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Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
128 Seiten
Deutsch
TRIASerschienen am09.06.20211. Auflage

Unperfekt … aber glücklich – Familienalltag mitten aus dem Leben gegriffen

Alle Eltern kennen das: So viele Entscheidungen gilt es mit kleinen Kindern täglich zu treffen, so viele Fragen tauchen auf, mit denen man sich noch nie beschäftigt hat. Und die „gut gemeinten“ Ratschläge verunsichern oft mehr, als dass sie einen weiterbringen.
In ihrem neuen Buch hilft Nathalie Klüver, die beliebte und „unperfekte“ Familienbloggerin, Eltern bei den großen Erziehungsfragen ihren eigenen Standpunkt zu finden. Immer mit viel Humor und Verständnis, denn: Es gibt kein Richtig oder Falsch und auch keine Patentlösung. Passende Redensarten und Zitate machen die Themen lebendig.

Quer durch den Familienalltag:

- Schlafen, Stillen, Essen: Wie lösen wir schwierige Situationen?
- Trotzphase, Streit, Schimpfen: Wie bleiben wir liebevoll?
- Vergleich mit anderen … denn beim Nachbarn ist das Gras bekanntlich immer grüner

Ein Leitfaden für Eltern, entspannt ihren eigenen Weg zu gehen.

 



Nathalie Klüver, freiberufliche Journalistin für verschiedene Zeitschriften und selbst Mutter von drei Kindern, berichtet in ihrem Mamablog (www.ganznormalemama.com) aus ihrem Familienalltag. Es geht dabei um den ganz normalen Wahnsinn im Familienalltag, um Ernstes, Nachdenkliches und natürlich Heiteres - denn mit Humor geht alles leichter! Wenn man weiß, dass es anderen genauso geht, ist alles gleich nur halb so schlimm, ist ihr Motto, das sich durch ihre gesamte Arbeit zieht.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

Klappentext

Unperfekt … aber glücklich – Familienalltag mitten aus dem Leben gegriffen

Alle Eltern kennen das: So viele Entscheidungen gilt es mit kleinen Kindern täglich zu treffen, so viele Fragen tauchen auf, mit denen man sich noch nie beschäftigt hat. Und die „gut gemeinten“ Ratschläge verunsichern oft mehr, als dass sie einen weiterbringen.
In ihrem neuen Buch hilft Nathalie Klüver, die beliebte und „unperfekte“ Familienbloggerin, Eltern bei den großen Erziehungsfragen ihren eigenen Standpunkt zu finden. Immer mit viel Humor und Verständnis, denn: Es gibt kein Richtig oder Falsch und auch keine Patentlösung. Passende Redensarten und Zitate machen die Themen lebendig.

Quer durch den Familienalltag:

- Schlafen, Stillen, Essen: Wie lösen wir schwierige Situationen?
- Trotzphase, Streit, Schimpfen: Wie bleiben wir liebevoll?
- Vergleich mit anderen … denn beim Nachbarn ist das Gras bekanntlich immer grüner

Ein Leitfaden für Eltern, entspannt ihren eigenen Weg zu gehen.

 



Nathalie Klüver, freiberufliche Journalistin für verschiedene Zeitschriften und selbst Mutter von drei Kindern, berichtet in ihrem Mamablog (www.ganznormalemama.com) aus ihrem Familienalltag. Es geht dabei um den ganz normalen Wahnsinn im Familienalltag, um Ernstes, Nachdenkliches und natürlich Heiteres - denn mit Humor geht alles leichter! Wenn man weiß, dass es anderen genauso geht, ist alles gleich nur halb so schlimm, ist ihr Motto, das sich durch ihre gesamte Arbeit zieht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783432113739
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum09.06.2021
Auflage1. Auflage
Seiten128 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4845 Kbytes
Artikel-Nr.5413576
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Das Baby ist da. Und nun?

