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Weihnachten in der kleinen Bücherei

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am02.11.2020Auflage
Die Liebe wartet zwischen Büchern, Weihnachtslichtern und längst vergessenen Geschichten   Weihnachten rückt näher und in der kleinen Bücherei wird es besinnlich. Nur Corinnas Stimmung will so gar nicht zur anstehenden Adventszeit passen. Hat ihr Mann sie doch gerade erst für eine andere verlassen. Und auch die gemeinsame Tochter Annika leidet sehr. Da hilft nur eins: Weihnachten muss dieses Jahr noch größer werden als sonst! Mehr festliche Deko, mehr leckere Weihnachtskekse, mehr Weihnachtsbücher und vor allem mehr Liebe. Als die beiden dann im alten Rezeptbuch ihrer Großtante Martha auf ein Familiengeheimnis stoßen, das von einer längst vergessenen Liebe erzählt, schmieden sie sogleich einen Plan. Tante Martha und ihre große Liebe sollen sich unbedingt noch einmal wiedersehen und wer weiß, vielleicht findet auch Corinna ihre Liebe abseits der Bücher wieder ...

Amanda Kissel ist das Pseudonym der Autorin Ursula Kissel. Sie wurde in Neustadt an der Weinstraße geboren. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie heute mitten im Pfälzer Wald und arbeitet als Lehrerin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextDie Liebe wartet zwischen Büchern, Weihnachtslichtern und längst vergessenen Geschichten   Weihnachten rückt näher und in der kleinen Bücherei wird es besinnlich. Nur Corinnas Stimmung will so gar nicht zur anstehenden Adventszeit passen. Hat ihr Mann sie doch gerade erst für eine andere verlassen. Und auch die gemeinsame Tochter Annika leidet sehr. Da hilft nur eins: Weihnachten muss dieses Jahr noch größer werden als sonst! Mehr festliche Deko, mehr leckere Weihnachtskekse, mehr Weihnachtsbücher und vor allem mehr Liebe. Als die beiden dann im alten Rezeptbuch ihrer Großtante Martha auf ein Familiengeheimnis stoßen, das von einer längst vergessenen Liebe erzählt, schmieden sie sogleich einen Plan. Tante Martha und ihre große Liebe sollen sich unbedingt noch einmal wiedersehen und wer weiß, vielleicht findet auch Corinna ihre Liebe abseits der Bücher wieder ...

Amanda Kissel ist das Pseudonym der Autorin Ursula Kissel. Sie wurde in Neustadt an der Weinstraße geboren. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie heute mitten im Pfälzer Wald und arbeitet als Lehrerin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958186019
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum02.11.2020
AuflageAuflage
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3677 Kbytes
Artikel-Nr.5404424
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Corinna nippte an ihrem heißen Tee, dann sank sie aufs Sofa und zog sich die Wolldecke bis ans Kinn. Draußen tobte ein Herbststurm, der Wind heulte im Gebälk des alten Hauses und der Regen peitschte dicke Tropfen gegen die Scheiben. Eigentlich war es draußen zu ungemütlich, um unterwegs zu sein. Trotzdem klingelte es alle paar Minuten, und als Gespenster, Hexen und Vampire maskierte Kinder forderten »Süßes oder Saures«.

Es war der einunddreißigste Oktober, Halloween. Auf dem Fensterbrett des Wohnzimmers stand ein Kürbis, den sie vor ein paar Tagen mit Annika ausgehöhlt hatte. Ihre Tochter hatte viel Spaß dabei gehabt, einen gezackten Mund, eine dreieckige Nase und zwei Augen hineinzuschneiden. Jetzt leuchtete der Kürbis warm von innen heraus, denn Corinna hatte ein Teelicht hineingestellt und angezündet. Der Rest des Raumes lag im Dunkeln.

Wieder läutete es. Seufzend warf sie die Decke von sich, stand schwerfällig auf und ging durch den finsteren Flur zur Haustür. Drei Nachbarskinder sahen erwartungsvoll zu ihr auf, als sie öffnete.

»Süßes oder Saures!«, rief ein Junge, der als Mumie verkleidet war.

»Guten Abend, Frau Mohr«, grüßte eine seiner beiden Begleiterinnen schüchtern, eine kleine blonde Hexe, die drei Häuser weiter die Straße hinauf wohnte. »Bekommen wir was Süßes?«

Corinna konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und griff zur Süßigkeitendose, die sie auf dem kleinen Tisch neben der Haustür bereitgestellt hatte. »Aber klar doch.«

»Danke!«, riefen die Kinder mit leuchtenden Augen und schaufelten Schokoriegel und kleine Tütchen mit Gummibärchen in ihre Taschen.

