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Straumeni

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
333 Seiten
Deutsch
Guggolz Verlagerschienen am21.02.2020Erste Auflage
Edvarts Virza (1883-1940) schuf mit dem Prosapoem 'Straum?ni' eine Hymne auf das bäuerliche lettische Leben. Er beschreibt ein Jahr auf dem zemgalischen Gehöft Straum?ni Mitte des 19. Jahrhunderts, verknüpft Kindheitserinnerungen mit Erzählungen seiner Großeltern und folgt dem Takt der Natur. Nicht ein einzelner Bewohner, sondern der Hof selbst wird zur Hauptfigur des berückenden Buches. Jedes Mitglied der Hausgemeinschaft hat seine zugewiesene Aufgabe zu verrichten, und die Erfüllung birgt eine eigene Schönheit und verleiht Lebenssinn. Im Einklang mit den Jahreszeiten wird im Frühjahr gepflügt und gesät, im Sommer bewirtschaftet und herangereift, im Herbst geerntet und geschlachtet, schließlich im Winter eingelagert und sich häuslich eingerichtet - und immer auch Feste wie Mittsommer, Erntedank oder Weihnachten gefeiert. Unausgesprochen ist im harmonischen Idealjahr jedoch auch eine Trauernote enthalten, ein Schmerz darüber, dass dieses Ideal unwiederbringlich verloren ist, ja eigentlich niemals bestanden hat. Die Sprache, in der Virza das voranschreitende Jahr beschreibt, enthält alles, was auf dem Hof vor sich geht. Da summt und raschelt es, knistert, duftet und klingt es in den Wörtern - ein Sprachstrom, der unaufhaltsam voranstrebt wie der Fluss Lielupe, der sich durch die Wiesen um Straum?ni schlängelt. Berthold Forssman stimmt in seiner Übersetzung ein in die Melodie der zemgalischen Landschaft und des ländlichen Lebens. Er schöpft aus dem Reichtum der deutschen Sprache, aus Begriffen und Beschreibungen, die schon vergessen scheinen und eine ganze Welt in die Sinne und vor Augen rufen.

Edvarts Virza (1883-1940) wurde als ältestes von neun Bauernkindern unter dem Namen J?kabs Eduards Liekna auf dem zemgalischen Land bei Iecava geboren. Nach einem höheren Schulabschluss begann er 1902 in Riga ein technisches Studium. Schon nach kurzer Zeit zog es ihn nach Moskau, wo er juristische Vorlesungen besuchte. Als 1905 die Russische Revolution ausbrach, kehrte er zurück nach Lettland und veröffentlichte 1907 seinen ersten Gedichtband 'Bi?eris'. Während des Ersten Weltkriegs wurde seine Familie aus dem heimatlichen Zemgale vertrieben, Virza wurde zur Armee eingezogen. Ab 1918 arbeitete er für Zeitungen und Zeitschriften und setzte sich für die Unabhängigkeit Lettlands ein. 1920/21 leitete Virza das lettische Pressebüro in Paris, zurück in Lettland trat er dem Bauernverband, der lettischen Bauernpartei, bei und verantwortete bis zu seinem Tod den Literaturteil der Parteizeitung 'Br?v? Zeme'. Außerdem leitete er einige Jahre das Daile-Theater in Riga. Während der Sowjetzeit fielen seine Schriften der Zensur zum Opfer, dennoch überdauerte sein Ruhm vor allem wegen 'Straum?ni', das er 1933 verfasst hatte. Nur wenige Monate vor der Sowjetischen Okkupation Lettlands starb Virza im März 1940 in Riga.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR25,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextEdvarts Virza (1883-1940) schuf mit dem Prosapoem 'Straum?ni' eine Hymne auf das bäuerliche lettische Leben. Er beschreibt ein Jahr auf dem zemgalischen Gehöft Straum?ni Mitte des 19. Jahrhunderts, verknüpft Kindheitserinnerungen mit Erzählungen seiner Großeltern und folgt dem Takt der Natur. Nicht ein einzelner Bewohner, sondern der Hof selbst wird zur Hauptfigur des berückenden Buches. Jedes Mitglied der Hausgemeinschaft hat seine zugewiesene Aufgabe zu verrichten, und die Erfüllung birgt eine eigene Schönheit und verleiht Lebenssinn. Im Einklang mit den Jahreszeiten wird im Frühjahr gepflügt und gesät, im Sommer bewirtschaftet und herangereift, im Herbst geerntet und geschlachtet, schließlich im Winter eingelagert und sich häuslich eingerichtet - und immer auch Feste wie Mittsommer, Erntedank oder Weihnachten gefeiert. Unausgesprochen ist im harmonischen Idealjahr jedoch auch eine Trauernote enthalten, ein Schmerz darüber, dass dieses Ideal unwiederbringlich verloren ist, ja eigentlich niemals bestanden hat. Die Sprache, in der Virza das voranschreitende Jahr beschreibt, enthält alles, was auf dem Hof vor sich geht. Da summt und raschelt es, knistert, duftet und klingt es in den Wörtern - ein Sprachstrom, der unaufhaltsam voranstrebt wie der Fluss Lielupe, der sich durch die Wiesen um Straum?ni schlängelt. Berthold Forssman stimmt in seiner Übersetzung ein in die Melodie der zemgalischen Landschaft und des ländlichen Lebens. Er schöpft aus dem Reichtum der deutschen Sprache, aus Begriffen und Beschreibungen, die schon vergessen scheinen und eine ganze Welt in die Sinne und vor Augen rufen.

