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Ressourcenorientierte Psychoonkologie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
286 Seiten
Deutsch
Kohlhammer Verlagerschienen am27.04.20163., überarbeitete und erweiterte Auflage
Dieses Buch, das sich binnen kurzem als wichtige psychoonkologische Basislektüre etabliert hat, liegt nun in aktualisierter und erweiterter 3. Auflage vor. Aktuelle Trends und Perspektiven der Psychoonkologie sowie der Onkologie, Palliativmedizin und Neurobiologie werden unter einem explizit ressourcenorientiertem Blickwinkel praxisnah vorgestellt. Führende Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete geben innovative und kreative Impulse für die tägliche Praxis und die eigene Psychohygiene. '[...] das Buch bietet allen Berufsgruppen, die mit onkologischen Patienten arbeiten, wertvolle Anregungen für die Therapie und für die Auseinandersetzung mit der eigenen Grundhaltung.' (Ingrid Barley, Deutsches Ärzteblatt 5/2010)

Christa Diegelmann und Margarete Isermann, Dipl.-Psychologinnen, Psychologische Psychotherapeutinnen, Lehrtherapeutinnen, Supervisorinnen, leiten das ID Institut für Innovative Gesundheitskonzepte in Kassel.
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Verfügbare Formate
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR31,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR31,99

Produkt

KlappentextDieses Buch, das sich binnen kurzem als wichtige psychoonkologische Basislektüre etabliert hat, liegt nun in aktualisierter und erweiterter 3. Auflage vor. Aktuelle Trends und Perspektiven der Psychoonkologie sowie der Onkologie, Palliativmedizin und Neurobiologie werden unter einem explizit ressourcenorientiertem Blickwinkel praxisnah vorgestellt. Führende Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete geben innovative und kreative Impulse für die tägliche Praxis und die eigene Psychohygiene. '[...] das Buch bietet allen Berufsgruppen, die mit onkologischen Patienten arbeiten, wertvolle Anregungen für die Therapie und für die Auseinandersetzung mit der eigenen Grundhaltung.' (Ingrid Barley, Deutsches Ärzteblatt 5/2010)

