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Risa aus dem Schattenwald

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
160 Seiten
Deutsch
Dragonflyerschienen am16.02.20211. Auflage
Schon seit Jahrhunderten leben die Wesen des Schattenwaldes in schönstem Einklang mit der Natur. Doch es ist einer unter ihnen, der den Frieden zerstören will ...
Risa traut ihren Ohren kaum: Der Schattenwald, ihr Zuhause, ist in Gefahr! Tag für Tag verschwinden Tiere aus dem Wald, und schon bald wollen Grumpfknolle die ersten Bäume fällen. Nicht nur die Elfe Frigge, sondern auch die hundertjährige Kastanie drängen das Waldglimpf-Mädchen, schleunigst etwas zu unternehmen! Aber warum erkennen die Wald-Weisen den Ernst der Lage nicht? Selbst Risas eigener Vater will nicht auf sie hören. Und so ist es an Risa und ihrem treuen Gefährten, dem Wolf Halgrimm, den Schattenwald zu retten.

Ein großes Abenteuer über wahre Freundschaft und ein Mädchen, das die Natur mit Mut und Tapferkeit vor ihrem Feind beschützt!
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSchon seit Jahrhunderten leben die Wesen des Schattenwaldes in schönstem Einklang mit der Natur. Doch es ist einer unter ihnen, der den Frieden zerstören will ...
Risa traut ihren Ohren kaum: Der Schattenwald, ihr Zuhause, ist in Gefahr! Tag für Tag verschwinden Tiere aus dem Wald, und schon bald wollen Grumpfknolle die ersten Bäume fällen. Nicht nur die Elfe Frigge, sondern auch die hundertjährige Kastanie drängen das Waldglimpf-Mädchen, schleunigst etwas zu unternehmen! Aber warum erkennen die Wald-Weisen den Ernst der Lage nicht? Selbst Risas eigener Vater will nicht auf sie hören. Und so ist es an Risa und ihrem treuen Gefährten, dem Wolf Halgrimm, den Schattenwald zu retten.

Ein großes Abenteuer über wahre Freundschaft und ein Mädchen, das die Natur mit Mut und Tapferkeit vor ihrem Feind beschützt!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783748850441
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum16.02.2021
Auflage1. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8863 Kbytes
Artikel-Nr.5350584
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Es war Herbst geworden im Schattenwald. Nebel, zäh wie Kiefernharz, hing zwischen dem Farn und dem dichten Hexenkraut. Ein Sturm fegte durch die Bäume und schüttelte das Laub zu Boden.

Vor einem Blätterberg stand ein Wolf. Ein kräftiges, altes graubraunes Tier. Sein Körper war angespannt, das Nackenfell gesträubt, die Augen funkelten. Messerscharfe Zähne blitzten unter seinen hochgezogenen Lefzen hervor. »Endlich hab ich dich«, knurrte er. »Du entkommst mir nicht. Es ist vorbei.«

Im Laub raschelte es.

»Was ist - soll ich dich packen? Soll ich dich rausziehen? Oder ergibst du dich aus freien Stücken?«, drohte der Wolf.

Kein Geräusch war mehr aus dem Blätterberg zu hören.

»Du bist da drin. Ich weiß es genau. Ich kann dich riechen â¦ spüren â¦« Der Wolf heulte auf und fletschte die Zähne.

Ein unterdrücktes Husten drang aus dem Laub.

Der Wolf verzog zufrieden das Maul. Ohne dabei einen Laut zu verursachen, machte er einen federnden Schritt nach vorn. »Du willst es nicht anders. Bei drei schnappe ich zu. Eins â¦ zwei â¦«

In diesem Moment stob das Laub auseinander und gab den Blick frei. Zunächst auf einen Kopf mit roten Wangen, dunklen, fast schwarzen Augen, spitzen langen Ohren und einer wuscheligen honigblonden Lockenmähne, in der sich zahlreiche Blätter verfangen hatten. Dann tauchte auch der schmale Körper zu dem Kopf auf.

Ein Mädchen in einem moosgrünen Kleid befreite sich lachend aus ihrem Versteck. Sie reichte dem Wolf gerade bis zur Schulter. »Das ist gemein! Ich hatte mich so gut versteckt. Beim nächsten Mal stopfe ich dir Kastanien in die Nasenlöcher, damit du mich nicht erschnupperst, Halgrimm.«

»Das nützt auch nichts, Risa. Wolf bleibt Wolf!«

Das Mädchen streckte die Arme nach dem zotteligen Kerl aus und streichelte ihm liebevoll durchs Fell. Dabei begannen die blättrigen Muster auf ihrer Haut, die sich über den Unterarm bis zu den Fingern zogen und das Erkennungsmerkmal der Waldglimpfe waren, zu leuchten. »Du solltest meine Kraft und meinen Mut nicht unterschätzen! Ich kann auch gefährlich werden, mein Freund. Genau wie du. Ich habe meinen Bogen dabei.«

Statt einer Antwort stupste Halgrimm das Mädchen mit seiner Schnauze so kräftig an, dass es rückwärts in den Blätterberg zurückfiel.