Elternsein ist so eine Sache. Egal, wie viele Bücher du vorher liest, um dich vorzubereiten, egal, wie sehr du in den sozialen Medien mitliest oder mit anderen Müttern redest: Niemand bereitet dich wirklich darauf vor, wie es ist, wenn man sich wochenlang die Nächte um die Ohren schlägt, im Zweistundentakt stillt und tagelang nicht zum Duschen kommt. Niemand ist wirklich darauf vorbereitet, wie schnell ein Kind vom Sonnenschein zum Wutzwerg mutiert. »Ich liebe dich!« und »Du bist die blödeste Mama der Welt!« liegen dicht beieinander. Wie dicht, das erzählt einem vorher niemand. Und selbst, wenn es jemand erzählt: Niemand hat eine Ahnung, wie es sich wirklich anfühlt, bis der Moment da ist.

Ich hatte keine Ahnung, dass man, egal, wie viele Bücher im Regal stehen, zehnmal dasselbe Buch vorlesen muss. Ach Quatsch, zwanzigmal. Am Tag. Ich hatte keine Ahnung, wie anstrengend es sein kann, stundenlang im Kaufmannsladen einkaufen zu gehen und gefühlt 100-mal zu sagen: »Ich hätte gern noch eine Tragetasche.« Und nein, ich war auch nicht darauf vorbereitet, wie viel Dezibel man ertragen kann. Stundenlang. Ohne Pause. Und dass man es dennoch schafft, nebenher zu telefonieren und gleichzeitig mit einer Hand ein Brot zu schmieren. Ich wusste nicht, wie viel Schnodder aus einer Babynase laufen kann - wo kommt das alles her?! Ich hatte ja keine Ahnung!

Ebenso wenig wie mir vor dem ersten Kind bewusst war, dass der Alltag mit einem Mal von 100 auf 0 heruntergebremst wird. Vom Baby. Es war mir nicht ansatzweise klar, wie es sich anfühlt, wenn man keine Zeit zum Duschen hat, nicht einmal, um auf die Toilette zu gehen. Dass es Jahre dauern würde, bis ich mal wieder allein (!) aufs Klo gehen würde, hatte man mir auch verschwiegen. Wahrscheinlich hätte ich es sowieso nicht geglaubt. Und was mir nie im Geringsten klar war: Wie viel Liebe man für so einen kleinen Menschen empfinden kann. Einfach so. Bedingungslos. Und wie diese Liebe sich vermehrt, wie ein Hefeteig, der einfach immer mehr aufgeht.
Die erste Zeit mit dem Baby - so viele Fragen

Das Telefon klingelt. Aber ich lasse es klingeln. Nicht, weil ich keine Lust habe ranzugehen. Sondern, weil ich mich nicht rühren kann. Meine Tochter schläft. Auf mir drauf. Aber wehe, ich bewege mich oder wage es, sie abzulegen: Rabäh, los geht das Babykonzert! Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen sie auf mir wohnt. »Babys schlafen ja so viel«, hat man mir gesagt. Nur leider ausschließlich auf mir drauf. Und auch, wenn sie wach ist, ihr Lieblingsplatz zurzeit: Mamas Arm. Immer. Mamas Arm. Rund um die Uhr. Mamas Arm!

Beim ersten Kind hatten wir eine Wiege gekauft, einen sogenannten Stubenwagen. So kann das Baby immer bei uns sein, wenn es schläft, haben wir gedacht. Falsch gedacht. Den Stubenwagen verschenkten wir nach einigen Monaten ungenutzt. Denn auch unser erstes Kind »wohnte« quasi auf mir. Manchmal wochenlang.

Statt den Stubenwagen durchs Haus zu schieben, wurde ich Meisterin im »Dinge mit einer Hand erledigen«: Dosen öffnen mit einer Hand? Eine Leichtigkeit! Zwiebeln schneiden ebenso. Mein erstes Buch schrieb ich zum größten Teil einhändig tippend. Mit jedem Kind perfektionierte ich diese Eigenschaft mehr. Aber auch wenn mir diese Tage damals ewig vorkamen, in denen meine Kinder nirgendwo anders als auf meinem Arm sein wollten: Sie waren irgendwann plötzlich vorbei. Alles nur eine Phase - die ich, wie so viele dieser Phasen, an manchen Tagen fast schmerzlich vermisse.


Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind.

Getrud von Le Fort


Menschenkinder sind Traglinge. So wie unsere nächsten Verwandten, die Affenbabys. Es ist eine Art »genetische Grundausstattung«, mit der wir auf die Welt kommen, wie der Entwicklungspsychologe Hartmut Kasten schreibt. ⶠ[1] Was diese Theorie in der Praxis bedeutet, können sich viele Mütter vor dem ersten Kind nicht vorstellen. Erst, wenn man diese Tage selbst erlebt hat, an denen das Baby nicht mehr abgelegt werden möchte, man quasi zusammengewachsen ist, fängt man an zu begreifen, was mit »Tragling« gemeint ist. Und egal, wie schön diese Nähe ist, wie sehr man sie genießt: Diese Tage können lang sein. Sehr lang.

Das Beruhigende: Diese Phasen gehen vorbei, wenn die Kinder größer und selbständiger werden (wobei es immer wieder »Rückfälle« gibt, nämlich immer dann, wenn Kinder besonders viel Neues lernen und verarbeiten müssen). Und: Es ist völlig normal, dass Babys schreien und quasi »auf der Mutter« wohnen!

Ein Blick zurück in die Geschichte der Menschheit zeigt, wieso das so ist: Babys, die sich, ohne zu meckern, ablegen ließen, waren die Ersten, die einem Angriff von Säbelzahntiger & Co. zum Opfer fielen. Menschenbabys kommen im Gegensatz zu Pferdebabys oder Elefantenbabys wehrlos zur Welt - sie können nicht einfach wegkrabbeln, geschweige denn laufen, wenn die Herde bedroht wird. Über die Jahrtausende hinweg wurden Menschenbabys getragen, beispielsweise beim Sammeln von Beeren im Wald, oder bei der Feldarbeit einfach umgebunden. Erst die industrielle Revolution machte es nötig, dass Mutter und Kind getrennt wurden, denn die Kinder konnten meist nicht mit an den Arbeitsplatz. Auch im Haushalt fiel die Notwendigkeit weg, das Baby ständig am Körper zu tragen: Schließlich gab es keinen Säbelzahntiger mehr und mit Wiegen und Babybetten eine sichere Umgebung, in der man das Kind ablegen konnte.

Doch Tragen hat auch in heutigen Zeiten ohne hungrige Säbelzahntiger vor der Höhle Vorteile für Babys: Das Tragen stärkt die Bindung, der enge Körperkontakt beruhigt. Durch das Tragen wird außerdem der Gleichgewichtssinn stimuliert, da das Baby ständig die Bewegungen der Mutter (oder des Vaters) ausgleicht. So werden ganz nebenbei auch noch die Muskeln trainiert. Übrigens: Die Befürchtung, dass Kinder, die viel getragen werden, später robben und krabbeln lernen als andere Kinder, bewahrheitet sich nicht. Das hat der Blick auf verschiedene Kulturen, in denen Babys traditionell lange und viel getragen werden, gezeigt.
Babys schreien nicht, um uns zu ärgern

Mehrere Studien haben auch ergeben, dass Kinder, die viel getragen werden, weniger schreien. ⶠ[2] Was für uns Eltern eine enorme Entlastung ist, denn machen wir uns nichts vor: Babys schreien. Sie schreien mitunter viel. Sehr viel. Und gerade beim ersten Kind ist es nicht immer einfach herauszufinden, was der kleinen Maus gerade fehlt. Hunger? Windel voll? Windel zu eng? Langeweile? Zu warm? Zu kalt? Schmerzen? Oder einfach nur zu viele Eindrücke, zu viel Action?