Christa Diegelmann und Margarete Isermann, Dipl.-Psychologinnen, Psychologische Psychotherapeutinnen, Lehrtherapeutinnen, Supervisorinnen, leiten das ID Institut für Innovative Gesundheitskonzepte in Kassel.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783170286665
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum27.04.2016
Auflage3., überarbeitete und erweiterte Auflage
Seiten286 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4904 Kbytes
Illustrationen21 Abbildungen, 5 Tabellen
Artikel-Nr.5387449
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Deckblatt;1
2;Titelseite;4
3;Impressum;5
4;Inhalt;8
5;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;15
6;I Einführung;20
6.1;1 Vorwort und Einleitung;22
6.1.1;Vorwort zur ersten Auflage;22
6.1.2;Vorwort zur dritten Auflage;26
7;II Trends, Konzepte und Perspektiven in der Onkologie;28
7.1;2 Trends und Perspektiven in der Onkologie;30
7.1.1;2.1 Epidemiologie;30
7.1.2;2.2 Biologie von Krebserkrankungen;31
7.1.3;2.3 Früherkennung;31
7.1.4;2.4 Therapie;32
7.1.5;2.5 Palliativmedizin und Begleitung Sterbender;36
7.1.6;2.6 Zusammenfassung;37
7.1.7;Literatur;37
7.2;3 Neue Entwicklungen in der Palliativmedizin und Schmerztherapie;38
7.2.1;3.1 Grundlagen von Palliative Care und neue Entwicklungen;38
7.2.2;3.2 Schmerztherapie in Palliativmedizin und Onkologie;44
7.2.3;3.3 Begleittherapie;51
7.2.4;Literatur;52
8;III Ressourcenorientierte Konzepte für die Psychoonkologie;54
8.1;4 Psycho-somatik und Somato-psychik - Die untrennbare Einheit von Körper und Gehirn;56
8.1.1;4.1 Die wechselseitige Abhängigkeit körperlicher und psychischer Prozesse;57
8.1.2;4.2 Somato-Psychik: Von der Körpererfahrung zum Selbstbild;59
8.1.3;4.3 Psycho-Somatik: Vom Gehirn zum Körper;60
8.1.4;4.4 Reaktivierung von Selbstheilungskräften;63
8.1.5;Literatur;65
8.2;5 Krebs und Stress: Hinweise aus der Psychoneuroimmunologie für therapeutisches Handeln;66
8.2.1;5.1 Psychische Einflüsse auf den Körper und das Immunsystem;66
8.2.2;5.2 Angst- und Stressreaktionen;68
8.2.3;5.3 Wirkungen auf das Immunsystem;70
8.2.4;5.4 Stress - Genauer betrachtet;75
8.2.5;5.5 Konsequenzen für die psychoonkologische Praxis;78
8.2.6;Literatur;82
8.3;6 TRUST: Impulse für einen integrativen Behandlungsansatz - Salutogenese, Resilienz und Positive Psychologie als Fundament;86
8.3.1;6.1 Behandlungsansätze aktivieren Ego-States;86
8.3.2;6.2 Salutogenese - Warum bleiben Menschen trotz extremer Belastungen gesund;87
8.3.3;6.3 Resilienz - Psychische Widerstandskraft, Störungstoleranz für Belastungen;90
8.3.4;6.4 Positive Psychologie - Die Wissenschaft vom sinnerfüllten Leben;95
8.3.5;6.5 TRUST: Vertrauen als Haltung und Ermutigung zu ressourcenorientierten Interventionen;100
8.3.6;Literatur;101
8.4;7 Integration psychosomatischer Aspekte in die medizinische Behandlung;104
8.4.1;7.1 Zum Stellenwert psychoonkologischer Betreuung in einem Brustzentrum;104
8.4.2;7.2 Die Diagnosemitteilung;105
8.4.3;7.3 Der stationäre Aufenthalt;105
8.4.4;7.4 Zusätzliche Versorgungsangebote im stationären Setting;106
8.4.5;7.5 Entlassung und adjuvante Therapie;107
8.4.6;7.6 Was tun wir für uns? - Die Bedeutung des Teams;108
8.4.7;Literatur;109
8.5;8 Auf dem Weg zu einer Ressourcen- und Resilienzdiagnostik;111
8.5.1;8.1 Ressourcen und Positive Psychologie;111
8.5.2;8.2 Resilienz, Lebensqualität, PatientInnenkompetenz und Wohlbefinden;112
8.5.3;8.3 Neue Tools zur Ressourcen- und Resilienzanalyse;113
8.5.4;Literatur;119
8.6;9 Krebs und Migration: Transkulturelle Sensibilisierung für die psychoonkologische Arbeit;121
8.6.1;9.1 Besondere Probleme und Missverständnisse - Sprachbarrieren;122
8.6.2;9.2 Besondere Probleme und Missverständnisse - Krankheitskonzepte;124
8.6.3;Literatur;125
9;IV Psyche ermutigen;128
9.1;10 Vom Umgang mit eigenem Schmerz in der Begleitung von schwerkranken Menschen;130
9.1.1;10.1 Würde, Mitgefühl und Respekt;132
9.1.2;10.2 Was geschieht mit dem Schmerz?;133
9.1.3;Literatur;135
9.2;11 Sinnbasierte Interventionen;136
9.2.1;11.1 Existentielle Belastungen bei einer Krebserkrankung;136
9.2.2;11.2 Sinnfindung im Kontext der Belastungsverarbeitung;137
9.2.3;11.3 Interventionen mit dem Fokus auf Lebenssinn;138
9.2.4;11.4 Fazit;142
9.2.5;Literatur;142
9.3;12 TRUST-Interventionen zur Ressourcenförderung und Resilienzstärkung in der Psychoonkologie;144
9.3.1;12.1 Wesentliche Merkmale von TRUST-Interventionen;144
9.3.2;12.2 Anamnesediagramm: Ressourcenperspektive von Anfang an;148
9.3.3;12.3 TRUST-Protokoll zur Resilienzstärkung;149
9.3.4;12.4 CIPBS® als Weg einer schonenden Krisenbearbeitung und Traumakonfrontation;153
9.3.5;12.5 Stärkung der Resilienz mit der Baumübung;158
9.3.6;12.6 Erfahrung verändert: Mut zu ressourcen- und resilienzfördernden Interventionen;161
9.3.7;Literatur;162
9.4;13 Psychoonkologische Akutinterventionen: Die Anwendung von TRUST im stationären Setting innerhalb eines zertifizierten Brustzentrums;165
9.4.1;13.1 Allgemeine Voraussetzungen;165
9.4.2;13.2 Spezielle Interventionstechniken;166
9.4.3;Literatur;169
9.5;14 Singen als Ressource;171
9.5.1;14.1 Warum Singen?;171
9.5.2;14.2 Wirkungen von Singen;172