Risa stieß einen ärgerlichen Schrei aus, so spitz und hell, dass er wie der Laut eines Vogels klang. Er hallte von den hohen Bäumen wider, überschlug sich, wurde immer leiser und löste sich schließlich ganz auf.

Der Wolf störte sich nicht daran. Er drehte sich schweigend um und verschwand. Doch Risa konnte seine Gedanken hören: Ich habe unser kleines Spiel gewonnen, meine Freundin. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.

Risa lächelte. Halgrimm und sie konnten sich auch ohne Worte verständigen. Ihre enge Freundschaft verlieh ihnen diese ganz besondere Gabe.

Während Risa noch gedankenversunken dastand, stieß ein riesiger Vogel vom Himmel herunter.

»Baltur!« Risa streckte den Arm aus, und der Mäusebussard landete darauf. Als Bote von Risas Vater gehörte Baltur zur Familie. Risa kannte ihn schon von klein auf. »Was machst du hier?«

»Ich wollte dir nur schnell Auf Wiedersehen sagen«, erklärte Baltur. »Ich bin später für eine Weile unterwegs, zu einer Versammlung der Greifvögel. Aber wenn du Hilfe brauchst, lass die Bäume ihr Lied singen. Dann bin ich für dich da. Pass auf dich auf, Risa-Kind.«

»Klar, das mache ich, Baltur. Bis bald!« Risa hob den Arm, der Vogel stieß sich ab, stieg wieder in den Himmel auf, wo er bald zwischen den Wolken verschwunden war.

»Du kleiner, nichtsnutziger Waldglimpf«, hörte Risa stattdessen eine fiepsige Stimme über sich. »Lässt dich von einem Wolf in die Blätter stoßen. Beim Birkenschneckling! Eine Schande ist das, wirklich eine Schande.«

Genervt sah Risa nach oben. In einem dichten Heckenrosenstrauch turnte eine winzige Gestalt, eine Waldelfe. Sie war nicht größer als Risas Zeigefinger. Ihre Haare sahen aus, als loderte ein Feuer auf ihrem Kopf, und das Elfenkleid war schwarz.

»Und was geht dich das an, Frigge?«, schnauzte Risa das kleine Wesen an. Sie kannte die Geschwätzigkeit der Elfe. Und sie hatte das Gefühl, dass Frigge häufig schlecht gelaunt war. »Musst du dich schon wieder einmischen?«

»Du bist die Tochter von Rune, dem Chef der Waldglimpfe. Und lässt dich von einem Wolf ärgern?«

Risa stemmte die Hände in die Hüften und holte tief Luft. »Er hat mich nicht geärgert, du garstige Fee.«

Risa wusste nur zu genau, dass es nichts gab, was die Elfen mehr ärgerte, als mit den zwar freundlichen, aber einfältigen Feen verglichen zu werden.

Prompt begann Frigge auf ihrem Ast zu schaukeln und zu toben und dabei die wildesten Schimpfwörter auszustoßen.

»Aber weißt du, wer mich gerade ärgert?« Mit ihren Füßen schob Risa die Blätter unter sich weg, stellte sich fest auf den Boden, packte einen Pfeil aus ihrem Köcher und spannte ihren Bogen.

»Das ist nicht lustig, Waldglimpfmädchen«, rief die Elfe erschrocken und verschränkte abwehrend die Arme. »Sei bitte so nett und leg den Bogen zur Seite. Dann â¦ verrate ich dir auch ein Geheimnis.«

Risa hob neugierig die Augenbrauen, blieb aber dennoch in Schussposition. »Was willst du mir schon erzählen, Frigge? Bestimmt nicht mehr als ein paar alberne Geschichten von den Wurzeltrollen. Oder uralte Neuigkeiten von den Steinriesen? Glaubst du etwa, ich kenne die Geschichten aus dem Buch der Legenden nicht? Pah!«

»Giftiger Seidelbast, wenn ich es dir doch sage, es ist ein echtes Geheimnis«, quietschte Frigge aufgeregt. »Wichtig für dich und dein Volk.«

Der Ast einer krumm gewachsenen Tanne, die in unmittelbarer Nähe zu Risa stand, legte sich behutsam auf Risas Schulter. »Du solltest ihr wirklich zuhören. Frigge könnte recht haben. Möglich ist das schon. Sogar sehr wahrscheinlich«, murmelte sie.