Edvarts Virza (1883-1940) wurde als ältestes von neun Bauernkindern unter dem Namen J?kabs Eduards Liekna auf dem zemgalischen Land bei Iecava geboren. Nach einem höheren Schulabschluss begann er 1902 in Riga ein technisches Studium. Schon nach kurzer Zeit zog es ihn nach Moskau, wo er juristische Vorlesungen besuchte. Als 1905 die Russische Revolution ausbrach, kehrte er zurück nach Lettland und veröffentlichte 1907 seinen ersten Gedichtband 'Bi?eris'. Während des Ersten Weltkriegs wurde seine Familie aus dem heimatlichen Zemgale vertrieben, Virza wurde zur Armee eingezogen. Ab 1918 arbeitete er für Zeitungen und Zeitschriften und setzte sich für die Unabhängigkeit Lettlands ein. 1920/21 leitete Virza das lettische Pressebüro in Paris, zurück in Lettland trat er dem Bauernverband, der lettischen Bauernpartei, bei und verantwortete bis zu seinem Tod den Literaturteil der Parteizeitung 'Br?v? Zeme'. Außerdem leitete er einige Jahre das Daile-Theater in Riga. Während der Sowjetzeit fielen seine Schriften der Zensur zum Opfer, dennoch überdauerte sein Ruhm vor allem wegen 'Straum?ni', das er 1933 verfasst hatte. Nur wenige Monate vor der Sowjetischen Okkupation Lettlands starb Virza im März 1940 in Riga.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783945370858
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum21.02.2020
AuflageErste Auflage
Seiten333 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1660 Kbytes
Artikel-Nr.5389421
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Jeder wird schon einmal an einem ruhigen Sommertag in die Tiefe eines Sees, eines Flusses oder eines Teiches geblickt haben. Hat er dort eine Weile hineingesehen, wird er von der Schönheit der Dinge ergriffen worden sein, die sich im kühlen Nass widerspiegeln, und er wird länger in ihrer Betrachtung verharren, als wenn er all diese Erscheinungen auf Erden erblickt hätte, denn groß ist der Unterschied zwischen wirklichen und gespiegelten Dingen. Im Nass sehen Sie ihren Widerschein: Die Birke biegt und wiegt sich dort im Wind, wenngleich ohne Geräusch, der Vogel singt in den Zweigen, aber sein Lied ist nicht zu vernehmen, und die langen Speere des Kalmus kreuzen sich zwar, doch hört man ihr Rascheln ebenso wenig wie das heisere Surren der Libellen, die sich auf ihren Enden niedergelassen haben. Welch große Ähnlichkeit mit dem Tod zeigt uns diese gespiegelte, mit Bewegungen erfüllte und doch stumme Welt, die hinter allen Dingen zu sehen ist!