9.5.3;14.3 Einsatz in der psychoonkologischen Arbeit: Heilsames Singen;174
9.5.4;Literatur;176
9.6;15 Von Buchstaben und Bildern - Hilfreiche Werkzeuge in der Psychotherapie mit TRUST;177
9.6.1;15.1 Hilfreiche Geschichten für Psychotherapie und Psychoonkologie;177
9.6.2;15.2 Wie alles begann â¦;179
9.6.3;15.3 Zu Anwendung, Risiken und Nebenwirkungen;179
9.6.4;15.4 Anregungen und konkrete Interventionsmöglichkeiten;180
9.6.5;Literatur;182
9.7;16 Sprechende Steine im Ritual als Ressource bei Schwerkranken;184
9.7.1;16.1 Was ist ein Ritual?;184
9.7.2;16.2 Der »sprechende Stein«;184
9.8;17 Woher nehmen Sie Ihre Kraft? Spiritualität im Alltag;186
9.8.1;17.1 Geistig-spirituelle Beziehungsnetze;186
9.8.2;17.2 Atmung als Mittel zur unmittelbaren Selbstwahrnehmung;187
9.8.3;17.3 Anleitung zu einer »alltagstauglichen« Übung;189
9.8.4;Literatur;190
9.9;18 Wenn das Buffet abgeräumt wird ⦠- Hoffnung vermittelnde Metaphern;191
9.9.1;18.1 Bilder für die Auseinandersetzung mit dem Sterben;191
9.9.2;18.2 Bilder für die Begleitung;192
9.9.3;18.3 Bilder für das, was nach dem Tod kommt;193
9.9.4;Literatur;194
9.10;19 Erkrankung, Sinnfragen und Spiritualität;195
9.10.1;19.1 Gesundheit und Spiritualität;195
9.10.2;19.2 Erkrankung als Lebenskrise und die Frage nach dem Sinn;196
9.10.3;19.3 Sinnfragen und Spiritualität heute;197
9.10.4;19.4 Sinnfindung und Selbstwerdung in der Analytischen Psychologie;198
9.10.5;19.5 Wiedergewinnung der Kräfte der Heilung;200
9.10.6;Literatur;201
10;V Körper ermutigen;204
10.1;20 Psychoonkologische Beratung und Begleitung von PatientInnen mit tumorbedingter Fatigue;206
10.1.1;20.1 Was bedeutet Fatigue?;206
10.1.2;20.2 Prävalenz;206
10.1.3;20.3 Erklärungsmodell;207
10.1.4;20.4 Symptome und Erfassung;207
10.1.5;20.5 Fatigue und/oder Depression behandeln;211
10.1.6;20.6 Zusammenfassung;216
10.1.7;Literatur;216
10.2;21 Die Rolle von Ernährung, Sport und Bewegung bei Krebs in Prävention, Therapie und Rehabilitation;218
10.2.1;21.1 Einleitung;218
10.2.2;21.2 Ernährung und Krebs-Prävention;218
10.2.3;21.3 Ernährungsintervention und Krebs;219
10.2.4;21.4 Mangelernährung und Krebs;220
10.2.5;21.5 Sport und Krebs: Prävention;221
10.2.6;21.6 Sport und Krebs: Intervention während der Erkrankung;221
10.2.7;Literatur;223
10.3;22 Krebs und Sexualität: Mut zu Zärtlichkeit und Lust;224
10.3.1;22.1 Den Blick auf das Hier und Jetzt ermöglichen;225
10.3.2;22.2 Sexualität ist ein Beziehungsthema;226
10.4;23 GuoLin-Qigong;228
10.4.1;23.1 Krebs als Folge eines Prozesses;228
10.4.2;23.2 Wirkungsweise des GuoLin-Qigong;229
10.4.3;23.3 Die GuoLin-Übung;232
10.4.4;23.4 Noch eine Bitte â¦;236
10.4.5;Literatur;237
10.5;24 Mit Feldenkrais Körper und Psyche ermutigen: Die bewusste Körperwahrnehmung in den Alltag integrieren;238
10.5.1;24.1 Die Feldenkraismethode;238
10.5.2;24.2 Für wen eignet sich Feldenkrais?;239
10.5.3;24.3 Bewegungsbeispiele für die bewusste Körperwahrnehmung und zur Integration in den Alltag;241
10.5.4;Literatur;242
10.6;25 Einführung in zapchen - Entwicklung von Wohlbefinden inmitten von allem, was ist: Sanfte Übungen mit dem Körper aus tibetisch/westlichen Heilweisen;243
10.6.1;25.1 »Wohl-Sein« als Ressource;243
10.6.2;25.2 Was ist Zapchen?;243
10.6.3;25.3 Zapchen in der Onkologie;245
10.6.4;Literatur;247
10.7;26 Energetische Psychotherapie - Bifokale multisensorische Neurostimulation: Techniken und Strategien im Umgang mit Angst, Schmerz und Trauma bei KrebspatientInnen;248
10.7.1;26.1 Was ist Energetische Psychotherapie - Bifokale multisensorische Neurostimulation?;248
10.7.2;26.2 Einsatz von Energetischer Psychotherapie - Bifokaler multisensorischer Neurostimulation bei KrebspatientInnen;251
10.7.3;26.3 Standard-Protokoll einer Behandlung mit EFT;253
10.7.4;Literatur;255
10.8;27 Hypnotherapeutische Interventionen zur Symptomlinderung in der Onkologie;257
10.8.1;27.1 Hypnotherapeutische Aspekte in der Kommunikation;257
10.8.2;27.2 Interventionsbeispiele;258
10.8.3;27.3 Hypnotherapeutische Konzepte in der Onkologie;263
10.8.4;Literatur;263
10.9;28 Dann nehmen wir die Höhe dazu: Körpererfahrung durch Morgen- und Abendritual;264
10.9.1;28.1 Öffnen der Sinne - Ein Morgenritual;264
10.9.2;28.2 Navajo Segen - Ein Abendritual;266
10.10;29 Vom verantwortungsbewussten Umgang mit komplementären Therapieempfehlungen;267
10.10.1;29.1 Komplementäre und alternative Medizin - Ein Versuch einer Definition;267
10.10.2;29.2 Wurzeln der Komplementären Therapie;267
10.10.3;29.3 PatientInnenwunsch nach Autonomie;268
10.10.4;29.4 Wie viele PatientInnen nutzen Komplementäre Therapien?;269
10.10.5;29.5 Die Kommunikation mit PatientInnen;269
10.10.6;29.6 Komplementäre und evidenzbasierte Medizin;271
10.10.7;29.7 Ziele der Komplementären Therapie;272
10.10.8;29.8 Komplementäre Therapie zur Unterstützung;273
10.10.9;Literatur;274
10.11;30 Vom Umgang mit Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen;276
10.11.1;30.1 Vorsorge;276
10.11.2;30.2 Nachsorge;278
10.12;31 Immer ist JETZT die beste Stunde - Die Gegenwart als Ressource!;280
10.12.1;Literatur;283
11;Stichwortverzeichnis;284
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Leseprobe