Die Kleinen zogen ab und Corinna kehrte zurück auf das Sofa, wärmte sich die Hände kurz an der noch heißen Teetasse, legte den Kopf wieder auf das Kissen und schlüpfte unter die Decke.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es halb zehn war. Annika würde in einer halben Stunde zurückkommen. Als Bettlakengeist hatte sie sich mit Corinnas Schwester Tabea, die im oberen Stockwerk des Hauses wohnte, und deren Lebensgefährten Raphael auf den Weg durch die Nachbarschaft gemacht, um ebenfalls ihren Spaß zu haben. Corinna war Tabea dankbar, dass sie ihre Tochter begleitete; sie selbst war im Moment kaum in der Stimmung dazu.

Zwei Minuten später sah sie wieder auf die Uhr. Wo Heiko wohl blieb? Beklommenheit legte sich wie eine Fessel um ihr Herz. Ihr Mann kam mit jedem Tag später von der Arbeit heim. Corinna war sich nicht sicher, ob sie überhaupt wissen wollte, warum Heiko immer länger von zu Hause und seiner Familie fortblieb.

Um Punkt zehn Uhr vernahm sie das Drehen des Haustürschlüssels im Schloss. Sie fegte die Wolldecke beiseite, wobei sie fast die Teetasse umgeworfen hätte, und eilte in den Eingangsbereich.

Doch es war nicht ihr Mann Heiko, sondern ihre Tochter, die wie vereinbart nach Hause gekommen war, Tabea und Raphael im Schlepptau.

»Es war toll, Mama. Ich habe die ganze Tüte voll mit Schokolade und Keksen«, schwärmte Annika und zog sich ihr selbst gemachtes Geisterkostüm über den Kopf. Ihre langen dunkelblonden Haare, die sich bis über die Schultern wellten, standen dabei in alle Richtungen ab.

»Freut mich, dass du Spaß hattest.« Corinnas Blick hing liebevoll an der Dreizehnjährigen und wie so oft fühlte sie eine heiße Welle des Stolzes auf ihre bildhübsche Tochter.

»Buh!«, kam es da aus der dunklen Ecke neben der Haustür. Corinna zuckte zurück. Raphael hielt ihr sein schwarz angemaltes, zu einer Fratze verzerrtes Gesicht direkt vor die Augen. Tabea und Annika lachten.

»Hör auf mit dem Blödsinn«, sagte Corinna und ging den anderen voran ins Wohnzimmer. »Was stellst du eigentlich dar, Raphael?«

»Ich bin der Tod!«, zischte der Lebensgefährte ihrer Schwester mit weit aufgerissenen Augen und öffnete demonstrativ seine Jacke, sodass sie sein mit einem Skelett bedrucktes Oberteil sehen konnte. »Leg dich nicht mit mir an, du elendes Menschlein!«

Tabea lachte. Sie war fünfzehn Jahre jünger als ihre große Schwester, nämlich achtundzwanzig, und unverkleidet. Trotz der Kälte draußen trug sie einen sehr kurzen Rock über dicken Wollstrumpfhosen. Rein äußerlich ähnelten sich die beiden Schwestern sehr; beide hatten kinnlange braune Locken, die widerspenstig jeder Frisur trotzten, und haselnussbraune Augen.

»Raphael ist gerade etwas übermütig drauf, Schwesterherz. Bei Schmidtbauers am Ende der Straße gab´s nicht nur Süßes für die Kinder, sondern auch Glühwein für die Erwachsenen.«

»Du hättest auch mitkommen sollen, Mama«, sagte Annika und legte ihren Kopf an Corinnas Schulter. Sie war müde, das war ihr anzusehen.

»Ein anderes Mal, Schnecki.« Corinna wechselte einen verstohlenen Blick mit ihrer Schwester. Diese wies mit dem Kinn auf die Uhr, die unausgesprochene Frage in den Augen, ob Heiko noch immer nicht zu Hause war. Corinna schüttelte unmerklich den Kopf, bevor sie Annika die Hand auf den Arm legte. »Ab ins Bett, Süße. Dir fallen ja schon die Augen zu.«

Ausnahmsweise sträubte sich ihre Tochter mal nicht. »Okay«, murmelte sie, gähnte, nahm ihr Geisterkostüm und verschwand in Richtung ihres Zimmers.

