genau zu beschreiben und insbesondere nach auslösenden Faktoren, Lateralität (einseitig/beidseitig) und Dauer der Beschwerden fragen.

Ein vorübergehender einseitiger Visusverlust lässt die ursächliche Störung vor dem Chiasma opticum vermuten (d.h. im Bereich des Bulbus oder des N. opticus oder der für die Durchblutung zuständigen A. carotis). Ein vorübergehender beidseitiger Visusverlust lässt andererseits an einen weiter posterior liegenden Prozess im Chiasma opticum oder dahinter denken.

Sehstörungen aufgrund von kleinen Embolien (vaskuläre Genese der Amaurosis fugax) vergehen zumeist nach wenigen Minuten, während eine Aura bei Migraine ophthalmique bis zu einer halben Stunde andauern kann.

Eine Durchblutungsstörung ist die häufigste Ursache einer vorübergehenden einseitigen Minderung der zentralen Sehschärfe. Ischämische Ursachen können Embolien - vor allem von atherosklerotischen Plaques im Bereich der A. carotis - oder eine Riesenzellarteriitis oder auch Vasospasmen aufgrund einer retinalen Migräne sein.

Ein binokularer Visusverlust lässt die Störung posterior des Chiasma opticum verorten. Mögliche Ursachen sind Migräne, TIA (transitorische ischämische Attacke) oder Durchblutungsstörungen im Bereich des visuellen Kortex.

Die Patienten können unscharfes oder nebeliges Sehen bis hin zu einem vollständigen Verlust der Sehschärfe beklagen. Ebenso kann das komplette Gesichtsfeld betroffen sein oder nur Teile davon. Während Skotome eher für eine vaskuläre Genese sprechen, lassen positive visuelle Phänomene wie Flimmerskotome an eine Migraine ophthalmique oder auch an zerebrale Durchblutungsstörungen denken.

Ganz wesentlich ist es, bei Patienten über 50 Jahren eine arteriitische AION (aAION) sicher auszuschließen (gezielte Anamnese, Blutsenkungsgeschwindigkeit, ggf. CRP), um durch eine rechtzeitige Therapie eine Mitbeteiligung des Partnerauges zu verhindern.

Der ophthalmoskopische Befund zum Zeitpunkt der Untersuchung liefert weitere Hinweise. Ein Papillenödem lässt eine Entzündung oder Ischämie im Bereich des N. opticus vermuten. Hilfreich ist auch, die retinalen Arteriolen nach möglichen kleineren Emboli zu untersuchen ⶠ[7].
1.2 Länger andauernde Visusminderung
1.2.1 Optische Medien
1.2.1.1 Hornhaut
Eine Keratitis ist ebenso wie Hornhautfremdkörper oder Epitheldefekte aufgrund der damit verbundenen Irritation der Augenoberfläche, der Irregularität des Tränenfilms und des begleitenden Tränens der Augen eine mögliche Ursache einer Sehbeeinträchtigung. Ein Hornhautödem kann sich einerseits bei Schädigung des Hornhautendothels (z.B. Fuchs-Endotheldystrophie) langsam über die Zeit entwickeln und dann bei reizlosem Auge vor allem...
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