 

 
1         Vorwort und Einleitung
Christa Diegelmann und Margarete Isermann

 
Vorwort zur ersten Auflage

Dieses Buch ist ein Plädoyer für die Stärkung ressourcenorientierter Sichtweisen in der Psychoonkologie. Wir stellen vielfältige Herangehensweisen zur Entwicklung psychischer Widerstandskraft (Resilienz) im Umgang mit einer Krebserkrankung vor. Neuere Ansätze aus unterschiedlichen Disziplinen werden erstmals für die psychoonkologische Arbeit adaptiert. Der Impuls für das Buch ging von unserem diesjährigen interdisziplinären Symposium »Psyche und Körper ermutigen - Ressourcenorientierte Psychoonkologie« aus, das große Resonanz fand. Ermutigt durch unsere langjährige psychotherapeutische Arbeit mit onkologischen PatientInnen und bestätigt durch den Austausch mit KollegInnen im Rahmen der von unserem Institut durchgeführten curricularen psychoonkologischen Fortbildungsreihe sind wir der Überzeugung, dass einer explizit ressourcenorientierten Sichtweise in der Psychoonkologie größere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Warum ist das sinnvoll? Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Neurobiologie, Stressforschung und Psychoneuroimmunologie sowie der Positiven Psychologie und Resilienzforschung zeigen, wie effektiv es für die Krankheitsverarbeitung ist, wenn gezielt neuronale Ressourcen-Netzwerke aktiviert, gestärkt und neu entwickelt werden. Es geht darum, körperliche, emotionale und kognitive Prozesse anzuregen, um Einfluss auf die Stressphysiologie zu nehmen, um individuelle Bewertungsprozesse zu ändern und positive Emotionen wachzurufen. Ziel ist dabei, das individuelle Bewältigungspotential besser nutzen zu können. Dabei geht es nicht um »positives Denken« oder um die Verleugnung von Belastungen. Vielmehr geht es um eine explizite Aktivierung individueller Ressourcen, die die Resilienz stärken und die Kompetenz im Umgang mit den Herausforderungen einer Krebserkrankung erhöhen. Die Anzahl der Menschen, die mit einer Krebserkrankung leben, wird in den nächsten Jahrzehnten erheblich ansteigen. Gezielte psychoonkologische Interventionen können den Umgang mit der Erkrankung erleichtern und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.