Auch Erinnerungen sind nichts anderes als die Spiegelungen des vergangenen Lebens in unserem Geist. Darum ist ein Gang auf den Spuren dieser Erinnerungen ein Gang durch das Totenreich. Um uns herum breitet sich die Natur aus, ob nun in grüner Gewaltigkeit oder in weißer Erstarrung; der Mensch arbeitet, lacht oder weint, aber Gott hat all diesen Bewegungen ihre Stimmen genommen. Nur der Dichter, der beständig im Zwiegespräch mit dem Herrn steht, kann die Sprache der Entschlafenen zum Erwachen bringen. Er lässt eine Himmelsleiter geradewegs auf den Hof eines Hauses, und an ihr steigen seine einstigen Bewohner herab. Aber bevor wir mit ihnen bekannt werden, müssen wir uns mit dem Weg, der zu diesem Haus führt, und ganz besonders mit ihm selbst bekannt machen. Denn das ist unbedingt notwendig: Zwar errichtet der Mensch ein Haus nach seinem Ebenbild, aber ist es erst einmal gebaut, beginnt es ein Eigenleben zu führen. Jeder, der darin wohnt, wird nach ihm geformt, und je älter es ist, desto tiefer ist der Eindruck, den es bei seinen Bewohnern hinterlässt. In den Ecken der Stube schwebt der Hauch der Dahingeschiedenen, die des Nachts ihre Zwiegespräche mit den im Herd glimmenden Kohlen führen. Sie halten mit ihrem unsichtbaren und nicht fühlbaren Gewicht die neuen Hausherren von eigenmächtigen Gängen ab, und sie sind durch unzählige Fäden mit den alten Freuden und Leiden des Hauses verknüpft. Und wenn Sie sehen, wie die neue Hausherrin von der Stube zur Klete oder zum Stall geht und wie der Hausherr zu seinen Pferden läuft - wie sich da in ihrem gesenkten Haupt und ihrem flinken Schritt oder in seinem gebeugten Rücken die Bewegungen der früheren Eigentümer des Hauses wiederholen! Wie ein aus der Fremde versetzter Baum seine Zweige nach der Sonne und den Winden seiner neuen Heimat richtet, so biegt und verändert die Macht der Vergänglichkeit eines jeden Hauses die Menschen. Wir alle sind an Händen und Füßen gebunden und schleppen, selbst gegen unseren Willen, die erhabenen Ketten längst vergangener Tage mit uns.

Wenn Sie von der Nordseite in eines dieser Häuser hineingelangen wollen, müssen Sie lange durch einen Kiefernwald laufen, der heute von der gnadenlosen Hitze der Mittagssonne durchdrungen ist. Der säuerliche Geruch, der von den im Schatten wirbelnden Staubkörnchen und den verstreuten Kiefernnadeln aufsteigt, wird vom Duft des Harzes überdeckt. Geschmolzen fließt es in dünnen Rinnsalen die braunen Stämme der Kiefern hinab und erfüllt den ganzen Wald mit einem wunderbar riechenden Weihrauchdampf, den die Sonne dem Himmel zu Ehren emporsteigen lässt. Ringsherum ist nicht das geringste Geräusch zu hören, sieht man einmal von den Schlangen ab, die sich auf dem heißen Sand des Weges wärmen und im trockenen Heidekraut verschwinden, sobald sie Ihren Schritt vernommen haben. Manchmal hört man, wie sich hier und da die Borke von Kiefern zusammenrollt, vom Stamm löst und herabfällt. Zuweilen erklingt in weiter Ferne das Gurren von Tauben, und wenn von irgendwo der Ruf eines Kuckucks ertönt, dann ist es, als hätte sich auf Sie der kühle Schatten des Laubwaldes herabgesenkt.