Risa ließ erst den Bogen sinken, dann streifte sie den Ast vorsichtig ab. »Was weißt du, Tanne? Nun sag schon!«

Frigge schnaubte beleidigt. »Hallo? Ich hatte gerade mit dir geredet, du ungehobelte Walnuss!«

Doch Risa achtete nicht darauf, sondern wandte sich nun ganz der Tanne zu.

»Es scheint so, als ginge etwas nicht mit rechten Dingen zu. Gefahr droht.« Ein Zittern ging durch den Nadelbaum. »Alle Bäume reden darüber, alle. Wir munkeln und flüstern, wispern und grübeln. Aber â¦ keiner kennt Einzelheiten.«

»Aber wie kann es sein, dass ich davon nichts weiß?« Risa seufzte. »Ich kann nicht nur im Dunkeln sehen wie alle Waldglimpfe, dazu habe ich auch das beste Gehör im ganzen Schattenwald. Ich kann das Lied der Bäume hören, das Murmeln der Steine, die Erzählungen des Windes und jeder noch so kleinen Bö. Warum sollten mir diese Geschichten entgangen sein?«

Die Tanne schüttelte ihre Zweige. »Weil wir dich nicht beunruhigen wollten, Risa. Keiner weiß wirklich Bescheid.«

»Was soll das heißen? Kann sich nicht mal einer etwas genauer ausdrücken?« Langsam wurde Risa ungeduldig.

Nun richtete auch noch die große, hundertjährige Kastanie das Wort an das Waldglimpfmädchen. »Du lässt uns doch nicht im Stich, Risa?«

Eilig lief Risa hinüber zu ihrem Lieblingsbaum, der ein Stück entfernt von den Nadelbäumen an der Lichtung stand, lehnte ihren Kopf an den mächtigen Stamm und strich mit ihren Händen über die furchige grünbraune Rinde. Sofort nahmen die Muster auf ihren Armen die gleiche Farbe an. Risa schien beinahe mit dem Baum zu verwachsen. Gleichzeitig senkte die Kastanie einen Ast und strich mit ihren gezackten Blattfingern sachte über Risas Kopf. »Ich mag diese Schattenmänner nicht, die meinen Stamm vermessen haben. Meine kleine Freundin. Lass nicht zu, dass uns etwas angetan wird, bitte. Versprich es.«

»Natürlich nicht, Kastanie. Niemals! Aber ich muss doch erst mal wissen, worum es geht!«, gab Risa zurück, bevor sie sich wieder von ihrem Lieblingsbaum löste und der Elfe zuwandte, die ihr gefolgt war. »Sag mir auf der Stelle, was du angeblich irgendwo erfahren hast und von wem, Frigge!«

Die Elfe lächelte siegessicher. »Was gibst du mir dafür?«

»Wie bitte? Wie kommst du denn auf so eine Idee!?« Risa hob den gespannten Bogen. »Du kannst gar nichts verlangen. Im Gegenteil! Pass bloß auf, dass ich dir nicht in deinen Elfenpo schieße.«

»Das würdest du nie tun«, rief Frigge. Aber ihre Stimme klang unsicher.

»Risa, lass Frigge in Ruhe«, mischte sich eine kleine Birke ein. Ihre Blätter zitterten, während sie sprach. »Gib ihr etwas, bitte. Und dann hör ihr zu. Es ist bestimmt wichtig für uns Bäume, was sie zu sagen hat. Für uns kleine ganz besonders.«

Risa zuckte mit den Schultern. »Ich habe nichts. Also nichts Wertvolles, was einer eitlen Elfe gefallen könnte.«

»Doch!« Frigge deutete auf das Kleid des Waldglimpfmädchens. »Gib mir einen von den Knöpfen. Ich mag sie. Ich mag sie sogar sehr!«

Die kleinen Glasknöpfe hatte Risas Mutter Milda unter großen Anstrengungen von den Glasbergen am Schwarzen See abgeschlagen und an vielen Abenden eigenhändig geschliffen. Risas Vater hatte behutsam ein Loch hineingebohrt. Viel Arbeit und vor allem Liebe steckten in jedem einzelnen Knopf.

»Nein!« Das Waldglimpfmädchen ließ den Bogen sinken. »Keinen Knopf.«

»Wie du willst.« Frigge nutzte die Situation...
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