Das Buch bietet allen Berufsgruppen, die mit onkologischen PatientInnen arbeiten oder arbeiten wollen, speziell PsychotherapeutInnen, eine inspirierende Quelle mit vielfältigen Anregungen für die psychoonkologische Arbeit und die Auseinandersetzung mit den eigenen Grundhaltungen. Es ist eine Schatzkiste mit innovativem Wissen geworden. Die AutorInnen berichten aus ihrer langjährigen Erfahrung, dass ein bewusst ressourcenorientiertes Vorgehen dazu beiträgt, »das Schwere leichter zu machen«, sowohl für die PatientInnen als auch für die eigene Psychohygiene.

Zum Auftakt werden aktuelle Trends, Konzepte und Perspektiven in der Onkologie anhand zweier grundlegender Beiträge aus dem Bereich der Schulmedizin aufgezeigt. Jörg Beyer stellt aktuelle Diskussionen und Trends für die kommenden Jahre im Bereich der Krebsmedizin dar. Er betont, wie zukunftsweisend die Ausrichtung der onkologischen Therapien an der individuellen Situation krebskranker Menschen ist. Neue Entwicklungen in der Palliativmedizin und Schmerztherapie beschreibt H. Christof Müller-Busch anschaulich. Er vermittelt, wie notwendig dabei eine ganzheitliche und multiprofessionelle Herangehensweise ist und betont die Bedeutung einer an neuesten Erkenntnissen ausgerichteten fundierten Schmerztherapie.

Unter Ressourcenorientierte Konzepte für die Psychoonkologie werden in sechs Beiträgen neue konzeptionelle Perspektiven für die Psychoonkologie entwickelt. Besonders Gerald Hüther veranschaulicht aus neurobiologischer Sicht, dass jede Heilung immer und grundsätzlich Selbstheilung ist. Er betont die wechselseitige Abhängigkeit körperlicher und psychischer Prozesse und beschreibt, wie länger andauernde körperliche Veränderungen zur Anpassung zentralnervöser Verarbeitungsmechanismen und damit psychischer Zustände führen. Andererseits zeigt er, wie psychische Veränderungen, besonders die Aktivierung emotionaler Zentren des Gehirns, auf den Körper wirken. Ein Update der bekannten Diskussion um die Zusammenhänge von Krebs und Stress gibt Margarete Isermann. Sie erläutert, dass für die Psychoonkologie zukunftsweisende Impulse aus der Psychoneuroimmunologie zu erwarten sind. Die gezielte Aktivierung von Ressourcen und positiven Emotionen hat dabei einen besonderen Stellenwert und wird dementsprechend auch die praktische Arbeit bereichern und verändern. In ihrem Beitrag »TRUST: Impulse für einen integrativen Behandlungsansatz« stellt Christa Diegelmann den »Bauplan« für einen integrativen Behandlungsansatz vor, anhand dessen sich psychotherapeutisch-psychoonkologische Haltungen und Interventionen entwickeln lassen. Das Fundament dazu bilden Salutogenese, Resilienz und Positive Psychologie. Die Autorin hebt dabei besonders auch die Psychohygiene der BehandlerInnen hervor und baut darauf, dass dadurch bei den PatientInnen eine »Resilienz-Resonanz« entsteht. Wie fruchtbar dies wie auch eine vertrauensvolle Kommunikation und Kooperation im interdisziplinären Team für die medizinische Behandlung ist, beschreibt Friederike Siedentopf. Sie zeigt, wie in einem Brustzentrum die Integration psychosomatischer Aspekte in die medizinische Behandlung in beispielhafter Weise umgesetzt wird. Ibrahim Özkan erläutert, dass gelingende Kommunikation im Kontext von Krankheit auch interkulturelle Sensibilität und Kompetenzen erfordert. Obwohl es in der Psychoonkologie bereits viele Ansätze gibt, sich von der traditionellen psychiatrischen Diagnostik zu lösen, sind auch die neueren diagnostischen Ansätze eher defizit- und pathologieorientiert. Christa Diegelmann und Margarete Isermann zeigen auf, wie wichtig parallel dazu eine Ressourcen- und Resilienzdiagnostik ist. Sie stellen dazu mehrere bereits etablierte Instrumente und drei neue Diagnostik-Tools vor.