Aber da sind Sie nun auch schon an eine Weggabelung gelangt und wissen nicht, wohin Sie sich wenden sollen. Also setzen Sie sich auf einen alten breiten Baumstumpf, der hier schon seit den Zeiten der Pest gestanden haben muss, und für eine Weile ist das Pochen Ihres eigenen Herzens das einzige Geräusch, das Sie wahrnehmen. Da erklingt auf einmal ganz in der Nähe das Rattern von Rädern auf den Wurzeln des Weges, und nach einer Weile sehen Sie den Fahrer, mit einer strohumwickelten Sense auf dem Wagen hinter sich und einer langen krummen Pfeife zwischen den Zähnen. Es ist ein Bauer auf dem Weg zu seinen Wiesen, und er hat saure Grütze dabei, die in einem sorgfältig vor den Sonnenstrahlen geschützten Fässchen gluckert. Auf Ihre Frage nach dem Weg nach StraumÄni nimmt er die Pfeife aus dem Mund und betrachtet Sie erstaunt, denn wie kann man ein solches Haus nicht kennen? Aber dann weist er wortlos auf den breiteren der beiden Wege und fährt davon.

Sie bleiben allein zurück, und nach einem weiteren Fußmarsch von einer guten Viertelstunde werden Sie auf einmal eine Veränderung feststellen. Statt des harzigen und trockenen Waldgeruchs umweht Sie nun der feuchte Hauch von Gras. Der Wald endet jäh, und als Sie an seinen Saum gelangen, breitet sich vor Ihnen eine große grüne Ebene aus, in deren Mitte sich Eichen erheben, die mit ihrer Ruhe die Unruhe der Erde hinter sich gelassen haben. Das sind die Wiesen an der Lielupe, auf denen noch kein Schnitter zu sehen ist. Das Riedgras glänzt und funkelt in der Sonne, Enten flattern zuweilen schwerfällig in die Luft auf und lassen sich dann wieder in das Wasser im Schatten des Schilfs plumpsen, und die Blumen verstreuen so viel Blütenstaub, dass Ihre Füße bereits ganz gelb davon geworden sind.

Es gibt niemanden mehr, bei dem Sie sich nach dem Weg erkundigen könnten, denn zu dieser Stunde schlafen alle Leute in Zemgale, ob nun in den Kleten oder im Schatten der Gärten. Aber StraumÄni kann man jetzt auch erkennen, ohne danach zu fragen. Eine hohe, verzweigte Eiche bewacht dieses Haus wie ein grüner Erzengel, und um sie herum drängen sich Ahorn- und Lindenbäume. Birken in einer langen Reihe wärmen dort in der Sonne ihre schlanken Wipfel, und ihre Stämme blenden Sie mit ihrem gleißenden Weiß. Von Ferne sind all diese Bäume nicht einzeln zu erkennen, sondern fließen zu rundlichen Gruppen zusammen und verhüllen die Gebäude, und nur die mit Kalk beworfenen Wände der Korndarre schimmern durch sie hindurch. Um diese Stunde sind Sie der einzige Wanderer auf dem grünen Feldweg. Seine tiefen Rillen sind mit weißem Klee zugewachsen, und er ist so schmal, dass sich über ihn hinweg die Ähren zweier Roggenfelder ineinanderschlingen. Aber vor gar nicht langer Zeit ist hier jemand gewesen, denn das Kleefeld ist frisch gemäht. In seinem dichten Grün liegt eine Sense, und ihr Blatt ist noch ganz feucht, und es kleben Halme und Blütenblätter daran. Sie sind jetzt schon ganz nah bei dem Haus, aber niemand bemerkt Ihr Kommen. Um die Mittagszeit haben sich hier alle zu einem Schlummer begeben, und selbst der Hopfen, der sich um den Gartenzaun windet, scheint eingeschlafen zu sein. Sie schieben ihn beiseite, und da öffnet sich vor Ihnen der Garten und der dahinterliegende Hof. Die Apfelbäume sind groß und alt, und hoch oben haben sich ihre Zweige ineinandergeschlungen. Unter ihnen wächst hohes und saftiges Gras, und im ganzen Garten ist lautes Schnarchen zu vernehmen. Sie sehen aufmerksamer hin und erkennen unter dem mittleren Apfelbaum einen auf dem Rücken liegenden Mann, aus dessen offenem Mund dieses rasselnde Geräusch dringt. Der Nachmittagsschlaf hat ihn überrascht, und so ist er im Gras niedergesunken und mit seinem Obergewand unter dem Kopf eingeschlafen. Ein von Neugier getriebener Vogel ist tief zu ihm herabgestiegen, singt in den Zweigen sein Lied und versüßt dadurch Gottes vollkommenstem Geschöpf den Schlaf. Auf einem Spanhaufen liegt ein großer gefleckter Hund und vertreibt, ohne die Augen zu öffnen, im Schlaf mit der Pfote die Fliegen, die ihm in die Schnauze kriechen wollen. Auf dem Viehhof haben sich die Kühe schwerfällig im Schatten des Stalldachs und der großen Eschen niedergelegt, kauen dösend vor sich hin und blicken unbeweglich irgendwohin.