Schreien ist für Babys die einzige Möglichkeit, auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Ein Baby kann nicht rufen: »Hey, Mama, ich habe Hunger!« oder »Zeit für eine neue Windel!« Wenn wir uns das immer wieder vor Augen führen, dann fällt es schon viel leichter, das Schreien zu ertragen und darauf zu reagieren. Durch die Reaktion der Eltern auf das Mitteilen der Bedürfnisse erfährt das Baby, dass es sich auf seine Bezugspersonen verlassen kann: »Mama ist da und zieht mir warme Socken an, wenn mir kalt ist.« So entsteht ein inneres Gefühl der Sicherheit. Das Baby entwickelt Selbstvertrauen und das Gefühl, sich auf die Umwelt verlassen zu können.
Eine sichere Bindung aufbauen

Körperkontakt und Geborgenheit in der eigenen Familie sind im ersten Lebensjahr die Voraussetzung dafür, dass Babys eine sichere Bindung und ein Urvertrauen aufbauen. Dieses Urvertrauen ist die Basis für eine spätere Selbständigkeit. Der Psychoanalytiker Erik H. Erikson bezeichnet es auch als »Gefühl des Sich-verlassen-Dürfens«, das einen »Eckstein der gesunden Persönlichkeit« bilde. Je unsicherer dieses Vertrauen, desto größer ist das Misstrauen. Es lässt Verlustängste entstehen, die bis ins Erwachsenenleben hinein bleiben können und Probleme im Umgang mit Konflikten nach sich ziehen können. ⶠ[3] Der Kinderarzt und Psychoanalytiker John Bowlby nennt es »das Konzept der sicheren Bindung«. Je mehr Bindungspersonen dabei auf die Wünsche des Babys eingehen, umso sicherer wird die Bindung sein. ⶠ[4]

Eigentlich ein ganz einfaches Prinzip. Unser Baby möchte uns nicht manipulieren, wenn es schreit. Es drückt einfach nur seine Bedürfnisse aus. Deshalb können wir Babys auch nicht verwöhnen. Egal, was Großeltern oder andere sagen: Der Spruch »Schreien kräftigt die Lungen« ist Blödsinn! Ebenso wie es Blödsinn ist, dass Babys nur alle vier Stunden gestillt werden dürfen oder dass sie allein einschlafen müssen. Wenn Eltern in den ersten Monaten feinfühlig und direkt auf ihr Baby reagieren, dann haben sie auch mit großer Wahrscheinlichkeit ein sicher gebundenes Kind. Denn so zeigen sie, dass sie da sind, dass sie ihr Kind ernst nehmen und dass sich das Kind auf sie verlassen kann. Je sicherer die Bindung des Kindes an seine Bezugspersonen, umso besser wird das Kind seine Umwelt entdecken können und umso besser wird es später auch mit der (kurzzeitigen) Trennung von seinen Bezugspersonen umgehen können. Eine sichere Bindung gibt nämlich ein starkes Selbstwertgefühl. ⶠ[5]

Dieses Gefühl der Geborgenheit ist einer der Grundpfeiler einer sicheren Bindung und Beziehung zu den Eltern. Viel mehr als ein Abarbeiten von vermeintlichen »bindungsorientierten Checklisten«, wie manche dogmatische Attachment-Parenting-Anhänger in den sozialen Medien suggerieren. Bindung...
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Nathalie Klüver, freiberufliche Journalistin für verschiedene Zeitschriften und selbst Mutter von drei Kindern, berichtet in ihrem Mamablog (www.ganznormalemama.com) aus ihrem Familienalltag. Es geht dabei um den ganz normalen Wahnsinn im Familienalltag, um Ernstes, Nachdenkliches und natürlich Heiteres - denn mit Humor geht alles leichter! Wenn man weiß, dass es anderen genauso geht, ist alles gleich nur halb so schlimm, ist ihr Motto, das sich durch ihre gesamte Arbeit zieht.