Psyche ermutigen wird von Luise Reddemann mit einem sehr persönlichen Beitrag eingeleitet. Sie ermutigt dazu, in der Begleitung von Menschen in Grenzsituationen als »ganze Menschen« zu reagieren und dabei sowohl den Schmerz als auch die Fülle des Lebens zu würdigen, um wahrhaft professionell handeln zu können. Den Themenfeldern Sinnfindung, Spiritualität und Trauer widmen sich hier vier Beiträge, jeweils aus ganz verschiedenen Richtungen. Anja Mehnert beschreibt in ihrem Überblick Konzepte, die Sinnhaftigkeit und Lebenssinn im Kontext von Belastungsverarbeitung beinhalten. Darüber hinaus stellt sie unterschiedliche gruppentherapeutische Interventionen vor, die auf Lebenssinn fokussieren. Petra Moser zeigt, dass gelebte Spiritualität im Alltag zu einer unerschöpflichen Kraftquelle werden kann. Die stärkende Wirkung von Metaphern und Imaginationen wird in dem Beitrag von Daniela Tausch anschaulich dargestellt. Das von ihr vermittelte Erfahrungswissen aus der Begleitung von Sterbenden und Trauernden wirkt ermutigend und anregend. In-Beziehung-Sein, Präsenz, Achtsamkeit und Ermutigung sind einige Kriterien, die Brigitte Dorst als Voraussetzung für eine spirituell ausgerichtete therapeutische Grundhaltung erachtet. Ihr Beitrag inspiriert dazu, eigene Wege zu entfalten, um Heilungs-, Wandlungs- und Selbstwerdungsprozesse erleben und begleiten zu können. In drei weiteren Beiträgen werden jeweils konkrete ressourcenorientierte Interventionen vorgestellt. Christa Diegelmann beschreibt wesentliche Kriterien und Beispiele von TRUST-Interventionen, die darauf zielen, die therapeutische Arbeit in dem individuell optimalen »Affekt-Toleranz-Fenster« zu gestalten. Die flexible und kreative Handhabung auch neuer Tools wird von ihr aus der Perspektive der Resilienzstärkung und Positiven Psychologie exemplarisch mit drei ausführlichen Fallvignetten veranschaulicht. Hanna Wollschläger und Matthias Brieger eröffnen mit ihrem Beitrag ein weiteres Feld, indem sie die therapeutische Arbeit u. a. mit Literatur und Bilderbüchern, die üblicherweise in der Arbeit mit Kindern Anwendung finden, auf die Arbeit mit Erwachsenen erweitern. Auch andere Medien kommen dabei zum Einsatz, um neue Trigger als Zugang zu Ressourcen zu etablieren. Hannelore Eibach hat in ihrer langjährigen Arbeit mit der Katathym Imaginativen Psychotherapie zahlreiche sinnstiftende Rituale entwickelt. Menschen, die eine schwere Erkrankung oder andere kritische Lebenssituationen zu bewältigen haben, können dadurch wieder neuen Halt, Trost und Orientierung finden. In diesem Buch stellt sie erstmals ein langjährig erprobtes Steinritual für die Arbeit in Gruppen vor. Der Beitrag von Caroline Heinle vermittelt, inwiefern eine konsequente Ressourcenorientierung für die psychoonkologische Betreuung innerhalb eines Akutkrankenhauses von Nutzen ist. Aus der Perspektive der onkologischen...
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Autor

Christa Diegelmann und Margarete Isermann, Dipl.-Psychologinnen, Psychologische Psychotherapeutinnen, Lehrtherapeutinnen, Supervisorinnen, leiten das ID Institut für Innovative Gesundheitskonzepte in Kassel.