Dann vernehmen Sie auf einmal einen einförmigen Klang, der viel feiner als das Mahlen einer Mühle ist. Er ist schnell, leise und nur deshalb zu hören, weil ringsherum kein anderes Geräusch ertönt. Bei näherem Betrachten erkennen Sie eine Frau, die unter einem großen dunklen Ahorn auf einer Bank vor einem Kellereingang sitzt. In einem kleinen Zuber auf ihrem Schoß schlägt sie mit einem Löffel geschwind Butter. Der Sahnetopf steht neben ihr, und sie ist vollständig in ihre Arbeit vertieft. Ihr Kopftuch ist herabgerutscht, denn sie hat das Haupt nach vorne gebeugt. Das Haar ist schwarz, das Gesicht dunkel, und aus den tief liegenden Augen strahlt die Liebenswürdigkeit des Himmels. Die Schönheit hat in ihrem Gesicht so tiefe Spuren eingegraben, dass nicht einmal die Zeit sie hat mit sich...
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Autor

Edvarts Virza (1883-1940) wurde als ältestes von neun Bauernkindern unter dem Namen Jekabs Eduards Liekna auf dem zemgalischen Land bei Iecava geboren. Nach einem höheren Schulabschluss begann er 1902 in Riga ein technisches Studium. Schon nach kurzer Zeit zog es ihn nach Moskau, wo er juristische Vorlesungen besuchte. Als 1905 die Russische Revolution ausbrach, kehrte er zurück nach Lettland und veröffentlichte 1907 seinen ersten Gedichtband "Bikeris". Während des Ersten Weltkriegs wurde seine Familie aus dem heimatlichen Zemgale vertrieben, Virza wurde zur Armee eingezogen. Ab 1918 arbeitete er für Zeitungen und Zeitschriften und setzte sich für die Unabhängigkeit Lettlands ein. 1920/21 leitete Virza das lettische Pressebüro in Paris, zurück in Lettland trat er dem Bauernverband, der lettischen Bauernpartei, bei und verantwortete bis zu seinem Tod den Literaturteil der Parteizeitung "Briva Zeme". Außerdem leitete er einige Jahre das Daile-Theater in Riga. Während der Sowjetzeit fielen seine Schriften der Zensur zum Opfer, dennoch überdauerte sein Ruhm vor allem wegen "Straumeni", das er 1933 verfasst hatte. Nur wenige Monate vor der Sowjetischen Okkupation Lettlands starb Virza im März 1940 in Riga.
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Virza, Edvarts