»Nighty night«, sang Raphael und lief leicht schwankend zur Treppe, die zu Tabeas Wohnbereich führte.

»Zum Glück ist morgen Feiertag ...«, meinte Tabea kopfschüttelnd. Sie wartete, bis ihr Freund nicht mehr zu sehen war, dann setzte sie sich zu ihrer älteren Schwester auf das Sofa.

»Du musst endlich mit Heiko reden«, sagte sie eindringlich. »So kann es nicht weitergehen. Du bist nur noch ein Schatten deiner selbst.«

»Falls er kommt, rede ich mit ihm«, stimmte Corinna zu. »Falls. Sieht ja im Moment nicht danach aus, als ob er uns so bald mit seiner Anwesenheit beehren würde.«

Es war weit nach Mitternacht. Der Sturm fegte noch immer um das Haus, flüsterte im Efeu, das die alten Mauern umrankte. Längst war es auf der Straße still geworden, das verstohlene Gekicher der Kinder verebbt, die letzten Süßigkeitenjäger waren schon vor längerer Zeit heimgegangen. Als Corinna klar geworden war, dass es keinen Sinn hatte, im Wohnzimmer zu warten, bis Heiko käme, war sie in ihr Schlafzimmer gegangen. Mit mechanischen Bewegungen hatte sie ihre Kleider auf Bügel gehängt, nebenan im Bad Zähne geputzt und sich das Gesicht mit einer Nachtcreme eingecremt, bevor sie wie jeden Abend eine Lavendeltablette schluckte, die ihr das Einschlafen erleichtern sollte. Wie jede Nacht funktionierte es auch dieses Mal nicht.

Sie starrte den matten Lichtfleck an der Decke an, den die Straßenlaterne durch die Ritzen des Rollladens warf, bis ihr Herz plötzlich schneller schlug. Heiko war da!

Sie hörte, wie er, bemüht, keine Geräusche zu machen, seine Jacke im Wohnzimmer fallen ließ, im Bad leise Wasser laufen ließ und sich dann zu ihr ins Schlafzimmer schlich. Die Bettdecke raschelte, als er darunter kroch.

Corinna presste die Lippen zusammen. Heikos Geruch drang ihr in die Nase; es war nicht sein Geruch, er roch fremd und ein bisschen exotisch. Parfum?

Heiko merkte wohl an ihrem Atem, dass sie wach war und sie spürte, wie er im Dunkeln den Kopf zu ihr umdrehte.

Einige Minuten herrschte Schweigen zwischen ihnen. Heiko hatte anscheinend nichts zu sagen. Corinna lag die Frage auf der Zunge, wo er wieder so lange gewesen war, doch sie scheute sich, die Worte auszusprechen, so als fürchtete sie die Endgültigkeit der Antwort.

Als Heiko schließlich seufzte - so als ob er Grund dazu hätte - wurde sie trotz der Angst, die ihr Herz auffraß, wütend und sie herrschte ihn leise an: »Mal wieder Überstunden gemacht? Bis ein Uhr nachts?«

»Geschäftsessen«, erwiderte Heiko. »Arbeit.«

Corinna schnaubte. »Spar dir deine Ein-Wort-Erklärungen. Ich kann sie an dir riechen.«

Obwohl am nächsten Tag der erste November war und niemand zur Arbeit oder Schule musste und sie hatten lange schlafen können, fühlte sich Corinna nach dem Aufstehen wie betäubt. Sie stand im Bad am Waschbecken, wusch sich das blasse Gesicht und ging sich mit den Händen durch die kurzen verwuschelten Locken, um sie halbwegs zu bändigen. Dann zog sie den Bademantel enger um sich; sie sah einfach elend aus heute Morgen.

In der Küche herrschte ebenfalls gedrückte Stimmung. Annika saß an der Frühstückstheke, die langen dunkelblonden Haare wie ein Vorhang vor dem Gesicht. Wie jeden Morgen ging sie auf dem Handy die Nachrichten ihrer Freundinnen durch, während sie sich Müsli in den Mund schaufelte. Corinna unterdrückte ihre Ermahnung, beim Essen nicht am Handy zu sein und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. Heiko goss sich gerade im Stehen eine Tasse Kaffee ein und fragte sie mit einer Handbewegung wortlos, ob sie auch eine wollte.

Sie nickte und nahm die Tasse entgegen.

Sie warfen sich über Annikas Kopf hinweg bedeutungsvolle Blicke zu.

»Was machen wir...
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